Hallo Cathy,
ich hatte ja versprochen, dir noch mal ausführlicher zu schreiben.... und jetzt hab ich endlich etwas Zeit dazu
Du hast ja schon eine Menge durchgemacht hast, das ist mir beim ersten Durchlesen ja bereits gleich aufgefallen.... Ich hab mich heute Abend aber noch mal extra durch alle Fachbegriffe durchgegoogelt. jetzt weiß ich zwar was du bereits alles durchgemacht hast, ganz nachvollziehen kann ich es aber nicht, da ich zwar auch schon viel erlebt habe, aber das bei dir ist doch noch mal eine ganz andere Qualität.
Ich weiß, dass es hier im Forum einige Mitglieder gibt, die dir vielleicht besser auf deine eigentlichen körperlichen Probleme raten können, allerdings kenne ich die Gedanken aus deinen letzten Abschnitten bezüglich Familie und Akzeptanz doch auch ganz gut von mir selbst, bzw. aus meiner Situation heraus. Die Ursachen mögen unterschiedlich sein, das Ergbnis (Verhalten des Umfelds) ist aber keinen Deut anders..... In der einen oder anderen Form hab ich das auch schon so direkt gesagt bekommen und das ist dann zusätzlich noch harter Tobak den man in diesem Moment (eigentlich auch sonst) echt nicht auch noch zusätzlich gebrauchen kann.
Wir sind auch so mit unseren Erkrankungen tagtäglich so beschäftigt, dann kann man nicht auch noch an dieser Front kämpfen und das ist es ja was wir oftmals tun.... Das ist also eine schwierige Situation, die ich gut kenne. Patentlösungen habe ich leider auch noch nicht gefunden...., das ist dann auch immer tagesform- und situationsabhängig.....
Allerdings stehe ich mittlerweile auf dem Standpunkt, dass man nicht unbedingt eine Spaßbremse ist, nur weil man nichts isst und trinkt, wenn man weggeht. Es geht doch hauptsächlich um die Gesellschaft und das generelle gemeinsame Erleben, das Essen ist für mich da nicht der Hauptschwerpunkt...
Ich habe kein Problem jemanden beim Essen zuzukucken und wenn ich das nicht habe, müssen die anderen halt lernen damit umzugehen... Man kann das dem- oder derjenigen erklären und dann sollte das Thema "gegessen sein"
. Ich hatte das Glück meine allerbeste Freundin vor gut 13 Jahren kennen zulernen (so jemanden gab es für mich die Jahre davor nie) Nach einer gewissen Zeit hab ich mir mal Gedanken gemacht, warum das so gut mit uns funktioniert.... und die Lösung war, dass wir zwar in vielen Dingen einer Meinung sind und uns tendenziell auch auf der gleichen Wellenlänge befinden, aber in einigen Dingen auch grundlegend verschieden und ganz unterschiedlicher Meinung sind. Der springende Punkt ist aber, dass wir diese Verschiedenheit annehmen wie sie ist. Wir müssen uns nicht verbiegen, um zueinander zu passen, sondern lassen den anderen seine andere Sicht der Dinge, ohne beleidigt oder sauer zu sein...., wenn mich jemand zurechtbiegen will, damit ich in sein Weltbild passe, dann sind es unter Umständen nicht die richtigen Freunde....
Gut bei Familie und deren psychischer Zusammenhänge sieht es auch noch mal anders aus, aber letztendlich will man ja (meistens) zusammen leben, dann muss ein Konsens gefunden werden, wie ein Zusammenleben für alle aussehen kann. Deine Erkrankungen lassen sich ja nicht wegdiskutieren oder schönreden.... Die Frage ist ob der Leidensdruck überwiegt....? Sich mit Allem alleine durch zu schlagen ist auch ein gehöriger Kraftakt. Das ist eine ganz schwierige Entscheidung, die keiner für dich treffen kann.
Ich versuche für mich selbst die Krankheit nicht im Vordergrund stehen und sie nicht meinen Alltag bestimmen zu lassen. Wenn deine Gedanken nur noch um deine Krankheit kreist, dann zieht dich das noch mehr herunter und verschärft meist das Problem....
Für dich ist es, wie es sich anhört, erst mal wichtig, dass du über deine Probleme ohne Ressentiments sprechen kannst und das kannst du mit mir gerne tun....
Für heute muss ich leider Schluss machen, da wir ein Internet-Timeout wegen der Kinder drin haben....
Also bis demnächst und ganz....