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18 Nov 2008 16:00 #1 von maredare
Hallo,

ich habe meinen Beitrag am 13.11.08 veröffentlicht und leider noch keine Antwort erhalten - Schade!!!!!

Mittlerweile habe ich bei meinem Urologen angefragt, welche Medikamente wir bisher verabreicht haben und möchte diese hier aufzählen:
2006: Desmopressin Nasenspray 5ml
Mrz.07-Aug.07: Mictonorm und Mictonetten
Aug.07-Dez.07: Oxybuton
Dez.07 Spasmex 30 mg
danach div. homöopatische Mittel und Schüsslersalze

Bitte geben Sie mir Tipps, was ich noch ausprobieren könnte, um meinen Sohn zu helfen.
Ich bin für jede Antwort dankbar.

Marion

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18 Nov 2008 17:37 #2 von Struppi
Hallo Marion,

obwohl ich nicht sonderlich in dem Themenbereich Bettnässen bewandert bin, habe ich nun auch den älteren Beitrag gelesen und möchte versuchen , so wertungsfrei und neutral an die Sache heran zu gehen, wie ich das kann.

Du schickst Deinen Sohn seit 3 Jahren untermüdlich in diverse Therapien (was ja prinzipiell gut ist), er ist urologisch abgeklärt, es wurden so ziemlich alle Therapieoptionen probiert, von denen ich gehört habe. Es hat leider nichts genützt.

Was ich aber weiß, ist, dass Bettnässen bei Kindern (und hier insbesondere Jungen) länger andauern kann als z.B. bei Mädchen. Es kann sich schlicht und einfach um eine Entwicklungsverzögerung handeln etc. Die Gründe für Bettnässen können vielschichtig sein, es kann sich aber auch mit Eintreten der Pubertät von ganz allein legen.

Das einzige, was mir noch einfallen will, mag Dir jetzt vielleicht nicht gefallen, aber wie wäre es mit einer Pause - für Euch beide. Nimm den Druck aus der Situation und laß es "eine Weile so laufen wie es ist".

Vielleicht kennst Du ja schon diese Homepage, vielleicht ja auch nicht. Hier ist der Link zu einer Seite, die ich persönlich (als Laie) ganz brauchbar fand:

http://www.initiative-trockene-nacht.de/

Ansonsten bleibt noch der Weg zu einem Kinderpsychologen - da Du ja bereits die somatischen Bereiche vollständig geklärt hast, wäre hier evtl. noch ein Ansatzpunkt.

Euch beiden jedenfalls wünsche ich alles Gute.

Grüße

Hannes

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23 Nov 2008 11:19 #3 von maredare
Hallo Struppi,

erstmal danke für deine Antwort.
Abwarten fällt mir doch sehr schwer. Simon ist heute 8 Jahre alt, bis zu Pubertät hat er ja noch eine ganze Weile und ich kann mich nicht damit abfinden, dass er bis dahin einässt.
Nächstes Jahr fahren sie mit der Schule auf Klassenfahrt, wie sollen wir uns da verhalten. Einfach zu Hause lassen oder Gefahr laufen, dass die Mitschüler was mitkriegen und ihn ewig hänseln?
Man muss doch irgendetwas tun können um ihn zu helfen???

Marion

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23 Nov 2008 11:54 #4 von Gresskamp
Hallo Marion,

es ist überhaupt keine Frage, das dass Bettnässen von Simon eine große Belastung für Alle mit sich bringt.

Nur, Du hast bereits soviel unternommen, dass der Druck immer stärker wird, das hat Struppi ja bereits erläutert.

Ich bin ja heute wegen meiner Krebserkrankung (Prostata) hier ein Forumsteilnehmer, aber ich habe es bereits an anderer Stelle erwähnt, auch ich war lange (bis 17 J.) Bettnässer.

Ich habe vor einiger Zeit jemand hier aus dem Forum ein Mail geschickt, in der ich speziell auf das Thema eingehe.

Den Text setze ich mal hier rein. Damit auch die Gefühlswelt eines Bettnässers deutlich wird.

Du kannst sicher sein, liegt bei Simon keine organische Ursache vor, wird es sich früher od. später geben.

