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Beitrag Angieberlin

11 Nov 2008 10:19 #1 von Angieberlin
Chris schrieb:

Am 30.10.2008 fand in München im IHK Gebäude in der Orleansstraße die Podiumsdiskussion des Bündnisses "Meine Wahl" zum Thema

"Hilfsmittel nach Schema F" statt.

Die Diskussion wurde von Frau Ingeborg Hein vom Bayrischen Rundfunk geleitet.

Teilnehmer waren:

Adalbert Strobl - Betroffener Hilfsmittelbenutzer
Christoph Saloschin Vorstandsmitglied Inkontinenz-Selbsthilfe e.V.
Klaus Grunau Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Medizintechnologie e.V.
Bärbel Kellner Gesundheitsteam Bayern GmbH
Karin Simons Stomatherapeutin im Krankenhaus Harlachingen und Vorstandmitglied des European Council of Enterostomal Therapy ECET Deutschland e.V.
Johann Zellner AOK Bayern - Verantwortlich für die Beschaffung von Hilfsmitteln
Manfred Högel Senioren Union der CSU stellv. Vorsitzender Bezirksverband München

In München war die Teilnahme von Betroffenen und Interessierten erfreulich zahlreich und dank der geschickten Leitung wurden die Zuhörer zunehmend aktiv. So konnten unterschiedlichen Gesichtspunkte angesprochen werden.

In der gut zweistündigen Diskussion konnten Probleme und Bedenken von Betroffenen und Pflegenden angesprochen, teilweise Hintergründe beleuchtet und Missverständnisse ausgeräumt werden.

Ganz offensichtlich scheint die AOK Bayern einen, von anderen Kassen abweichenden Weg zu gehen, der sich wesentlich patientenfreundlicher darstellt. Herr Zellner favorisiert Verträge mit Leistungserbringern und eine Wohnort nahe, qualitätsgesicherte Versorgung. Auch die mit der europaweiten Vereinheitlichung kommenden Veränderungen wurden angesprochen.

Als Fazit habe ich mitgenommen - eine effektive Sicherung der Qualität der Leistungserbringer, auch durch Überprüfungen, vor Ort sichert den Patienten eine gute Versorgung und verhindert, dass Geld an Leistungserbringer fließt, die eben keine Qualität liefern können. Wie allerdings mit Solchen zu verfahren ist, die jetzt Verträge bekommen haben und die weder Beratung noch Sachmittel ordnungsgemäß liefern, da ist noch keine Lösung in Sicht.

Weitere Einzelheiten können beim Aktionsbündnis nachgelesen werden. Auch die Presse war vor Ort und wird berichten.

Die Positionen und Forderungen der Podiumsteilnehmer im Einzelnen:

www.buendnis-meine-wahl.de/index.php?id=90





Hallo Chris und alle Anderen,

was ich hier lese, stimmt mich ebenso froh und hoffnungsvoll, wie gleichzeitig auch traurig.
Froh, weil offensichtlich auch in dieser Angelegenheit in Bayern Uhren und Weichen mal wieder anders gestellt scheinen, als im Rest der Republik.-
Traurig, weil gerade in der Hauptstadt ( von hier agiert ja das Bündnis) und Umgebung es mal wieder leider NICHT wie gewünscht lief.

Medienpräsens bei der Potsdamer Diskussionsrunde= NULL; das Bündnis hatte im Vorfeld der Veranstaltung sogar mich gebeten, "mit meinen guten Beziehungen zum RBB" diesbezüglich mitzuwirken-leider erfolglos.
Kein Medienmvertreter schien sich für das Thema zu interessieren, was gerade bei dieser Auftaktveranstaltung der bundesweiten Aktion wichtig gewesen wäre.

Mit einer professionell(er)en Moderation wäre es besser gelaufen, eine solche war anscheinend aber nicht aufzutreiben gewesen.

Der letzte Satz im Beitrag von Chris ist von besonderer Relevamz, da ja leider auch die kürzlich beschlossenen Nachbesserungen des Gesetzes zu diesem Punkt keine Silbe beinhalten.
Nach allgemeinem Rechtsverständnis dürften somit die NACH erfolgter Ausschreibung BESTEHENDEN VERTRÄGE ( überwiegend wohl NUR auf dem Preisaspekt basierend) unangetastet gültig bleiben und auch von der verlängerten Übergangsfrist unberührt.

In Kurz: Es darf weiter geschlampt und abgezockt werden.. :-///
:cry:

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11 Nov 2008 11:23 #2 von matti
Hallo Angie,

ich denke, man muss die Kirche im Dorf lassen und trotz deines verständlichen Frustes die Sachlickeit nicht ausser Acht lassen.

