Hallo Grace,
zur besseren Verständigung muss ich noch mal nachfragen bzw. hinterfragen.
Dein Vater hatte bereits vor dem Schlaganfall durch Hirnblutung eine verringerte Nierenfunktion und eine Prostatahyperplasie (gutartige Vergrößerung)
Dass bei einem Schlaganfall mit rechtsseitiger Hemiparese ein Harnröhrenkatheter gelegt wird, ist der Normalfall. Sobald dann eine Rehamaßnahme eingeleitet werden soll, wird der Harnröhrenkatheter gezogen.
Von einem Blasenkatheter spricht man, wenn über die Bauchdecke ein Dauerkatheter in die Blase eingeführt wurde (suprapubischer Katheter). Letzteres erfolgt, wenn es durch die vergrößerte Prostata zum Harnverhalt kam oder der Harnröhrenschließmuskel und Blasenschließmuskel wegen der Hemiparese nicht mehr funktioniert und der Urin ungehindert abfließt.
Bei letzterem würde ein Schließmuskeltraining nichts bringen, weil der Defekt nicht örtlich begrenzt ist und der Blasenkatheter nur entfernt werden könnte, wenn Vorlagen den Harn auffangen würden oder über ein täglich zu wechselndes
https://de.wikipedia.org/wiki/Kondomurinal
der Harn in einen Beinbeutel oder Bettbeutel abgeleitet werden würde.
Lag ein prostatischer Harnverhalt vor, müsste zunächst über einen operatieven Eingriff die Prostata ausgeschält werden, was aber bei der Vorgeschichte Deines Vaters möglicherweise vermieden werden soll. Besteht eine solche Möglichkeit und die Hemiparese ist nicht am jetzigen Zustand schuld, könnte nach einer TURP (Auschälung) der Schließmechanismus der ableitenden Harnwege evtl. wieder erfolgreich trainiert werden.
Gruß Heribert