Inkontinenz Forum - Unterstützung durch Gemeinschaft erleben

Aufklärung ✓ | Information ✓ | Erfahrungsaustausch ✓ | Interessenvertretung ✓ ► Austausch im Inkontinenz Forum.

Neueste Forenbeiträge

Mehr »

Info und Anmeldung zum Gruppentreffen

Login

Registrierung:

Noch kein Benutzerkonto? Jetzt kostenfrei >>> registrieren

Neue Mitglieder, die sich im Forum erstmals registrieren, sollten darauf achten, keinen verbreiteten Vornamen als Benutzernamen zu wählen. Stattdessen können sie diesen durch Kombinationen aus Buchstaben oder Zahlen ergänzen oder idealerweise einen Spitznamen verwenden. Warum? erfahren Sie hier...

(Die Freischaltung kann bis zu 36 Stunden dauern)

 

Reizblase

18 Apr 2025 20:51 - 18 Apr 2025 20:52 #1 von ALKE
Liebe Teilnehmer*innen,

mit ist nicht ganz klar, was eine Reizblase ist, daher kurz die folgende Schilderung:

Ich habe immer wieder Tage mit 8 und mehr Miktionen über einen Zeitraum von ca. 6 Stunden, nur tagsüber. Dazu Druckgefühl im Unterbauch. Der Harndrang setzt dann schon 15 bis 20 Minuten nach der letzten Miktion ein, alles sehr unangenehm.

Vorgeschichte: Nach einer Überlaufblase im Dezember 2023 wurde eine Harnröhrenstriktur festgestellt. Wie lange die schon bestand, kann keiner sagen. Diese wurde geschlitzt, hielt aber nicht lange, dann kam eine Mundschleimhautplastik, die leider gar keinen Erfolg brachte, dann nochmal nachgeschlitzt. Das hielt vielleicht drei Monate. Ende März 25 hatte ich jetzt den letzten Eingriff.
Nach allen OPs immer das gleiche Spiel: Mal gute Tage, mal Tage wie oben beschrieben. Kein Urologe will sich bisher richtig auf was festlegen, nur mir stellt sich die Frage: Ist es eine Reizblase, wenn man das nur an manchen Tagen hat (kenne die Ursache nicht)?

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

18 Apr 2025 22:45 #2 von Matti
Hallo,

ich bin mir sicher, dass du nachvollziehen kannst, dass hier niemand eine medizinische Einschätzung oder Bewertung vornehmen kann, da wir ein Selbsthilfeforum und keine medizinische Beratungsstelle sind.

Dennoch sind mir die Symptome einer Reizblase bekannt, und viele Berichte in diesem Forum haben diese ebenfalls thematisiert. Letztendlich kann ich dir nur von meinen Erfahrungen berichten, die du dann mit deinen behandelnden Ärzten erörtern solltest.

Die Symptome einer Reizblase können sowohl konstant als auch sporadisch auftreten. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Personen mit einer Reizblase Phasen erleben, in denen die Symptome intensiver sind, und Phasen, in denen sie weniger stark ausgeprägt oder nahezu nicht vorhanden sind. Verschiedene Faktoren können die Symptome beeinflussen und deren Intensität variieren lassen, darunter:
  • Flüssigkeitsaufnahme: Der Verzehr großer Mengen an Flüssigkeiten, insbesondere koffeinhaltigen oder alkoholischen Getränken, kann die Symptome verstärken.
  • Stress: Stress und Angst können sowohl die Häufigkeit als auch die Intensität der Symptome erhöhen.
  • Ernährungsgewohnheiten: Bestimmte Nahrungsmittel und Getränke, wie scharfe Speisen, Zitrusfrüchte oder kohlensäurehaltige Getränke, können Reizungen auslösen.
  • Medikamente: Einige Medikamente können ebenfalls die Symptome einer Reizblase verschlimmern.
  • Gesundheitliche Veränderungen: Andere gesundheitliche Probleme, wie Harnwegsinfektionen, können vorübergehend die Symptome verstärken.

Eine überaktive Blase kann also in Phasen auftreten, die durch bestimmte Lebensstilfaktoren oder gesundheitliche Bedingungen begünstigt werden. Wenn du bemerkst, dass deine Symptome sporadisch auftreten, könnte es hilfreich sein, ein Symptomtagebuch zu führen. Dies kann dir und deinem Arzt helfen, Auslöser zu erkennen und besser zu managen. Für eine präzise Diagnose und Beratung solltest du jedoch stets einen Arzt aufsuchen.

