Inkontinenz Forum

Erfahrungsaustausch ✓ | Interessenvertretung ✓ | Information ✓ | Beratung ✓ ► Austausch im Inkontinenz Forum.

Neueste Forenbeiträge

Mehr »

Login

Registrierung

Noch kein Benutzerkonto? Jetzt kostenfrei registrieren

(Die Freischaltung kann bis zu 36 Stunden dauern)

 

Entfernung suprapubischer DK

24 Feb 2013 11:32 #1 von schmitt
Guten Tag.

Eigentlich leide ich nicht unter Inkontinenz aber ich habe ein Problem das mit Miktion zu tun hat und deshalb melde ich mich an dieses Forum. Mein Name ist Anna und ich bin 32 Jahre. Ich bin Mann zu Frau Transsexuell und habe mich vor 3 Wochen einer Geschlechtsangleichenden Operation unterzogen. Das heisst in meinem Fall der Penis und Hoden wurden Entfernt und eine Scheide angelegt. Bei der Op wird die Harnröhre gekürzt und ein suprapubischer Katheter angelegt damit alles besser heilen kann und eine Miktion über die Harnröhre nicht möglich ist da alles stark angeschwollen ist. Am 7. Postoperativen tag wurde die Harnröhre dann wieder eröffnet welche bis dato zugenäht war. Ab diesem Zeitpunkt musste ich dann über die Harnröhre urinieren und den Restharn bestimmen bis er unter 70 ml lag. Dies verlief auch soweit problemlos. Vor 4 Tagen wurde dann der suprabubische Katheter enfernt und ich wurde entlassen. Nun zu meinem Problem. Die Miktion über die Harnröhre funktioniert Problemlos allerdings tritt beim urinieren immer noch ein paar Tropfen Urin aus der ehemaligen Einstichstelle des suprapupischen Katheters aus. Ich habe keine Schmerzen dabei. Die Einstichstelle ist leicht gerötet was sie aber die ganze Zeit schon war und mit einem leichten Fibrinbelag belegt. Nun zu meiner Frage. Ist das normal und wie lange dauert es bis die Einstichstelle endgültig verschlossen ist und kein Urin mehr austritt?? ich wäre sehr dankbar wenn mir jemand diese Frage beantworten könnte.

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

24 Feb 2013 11:47 - 24 Feb 2013 11:49 #2 von matti
Hallo Anna,

in der Regel ist es so, dass sich die Einstichstelle bereits nach wenigen Minuten komplett verschließt, wenn der Katheter entfernt wird.

Ich hatte dies mal als Problem, weil die Blockung defekt war und der liegende Katheter einfach aus der Einstichstelle herausfiel. Ich bin umgehend zum Urologen gefahren und es war bereits zwei Stunden danach nicht mehr möglich den Katheter wieder durch die ursprüngliche Einstichstelle einzuführen.

Wenn dies bei dir anders ist, solltest du sehr zeitnah deine Ärzte aufsuchen, um die Ursachen abzuklären. Es wird ja bei deiner Anpassung an einigen Stellen "manipuliert". Deshalb können evtl. auch Folgen auftreten, welche in der Regel so nicht auftreten. So sollte beispielsweise eine Fistel ausgeschlossen werden.

Ansonsten würde mich deine Lebens- und evtl. auch vorherige Leidengeschichte durchaus interessieren. Vielleicht magst du dazu noch etwas mehr schreiben.

Grüße

Matti

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

24 Feb 2013 11:57 #3 von schmitt
danke für die schnelle antwort. leider bin ich auch ein wenig besorgt deswegen. am montag morgen muss ich sowieso zu meiner hausärztin. diese wird mir dann hoffentlich mehr dazu sagen können. was magst du denn genau wissen?

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

24 Feb 2013 12:13 - 24 Feb 2013 12:13 #4 von matti
Hallo,

vielleicht magst du ja einmal ein wenig über deine Lebensgeschichte berichten. Beispielsweise würde mich interessieren auf was für "Holzköpfe" du in deinem bisherigen Leben gestoßen bist, wie dir jetzt nach der Operation deine Familie, Freunde oder Nachbarn begegnen. Ob du jetzt glücklicher bist oder vorher unglücklich warst usw.

Natürlich musst du dich nicht genötigt fühlen, alles nur wenn du willst.

