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Wie vorgehen bei ungenügender Versorgung?

15 Mai 2019 00:32 #1 von papalagi
Hallo!
Ich betreue einen psychicsch kranken jungen Mann, der nachts hochgradig inkontinent ist. Er trinkt sehr viel und verliert dann mindestens 3 Liter. Durch seine Erkrankung ist er sehr antriebslos, jede Bewegung ist ihm zu viel. Sämtliche Versorger haben uns verschiedene Vorlagen oder Windeln zum kleben gegeben, aber er kann die nicht anlegen. Das einzige was funktioniert sind diese Pants die er einfach hochziehen kann wie Unterwäsche. Die anderen lässt er liegen und legt sich so ins Bett. Dann schwimmt er nahezu weg. Wenn er aufwacht ist er von Hals bis Fuß in Urin getränkt und will sich nicht umziehen weil ihm das zu anstrengend ist. Er braucht ein paar Stunden um Kräfte zu sammeln. Zwingen kann man ihn nicht, dann wird er aggressiv.
Die einzige Lösung wären saugstarke Pants zum hochziehen, aber da sollen wir 45 € zuzahlen obwohl man die für 30 € im Netz kaufen kann. Habe 10 Anbieter durch und mir fällt nichts mehr ein. Wäre er nicht psychisch krank, wäre das sicher kein Problem. 2 Monate haben wir es nun versucht ihn dazu zu motivieren, Windeln anzulegen, er schafft es nicht. Wie kann man an die Pants kommen ohne sie selbst kaufen zu müssen, er hat kein Geld. Wir brauchen auch nur 31 Stück, für jede Nacht eine. Trotzdem will uns niemand versorgen ausser mit Hilfsmitteln, die er nicht anwenden kann.
Vielleicht hat ja jemand eine Idee.
Vielen Dank für jeden Rat.

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15 Mai 2019 06:08 #2 von Thias
Mit Pants wird es schwierig. Sie kosten immer mehr „Euro pro Saugmenge“ und werden quasi als Luxus eingestuft.
Du Zuzahlung ist höher als das Produkt frei gekauft bei Händler X? Ja, das gibt es.
Nicht jeder Händler bekommt die gleichen Einkaufskonditionen, kann günstig lagern oder begnügt sich mit kleiner Marge.
Tena Slip Maxi M Karton 3x24 könnte ich frei für <50€ bekommen. Es gibt aber auch Händler, die nehmen 70€ dafür. Zuzahlung wäre fast immer ~ 55€.

Aber es gibt Lösungen:
Bei Rund 30€ Beschaffungspreis wäre es schnell, einfach, direkt, von der Krankenkasse die ~ 17€ Monatspauschale auszahlen zu lassen. Der Restbetrag wäre ja sehr gering.

Ansonsten wäre hier aber auch eine Situation gegeben, wo ein Arzt diese Pants so verordnen kann, dass abzüglich der 10€ alles übernommen wird.

Als letztes hilft auch eine persönliche direkte Klärung mit der Krankenkasse. Besondere Sachlagen sind nicht pauschal zu deckeln!

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15 Mai 2019 08:09 #3 von Elkide
Liebe Papalagi,

mir fällt auch keine andere Lösung ein als die, die Mattis schon beschrieben hat.

Du schreibst, dass dein Klient psychisch krank ist und nicht in der Lage sei, sich die Klebewindeln selbst anzuziehen. Mich würde interessieren, um welche Erkrankung es sich dabei handelt. Gibt es denn keinerlei Behandlungsmöglichkeiten? Lebt er alleine und wie ist seine Versorgung tagsüber gewährleistet? Wäre in diesem Fall eine Unterbringung in einer betreuten Wohngruppe nicht möglich?

Versuche unbedingt mit der Krankenkasse ein offenes Gespräch zu suchen. In den meisten Fällen sind die KK da sehr offen, wenn man ihnen klarmacht, dass sonst nur eine längere stationäre Behandlung infrage käme. Ein Versuch ist es wert.

Liebe Grüße
Elke

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15 Mai 2019 09:59 #4 von Chico
Ich habe meinen Vorrednern nicht viel hinzuzufügen, nur eines vielleicht. Aus deinem Text ging jetzt nicht hervor ob er eine Pflegestufe hat, wenn ja gibt es auch dort Pauschalen für Hilfsmittel. Das wäre zusammen mit dem Geld von der Krankenkasse schon mal ein Anfang, liebe Grüße und alles gute.
Chico

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15 Mai 2019 11:18 #5 von martinK
Hallo Papalagi

Meiner Erfahrung nach sind 3 Liter zu viel für Pants (und vermutlich auch für eine Klebewindel). Habt Ihr es mit einem Kondomurinal versucht? Vielleicht ist der Patient dieser Lösung gegenüber empfänglich(er). Das hängt natürlich auch von den motorischen Fähigkeiten des Patienten ab.

Ich kenne die Situation natürlich nicht, aber vielleicht könnte er sich auch angewöhnen, weniger zu trinken; bzw. seine Trinkgewohnheiten so anzupassen, dass er in der Nacht weniger Unfälle hat.

Herzliche Grüsse
Martin

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05 Jun 2019 13:12 #6 von Paddler
Mir erscheinen auch die 3 Liter zu viel. Er trinkt 3 Liter am Tag warscheinlich, aber die Urinmenge verteilt sich doch auch über 24h. Geht er denn am Tag zur Toilette und kommt ohne Hilfsmittel aus ? Dann sind es nachts nur noch 1 - 1,5 Liter Urin. Das sollte eine Pants oder Klebewindel mit der höchsten Saugleitung schaffen.
Ich bin gerade selbst im Streit mit meiner Krankenkasse und mußte per Miktionsprotokoll die Trink- und Urinmengen nachweisen. (bei Urinmenge mit viel, sehr viel oder wenig ankreuzen). Da ist mir selbst auch einiges klargeworden.

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