Ich muss einfach etwas zu diesem Thema schreiben. Ich kann nicht anders, weil es mir auf der Seele brennt. Nur aus eigener Erfahrung.
Zuerst will ich aber den Beitrag vom Matti hervorheben. Dieser ist mit Sicherheit der beste Rat den man kriegen kann. Ich würde den befolgen.
Nun aber zu dem angesprochenen Medikament. Dies ist ein Psychopharmakon, welches eigentlich gegen Depressionen helfen soll. Wie Elkide schon geschrieben hat, haben diese Psychopharmaka aber immer zum Teil heftige Nebenwirkungen. Eine dieser Nebenwirkungen ist "Harnverhalt". Dies wird jetzt in diesem Fall gegen die Inkontinenz eingesetzt. Dies hört sich im ersten Augenblick logisch an, kann sich aber als Schuss von hinten durch die Brust ins Auge erweisen (dabei geht dann auch noch was anderes kaputt).
Es ist zwar heutzutage scheinbar üblich mit Nebenwirkungen Probleme zu behandeln, bestes Beispiel ist Viagra, welches gegen Bluthochdruck entwickelt wurde, aber jetzt bei Männern das Stehvermögen erhöhen soll. Ganz aktuell wird in der abendlichen Werbung für Leute mit Schlafproblemen ein Medikament beworben, was eigentlich gegen Allergien helfen soll. Nebenbei macht es auch noch schläfrig, eine tolle Nebenwirkung!
Problem bei den Psychopharmaka ist meiner Meinung nach, dass diese extreme und extrem viele Nebenwirkungen haben (können). Heutige Psychopharmaka wirken auf molekularer Ebene auf die Neuronen im Gehirn ein. Das ist ein Eingriff auf quasi der fast alleruntersten Ebene des Stoffwechsels. Die Psychiater sind der Meinung, dass z.B. Depressionen eine Stoffwechselkrankheit ist. Bei mir wurde so ein Mittel gegen Angststörungen (wünsche ich meinem grössten Feind nicht) eingesetzt. Depressionen und Angststörungen werden meistens ähnlich behandelt. Das aber nur am Rande.
Wer etwas "technisches" zu dem Psychopharmakon lesen möchte, der konsultiere mal Wikipedia:
de.wikipedia.org/wiki/Duloxetin
Warum ich solchen Medikamenten misstraue? Ich brauchte einige Monate bis ich so weit war mich freiwillig in die Psychiatrie zu begeben. Ca. 3-4 Medikamente ausprobiert bis ich begriffen hatte: Alle (!!!!!!) haben als Nebenwirkung Depressionen und Angststörungen. Watt ein grosser Humbug! Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben? Das war bei mir so. Warum also sollte man sich so einer Gefahr aussetzen, wenn es "nur" um Inkontinenz geht?????
Weiteres Problem ist, dass man mit so einem Medikament nur die Symptome bekämpft, nicht aber die Ursache. Sprich: Wenn es bei einem funktioniert, dann muss man wahrscheinlich das Medikament lebenslang nehmen. Depressionen bekommt man mit Psychopharmaka wahrscheinlich innerhalb von Wochen/Monaten weg, wenn es funktioniert. Die Nebenwirkungen heilen aber nicht, die sind einfach nur da. Sprich: Medikament absetzen, Symptomatik wahrscheinlich wieder da.
Noch ein weiteres Problem ist, dass diese Medikamente oft absolut keinen Alkohol vertragen. Okay, das steht eigentlich bei fast allen Medikamenten im Zettel. Das Ding ist nur, auch wenn man eigentlich keinen Alkohol trinkt, so kann doch die extreme Nebenwirkung (z.B. Panikattacken, Depressionen, Selbstmordgedanken usw.) schon bei einem einmaligen Bier/Wein/Schnaps eintreten. Ich habe es persönlich in der Psychiatrie erlebt bei einer Mitpatientin, die als geheilt entlassen wurde. In der nächsten Nacht wurde sie wieder eingeliefert und trotz Platzangst in die "Gummizelle" gesteckt. Glaubt mir, das wollt ihr nicht erleben!!!!!!
Okay, ihr werdet jetzt denken, dass ich nur Horror verbreiten will. Eigentlich nicht. Ich möchte nur vor Nebenwirkungen warnen nur weil man mit einem Medikament behandelt wird, bei dem die Wirkung eine Nebenwirkung ist. Die eigentliche Wirkung kann auch noch viel schlimmere Nebenwirkungen hervorrufen. Wohlgemerkt, KANN. Es muss nicht sein, weil Elkide davon ja nicht berichtet hat.
Gruss vom Karlchen