Hier der Text, den ich einem Betroffenen geschickt habe:


Viele Grüße
Gresskamp

………auch ich habe sehr darunter gelitten, nicht bei Klassenreisen dabei sein zu dürfen. Anderseits hatte ich bei der ersten Klassenreise, dadurch dass ich für die Zeit der Reise in einer anderen Klasse Unterricht hatte, die Gelegenheit einen über lange Jahre wirklichen Freund kennenzulernen. Denn wie sich herausstellte fuhr mein Freund deshalb nicht mit, weil er ebenso Bettnässer war, wie ich.
Ihn konnte ich auch ohne mir Sorgen machen zu müssen, zu mir nach Hause einladen, was auch umgekehrt erfolgte. Denn in der Tat ist es ein großes Problem für alle Bettnässer, das der Geruch im Zimmer nicht vermeidbar ist, auch wenn man lüftet wie ein Weltmeister. Sozusagen das Erkennungszeichen für Bettnässer. Später habe ich, als ich längst Erwachsen war, 2-3-mal bei Einladungen Bettnässer erkannt, wenn ich im Kinderzimmer war und den für mich wohlbekannten Geruch in der Nase hatte. Ich habe natürlich das betreffende Kind nicht darauf angesprochen.

Der Geruch war aber der Grund, warum ich irgendwann mal zu anderen nur selten eingeladen wurden, weil aus Angst vor Entdeckung von mir eine Gegeneinladung ausblieb.

Ich trug auch zeitweise Windel, weil es für meine Mutter wirklich auch unzumutbar war, jeden Tag Bettwäsche zu waschen, vor allem dann wenn nicht nur das Laken sondern auch Kopfkissenbezug nass war. Es war manches mal so extrem, dass ich regelrecht schwamm. Wenn ich aufwachte war auch das Nasse meist erkaltet, d.h. das ich ewig lang im Nassen lag, ohne davon aufzuwachen.
Bei uns gab es noch keine Pampers ich bin Jahrgang 1959. Ich weiß nicht ob Du das System mit den Gummihosen auch noch kennst. Zusammen mit den Windeln/Einlagen, hat dies oft auch kein sicheres System dargestellt. Aber Damals das Beste um wenigsten einigermaßen das Bett zu schützen.

Aber diese Windeln mussten auch irgendwie ins Haus kommen. Peinliche Situation habe ich erlebt, Nachbarn die wir getroffen haben, Blick auf die Windel, Blick auf mich, aber gesagt haben sie nichts, dafür gedacht. Der braucht noch Windeln. Und ich habe gedacht, oh scheiße die wissen jetzt Bescheid. Auch die Entsorgung war manchesmal schwierig. Unseren Müll habe ich nur in die Mülltonne geschmießen, wenn die Tüte nicht oben lag, weil die Tonne fast voll war, sondern immer darauf geachtet habe, dass da niemand mehr rumwurschteln kann.

Man lehrnt gut zu vertuschen. Hingen diese gewaschenen Gummihosen im Bad an der Leine und kam Besuch, ging es Zack ins Bad um ganz schnell diese verschwinden zu lassen. Das geliche für die Gummiunterlagen, ohne die ich bis zum 17 Lebensjahr nie geschlafen habe. Nicht nur das trockene Bett später war eine Wohltat, auch das Schalfen in einem weichen Bett ohne dieses, vom Waschen hart geordenes Gummiding, war wunderbar.

Einerseits gut, anderseits auch nicht, dass ich zumindest in den Ferien wegfahren konnte. Dies dann immer zu meinen Verwandten, bei denen ja das Thema Bettnässen ebenfalls zur Tagesordnung gehörte. So entsteht aber auch eine Isolation, wenn die Bettnässer unter sich sind. Trotzdem ausgetauscht haben wir ns nie über unser Problem.

Von Hänseleien habe ich auch genug mit bekommen. Kinder sind halt grausam und suchen meist die Schwächeren um ihre eigenen Schwächen zu verbergen.
Die geschah vor allem bei meinen Krankenhausaufenthalten oder bei den Kuren. Obwohl bei den Kuren immer mehrere Bettnässer waren, hat man es immer auf mich abgesehen. Jede Kleinigkeit, die anderen nicht passt, wurde mit Beleidigungen, wie Bettpisser, oder mit lauten Äußerungen, hye der pinkelt noch ins Bett, quittiert. Jede Gelegenheit mit eins auszuwischen wurde genutzt. Ich wurde zwar sehr spät tagsüber trocken, aber kurz vor der Einschulung mit 7, war ich, bis auf wenige Ausrutscher trocken.
Nun ist es mir bei den Kuren, ich hatte 4 davon, jedesmal passiert. Das man mir, an manchen Tagen, wenn ich zur Toilette wollte, mich aufhielt, oder die Tür zur Toillette zuhielt. Das war zwar zunächst kein Problem, ich konnte es weiter einhalten, aber irgendwann ging es nicht mehr, aber ich wurde ständig von den Terroristen beobachtet und wenn ich zum Klo wollte, folgten die selben Aktionen. Das hatte dann irgendwann zur Folge, dass ich in die Hose gemacht habe. Das Geschrei war groß, Fingerzeig auf mich, Gelächter, Bloßstellen usw. Es war fast zum Verrücktwerden. Ich konnte mich nicht wehren und wurde von den Pflegerinnen auch noch angemacht, ich dachte du machst nur Nachts ins Bett, dass du auch Tagsüber in die Hose machst, davon haben deine Eltern nichts angegeben. Diese Unverschämtheit und Peinlichkeit, werde ich nie vergessen.

