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21 Mär 2016 14:48 - 21 Mär 2016 14:50 #1 von Schubi
Hallo,
bin neu hier und hoffe es gibt den ein oder anderen Tipp. Bin eine Blasengestörte, mit wahrscheinliche einer Dranginkontinenz, die ihren Ursprung in einer weniger guten Beratung eines Arztes vor etlichen Jahren hat. Wegen wiederholten Nieren- und Blasenentzündungen, hat man mir dazu geraten, nie dem Harndrang zu widerstehen wegen der Gefahr von aufsteigenden Keimen. Das schien mir damals plausibel und immer wenn ich spürte, daß die Blase sich entleeren will, ging ich zur Toilette.
Wohl hatte diese Folgsamkeit zum Ergebnis, daß das Volumen meiner Blase schrumpfte. Hinzu kommt ein Knick des Uterus nach vorn.
Mein Problem wurde von Jahr zu Jahr stärker und ich ging zum Hausarzt, der schickte mich zum Gynäkologen und dort wurde ich mit einem Köfferchen mit Elektroden nach Hause geschickt. Jeden Morgen sollte ich mir dieses Ding in die Vagina stecken um mit Elektroimpulsen die Blasen- bzw. Beckenmuskulatur zu stärken. Das war unangenehm und ich brach ab. Dann versuchte ich es mit entsprechender Gymnastik. Irgendwann fing ich an mir Einlagen zu besorgen und benutze sie tagtäglich.
Logisch, das Problem ging weiter. Ich muß viel auf die Toilette und werde immer hektisch wenn ich nicht sofort zu Potte komm.
Letztens war ich wieder beim HA und er verordnete mir Kentera-Pflaster für vorerst 4 Wochen weil die Dinger recht teuer sind. Das war auch gut so, weil mir die Pflaster absolut nichts brachten.

Liebe Grüße,

Schubi

PS. Ich habe rheumatoide Arthritis und nehme seit 16 Jahren entsprechende Basistherapeutika.

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21 Mär 2016 17:42 #2 von Bernhardine
Hallo liebe Schubi und herzlich willkommen hier im Forum!

Vielleicht magst du noch ein bißchen mehr über dich erzählen, wie alt du bist, ob du Geburten hattest und ob du schon bei einem Neurourologen oder in einem Kontinenzzentrum warst zur Beratung?
Ich denke, der Hausarzt ist bei einer solchen Problematik nur ein erster Ansprechpartner, ansonsten bist du sicher bei einem Spezialisten besser aufgehoben. Von hier aus wird dir niemand mit einem genauen Rat helfen können, das kann nur ein Arzt,der dich untersucht.

Solltest du hier irgendwo im Ruhrgebiet wohnen, kannst du auch gern zu den Treffen unserer neuen Selbsthilfegruppe in Herne kommen!

Liebe Grüße und alles Gute!

Bernhardine

Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten , weitergehen !

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21 Mär 2016 19:55 #3 von Schubi
Hallo liebe Bernhardine,

bin 66 und habe 2 Kinder zur Welt gebracht. Seit fast 20 Jahren habe ich die Diagnose Rheumatoide Arthritis. Ich wohne im schönen Frankenland, bin aber eine badenwürttembergische Schwäbin ;)
Nein, mein Inkontinenzproblem habe ich bisher nur mit dem Hausarzt und dem Gynäkologen besprochen. Vermutlich wird meine nächste Anlaufstelle ein Urologe sein.

Ich wollte mal wissen welche Erfahrungen Betroffenen mit Antidepressiva gemacht haben. Ich habe gehört - in einer Radiosendung der Bayrischen Rundfunks, mit Dr. Marianne Koch, daß es ein Antidepressivum gibt, das offensichtlich gut wirkt bei Dranginkontinenz. Außerdem hat sie ein Band empfohlen, daß ambulant implantiert wird und sehr erfolgreich eingesetzt wird.
Hat hier jemand Erfahrung ?

Danke und Gruß, Schubi

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21 Mär 2016 20:14 #4 von Bernhardine
Liebe Schubi,

über dieses Antidepressivum weiß ich nichts, vielleicht wird dir hier im Forum noch jemand mit Dranginkontinenz dazu was sagen können.
Mit dem Band ist wahrscheinlich dieses TVT-Band gemeint, mit dem hier auch schon einige Erfahrungen gemacht haben, zuletzt unser Mitglied "6-fach Mama". Aber ich glaube nicht, dass das ambulant implantiert wird! Das ist , wenn auch keine riesengroße , so doch eine Operation, die im Krankenhaus gemacht wird.
Aber du solltest darüber auf jeden Fall mit einem Urologen sprechen, das ist der richtige Ansprechpartner für dich, nicht der Hausarzt.