Symptome, die auf eine Reizblase hindeuten:
  • Häufiger Harndrang: Ein plötzliches und häufiges Bedürfnis zu urinieren, das schwer zu kontrollieren ist.
  • Dranginkontinenz: Unwillkürlicher Urinverlust unmittelbar nach einem unkontrollierbaren Drang zur Toilette zu gehen.
  • Nykturie: Häufiges Wasserlassen während der Nacht, was den Schlaf stören kann.
  • Polakisurie: Häufiges Wasserlassen in kleinen Mengen.
Symptome, die gegen eine Reizblase sprechen:
  • Schmerzen beim Wasserlassen: Brennen oder Schmerzen deuten eher auf eine Harnwegsinfektion (z. B. Blasenentzündung oder Zystitis) hin.
  • Blut im Urin: Das Vorhandensein von Blut im Urin (Hämaturie) ist in der Regel kein Symptom einer Reizblase und könnte auf andere schwerwiegendere Erkrankungen wie Harnwegsinfektionen, Blasensteine oder sogar Blasenkrebs hinweisen.
  • Fieber: Ein erhöhtes Fieber weist eher auf eine Infektion oder Entzündung als auf eine Reizblase hin.
  • Probleme beim Beginn des Wasserlassens: Schwierigkeiten beim Starten des Wasserlassens (Strangurie) können eher auf andere Blasenprobleme wie eine vergrößerte Prostata oder Harnröhrenverengungen hindeuten.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Diagnose und Behandlung einer Reizblase von einem Arzt vorgenommen werden sollte. Wenn du Symptome einer Reizblase oder andere Harnwegsprobleme hast, ist es ratsam, einen Facharzt aufzusuchen.

Gruß
Matti

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

18 Apr 2025 23:21 #3 von ALKE
Lieber Matti,

hab` vielen Dank für deine schnelle Rückmeldung. Genau um Erfahrungen mit Betroffenen ging es mir.

Von den genannten Symptomen sind es bei mir nur der häufige Harndrang (an manchen Tagen) sowie die Polakisurie, wobei ich nie weiß, was denn eine "geringe Menge" ist. Auch an anderer Stelle werde ich dazu nicht fündig.

Was versteht man also unter "geringer Menge" und ist es auch dann noch eine Reizblase, wenn ich nachts gar nicht raus muss und keinen Urinverlust habe? Das wären die beiden wichtigen Fragen.

Da beim Arzt immer die Striktur im Vordergrund stand, die aber nie (bis hoffentlich jetzt) behoben wurde, wurde da nie genauer auf andere Möglichkeiten geschaut. Verständlich, da die Beschwerden sich alle prima mit einer Striktur erklären lassen. Mich irritiert halt nur, dass die Striktur aktuell nun weg ist (durch die letzte OP), die genannten Beschwerden im Alltag noch da sind (OP ist drei Wochen her).

Mein nächster Uro-Termin ist auch erst in 4 Wochen.

Grüße,
ALKE

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

18 Apr 2025 23:36 - 18 Apr 2025 23:49 #4 von Matti
Hallo,

wenn man von "geringer Miktionsmenge" spricht, bezieht man sich darauf, dass die Menge an Urin, die bei einem Toilettengang ausgeschieden wird, relativ klein ist. Das könnte bedeuten, dass man häufig nur wenig Urin ausscheidet, was im Zusammenhang mit einer Reizblase (überaktive Blase) stehen kann.

Eine Reizblase ist charakterisiert durch häufigen Harndrang, oft mit geringem Volumen an ausgeschiedenem Urin bei jedem Toilettengang. Das kann sowohl tagsüber als auch nachts auftreten, muss aber nicht zwangsläufig immer beide Zeiträume betreffen. Du kannst eine Reizblase haben, auch wenn du nachts nicht rausmusst und keinen Urinverlust hast, solange du tagsüber häufig das Bedürfnis verspürst, Wasser zu lassen und dabei nur geringe Mengen ausscheidest.

Von geringer Menge kann aber auch im Kontext des Blasenvolumens gesprochen werden.
Da der Begriff "geringe Menge" im Kontext der Blase im Allgemeinen relativ ist und von Person zu Person unterschiedlich sein kann, kann dies nicht pauschal beantwortet werden. Ärzte könnten es jedoch als gering empfinden, wenn die Blase weniger als 250-300 ml hält und man dennoch den Drang zum Wasserlassen verspürt. Das hängt jedoch stark von individuellen Empfindungen und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab.

Ob du eine Reizblase hast, hängt nicht unbedingt davon ab, ob du nachts aufstehen musst oder ob du Urinverlust erlebst. Eine Reizblase, wird durch häufigen Harndrang am Tag gekennzeichnet, oft sogar, wenn die Blase nur teilweise gefüllt ist, und kann mit oder ohne Inkontinenz auftreten. Wenn du also häufigen und starken Harndrang am Tag verspürst, selbst wenn du nachts nicht aufstehen musst und keinen Urinverlust hast, könnte es sich immer noch um eine Reizblase handeln.