Die Podiumsdiskussion in Potsdam, vom 4. September 2008, war die erste Veranstaltung dieser Art für das Aktionsbündnis. Selbstverständlich mussten auch die Verantwortlichen des Bündnisses erst einmal aus der ersten Veranstaltung lernen. Nichts "zaubert" sich einfach aus dem Hut.

Die Podiumsdiskussion in Düsseldorf wurde beispielsweise durch Herrn Günter Belitz, Herausgeber des Handicap Magazins, moderiert, die Veranstaltung in München von einer Redakteurin des Bayerischen Rundfunks.

In der Aktuellen Ausgabe "Finanztest" wird beispielsweise auf das Aktionsbündnis und seine Ziele hingewiesen. Grundlage für solche Veröffentlichungen ist aktive Öffentlichkeitsarbeit und dazu hat auch die Veranstaltung in Potsdam beigetragen. Das am nächsten Tag nicht alle Medien davon berichten ist selbstredend, hier geht es um langfristige Veränderung und um Behaarlichkeit in der Sache.
Die Podiumsdiskussionen dienen vor allem auch dem direkten Gespräch mit Verantwortlichen. Die fast 80 Partner des Aktionsbündnisses vertreten tausende von Menschen.

Das Veranstaltungen nicht immer so gut besucht sind wie von unserer Seite gewünscht könnte man auch den Betroffenen selbst vorhalten. Das Vertreter aus Politik und Krankenkasse sich nicht gerne in die Schußlinie, und in dieser stehen sie nun mal als die Verantwortlichen des vermeindichen "Übels", stellen, auch verständlich. Das es dennoch gelungen ist Vertreter der Politik und Krankenkassen auf das Podium einzuladen, belegt, dass das Bündnis und die Menschen die dahinter stehen, durchaus in ihrer Stimme wahrgenommen werden.

Von diesem Standpunkt widerspreche ich also deiner Aussage das es in Potsdam "wieder einmal nicht wie gewünscht lief".

Deinen letzten Satz möchte ich auch einmal als deine persönliche Aussage stehen lassen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit Emotion, wenn auch verständlich, selten etwas erreicht und pauschale Aussagen selten zutreffen.

Vergessen sollte man nicht, dass die Grundlage für das Handeln der Krankenkassen ein Gesetz ist. Der Gesetzgebers hat ein erklärtes Ziel: 300 Millionen Euro einsparen. Aus Sicht des Gesetzgebers setzt beispielsweise die Barmer diese Vorgaben hervorragend um. Leider trifft es bei dieser Umsetzung nicht selten die Schwächsten unserer Gesellschaft. Und genau für diese tritt das Aktionsbündnis und die Inkontinenz Selbsthilfe ein.

Gruß

Matti

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11 Nov 2008 15:15 #3 von eckhard11 ✝
Hallo, Leute,

es ist nun einmal im Leben so :

Derlei Veränderungen in Bereichen, deren Betroffene keine Lobby haben, können nur beharrlich und mit kleinen Schritten erfolgen.
Bei der nächsten Diskussion sind eventuell zwei Reporter mehr anwesend und irgendwann wird sie dann sogar in der Tagesschau erwähnt.....
Das dauert.
Natürlich wäre dies alles - wahrscheinlich - viel problemloser, wenn eine der beiden Protagonistinnen in Berlin, Frau Merkel oder Frau Schmidt, Probleme mit der Harnkontinenz oder gar Darmkontinenz hätten, hi, hi.

Obwohl ich diese einzusparenden 350 Millionen substanziell als recht lächerlich empfinde.
Warum ?
Weil ganz andere Möglichkeiten zur Einsparung dieser - im Verhältnis recht geringen - Summe vorhanden sind, da es dann es immer über die Menge von verwendeten Produkten geht :
Nehmen wir mal an, es gibt 10 Millionen Personen in Deutschland, welche in 24 Stunden zwei Vorlagen brauchen.
( Dazu gehören natürlich auch die Pflegebedürftigen, die Kranken in den Kliniken etc., also nicht nur die Inkos )
Eine Vorlage kostet 0,25 Euro, macht 0,50 Euro täglich x 365 Tage x 10 Millionen.
Ergibt - allein an Vorlagen - 1.825.000.000,00 Euro, einskommaachtzweifünf Milliarde !!
Bei nur zwei ( !! ) täglichen Vorlagen !!
Nehmen wir noch 4 Millionen Menschen, die täglich eine Windel oder eine Pants verwenden und dieser Artikel ca. 0,82 Euro/Stück kostet, dann sind es nochmals 1.197.000.000,00 Euro.

