Im 4. Teil möchte ich mich der Barrierefreiheit widmen.
Sowohl am Frankfurter, wie auch am Flughafen in Palma hat der Betreuungsservice wunderbar funktioniert. Am Schalter gemeldet, von dort abgeholt worden. Gemeinsam durch die Sicherheitskontrolle und von dort mit dem eigenen Rollstuhl bis zur Flugzeugtür. Zwei Sanitäter halfen auf den Flugzeugsitz.
In Frankfurt konnte man durch diese "Rüssel" bis vor die Flugzeugtür. In Palma erfolgte der Ausstieg über einen Hub-LKW. Grundsätzlich sind die Wege auf dem Flughafen in Palma wahnsinnig lang. Ich wurde bei der Ankunft aber mit dem LKW bis zum Gepäckband gefahren und von dort sogar bis zum Transferbus.
Bei der Abreise (die Frau am Schalter von Air Berlin sprach kein Wort Deutsch!?) wurde ich mit einer Art Golf Car zum Gate kutschiert. Insgesamt kann ich feststellen, dass Außer an der Hotelrezeption die Deutsche Sprache nicht sehr verbreitet ist. Eine Anekdote kann ich aber über meine Taxifahrt berichten. Die Taxifahrerin sprach vielleicht vier Worte Deutsch und ich vier Worte Spanisch. Trotzdem haben wir uns auf der ca. 45-minütigen Fahrt ununterbrochen unterhalten. Ein wenig Deutsch, viel Englisch, drei Brocken Spanisch. Funktionierte wunderbar. Im Übrigen kosten Rollstuhltaxis in Mallorca keinen Cent mehr, wie ein "normales" Taxi. Dies ist in Deutschland völlig anders. Hier kosten sie meist bis zu 75% mehr.
Die Bordsteine sind meist abgesenkt, aber die Auffahrten zumeist extrem kurz und steil. Mitunter findet man auf der einen Straßenseite eine Absenkung und auf der gegenüberliegenden einen 20 cm hohen Bordstein. Dies ist nicht so schön. Mülleimer und so manche Palme stehen mitten auf Gehwegen. Auch dies sind mitunter Hindernisse.
Port d Alcudia ist flach, ohne größere Steigungen. Die Altstadt von Alcudia liegt leicht am Berg. Die Steigungen sind aber sehr gering (dafür lang). Ich konnte dies, auch aufgrund des sehr guten glatten Pflasterbodens, sehr gut bewältigen.
In Palma empfiehlt es sich entweder am zentralen Bahnhof/ Busbahnhof (Place des Espanya) zu beginnen oder direkt an der Kathedrale. Der Vorteil liegt dann darin, dass meine keine Höhen mehr überwinden muss. Zur Unterstadt sind die Wege steil. Runter ging für mich aber gut, hoch wäre nicht möglich gewesen.
Allerdings führt von der Unterstadt gegenüber den Teatro Principal (Place des Weyler etwas weiter) ein Aufzug zum Place der Major, dem zentralen Platz der Altstadt.
Die Markthallen sind barrierefrei zugänglich.
Toiletten, vor allem barrierefreie, sind Mangelware oder sehr gut erstreckt. Dies scheint ein größeres Problem.
Insgesamt kann ich über Alcudia, Port d Alcudia und Palma sagen, dass dies mit Rollstuhl gut zu bewältigen ist.
Das Hotel Viva Tropic ist recht Barrierearm. Die Rampe am Hauteingang ist aber zu steil und zudem bei Nässe recht glatt. Es gibt einen Hintereingang der leicht ansteigend eine Alternative bietet. Das Zimmer war barrierearm, oder wie es der Katalog ausdrückt behindertenfreundlich. Die Eingangstür zum Zimmer wies eine ca. 2 Zentimeter hohe Schwelle aus, ebenso die Tür zum Bad und Balkon. Mit ein klein wenig Übung ist dies aber einfach zu bewerkstelligen.
Das Hotel verfügt über drei recht kleine Aufzüge, einer davon hat zu schmale Türen. In der Hauptsaison dürfte dies zu erheblichen Staus führen.
Im Restaurant hatte ich einen reservierten Sitzplatz, bei sonst freier Sitzplatzwahl.
In engsten Umfeld befindet sich eine Apotheke und ein Arztzentrum. Zudem gibt es zahlreiche Supermärkte (einer direkt im Hotel). Lidl ist ca. 500 Meter entfernt, Spar Märkte findet man an jeder Ecke. Dies haben aber Tankstellenniveau. Einheimische kaufen in den Eroski Supermärkten (dort gibt es auch behindertengerechte Toiletten!). Getränke sind im Hotel teuer (Erdinger 0,5 = 5,35 Euro). Evtl. empfiehlt sich eine All Inclusive Buchung.
Fliegen ist völlig problemlos möglich. Ich hatte zumindest nicht die geringsten Schwierigkeiten und bin nicht in der Lage zu laufen.
Anhang flughafen.jpg nicht gefunden
Insgesamt habe ich 795 Bilder gemacht. Ich hoffe das euch mein Reisebericht und die kleine Bildauswahl gefallen. Dank an Ano, die hier in meiner Urlaubszeit die Stellung gehalten hat.
Matti