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GdB

16 Jan 2025 23:54 #11 von martinK
Hallo zusammen

Matti, Simone, als erstes möchte ich mich, falls ich Euch mit meinen Beiträgen getroffen habe, entschuldigen. Ich kann und möchte Eure Situation nicht beurteilen, sondern schreibe nur aus meiner ganz persönlichen Perspektive.

Simone, ich nehme Dich hier als sehr hilfsbereite und angenehme Teilnehmerin wahr und mein Beitrag war keineswegs gegen Deinen Entscheid, den GdB zu beantragen, gerichtet, so etwas steht mir ja auch nicht zu! Dennoch möchte ich Dir für Deine Erläuterungen danken. Ich wollte auf Mattis Beitrag antworten, mit welchem ich nicht uneingeschränkt einverstanden war, da ich in meinem Fall die Inkontinenz anders wahrnehme. In vielen Punkten stimme ich Matti übrigens zu…

Ich bin auch absolut dafür, dass Menschen, die wirklich Hilfe von der Gesellschaft benötigen, ob wegen Krankheit oder was auch immer, diese erhalten sollen, und es liegt mir absolut fern, diese Menschen als „Belastung“ wahrzunehmen. Nur gehöre ich zum Beispiel zur Kategorie chronisch gesundheitlich Angeschlagener, die zwar ziemlich sicher einen GdB zugesichert bekämen (würde ich in Deutschland wohnen), diesen aber gar nicht brauchen, weil sie perfekt auch ohne leben können. Aus meiner Sicht sollen sie dies auch, weil sie sonst das Sozialwesen unnötig belasten. Das hat nichts mit Ausgrenzung zu tun sondern damit, dass diese Ressourcen effizient genutzt werden müssen. Dass in Deutschland fast jede zehnte Person als schwerbehindert eingestuft ist, deutet für mich zumindest darauf hin, dass dies dort nicht geschieht. Nicht jede gesundheitlich chronische gesundheitliche Beeinträchtigung muss zu einer einschneidenden Einschränkung führen.

Damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich verharmlose die Entleerungsstörungen nicht. Selber mache ich mir Sorgen, wie es bei mir in einigen Jahren sein wird. Nur fühle ich zumindest derzeit nicht eingeschränkt dadurch.

Mehr möchte ich zu diesem Thema nicht schreiben, weil ich vermute, dass wir etwas aneinander vorbei schreiben.

Herzliche Grüsse
Martin

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17 Jan 2025 00:21 #12 von MichaelDah
Hi Stefan,

danke für die Info!

Mir war bislang nicht klar das man den GdB bei der Bewerbung verschweigen darf :-) Ich hab das gerade noch mal gegen gecheckt und das ist natürlich ein echter Vorteil :-). Ich denke ich werde die Sache mal langsam auf den Weg bringen und schauen was dabei raus kommt. Im Zweifelsfall kann man ja - wenn es keinen GdB 50 gibt noch mal einen Verschlechterungsantrag stellen...

Die Beeinträchtigungen vorher aufzuschreiben und das im Vorfeld mit den betreffenden Ärzten zu besprechen ist bestimmt auch eine gute Idee, denn die Anschreiben vom Versorgungsamt sind bei denen soweit mir bekannt nicht besonders beliebt da sie nur Arbeit aber kaum Geld bedeuten... Da ist es bestimmt praktisch denen etwas Arbeit abzunehmen :-)

Danke!

Viele Grüße
Michael

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17 Jan 2025 09:02 #13 von Matti
Hallo Martin,

ich wollte dich keineswegs angreifen oder in ein schlechtes Licht rücken. Aus deiner Sicht hast du einen Punkt angesprochen, der mich betroffen gemacht hat, was zu meiner Reaktion führte.

Möglicherweise war es einfach missverständlich formuliert oder von meiner Seite aus falsch interpretiert. Es ist manchmal nicht so leicht, die Absicht richtig zu deuten, und die Wahrscheinlichkeit für Missverständnisse steigt, wenn man nahezu sein ganzes Leben lang für sich selbst sowie für die Rechte anderer eintritt, da es viele Herausforderungen für die betroffene Gruppe gibt.

Nach deinem letzten Kommentar verstehe ich nun deine Ansicht etwas besser.

Gruß
Matti
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18 Jan 2025 09:47 #14 von kleines-engelchen
Einen schönen guten Morgen Liebe Tine,

entschuldige, irgendwie hatte ich deinen Beitrag überlesen?! Bestimmt weil du unter dem Beitrag der Gdb geantowrtet hast :)
Gerne wollte ich natürlich auch antworten.
Ja, mir geht es soweit ganz gut. (ich mache das Beste daraus)
Und nun bist du ja bald an der Reihe. Ich bin ganz gespannt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Halte mich doch gerne auf dem laufenden.
Aber am besten dann mit einem neuen Beitrag, damit dies hier nicht zu Verwirrungen sorgt.