Belassen wir es allein bei diesen Zahlen und Hilfsmittel.
Zusammen ergeben sie die unglaubliche Summe von 3.022.000.000,00 Euro.

Eine Einsparung von 350 Millionen p.a. bedeutet hier, dass die Artikel um 11,5818 % im Preis gemindert werden müssten.
Bei zwei Vorlagen und einer Windel täglich !!
Dies ist mit der neuen Maßnahme also längst erreicht, denn die Qualität - nicht die Margen der Hersteller - ist gesenkt worden !!!
Jede Vorlage, jede Windel, jedes Kondomurinal, alles, was zur Pflege der Inkontinenz nötig ist und die von mir angegebene Menge übersteigt, ( und ich bin sicher, dass ich hier zu niedrig gegriffen habe ), bringt Frau Schmidt einen erheblichen Zugewinn bzw. eine deutlich verminderte Ausgabe.

Wenn die Krankenkassen direkt mit den Herstellern verhandeln bzw. dort bestellen würden, brauchte kein einziger Betroffener auf seine gewohnte Qualität verzichten.
Dadurch, dass “Zwischenhändler” eingeschaltet werden, wie z.B. dieser unmögliche Mohage in Berlin, verteuert sich ein schlechtes Produkt auf den Preis eines guten, weil der Händler schließlich auch leben will.
Ergo ist die Zwischenschaltung eines Großhändlers kaufmännisch gesehen ein absoluter Blödsinn.
Vor allem dann, wenn ich einsparen will !!!

Ich will es nicht beschreien, aber ich kann mich des Gefühles nicht erwehren, dass hier zwischen Krankenkassen, Herstellern, Händlern und Gesundheitsministerium ein - hmmm, sagen wir “recht undurchsichtiger” - Deal läuft.
Da ist die eingangs erwähnte Lobby ganz einfach viel, viel größer.....

Und hier noch ein - für Berliner AOK-Mitglieder - interessanter Link :
http://www.paritaet-alsopfleg.de/downlo ... barung.doc

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13 Nov 2008 21:37 #4 von Angieberlin

eckhard11 schrieb: Hallo, Leute,


Wenn die Krankenkassen direkt mit den Herstellern verhandeln bzw. dort bestellen würden, brauchte kein einziger Betroffener auf seine gewohnte Qualität verzichten.
Dadurch, dass “Zwischenhändler” eingeschaltet werden, wie z.B. dieser unmögliche Mohage in Berlin, verteuert sich ein schlechtes Produkt auf den Preis eines guten, weil der Händler schließlich auch leben will.
Ergo ist die Zwischenschaltung eines Großhändlers kaufmännisch gesehen ein absoluter Blödsinn.
Vor allem dann, wenn ich einsparen will !!!

Ich will es nicht beschreien, aber ich kann mich des Gefühles nicht erwehren, dass hier zwischen Krankenkassen, Herstellern, Händlern und Gesundheitsministerium ein - hmmm, sagen wir “recht undurchsichtiger” - Deal läuft.
Da ist die eingangs erwähnte Lobby ganz einfach viel, viel größer.....

Und hier noch ein - für Berliner AOK-Mitglieder - interessanter Link :
http://www.paritaet-alsopfleg.de/downlo ... barung.doc


Hallo Eckhard und alle anderen,

ich stimme voll dem zu-und danke für AOK link, interessant, vor allem deshalb, weil die Unternehmen Mohage und Inkozell im selben Gebäude sitzen! ;-) Inkozell ist- wie der Name andeutet- ein Fabrikant, dessen "Plunder" M. natürlich auch vertreibt.
Gruß

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13 Nov 2008 22:21 #5 von eckhard11 ✝
Ärzte Zeitung, 13.11.2008

Anträge gegen den Fonds wieder gescheitert

BERLIN (HL). Erneut sind vier Anträge der drei Oppositionsfraktionen von FDP, Bündnis 90/Die Grünen und Linkspartei, den Gesundheitsfonds zu stoppen, mit großer Mehrheit im Bundestags-Gesundheitsausschuss gescheitert. Es war der wiederholte Versuch - mit völlig unterschiedlichen, teils gegensätzlichen Begründungen -, die Finanzreform der gesetzlichen Krankenversicherung zu Fall zu bringen.

Anfang kommender Woche erhalten die einzelnen Krankenkassen vom Bundesversicherungsamt ihre Bescheide über die morbiditätsorientierten Finanzzuweisungen aus dem Fonds im Jahr 2009.

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