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Neu hier - überaktive Blase/Krampfblase und keine Ahnung wo die Ursachen liegen

15 Apr 2021 08:25 #11 von Fragender
Kurze Ergänzung: Mir ist aufgefallen, dass in besonders schlimmen Phasen mein Darm auch involviert ist in Form von Durchfall, Magengrummeln und Appetitlosigkeit. Ganz selten habe ich auch plötzlich das dringende Gefühl wegen dem Darm auf die Toilette zu müssen.
Meine Libido ist ebenfalls eingeschränkt, ich habe im Gegensatz zu früher nie mehr "einfach so" eine Erektion.

Heute Nacht war es besonders schlimm. Bin nach vier Stunden aufgewacht weil ich pinkeln musste, dann musste ich kurz darauf nochmal raus weil der Darm drückte und dann habe ich es nach 1,5 Stunden nochmal geschafft den Harndrang auszulösen vermutlich weil ich auf dem Bauch gelegen habe. Der letzte Drang war dann so stark, dass ich es nicht rechtzeitig aufs Klo geschafft habe ohne etwas zu verlieren. Bin ziemlich fertig und würde mich am liebsten nur noch auf die Couch legen und gar nichts mehr machen.

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15 Apr 2021 10:08 #12 von Matthias1965
Guten Morgen,
auch wenn es niemand sehr gerne hört oder wahrhaben möchte:
Wie sieht es mit Deiner Psyche aus, warst Du mal bei einem Psychiater oder Psychologen?
Wenn ich Darmprobleme in Form von Durchfall lese, insbesonders in der Nacht, ausbleibende Libido / Erektion und die heftigen Blasenkrämpfe, dann erinnert das sehr an meine Leidenszeit im Jahr 2014.
Erst der Gang zum Psychiater, die konsequente Einnahme von Antidepressiva und vorallem die intensive Gesprächsführung bei einer Pschologin hat mich aus diesem Teufelskreis herausgeholt.
Herzliche Grüße
Matthias

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15 Apr 2021 10:22 - 15 Apr 2021 10:43 #13 von Ciajaeg
Hallo Holger,

bei mir ist das alles noch sehr neu, ich hatte erst im Dezember meine erste Panne, vorher allerdings schon längere Zeit eine Reizblase, der Prozess ist ja schleichend, auffallend bei mir vielleicht seit drei Jahren oder so.

Meine Poly-Neuropathie und meine Rückenprobleme habe ich schon seit ich in den 20ern war. Ist also alles nicht neu, der Rücken wurde über die Jahre schlimmer, die PNP blieb lange Zeit unverändert und hat sich im Lockdown erheblich verschlechtert, was genau die Ursache für die Blasenprobleme ist, ist noch völlig unklar bei mir, die erste Urodynamik habe ich erst im Juli.

Wenn ich ein Problem feststelle, will ich das immer sofort lösen, also habe ich unmittelbar, noch vor dem ersten richtigen Urologen-Gespräch mit den konservativen Methoden begonnen. Tabletten habe ich die ersten drei Monate nicht eingenommen, ich wollte zuerst wissen, ob es auch so klappt, außerdem dachte ich da auch noch, dass mein hoher Kaffeekonsum verantwortlich wäre.

Vorher bin ich ca. 20x am Tag gegangen und vier mal in der Nacht.

Nach der Verhaltensänderung sind es nun eher 15x und 2 bis 3 in der Nacht, aber vor allem ist der Druck geringer geworden, jetzt schmerzt es nicht mehr so heftig, es war vorher schon bei ganz geringer Füllmenge kaum auszuhalten.

Also ja, alleine das hat eine merkliche Verbesserung gemacht.

Mein erster Test mit SpasmEX hat leider nicht so gut funktioniert, die Nebenwirkungen waren zu stark.

