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Nicht nur für Männer.....

12 Sep 2008 15:11 #1 von eckhard11 ✝
Pressemitteilung vom 09.09.2008 | 14:10
Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.

Nicht nur für Männer: Patientenforum im Stuttgarter Rathaus

Männer gelten als Sorgenkinder der Medizin.
Sie führen ein Leben auf der Überholspur, hören nicht auf Warnsignale ihres Körpers und nutzen nur zu rund 20 Prozent die Chance von Krebs-Früherkennungsuntersuchungen.
Mit zunehmendem Alter leidet mancher unter einem sinkenden Testosteron-Wert.
"Geht es mit dem deutschen Mann bergab?", fragt deshalb provokativ Professor Dr. Klaus-Peter Jünemann, Kiel.
Eine Frage, die Deutschlands Frauen ebenfalls interessieren dürfte.

Als Weltmeister im Verdrängen ignoriert das starke Geschlecht all zu oft auch die Existenz seiner Prostata.
Ein Fehler, weiß Professor Dr. Rolf Harzmann, Augsburg. "Man(n) sollte seine Prostata nicht vergessen!", warnt der Urologe, denn Prostatakrebs ist in Deutschland mit jährlich über 58.000 Neuerkrankungen der häufigste Krebs des Mannes und, entgegen landläufiger Meinung, kein Krebs des alten Mannes.
Wenig tierisches Fett, wenig rotes Fleisch und der mäßige Genuss von Rotwein böten zwar einen gewissen Schutz, aber ab 40, müsse "Mann" den Tatsachen ins Auge sehen.
Dann seien Früherkennungsuntersuchungen und PSA-Test fällig, denn nur bei Früherkennung können bis zu 90 Prozent der Patienten geheilt werden.

Ab einem PSA-Wert von 3 rät Professor Harzmann zu einer Gewebeentnahme (Biopsie):
"Steril über den Damm und mit mindestens sechs Proben aus jeder Seite der Prostata!"
Wird ein Prostatakrebs gefunden, wünscht der Urologe jedem Patienten beim folgenden Therapiegespräch eine mutige Frau zur Seite.
"Männer entwickeln im Ernstfall eine große Sehnsucht nach zarten Maßnahmen. Sie tendieren dazu, den Krebs mit so genannten alternativen, vordergründig weniger beängstigenden Methoden wie Strahlenbehandlung, Vereisung oder hochfokussiertem Ultraschall behandeln zu lassen."

Der Augsburger Urologe jedoch empfiehlt gesunden Männern unter 75 Jahren eine offene Operation durch einen geübten Operateur:
"Männer müssen keine Angst vor Schmerzen oder Nebenwirkungen wie Inkontinenz oder Impotenz haben, sondern nur davor, nicht vollständig geheilt zu werden, und da wir heute noch nicht ausreichend gut zwischen aggressiven und langsam wachsenden Prostatatumoren unterscheiden können, ist die Operation der sicherste Weg zur Heilung".

Angesichts der Therapievielfalt sei das Einholen einer Zweitmeinung besonders wichtig, so Professor Harzmann.
Sein Fazit in puncto Prostata:
"Der gescheite Mann geht das Problem aktiv an - er informiert sich und handelt! Kluge Mütter bringen ihren Söhnen bei, dass sie nicht unverwundbar sind und als große Kerle Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen!"

Thema Nummer drei des Patientenforums betrifft Frauen ganz direkt. Blasenkrebs ist mit etwa 28 750 Neuerkrankungen pro Jahr der zweithäufigste urologische Tumor und liegt an vierter Stelle der Krebserkrankungen bei Männern, bei Frauen an achter Position.

Experten rechnen damit, dass künftig mehr Frauen an Blasenkrebs erkranken, denn immer mehr Frauen rauchen, und Tabakkonsum ist der größte Risikofaktor für die Entstehung von Blasenkrebs.

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