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ISK lernen bei noch liegendem SBK?

28 Feb 2025 12:00 #1 von KateSkywalker
Hallo zusammen,
Aufgrund von Blasenentleerungsstörungen und teilweise komplettem Harnverhalt wegen Pudendusneuralgie habe ich seit circa 5 Wochen einen Bauchdeckenkatheter.
Das Blasenentraining, bei dem ich normal uriniere und dann den Restharn über den Katheter ablasse, läuft ganz gut, die Restharnmengen liegen so zwischen 50 und 150 ml maximal.
Habe heute mit der Klinik in Herne telefoniert, die Oberärztin dort hat mir dringend empfohlen, den Katheter so schnell wie möglich entfernen zu lassen, ich soll ISK lernen. Das habe ich schon einmal versucht, allerdings unter erschwerten Bedingungen (da war grad der transurethrale DK gezogen worden, und ich war mit den Nerven ziemlich zu Fuß, Harnröhre und Schließmuskel schmerzten und waren verkrampft).
Meine Frage:
Hat jemand erfolgreiche Erfahrung damit, das ISK bei noch liegendem Bauchdeckenkatheter zu lernen und anzuwenden? Oder soll ich den erst entfernen lassen? Bei den ja moderaten Restharnmengen scheint mir das vertretbar.
Möchte halt so entspannt wie möglich einen neuen Versuch starten, habe große Angst vor einem erneuten Misserfolgserlebnis. Anderseits wäre es natürlich toll, zu wissen, mir im Notfall selber helfen zu können...
Am Montag habe ich einen Termin bei meiner Urologin, wollte euch aber vorab schonmal als Expertinnen und Experten fragen.

Vielen Dank im Voraus, ich hoffe, ihr habt alle einen sonnigen Start ins Wochenende!

Liebe Grüße von Katrin

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28 Feb 2025 20:09 #2 von Matti
Hallo Katrin,

der Ansprechpartner für diese Fragestellung sollte der Arzt bzw. die Ärztin sein, die dich betreut und dir zum ISK geraten hat. Dabei handelt es sich um eine Therapie und Therapiebegleitung und nicht um Selbsthilfe. ISK sollte nicht ohne Einweisung und auch nicht im Selbstversuch erlernt werden. Hier ist eine Begleitung durch Fachleute erforderlich. Spätestens dann wird es eine fachliche Beurteilung geben, ob es sinnvoll ist, bei liegendem Bauchkatheter mit dem ISK zu beginnen.

Gruß
Matti
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28 Feb 2025 20:46 #3 von KateSkywalker
Hallo Matti,
Danke für Deine Antwort!
Natürlich möchte ich das ISK nicht in Eigenregie versuchen, da hab ich mich vielleicht nicht klar ausgedrückt. Ich habe schon Kontakt zu Pro Life, die kommen, wenn ich sie brauche.
Ich werde das natürlich mit meiner Urologin besprechen und nix einfach so machen oder lassen.
Die Ärztin, die mir das ISK empfohlen hat, ist aber nicht vor Ort, der Termin war nur telefonisch.
Mir geht es hier ausschließlich um Erfahrungen von euch. Die zu lesen, tut mir gut - Stichwort Solidargemeinschaft. :)
Vielleicht mag ja noch jemand antworten.

Einen feinen Abend für Dich und beste Grüße von Katrin

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28 Feb 2025 21:10 - 28 Feb 2025 21:10 #4 von Matti
Liebe Katrin,

ich bin überzeugt, dass es hier weder an Menschen mit Erfahrungen beim ISK noch an fehlender Solidarität mangelt. Deine Frage betrifft jedoch eine medizinische Beurteilung und Einschätzung, nämlich, ob man bei einem vorhandenen Bauchdeckenkatheter gleichzeitig den ISK durchführen kann.

Das ist eben in der Beantwortung nicht einfach damit getan, ob damit schon einmal jemand Erfahrungen gemacht hat. Die Durchführung der intermittierenden Selbstkatheterisierung (ISK) bei Anwendern mit einem liegenden Bauchdeckenkatheter (suprapubischer Katheter) kann mit bestimmten Risiken verbunden sein und sollte sorgfältig abgewogen werden.

Infektionsrisiko: Das Vorhandensein eines suprapubischen Katheters stellt bereits ein erhöhtes Infektionsrisiko dar. Das Einführen eines zusätzlichen Katheters durch die Harnröhre kann dieses Risiko weiter erhöhen.
Trauma und Verletzung: Das Einführen eines Katheters durch die Harnröhre bei gleichzeitiger Präsenz eines suprapubischen Katheters kann zu Verletzungen der Harnröhre oder der Blase führen. Dies ist besonders besorgniserregend bei Patienten mit geschädigtem oder empfindlichem Gewebe.
Blockierung und Fehlplatzierung: Wenn der suprapubische Katheter nicht richtig positioniert ist oder wenn es gleichzeitig zu einer Behinderung des Harnabflusses durch den ISK kommt, kann dies zu einer Blasenüberdehnung und anderen Komplikationen führen, beispielsweise eine Beschädigung des geblockten Ballons am suprapubischer Katheter.

Aus diesen Gründen ist es wichtig, dass die Entscheidung, gleichzeitig einen suprapubischen Katheter und ISK zu verwenden, sorgfältig geprüft wird. Eine enge Zusammenarbeit mit einem Urologen oder einem Facharzt ist essenziell, um die beste Vorgehensweise zu bestimmen und sicherzustellen, dass alle Schritte zur Minimierung von Risiken unternommen werden.

