Hallo Piso,
sorry, war eine Weile im Urlaub, daher antworte ich mit etwas Verspätung.
Aktuell nehme ich nur noch die Betmiga abends, wenn ich die Morgens genommen habe, haben die mich gegen Mittag außer Betrieb gesetzt, wirkte fast wie ein Schlafmittel bei mir, daher habe ich die neue Urologin gefragt, ob ich die abends nehmen kann, schlecht einschlafen konnte ich schon immer gut.
Das hat sehr viel gebracht, ich nehme die Tablette gegen 20:00 Uhr und gehe gegen 22:00 bis 23:00 Uhr ins Bett, dann falle ich fast sofort in einen komatösen Schlaf und kann meistens bis 4:00 Uhr oder oder 5:00 Uhr durchschlafen, was eine enorme Verbesserung zu alle "zwei Stunden aufstehen" vorher ist.
In Kombination mit Kentera hatte ich dann aber am Tag des Pflasterwechsel nachts regelmäßig einen Harnverhalt oder zumindest mehr als 100ml Restharn. Außerdem hatte ich nach zwei Wochen Verwendung chronischen Durchfall und starke Magenprobleme und erheblich Probleme mit Erschöpfung tagsüber. Das ist mir aber erst klar geworden, als ich es abgesetzt habe. Ich sollte eigentlich auch das Betmiga für die Zeit des Biofeedback absetzen, aber da die Wirkung sonst sehr gering ausfällt, behalte ich es dem guten Schlaf wegen bei. Das Kentera werde ich aber nicht wieder verwenden.
Faustregel für ISK sind wohl 10% Restharn der maximalen Kapazität oder bei mehr als 100ml - Bei mir wären das theoretisch als schon ab 25ml, aber dafür tue ich mir das nicht an, 30ml bis 50ml habe ich eigentlich immer, ist aber wohl auch kein größeres Problem.
Die Doppelniere wurde beim Ultraschall bei meinem ersten Besuch beim Urologen festgestellt, ich wusste gar nicht, was das ist und es war mir neu.
Meine Hausärztin, wenn es sie es denn gesehen hat, hat dazu nichts gesagt, ein anderer Urologe hat es bestätigt, der Neuro-Urologe der Klinik hat es nicht festgestellt. Hat eigentlich keine größere Relevanz, erklärt aber, warum Flüssigkeit sehr schnell "durchrauscht."
Ich bin ein Mann und gerade 45 geworden. Den ersten Drang habe ich bei 90ml, starken Drang schon bei bei 120 ml, bei 250ml kontrahiert die Blase unwillkürlich und der Blasenhals-Schließmuskel öffnet sich, dann verkrampft mein Beckenboden und kurze Zeit später kommt es zu einer ungewollten Miktion, bei der ca. 200ml als Schwall entweichen. (Urodynamisch gemessen).
Das alles ist sehr schmerzhaft. Koffein verstärkt diese Schmerzen bei mir erheblich. Ich habe den Punkt ganz gut raus, wenn ca.200ml in der Blase sind, dann gehe ich, wenn möglich, auf Toilette. Klassifikation nach CHESS ist A4, also kein besonders hoher Druck bei starker Obstruktion durch den Beckenboden. Für die Nieren besteht bei mir daher (aktuell) keine Gefahr, deine Werte waren glaube ich sehr ähnlich.
Das Betmiga verschiebt die jeweiligen Werte um ca. 50ml nach oben, das Kentera packte noch einmal 50ml bis 100ml on top, was dann schon wirklich gute Werte waren, aber es verhinderte nicht die ungewollte Miktion, diese wurden aber um 50% reduziert. Die Nebenwirkungen waren aber leider zu stark für eine dauerhafte Einnahme.
Alles Gute
Ciajaeg