Matti
Folgende Benutzer bedankten sich: Gelinda

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

24 Feb 2013 12:46 - 24 Feb 2013 13:42 #5 von schmitt
vermutlich könnte ich darüber ein buch schreiben aber ich versuche mich kurz zu fassen.

also gemerkt habe ich bereits im kindesalter das ich "anders" bin. ich fühlte wie ein mädchen hatte nur mädchen in meinem freundeskreis und hätte am liebsten auch als mädchen gelebt. meine eltern dachten es sei eine kindl phase und haben natürlich versucht mich weiter als jungen zu erziehen was natürlich nicht wirklich gelang.

schlimm wurde es für mich dann in der jugendzeit. ich bin zum ersten mal auf das thema transsexualität gestossen und wusste "wer oder was" ich bin. da ich damals noch ungeoutet war musste ich natürlich die rolle als junge spielen welche aber nicht meiner identität entprach und wodurch ich immer depressiver und unglücklicher wurde.

mit 23 schaffte ich es dann mich zu "outen" und ich war überrascht wieviele positive resonanz ich aus meinem unfeld erhielt. meine familie hatte damit nie ein problem damit (was für mich das wichtigste war) und mein freundeskreis ebenfalls nicht.

allerdings musst ich auch feststellen das von einigen die tolleranz und akzeptanz nur vorgespielt war und hinter meinem rücken schlecht über mich geredet wurde. zum glück sah ich schon immer sehr feminin aus was mir in der gesellschaft kaum probleme bereitete.

allerdings kenne ich auch transidente menschen die nicht so viel glück hatten wie ich. die von familie usw verstossen wurden, die nicht das glück hatten ein so feminines aussehen zu haben. ebenso habe ich gesehen welche probleme es für diese menschen mit sich bringt. das ging von beschimpfungen bis hin zu offenen prügelattaken auf der strasse.

ich musste den weg gehen den jeder transidente mensch gehen muss. erst mal musste ich ein jahr in pyshologische behandlung danach hormontherapie antrag auf namensänderung mit 2 psychologischen gutachten usw. dann hätte ich die geschlechtsangleichende op durchführen lassen können aber ich bekam es dann mit der angst zu tun. da die op halt auch viele risiken mit sich bringt und ich damals miterleben musste das bei einer freundin die op schief ging uns sie sehr viele probleme nach der op hatte.

ich versuchte mich mit meinem leben zu "arrangieren" das heiß ich lebte ganz normal als frau jedoch weiterhin mit einem männl geschlechtsteil. das führte jedoch dazu das ich immer tiefer in deprssionen verfiel. leider gestalteten sich dadurch auch meine Partnerschaften sehr schwierig. Die meisten männer kamen damit nicht zurecht oder ich geriet an solche kerle die spezifisch auf "shemales" standen. das heißt im klartext auf frauen mit männl geschlechtsteil. damit kam ich dann wiederrum nicht zurecht denn ich wollte als mensch und als frau in einer beziehung akzeptiert werden und nicht nur als das "zwischengeschlechtliche wesen" welches ich zu diesem zeitpunkt war.

als meine depressionen und mein leidensdruck immer schlimmer wurden begab ich mit erneut in psychologische therapie. und ich fand zum glück 2 therapeuten die mir halfen meine ängste zu überwinden um auch den letzen schritt gehen zu können. nach einem langen hin und her mit der krankenkasse bewilligte diese dann die kostenübernahme für die geschlechtsangleichende operation. und so unterzog ich mich dann am 6. febr der geschlechtsangleichenden op. zum glück habe ich einen partner der zu mir steht und diesen weg mit mir gegangen ist und mir viel kraft gab wofür ich unendlich dankbar bin. bis auf ein paar kleine wundheilungsstörungen verlief die op recht komplikationslos und ich bin glücklich das ich es getan habe.

die schmerzen nach der op waren wirklich erträglich (wovor ich grosse angst hatte). im mom ist das kosmetische ergebniss für mich noch nicht 100 % zufriedenstellend aber man muss bedenken das die op noch nicht mal 3 wochen her ist und sich noch vieles verändern wird. wie die empfindungen sein werden kann ich bisher leider noch nicht sagen da ich noch kein sex haben darf. aber ich bin guter dinge da ich beim verbandswechsel, wunde reinigen usw immer wieder gemerkt habe das ich empfindungen in der klitoris habe. leider ist es noch nicht möglich vaginale empfindungen durch die op herzustellen.

zur zeit muss ich meine vagina regelmäßig bougieren da es halt nun mal eine künstl angelegte öffnung ist. ich hoffe ich konnte dir oder denen die diesen beitrag noch lesen werden einen kleinen einblick in das leben von transidenten menschen vermitteln.
Folgende Benutzer bedankten sich: matti, Pamwhy, Gelinda

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

24 Feb 2013 12:57 #6 von Pamwhy
Hallo Anna,

auch von mir ein herzliches Willkommen bei uns im Forum.