Ganz liebe Grüße Simone

@MartinK, lieben Dank nochmals für deine Rückmeldung. Es ist schön, dass du hierzu erneut ein paar Zeilen geschrieben hast. Ich muss dir auch ehrlich schreiben, dass es vielleicht ein Missverständniss war, oder irgendwie falsch rüber kam. Ich bin auf jeden Fall froh und dankbar, dass ich den GdB erhalten habe.
Folgende Benutzer bedankten sich: martinK, Tuni81

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18 Jan 2025 13:05 #15 von Matthias_1973
Hallo zusammen,
ich denke das hier schon viele Aspekte genannt wurden, im Endeffekt muss es jeder für sich entscheiden, ob er einen Antrag stellt und damit „offiziell“ behindert ist. Ich bin inzwischen bei GdB 90 G+B, und meine Gehbehinderung lässt sich nicht verstecken, die Inkontinenz schon. Ich kann zwar einige Schritte laufen, für alles andere benutze ich einen Aktivrollstuhl. Die Bedenken bezüglich Arbeit kann ich vollkommen nachvollziehen, ich hatte diese Bedenken auch. Ich habe vor einiger Zeit eine neue Stelle in leitender Position angefangen, habe behutsam schon im Anschreiben darauf hingewiesen, aber man weiß ja nie wie ein Unternehmen darauf reagiert. Im Vorstellungsgespräch habe ich dann auch mit dem Geschäftsführer darüber gesprochen. Zitat von ihm: „Wo ist das Problem? Wir sind hier völlig rollstuhlgerecht. Wenn sie spezielle Ausstattung benötigen, sagen sie bitte Bescheid“ Ist natürlich super gelaufen. Ich hatte aber auch schon andere Erfahrungen.
Der einzige der mich im Moment behindert, ist das Sozialamt, sie wollen mir das Merkzeichen aG trotz Rollstuhl nicht geben.

Euch noch ein schönes Wochenende.

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19 Jan 2025 20:44 #16 von Dasch
Hallo zusammen,

ich finde das Thema sehr spannend, da es mich momentan stark betrifft. Seit fünf Jahren schiebe ich die Entscheidung, einen Grad der Behinderung (GdB) zu beantragen, vor mir her. Matti hat recht: Es geht mir momentan nicht nur um meine Erkrankung, sondern vor allem um die Hilfsmittel, die für mich von großer Bedeutung sind.

Ich weiß bis heute nicht, ob ich mich selbst als „richtig inkontinent“ bezeichnen kann. Ich kann zwar teilweise meinen Urin halten und den Schließmuskel steuern, aber oft funktioniert es nicht richtig. Daher bin ich sehr froh, passende Hilfsmittel gefunden zu haben. Vielleicht bezeichne ich mich auch deshalb als „Windelträger“, weil noch nicht eindeutig geklärt ist, woran der Urinverlust liegt, also keine klare zugrunde liegende Erkrankung festgestellt wurde.

Obwohl ich bisher keinen GdB habe, bin ich aufgrund meiner anderen Erkrankungen in voller befristeter Erwerbsminderungsrente, also nicht arbeitsfähig. Ich hadere noch immer damit, ob ich einen GdB beantragen soll. Es ist für mich oft schmerzhaft, mitzubekommen, welche Vorurteile und Stigmatisierungen in der Gesellschaft immer noch bestehen.

Durch meine psychischen Erkrankungen, die nicht sichtbar sind, bin ich nicht arbeitsfähig. Einerseits spüre ich die Vorwürfe der Gesellschaft, andererseits mache ich mir selbst Vorwürfe, dass ich nicht in der Lage bin zu arbeiten, und fühle mich als Belastung für die Gesellschaft.

Ich habe mich bisher nicht getraut, einen GdB zu beantragen, weil ich denke, dass es mir vielleicht nicht „zusteht“ oder dass ich möglicherweise nicht den erforderlichen Grad von 50 erreiche. Andererseits habe ich Angst, durch den Antrag schwarz auf weiß bestätigt zu bekommen, dass ich vielleicht doch „behindert“ bin.

Ich hoffe, dass meine Gedanken jetzt nicht falsch verstanden werden. Ich möchte einfach nochmal schreiben, wie durcheinander ich selber noch bin und dass ich mich noch nicht entscheiden kann. Wahrscheinlich werde ich es wohl weiter vor mir herschieben, ich muss jetzt erst nochmal einen Verlängerungsantrag für meine Rente stehlen (ich habe es noch nicht geschafft so fit zu werden, dass ich wieder arbeiten kann).
Viele Grüße
Daniela

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21 Jan 2025 22:38 - 21 Jan 2025 22:39 #17 von stephanw
Hallo Daniela,

ich denke, letztlich muss man das für sich selbst entscheiden, ob man den Weg gehen will.

Ich für mich persönlich trenne die beiden Aspekte "gesundheitliche Probleme" und "Status Schwerbehindert" voneinander.

Ja, ich bin Doppeltinkontinent - ja, ich habe eine mittelgradige bis schwere Depression und ja, ich muss damit jeden Tag aufs neue klar kommen. Ja, ich bin deswegen behindert.