Nach dem Neurologen frage ich deshalb, da meine Nervenerkrankung eine Rolle spielen könnte, früher hatte ich zahlreiche und unspezifische Symptome, es ist sehr verschieden bei Nervenerkrankungen, welches Symptom die Oberhand hat. Zum Beispiel hatte ich jahrelang Durchfall, das war mir nur gar nicht klar, also habe ich es nicht bei den Ärzten erwähnt, das wäre aber ein wichtiges Indiz gewesen, aber die Schmerzen waren halt viel krasser, da ist das völlig untergegangen. Bei mir waren die MRT der HWS und vom Kopf damals völlig unauffällig.

Die Vermessung der Nervenleitfähigkeit gab dann die ersten eindeutigen Hinweise, dazu die Triggerpunkte und ich weiß gar nicht, wie viele Untersuchungen ich damals über mich habe ergehen lassen. Viele.

Es wäre vielleicht ein Ansatz eine Neuropathie und MS ausschließen zu lassen, ebenso alte Virusinfektionen. Letzteres geht über einfache Bluttests und ist nicht teuer oder besonders aufwendig für den Arzt.

Ich hatte einen Neurologen, der auch Psychiater war, ist vielleicht generell eine gute Idee.

Da dein Rücken O.K. ist, deine Prostata nicht wirklich auffällig, deine Psyche sonst gut drauf ist, wäre ein neurologisches Problem jetzt nicht so abwegig, denke ich. Das mit der Libido kommt mir auch sehr bekannt vor übrigens.

Alles Gute

Ciajaeg

Diagnosen: Neurogene Dysfunktion des unteren Harntraktes suprapontin, Terminale Detrusor-Überaktivität - Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination - Algurie - Polydipsie/Polyurie-Syndrom - chronische Harnretention -
Myalgische Enzephalomyelitis (ME-CFS) - (POTS) - Dysautonomie - Polyneuropathy

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22 Apr 2021 22:44 - 22 Apr 2021 23:44 #14 von martinK
Hallo Holger

Entschuldige bitte zunächst, dass ich nicht eher geschrieben habe, hatte viel um die Ohren.

Wie wurde denn die Polyneuropathie bei dir festgestellt? Und reagiert deine überaktive Blase auch auf Bewegungen wie bei mir?


Zum einen fehlen bei mir Reflexe, welche mit den Nerven des Sakralbereichs zusammenhängen (Bulbokavernosusreflex, Analreflex, Achillessehnenreflex). DanN liegen weitere neurologische Auffälligkeiten vor wie reduziertes Temperatur- und Vibrationsempfinden in den Füssen, schlechte Balance beim Laufen mit geschlossenen Augen (was mich schockiert, weil ich mit offenen Augen über eine sehr gute Stabilität verfüge) oder die Feinmotorik in den Füssen. Schliesslich zeigen Nervenleitmessung ein Problem im Lenden/Sakralbereich auf.

Was genau für Entspannungsübungen machst du denn? Kannst du da etwas empfehlen? Und wie oft machst du diese und welchen Zeitrahmen muss man dafür einplanen?


Zum einen führe ich ganz allgemeine Bewusstseinsübungen durch. Zum Beispiel lege ich mich auf den Rücken und versuche, den Körper so weit zu entspannen, dass ich nur die Auflagepunkte des Körpers fühle. Dabei soll ich nicht wie ein Mehlsack auf dem Boden liegen sondern den richtigen Körpertonus finden, so dass ich von den Muskeln getragen werde. Das ist eine Art Meditation, wobei ich auf den geistigen Teil verzichte. Bei dieser Übung merke ich sehr gut wie es meinem Unterleib geht. Im Idealfall spüre ich den Beckenboden gar nicht, sondern merke nur die leichte Anspannung in den Pobacken, welche meinen Körper tragen. Im schlimmsten Fall dominiert die Anspannung im Beckenboden meine Wahrnehmung.

Dann führe ich sehr kleine und kraftlose Bewegungen mit dem Beckenboden durch, wobei ich versuche, die einzelnen Muskeln des Beckenbodens gesondert anzusteuern. Das gelingt je nach Tagesform besser oder schlechter, wobei ich den Eindruck habe, dass ich meinen Blasenschliessmuskel nicht ansteuern kann. Dies Übung führe ich in verschiedenen Körperpositionen durch (immer wieder mal ca 1 Minute, wenn ich daran denke).