Der Begriff "Reizblase" wird oft verwendet, wenn die genaue Ursache der Symptome nicht bekannt ist oder keine spezifischen zugrunde liegenden organischen Erkrankungen, wie Harnwegsinfektionen, Blasensteine, neurologische Störungen oder Tumore, gefunden wurden.
Dabei ist es wichtig festzuhalten, dass die Diagnosestellung "Reizblase" oft erst nach Ausschluss anderer möglicher Ursachen erfolgt. Regelmäßige Arztbesuche und gründliche Untersuchungen sind notwendig, um eine präzise Diagnose zu stellen und die bestmögliche Behandlung zu finden.

Es kann einen Zusammenhang zwischen vorangegangenen Operationen bei Harnröhrenstriktur und der Entwicklung einer Reizblase geben. Eine Harnröhrenstriktur bezeichnet eine Verengung der Harnröhre, welche den Urinfluss behindern kann. Um diese Verengung zu behandeln, können verschiedene operative Eingriffe durchgeführt werden, wie etwa die Harnröhrendilatation (Erweiterung), die Urethrotomie (Inzision der Harnröhre) oder die Urethroplastik (chirurgische Rekonstruktion der Harnröhre) so wie du es beschreibst.

Der Zusammenhang zwischen solchen Operationen und einer Reizblase kann durch verschiedene Faktoren erklärt werden:

Narbenbildung und Nervenschäden: Während der Operation kann es zu Narbenbildung und möglichen Nervenschäden kommen, die die Funktion der Blase beeinflussen können. Dadurch kann die nervale Steuerung des Blasenmuskels gestört werden, was zu einer überaktiven Blase führen kann.
Entzündungen und Infektionen: Nach einer operativen Behandlung der Harnröhre kann es zu Entzündungen oder Infektionen kommen, die die Blasenfunktion beeinträchtigen und Symptome einer Reizblase hervorrufen können.
Veränderungen der Blasenkapazität und -elastizität: Chirurgische Eingriffe können die Struktur und Elastizität der Blase beeinflussen. Dies kann in einigen Fällen zu einer verringerten Blasenkapazität und erhöhtem Harndrang führen.
Psychologische Faktoren: Der Stress und die Belastung im Zusammenhang mit wiederholten Eingriffen oder längeren Erkrankungen können ebenfalls eine Rolle spielen und eine überaktive Blase begünstigen.

Es ist wichtig, dass Patienten, die sich einer Operation bei Harnröhrenstriktur unterziehen, eng mit ihrem Arzt zusammenarbeiten, um frühzeitig mögliche Komplikationen zu erkennen und zu behandeln. Eine umfassende Nachsorge und gegebenenfalls Überwachung der Blasenfunktion können helfen, das Risiko der Entwicklung einer Reizblase zu reduzieren oder frühzeitig geeignete Maßnahmen zur Linderung der Symptome zu ergreifen. Deshalb bleibt meine Einschätzung reine Spekulation.

Gruß
Matti

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Moderatoren: MichaelDah
Ladezeit der Seite: 0.234 Sekunden

Inkontinenz Selbsthilfe e.V.

Die Inkontinenz Selbsthilfe e.V. ist ein gemeinsames Anliegen vieler Menschen. Der Verein versteht sich als ein offenes Angebot. Unsere Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich. Den Verein bewegt, was auch seine Mitglieder antreibt: Wir möchten aktiv zur Verbesserung der krankheitsbedingten Lebensumstände beitragen.

 

Impressum        Kontakt       Datenschutzerklärung

 

 

 

Spendenkonto:
Volksbank Mittelhessen eG
Inkontinenz Selbsthilfe e.V.
IBAN: DE30 5139 0000 0046 2244 00
BIC: VBMHDE5FXXX

Besucher: Sie sind nicht allein!

Heute 1289

Gestern 2392

Monat 42555

Insgesamt 10983706

Aktuell sind 112 Gäste und ein Mitglied online

Alle Bereiche sind kostenfrei, vertraulich und unverbindlich. Wenn Du erstmalig eine Frage im Forum stellen möchtest oder auf einen Beitrag antworten willst, ist es erforderlich sich sich zuvor zu registrieren. Bitte sei bei der Auswahl deines Benutzernamens etwas einfallsreich. Häufig verwendete Vornamen sind normalerweise schon vergeben und jeder Name kann nur einmal vergeben werden. Achte auf korrekte Eingaben bei Passwort, Passwortwiederholung und existierender Mailadresse! (Die Freischaltung kann bis zu 36 Stunden dauern!)

Jetzt kostenfrei registrieren

Anmelden