Allerdings fühle ich mich nicht schwerbehindert, nur weil mir das Amt das bestätigt hat. Das ist letztlich nur ein Blatt Papier bzw Plastikkarte, auf dem mir ein gewisser Ausgleich zu meinen gesundheitlichen Problemen vom Staat zugebilligt wird. Und mir insbesondere finanziell hilft, für Mehrkosten, die ich wegen meiner Behinderung habe. Und das ich früher in Rente gehen darf, weil ich keine 45 Jahre durchhalten werde.

Ein schlechtes Gewissen, weil ich etwas nutze, worauf ich einen Anspruch habe, habe ich definitiv nicht. Letztlich zahle ich auch ordentlich Steuern und leiste meinen Beitrag für unser System. Nur halt etwas weniger, als gesunde Menschen mit gleichem Einkommen. Ehrlich, ich finde das fair.

Deswegen kann ich nur wiederholen:
Ich kann allen nur raten, einen GdB zu beantragen. Habt deswegen kein schlechtes Gewissen. Habt keine Gedanken daran, dass der SBA euch die Behinderung schwarz auf weiss bestätigt, denn die Behinderung habt ihr auch ohne Ausweis. Die Unterstützung zur Teilhabe bekommt ihr allerdings nur mit dem SB-Status.

Grüsse
Stephan

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23 Jan 2025 15:51 - 23 Jan 2025 15:59 #18 von iris-gabi
Hallo,

auch ich habe einen GdB und man sieht mir nichts an.
Bei mir wechselt auch das Erscheinungsbild, mal bin ich mit Rollator, mal mit E-Rollstuhl und mal nur mit meiner Untschenkel-Orthese unterwegs.

Lieber Gruß Iris

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24 Jan 2025 11:34 #19 von Fliegenfänger
Liebe Daniela

Da ich in der Schweiz wohne, kenne ich die Gestzmässigkeiten in Deutschland nicht so genau und damit auch die Vor- und Nachteile, die einen Antrag für einen GdB mit sich bringen nicht. Ich denke, es ist ein Abwägen derselben.

Weil es sich beim GdB offenbar um einen Nachteilsausgleich handelt, hätte ich heute absolut kein schlechtes Gewissen mehr, einen Antrag zu stellen, selbst wenn ich als schwerbehindert gelten würde. In jüngeren Jahren hätte mich das vielleicht abgehalten, heute nicht mehr. Ich bin ja durch die Inkontinenz tatsächlich beeinträchtigt und kann nicht so leben wie andere, die dieses Problem nicht haben. Die Nachteile und die Beeinträchtigung zeigen sich ja übers Jahr durch zusätzliche Kosten und jeden Tag durch das Tragen von Hilfsmitteln, das in den verschiedenen Situationen mit mehr oder weniger Stress verbunden ist. Zum Beispiel, wenn ich verreise oder in den Urlaub fahre … Das ist auch eine psychische Belastung.

Ich finde die Diskussion hier interessant. Für mich persönlich war es nie eine Frage. Ich habe die Nachteile, die meine Inkontinenz mit sich bringen in Kauf genommen. Ich wüsste nicht einmal, ob ich in der Schweiz überhaupt eine Möglichkeit hätte, etwas wie einen GdB zu beantragen, und damit einen Nachteilsausgleich zu erhalten, vielleicht bei der Invalidenversicherung … ich habe keine Ahnung.

Vielleicht sind wir Schweizer auch grundsätzlich etwas zurückhaltender, wenn es darum geht, beim Staat anzuklopfen, auch wenn sie ein Recht auf eine Leistung hätten. Das zeigt sich zum Beispiel bei Rentenzusatzleistungen, die ältere Menschen nicht beantragen, weil sie sich genieren oder zu stolz sind, obwohl sie ein Recht darauf hätten. Das hat wohl auch mit dem Schweizer Subsidiaritätsprinzip zu tun. Aber wie gesagt, ich würde heute einen Antrag schreiben, wenn ich in Deutschland leben würde.

Daniela, schreib' dir doch die Vor- und Nachteile auf und wäge ab. Dann kommst du bestimmt zum richtigen Entscheid.

Viel Glück und liebe Grüsse
Markus

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27 Jan 2025 16:33 #20 von MVFly
Hallo,

ich hatte 3 Jahre gekämpft mit Rechtsanwalt, unendlich vielen ärztlichen Gutachten, Reha und Krankenhaus Berichten.
Bin bis vor das Sozialgericht und auch vor das Landessozialgericht gezogen.
Das Regierungspräsidium stellt sich quer und rechnet den GdB nach unten.
Mir wurde letztendlich eine GdB von 40 zuerkannt.
Das Regierungspräsidium kenn an das der GdB mehr als 40 ist, aber zu 50 würde es halt nicht ganz reichen.
Meine Geschichte, ich leider unter einen schweren Drang-Inkontinenz, Nachts hab ich gar keine Kontrolle mehr über die Blase,
erektiler Dysfunktion, hatte wegen eines schweren Unfalls vier aufwendige Hand-OP`s, mit bleibender Beeinträchtigung,
dann zwei Schulter-OP`s, eine HWS-OP mit künstlicher Bandscheibe und bin wegen Depressionen in Behandlung.

Mit freundlichen Grüßen

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