Ich bin überzeugt, dass mir dies hilft, zumindest geht es mir heute besser als vor zwei Jahren.

Ob eine neurologische Abklärung bei Dir sinnvoll ist kann ich aus der Ferne (und als Laie) nicht beurteilen. Schaden würdest Du damit aber keinen anrichten, erwarte allerdings nicht, dass danach alles klar ist (auch bei mir gibt es trotz der klaren Resultate keinen physiologisch eindeutigen Zusammenhang zwischen der Polyneuropathie und den Entleerungsproblemen).

Wenn ich Dir einen Tipp geben kann: „Mach einen Schritt zurück“ und räume Deinen Blasenproblemen nur so viel Zeit in Deinem Leben ein, wie es für Dein Wohlbefinden nötig ist. Falls Du Angst vor Unfällen hast, besorge Dir Inkontinenzhilfsmittel (Kondomurinale oder saugende Hilfsmittel) und richte Dein Leben so ein, dass Du durch Deine Probleme nicht beeinträchtigt bist. Dennoch macht es natürlich Sinn, eine Verbesserung anzustreben, aber wenn sich das Leben nur noch um die Inkontinenz dreht, wird diese bestimmt nicht besser.

Herzliche Grüsse
Martin

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23 Apr 2021 11:17 - 23 Apr 2021 11:18 #15 von Ciajaeg
Hallo Martin,

in dem letzten Satz steckt viel Wahrheit:

martinK schrieb:
[...] richte Dein Leben so ein, dass Du durch Deine Probleme nicht beeinträchtigt bist. Dennoch macht es natürlich Sinn, eine Verbesserung anzustreben, aber wenn sich das Leben nur noch um die Inkontinenz dreht, wird diese bestimmt nicht besser.


Bis denn

Ciajaeg

Diagnosen: Neurogene Dysfunktion des unteren Harntraktes suprapontin, Terminale Detrusor-Überaktivität - Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination - Algurie - Polydipsie/Polyurie-Syndrom - chronische Harnretention -
Myalgische Enzephalomyelitis (ME-CFS) - (POTS) - Dysautonomie - Polyneuropathy
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24 Apr 2021 10:16 #16 von martinK
Hallo Ciajaeg

Ja, ich merke das selber an mir. Ich habe in den letzten Jahren immer wieder "Auf und Abs", was meine Inkontinenz angeht. Jedesmal, wenn ich mich in einer schlechten Phase zu sehr auf meine Entleerungsprobleme versteife, wird's nur schlimmer. Der richtige Umgang mit der eigenen Krankheit ist gar nicht so einfach...

Herzliche Grüsse
Martin

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25 Apr 2021 23:08 #17 von Fragender
Hallo Martin, vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Also nach dem was du schreibst vermute ich das die Ursachen bei mir woanders liegen. Vielen Dank für das Mitteilen der Entspannungsübungen, ich denke in der Richtung muss ich auf jeden Fall auch etwas machen, weiß allerdings noch nicht so genau wie und was.