Mutig, dass du mit deinem sehr speziellen Problem, dich an uns gewandt hast, das finde ich toll. Ich denke aber auch, dass du im Ganzen eine mutige Person sein musst, wenn du dich dieser ganzen Situation gestellt und auch durchgezogen hast. Ich hoffe für dich, dass alles gut ausheilt und du dein Leben als Frau bald genießen kannst.

Was ich super finde, ist dass Matti dir mit Erfahrung und Rat zur Seite stehen konnte, ich hab mit dieser Art von Katheter nämlich noch nichts zu tun gehabt und hätte dir leider gar nichts dazu sagen können.

Bin auch gespannt auf deine Erfahrungen, die du so machen musstest oder noch machst....

Bis dahin...
Folgende Benutzer bedankten sich: Gelinda

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

24 Feb 2013 13:53 #7 von matti
Hallo,

ganz herzlichen Dank für deine wirklich tiefen Einblicke in dein Leben. Ganz hervorragend in der Darstellung.
Vielleicht hast du mit deinem Beitrag den ein oder anderen ermutigt sich seiner sexuellen Prävelenz zu öffnen oder sich seiner wahren Identität anzunehmen.

Sollte hier irgendein blöder (vor allem diskiminierender) Kommentar kommen, kündige ich jetzt schon an diesen kommentarlos zu löschen.

Ich wünsche dir in deinem "neuen" Leben alles erdenklich Gute, von ganzem Herzen.

Matti
Folgende Benutzer bedankten sich: Gelinda

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

24 Feb 2013 14:34 - 24 Feb 2013 14:40 #8 von Gelinda
@ Anna
Hallo - herzlich Willkommen! Anna, ich bin auch noch neu hier :blush:, bin ja aber schon eher hier und darf Dich also begrüßen. Ich war auch sehr froh, als ich mattis guten Rat lesen konnte, weil ich beim Lesen Deines Problems schon grübelte "oh weih, wie kann man da helfen?", weil ich darüber keinerlei Erfahrungen habe auch nicht über Bekannte von Bekannten. Matti ist eben unser guter, unersetzlicher Foren"geist".

Bitte fasse unsere Fragen nicht als Neugierde auf und falls ich mich wieder mal ungeschickt ausdrücken sollte, dann ist das auf keinen Fall ablehnend oder überheblich gemeint oder irgendwie negativ aufzufassen. Bei 80 Mio Menschen sind Menschen mit solchen Problemen so gering verteilt, daß sie bestimmt selten sind.

Ich bewundere die Sicherheit, die Du erreicht hast, wenn es ( vielleicht auch nur?) schon mal in unserem Kreis ist, wo du offen darüber reden kannst. Das kann ich über meine Probleme auch erst seit kurzem. Seit insgesamt 3 Monaten geht es besser mit dem Reden. Nicht mal mein Mann hatte meine Stuhlinko in vollem Umfang mitgekriegt! Weil ich ja weiß und wußte, wie leicht ihm ekelt, wie sensibel und akurat er mit allem umgeht, habe ich alles vermieden, daß er mehr mitkriegt, als das, was er ab kann, damit er sich nicht noch vor mir ekeln würde. Er wußte, daß ich Probleme habe und war bezüglich der unkontrollierbaren Winde involviert. Durch meinen Rentenantrag und, weil ich dadurch offener gesprochen habe, weiß er mehr und er stützt mich.

Ich habe hier im Forum von Erfahrungen mit dem Schrittmacher lesen können und von einem neuen Verfahren mit Reparaturzellen.
Warum schreibe ich Dir das alles von mir? Weil ich mit Dir und Deinem Problemen mitfühlen kann (glaube ich jedenfalls), was mich aber tröstet, damit nicht auch noch belastet zu sein und ich denke, daß Du Dich trösten kannst, weil Du nicht unsere Probleme hast.

Mich hat z.B. ein Bericht von einer Mitleidenden bestärkt (die schon ihr Leben lang damit klar kommen muß!) für mein Problem für mich einen passenden Weg zu finden und mich damit abzufinden. Ich bin dadurch auf eine Idee gekommen, die für mich ideal ist, was aber andere für sich ablehnen.

(Was das betrifft, mag ich jetzt hier an der Stelle nicht (be)schreiben, das findest Du evtl., wenn Du Dir die Zeit nehmen kannst und hier stöberst.)