Bei einer Kur gehörte es dazu die Trinkmenge am Nachmittag einzuschränken. Bis dahin hatte ich immer unbewußt getrunken. Nun nachdem ich ab 16:00 Uhr nichts mehr trinken dufte, hatte ich meist einen tierischen Durst, konnte es kaum aushalten, bekam aber nichts mehr zu trinken, was habe ich gemacht? natürlich heimlich getrunken. Das Bett wurde nass ich bekam ein schlechtes Gewissen und machte mir selbst Vorwürfe, was auch dadurch verstärkt wurde, dass ich beim Trinken erwischt wurde und dann die Vorwürfe bekam, so wird das nie was mit dem Trocken werden, oder Morgens, hast du wieder heimlich getrunken, oder warum ist dein Bett nass?

Da das Krankenhaus in dem ich mehrmals lag, (Blindarm, Mandeln, Leistenbruch, Diagnostik wg. dem Bettnässen, 2 kleineren Unfällen) in unserem Stadtteil war, hatte ich jedes Mal einen Horror davor, das da auch jemand lag, den ich kannte. Bis auf einmal hatte ich Glück. Einmal lag, als ich aufgenommen wurde, ein Nachbarsjunge im Zimmer, glücklicherweise blieb ich die erste Nacht trocken, denn am anderen Morgen wurde der Junge entlassen.

An die Einnahme von Medikamenten kann ich mich erinnern. Mein Bettnässen war ja auch immer Thema beim Arzt. Erste Frage, wie siehst aus biste Trocken, dass war die Standardfrage, jedes Mal -Oberpeinlich. Es kann sein, dass ich auch das von Dir erwähnte Torfinal bekommen habe. Weil ich mich irgendwie verändert hatte, ich wurde ruhiger, nicht mehr so nervös.
Ich bekam auch noch was anderes, was ich ewiglang einnehmen musste, dafür war immer Werbung in Zeitschriften, dass hieß, glaube ich, Hicoton. Gebracht hat das auch nichts.

Ich hatte sowohl eine Klingelhose als auch später eine Matte in Gebrauch. Nachdem die Sache mit der Klingelhose nicht funktionierte, weil ich zu tief schlief, verschwand die irgendeiner Schublade. Du hast das Geräusch dieser Geräte erwähnt, daran kann auch ich mich erinnern. Du weiß wie tiersch laut das ist und wie Du habe ganz ruhig weitergeschlafen. Es ist ja so, wenn dass Ding klingelt nässt man ja gerade ein, also klnigel und Wasserlassen und trotzdem schläft man weiter, da muss doch der stutzig werden, der meint Bettnässer sind zu faul aufzustehen. INach dem wir die Hosen "eingelagert" hatten, da war ich ungefähr 13J.wurde ca. ein Jahre das System umgestellt und ich benutze die Matte. Aber leider genau so erfolglos, wie zuvor die Hose.

Auch in dem Zusammenhang, was ich gerade erwähnt habe, dass Leute wirklich meinen man sei zu faul. Das hatte ich im Krankenhaus auch mal erleben dürfen. Ich wache in einem nassen Bett auf, dass ist dermaßen unangenehm, man nicht gemerkt das man muss, es läuft einfach unwillkürlich raus und man bekommt dann zu Hören man sei nur zu faul. Ich habe dann immer angefangen zu weinen, was dann wohl auf Verständnis stieß, aber diese Situationen waren einfach grausam.

Jetzt beim Schreiben habe ich meine Gefühlswelt von damals wieder genau vor Augen.

Ich habe Damals immer versucht, die Tatsache dass ich ins Bett mache zu verdrängen versucht. Das wiederum wurde mir als Gleichgültigkeit vorgeworden. Nicht das wir uns falsch verstehen, ich hatte tolle Eltern. Aber auch tolle Eltern, sind mal ungeduldig.

Im Prinzip war ich immer ein starker Nässer, d.h. ich war fast jede Nacht nass. Kennst Du auch das Gefühl, wenn man mal über mehrere Nächte trocken war, dass man meinte, ich glaube ich habe es geschafft, dann aber nach Kurzer Zeit wieder nass aufwachte. Ich war so verzweifelt, ich glaube das können auch nur Betroffene selbst nachempfinden.

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