Alle Gute!

Bernhardine

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21 Mär 2016 20:54 #5 von Elkide
Liebe Schubi,
auch ich habe seit Jahren eine Dranginkontinenz, die mit dem Antidrepressivum Dulaxetin behandelt wird.Ich nehme morgens und abends jeweils 60 mg. Zusätzlich habe ich alle 4 Monate jeweils 200 mg Botox gespritzt bekommen. Mit dieser Behandlung war ich super zufrieden. Nun ist zu der Drang- und Überlaufinkontinenz noch eine Stuhlinkontinenz hinzu gekommen, so dass ich zwar weiterhin das Dulaxetin nehme, aber nicht mehr das Botox, da jetzt für beides die Sakralneuromodulation ausprobiert wird. Das Dulaxetin hat am Anfang ganz schöne Nebenwirkungen, so dass man es nur langsam einschleichen kann. Die volle Wirkung setzt erst nach 2-3 Wochen ein. Man braucht also etwas Geduld, aber für mich hat sich die gelohnt. Aber lass dich da von einem guten Urologen beraten!
Liebe Grüße
Elkide

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21 Mär 2016 21:03 #6 von Elkide
Liebe Schubi,
habe gerade beim durchlesen festgestellt, dass ich das Medikament falsch geschrieben habe. Es muss Duloxetin heißen, als Depressivum heißt es auch Cymbalta. Der Wirkstoff ist völlig identisch.
Liebe Grüße
Elkide

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21 Mär 2016 21:16 #7 von matti
Hallo Schubi,

du solltest deinen eigenen Rat befolgen und einen Urologen aufsuchen. Bei einer Drangsymptomatik ist der Gynäkologe schlichtweg der falsche Facharzt.
Allgemein scheinen deine Ärzte Defizite aufzuweisen. Du hast es ja selbst schon angesprochen. Bei einem akuten Infekt ist vermehrte Flüssigkeitsaufnahme ratsam. Dadurch kommt es auch zur erhöhten Ausscheidung und dadurch spült es a) die Harnwege und b) sinkt die Gefahr von aufsteigenden Infektionen. Einfach häufiger Pinkeln, hmm, über das Resultat reden wir ja gerade.

Ein reduziertes Blasenvolumen ist allerdings keine Einbahnstrasse. Was man "klein" bekommt, kann man auch wieder "groß" trainieren.

Dabei ist es eine Frage des Training, den aufkommenden Harndrang zu unterdrücken. Der Harndrang hält zumeist nur wenige Minuten an. So hat die Blase eine Chance ihr Volumen zu vergrößern.

Zu jeglicher Therapie gehört zunächst eine Diagnose, zur Diagnose wiederum die Ursache. Der Arzt wird zunächst eine Anamnese erstellen. Durch gezielte Fragen wird der Arzt dein Beschwerdebild erfassen, eingrenzen und ggfls. von anderen Beschwerdebildern abgrenzen. Die Anamnese ist die Grundlage für eine weiterführende Diagnostik und Behandlung. Hormonstatus, Senkungen, Beschaffenheit des Beckenbodens, all dies gehört in eine gründliche Ursachenabklärung.

Deshalb würde ich hier niemals eine Medikamentenempfehlung geben, sondern allenfalls über meine Erfahrungen berichten. Selbst dies ist aber eigentlich unsinn, weil Ursache und Mensch völlig unterschiedlich sein können und sind.

Zur Vorbereitung auf den Arztbesuche, habe ich vor einigen Jahren einmal einen Ratgeber geschrieben: www.inkontinenz-selbsthilfe.com/inkontin...vorm-arztbesuch.html

Gruß

Matti

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22 Mär 2016 19:32 #8 von Karlchen
Ich muss einfach etwas zu diesem Thema schreiben. Ich kann nicht anders, weil es mir auf der Seele brennt. Nur aus eigener Erfahrung.

Zuerst will ich aber den Beitrag vom Matti hervorheben. Dieser ist mit Sicherheit der beste Rat den man kriegen kann. Ich würde den befolgen.