Ich wünsche Dir, daß Du mit der Vagina einschließlich der Klitoris Gefühle aufbauen kannst und mit der ganzen inneren und äußerlichen Umwandliung, Deine Depression überwinden kannst, denn unser Innenleben steuert nun mal unser Dasein.

@ matti: Nur mal so ein Gedanke: könnte man nicht speziell für das Thema ein "Dauerthema/Stichwort oddgl." einrichten, so daß über Suchmaschinen darauf verwiesen werden kann, damit sich her mehr Betroffene einfinden/sammeln können, um sich auszutauschen? Ich weiß ja nun nicht, ob es dafür spezielle Foren gibt oder ob es schon diesen "Tag=z.B. Geschlechtsumwandlungsprobleme" für das Forum hier gibt. Ich meine ja nur. :oops:

:winken: Gelinda

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

24 Feb 2013 14:41 #9 von Pamwhy
Hallo Anna,

mein Willkommen hab ich eigentlich vor deinem letzten ausführlichenBeitrag begonnen, wollte aber noch was nachschlagen und meine Kinder haben dann auch noch dazwischengefunkt, so dass du deinen Beitrag, obwohl umfangreicher doch schneller eingestellt hast....und es somit etwas Überschneidungen gab....

Ich finde es schlimm, dass du dich wegen der ganzen Thematik so mit Depressionen (Depressionen kenne ich aus eigener Erfahrung) herumschlagen musstest und hoffe, dass sich mit der OP dieses Kapitel für dich schließt. Umso besser, dass deine Familie so zu dir hält, was ja eigentlich immer selbstverständlich sein sollte, aber oft nicht ist.

Vielleicht ebnest du mit deinem Beitrag und deiner Offenheit auch anderen Menschen in ähnlicher Situation und gesundheitlichen Schwierigkeiten den Weg zu uns ins Forum, es wäre schön, wenn wir vielen Betroffenen mit Rat zur Seite stehen könnten.

Bis demnächst....
Folgende Benutzer bedankten sich: Gelinda

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

24 Feb 2013 16:17 - 24 Feb 2013 16:21 #10 von matti
@ Gelinda

Es gibt bereits den Forenbereich Sexualität. Letzter Beitrag vor einem Jahr! Glaubst du wir brauchen noch einen gesonderten Bereich? Ich glaube dies nicht, weil eine wie hier geschilderte Lebensgeschichte und damit verbundene urologische Problematik zum ersten mal in 10 Jahren hier vorgetragen wurde.

"Geschlechtsanpassungen" sind auch nicht unser Thema, sondern die daraus resultierenden urologischen Probleme. Dies sind doch bereits abgedeckt, oder? Die Ursache hier war jetzt eine Geschlechtsanpassung aber das Problem hat nur sehr bedingt etwas im Grundsatz damit zu tun.

Matti

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Moderatoren: MichaelDah
Ladezeit der Seite: 0.226 Sekunden

Inkontinenz Selbsthilfe e.V.

Die Inkontinenz Selbsthilfe e.V. ist ein gemeinsames Anliegen vieler Menschen. Der Verein versteht sich als ein offenes Angebot. Unsere Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich. Den Verein bewegt, was auch seine Mitglieder antreibt: Wir möchten aktiv zur Verbesserung der krankheitsbedingten Lebensumstände beitragen.

 

Impressum        Kontakt       Datenschutzerklärung

 

 

 

Spendenkonto:
Volksbank Mittelhessen eG
Inkontinenz Selbsthilfe e.V.
IBAN: DE30 5139 0000 0046 2244 00
BIC: VBMHDE5FXXX

Besucher: Sie sind nicht allein!

Heute 1585

Gestern 2534

Monat 60498

Insgesamt 9940397

Aktuell sind 98 Gäste und ein Mitglied online

Alle Bereiche sind kostenfrei, vertraulich und unverbindlich. Wenn Du erstmalig eine Frage im Forum stellen möchtest oder auf einen Beitrag antworten willst, ist es erforderlich sich sich zuvor zu registrieren. Bitte sei bei der Auswahl deines Benutzernamens etwas einfallsreich. Häufig verwendete Vornamen sind normalerweise schon vergeben und jeder Name kann nur einmal vergeben werden. Achte auf korrekte Eingaben bei Passwort, Passwortwiederholung und existierender Mailadresse! (Die Freischaltung kann bis zu 36 Stunden dauern!)

Jetzt kostenfrei registrieren

Anmelden