Es gibt ein paar neue Entwicklungen, so hatte ich nachdem ich hier im Forum gepostet hatte vorletzte Woche Freitag die schlimme Erfahrung machen müssen, dass ich nach mehreren Stunden auf dem Spielplatz mit meiner Tochter unvermittelt (wie immer) einen solchen Krampf hatte, dass ich meine Blase nicht mehr völlig kontrollieren konnte und ein ordentlicher Schwapp in die Unterhose gegangen ist. Dieses Gefühl war schrecklich nicht mehr den eigenen Körper kontrollieren zu können. An dem Tag hatte ich meine mittlerweile bestimmt 20 Kilo schwere Tochter sehr viel gehoben und das mit an diesem Tag ziemlich krassen Problemen mit meinem Becken. Ich vermute das mein Becken dann so überlastet war, dass es die Verkrampfung meiner Blase noch zusätzlich verstärkt hat. So schlimm war es danach zum Glück nicht mehr höchstens mal ein paar wenige Tröpfchen (wobei ich das auch schon als schlimm empfinde).
Mein erneuter Besuch bei meiner Urologin letzte Woche hat mich nochmal ordentlich weitergebracht. So wurde meine Prostata nochmal genau kontrolliert - diesmal auch mit rektalem Ultraschall - mit dem Ergebnis, dass meine Prostata sogar außergewöhnlich klein ist (ich glaube es waren 14ml statt wie gewöhnlich 20ml) und auch sonst normal aussieht. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ist meine Prostata nicht involviert. Stattdessen habe ich mir jetzt endlich das Symptom merken können, von dem meine Urologin denkt, dass es für meine Probleme verantwortlich ist und zwar vermutet sie das ich eine Detrusor-Sphinkter-Diskoordination (nicht Dissynergie) habe. Also meine Blase zieht sich zusammen weil sie den Urin loswerden will, mein Beckenboden lässt allerdings nicht locker wie es normal wäre sondern zieht sich ebenfalls zusammen. Dies sorgt dann dafür das nur ein Teil des Urins abgegeben wird und ich unter Umständen bereits nach 30-40 Minuten wieder das drängende Gefühl verspüre wieder auf die Toilette zu müssen. Das hilft mir zumindest ein bisschen besser meine Probleme zu verstehen und nimmt mir zumindest die Angst, dass meine Blase immer kleiner und kleiner wird. Heute war um 12:30 Uhr auf der Toilette und habe 280ml gepinkelt und etwa fünf Minuten später hatte ich wieder das Gefühl das ich könnte (aber nicht unbedingt müsste da der Drang (noch) nicht da war) und dann kamen wieder 180ml raus. Also kann meine Blase mindestens 460ml fassen und dafür war der Drang noch erträglich. Wie es damit nun weitergeht weiß ich auch nicht so recht. Meine Ärztin sagte, dass sie es für sehr unwahrscheinlich hält das das jemals wieder ganz gut wird da ich meine Blase wohl jahrelang falsch belastet hätte (wie genau weiß ich nicht, vielleicht durch unterbewusste Verkrampfung?). Sie empfiehlt die Pohltherapie weiter zu machen und Physiotherapie. Mein Pohltherapeut hingegen sagte, dass das Unsinn sei und er der Meinung ist, dass sich meine Blase grundsätlzlich wieder völlig normalisieren könnte. Ich weiß momentan nicht so recht was ich denken soll. Jedenfalls fühlt es sich gut an etwas besser verstehen zu können, warum meine Blase so bescheuert ist, wie sie ist.
Kennt jemand von euch zufällig diese Störung?

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26 Apr 2021 12:37 #18 von Sebald
Hi!

...kenn ich und hab's bzw. hatte es selbst. Was Neurologisches.

Wobei zwischen Diskoordination und Dyssynergie aus meiner Sicht null Unterschied besteht. Nur dass man bei der 'Koordination' sicherer weiß, wo die 'i's hingehören.

Dem bereits genannten Vorschlag, die Sache auch mal neurologisch zu betrachten, würde ich (s.o.) zustimmen. Kannst es ja mal bei deiner Urologin in Vorschlag bringen.

Beste Grüße,
Sebald

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26 Apr 2021 22:25 #19 von martinK
Hallo Holger

So unterschiedlich sind unsere Störungen nicht. Auch bei mir verhält sich der Schliessmuskel nicht ordnungsgemäss (zusätzlich scheine ich eine überaktive Blase zu haben, wobei ich mir auch schon die Frgae gestellt habe, ob die Überaktivität nicht mit dem Fehlverhalten des Schliessmuskel zusammenhängt. Unglücklicherweise muss die Blase bei mir schon arg voll sein, bis ich Harndrang spüre, so dass sie sich oft entleert, ohne dass ich etwas spüre. Aber auch ich kann nicht vollständig entleeren, was zu vielen kleineren Miktionen führt.

Wie Seebald geschrieben, wäre eine neurologische Untersuchung vermutlich bei Dir angebracht.

Herzliche Grüsse
Martin

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