Nun aber zu dem angesprochenen Medikament. Dies ist ein Psychopharmakon, welches eigentlich gegen Depressionen helfen soll. Wie Elkide schon geschrieben hat, haben diese Psychopharmaka aber immer zum Teil heftige Nebenwirkungen. Eine dieser Nebenwirkungen ist "Harnverhalt". Dies wird jetzt in diesem Fall gegen die Inkontinenz eingesetzt. Dies hört sich im ersten Augenblick logisch an, kann sich aber als Schuss von hinten durch die Brust ins Auge erweisen (dabei geht dann auch noch was anderes kaputt).

Es ist zwar heutzutage scheinbar üblich mit Nebenwirkungen Probleme zu behandeln, bestes Beispiel ist Viagra, welches gegen Bluthochdruck entwickelt wurde, aber jetzt bei Männern das Stehvermögen erhöhen soll. Ganz aktuell wird in der abendlichen Werbung für Leute mit Schlafproblemen ein Medikament beworben, was eigentlich gegen Allergien helfen soll. Nebenbei macht es auch noch schläfrig, eine tolle Nebenwirkung!

Problem bei den Psychopharmaka ist meiner Meinung nach, dass diese extreme und extrem viele Nebenwirkungen haben (können). Heutige Psychopharmaka wirken auf molekularer Ebene auf die Neuronen im Gehirn ein. Das ist ein Eingriff auf quasi der fast alleruntersten Ebene des Stoffwechsels. Die Psychiater sind der Meinung, dass z.B. Depressionen eine Stoffwechselkrankheit ist. Bei mir wurde so ein Mittel gegen Angststörungen (wünsche ich meinem grössten Feind nicht) eingesetzt. Depressionen und Angststörungen werden meistens ähnlich behandelt. Das aber nur am Rande.

Wer etwas "technisches" zu dem Psychopharmakon lesen möchte, der konsultiere mal Wikipedia:

de.wikipedia.org/wiki/Duloxetin

Warum ich solchen Medikamenten misstraue? Ich brauchte einige Monate bis ich so weit war mich freiwillig in die Psychiatrie zu begeben. Ca. 3-4 Medikamente ausprobiert bis ich begriffen hatte: Alle (!!!!!!) haben als Nebenwirkung Depressionen und Angststörungen. Watt ein grosser Humbug! Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben? Das war bei mir so. Warum also sollte man sich so einer Gefahr aussetzen, wenn es "nur" um Inkontinenz geht?????

Weiteres Problem ist, dass man mit so einem Medikament nur die Symptome bekämpft, nicht aber die Ursache. Sprich: Wenn es bei einem funktioniert, dann muss man wahrscheinlich das Medikament lebenslang nehmen. Depressionen bekommt man mit Psychopharmaka wahrscheinlich innerhalb von Wochen/Monaten weg, wenn es funktioniert. Die Nebenwirkungen heilen aber nicht, die sind einfach nur da. Sprich: Medikament absetzen, Symptomatik wahrscheinlich wieder da.

Noch ein weiteres Problem ist, dass diese Medikamente oft absolut keinen Alkohol vertragen. Okay, das steht eigentlich bei fast allen Medikamenten im Zettel. Das Ding ist nur, auch wenn man eigentlich keinen Alkohol trinkt, so kann doch die extreme Nebenwirkung (z.B. Panikattacken, Depressionen, Selbstmordgedanken usw.) schon bei einem einmaligen Bier/Wein/Schnaps eintreten. Ich habe es persönlich in der Psychiatrie erlebt bei einer Mitpatientin, die als geheilt entlassen wurde. In der nächsten Nacht wurde sie wieder eingeliefert und trotz Platzangst in die "Gummizelle" gesteckt. Glaubt mir, das wollt ihr nicht erleben!!!!!!

Okay, ihr werdet jetzt denken, dass ich nur Horror verbreiten will. Eigentlich nicht. Ich möchte nur vor Nebenwirkungen warnen nur weil man mit einem Medikament behandelt wird, bei dem die Wirkung eine Nebenwirkung ist. Die eigentliche Wirkung kann auch noch viel schlimmere Nebenwirkungen hervorrufen. Wohlgemerkt, KANN. Es muss nicht sein, weil Elkide davon ja nicht berichtet hat.

Gruss vom Karlchen

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