Gruß
Matti
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28 Feb 2025 21:55 #5 von KateSkywalker
Lieber Matti,
Nochmal vielen Dank für Deine Antwort!
Jetzt verstehe ich Deinen Einwand besser, Danke für die hilfreichen Erläuterungen! :)

Mir wurde das Erlernen des ISK bei liegendem SBK tatsächlich heute als total unproblematische Option dargestellt. Also quasi lapidar nahegelegt, ohne Erklärungen oder gar Aufzählung von möglichen Risiken. Das ist leider eine Erfahrung, die ich bei meiner langen Ärzte-Odyssee ständig mache. Zeitdruck, fehlendes Wissen oder Überforderung - vieles wird nur halb erklärt, wenn überhaupt. Leider ist die Realität des Gesundheitssystems fern von dem, was Du völlig zu Recht als nötig und obligatorisch darstellst.
Deine Ausführungen sind total logisch, und so in die Richtung habe ich auch schon gedacht. Also nochmal: auf der sachlichen, medizinischen Ebene total super!

UND:
Mein Anliegen war, mich eher auf emotionaler Ebene auszutauschen und vielleicht auch gute Erfahrungen zu lesen. Oder schlechte. Beides hilft. :)

Ich bringe Deine Punkte am Montag bei meiner Urologin an und gucke mal, was sie so meint.

Liebe Grüße von Katrin

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01 Mär 2025 08:05 - 01 Mär 2025 08:20 #6 von Matti
Hallo Katrin,

ich habe mir noch einmal Gedanken zu deiner Frage gemacht. Trägst du den suprapubischer Katheter eigentlich offen, also wird der Harn dauerhaft abgleitet?

Die Darstellung der Harnblase in leeren Zustand auf anatomischen Abbildungen ist häufig nicht ganz realistisch. In vielen Lehrbüchern und Schaubildern wird die leere Harnblase oft als ballonähnlich, also rund und gleichmäßig geformt, dargestellt, was nicht der tatsächlichen Anatomie entspricht.

Tatsächlich sieht die Harnblase nach der Entleerung eher wie eine kollabierte Struktur aus, die an eine verschrumpelte Rosine erinnert. Die Harnblase hat dicke Muskelschichten und Elastizität, die es ihr ermöglichen, sich erheblich auszudehnen und zusammenzuziehen. Nach dem Urinieren kontrahiert die Blase, und ihre Wände liegen fast flach aneinander, wodurch sie diese verschrumpelte Erscheinung bekommt.

Die vereinfachte, ballonartige Darstellung der leeren Blase in vielen Abbildungen dient oft der Klarheit und Einfachheit der Darstellung und soll den Betrachtern helfen, die grundsätzliche Anatomie und Funktion der Blase besser zu verstehen. Allerdings führt dies dazu, dass es nicht ganz korrekt wiedergibt, wie die Harnblase in ihrem leeren Zustand tatsächlich aussieht.

Eine leere Harnblase durch das zusätzliche Einführen eines Katheters durch die Harnröhre zu irritieren scheint mir fragwürdig. Anders wäre dies vielleicht, wenn du den suprapubischer Katheter zuvor blockst, also sich die Blase zuvor füllt. Das ist aber nur ein Gedankengang eines medizinischen Laien und keine Beurteilung. Ein Arzt kann die spezifische medizinische Situation beurteilen und eine klare Empfehlung geben. Jeder Fall ist einzigartig, und die geeignete Vorgehensweise kann je nach der individuellen medizinischen Situation variieren.

Gruß
Matti

Viele Darstellungsmethoden, insbesondere zweidimensionale Kartenprojektionen, können die Realität verzerren, um bestimmte Aspekte hervorzuheben oder zu vereinfachen.
Ein bekanntes Beispiel dafür ist die Mercator-Projektion, die oft in Weltkarten verwendet wird. Diese Projektion verzerrt die Größenverhältnisse der Landmassen erheblich, primär in den Polargebieten. Länder und Kontinente in der Nähe der Pole erscheinen viel größer, als sie tatsächlich sind, während diejenigen in Äquatornähe relativ kleiner dargestellt werden.
Grönland und Afrika sind ein typisches Beispiel: Auf vielen Karten sieht Grönland fast so groß aus wie Afrika, obwohl Afrika in Wirklichkeit etwa 14-mal größer ist. Diese Verzerrung entsteht, weil die Mercator-Projektion darauf abzielt, Winkeltreue zu bewahren, was bedeutet, dass die Form der Kontinente korrekt bleibt, aber ihre Größe verzerrt wird.
Ähnlich verhält es sich in der Medizin und Biologie, wo schematische Darstellungen und Modelle häufig verwendet werden, um komplexe Strukturen oder Prozesse zu veranschaulichen. Diese Darstellungen sind oft vereinfacht und können bestimmte Details stark verzerren, um das Verständnis zu erleichtern.
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01 Mär 2025 10:11 #7 von KateSkywalker
Lieber Matti,
Vielen Dank für's Denken und Schildern.
Rosine... ein schönes Bild. :)
Dass die Blase "schrumpelt" nach dem Wasserlassen merke ich, seit ich den Katheter trage- der setzt sich öfter mal in einer "Falte" der Blase fest und tut krass weh. Dann muss sich die Blase erst wieder füllen, damit ich ihn bewegen kann.
Ansonsten habe ich in meinem ursprünglichen Post ja beschrieben, dass ich meine Blase trainiere mit SBK. Ich trage ihn also geschlossen und entleere den Restharn über ein Ventil.

Das mit den verschiedenen Darstellungen und Relationen der Welt - hat das mal jemand Trump erzählt? Kann mir vorstellen, wie dessen innere Weltkarte aussieht... :(
Sorry, der musste raus. ;)

Einen feinen Samstag für Dich!

Liebe Grüße von Katrin

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