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Ständiger Blasendruck, kein organischer Befund

08 Jul 2019 14:11 #1 von Gilian
Hallo, ich mache mir jetzt nicht viel Hoffnungen, dass mir hier jmd weiterhelfen kann. Zu meiner Geschichte: vor ca einem halben Jahr wurde bei mir eine Depression diagnostiziert, die mit sehr starker Unruhe und Nervosität einherging. Ich erhielt ein Neuroleptikum welches gegen die innere Unruhe wirkte. Nach einem Absetzversuch kam die innere Unruhe in sehr heftiger Form zurück. Seitdem leide ich unter ständigem Blasendruck. Ich kenne das Gefühl der Entspannung nicht mehr, kann nicht mehr arbeiten, keinen Sport machen, sogar Spaziergänge sind die Hölle weil ich sekündlich das Gefühl habe, dass meine Blase voll ist. Sogar direkt nach dem Urinieren gibt es keine Erleichterung. Der Druck ist immer gleich stark! Ultraschall negativ, Bakterien negativ, vom MRT erwarte ich mir nichts da es auch kein Tumor oder eine Zyste sein kann sonst müsste ich Nachts auch raus aber schlafen kann ich 12 Stunden durch. Der Druck ist zwar da aber ich kann den Urin halten. Keine Inkontinenz. Habe Anticholinergika als auch Antidepressiva ausprobiert, Tavor und Neuroleptika, alles negativ. Ostheopatie negativ. Von Botox raten mir die Ärzte ab, da das Problem nicht an der Blase liegt. Ich möchte morgens gar nicht mehr aufstehen weil ich sehe wie das Leben an mir vorbeizieht. Alles was ich gerne gemacht habe, kann ich nicht mehr tun. Für mich war Leben Bewegung, jetzt sitze ich nur noch rum und warte dass ich wieder schlafen gehen kann weil meine Träume der einzige Ort sind, an dem alles in Ordnung ist. Muss ich erwähnen, dass ich hochgradig suizidal bin deswegen? Vielleicht hat der ein oder andere noch einen Tipp, aber ich hab mich natürlich schon im Netz eingelesen und bin auf ähnliche Fälle gestoßen. Es ist wohl aussichtslos.

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11 Jul 2019 00:29 #2 von matti
Hallo Gilian,

aus deinem Beitrag wird sehr deutlich in welch schwierigen Lebenssituation du dich gerade befindest. Menschen in deiner Situation, würden sich wahrscheinlich über Lärm beklagen, wenn das Glück bei ihnen anklopfte.

Was du an Symptomen deiner Blase beschreibst, wird im Volksmund häufig mit den Begriffen „Konfirmandenblase“ verniedlicht. Letzlich beschreibt es aber nur den psychischen Einfluss bzw. die Reaktionen bei Stress, Nervosität oder Überforderung. Wir kennen es doch zumeist, dass wir bei hoher Anforderung an uns häufig mit Harndrang reagieren.

Wenn organische Ursachen ausgeschlossen sind, dann solltest du dich der Ursache, in deinem Fall die ausgeprägte Depression, widmen. Ich weiß, dass eine motivierende Aufforderung an Betroffene nur schwer durchdringt. Dies ist ja eben das Wesen einer Depression. Letztlich kann der Betroffene aber nur selbst Veränderungen bewirken, durchaus mit Unterstützung und unter Anleitung. Dies gehört auch zur Wahrheit.

Aussichtlos ist eine Situation erst dann, wenn man bereits die Kante der Klippe verlassen hat und sich im freien Fall befindet. Bis zu diesem Zeitpunkt gibt es fast immer Aussicht.

Mir persönlich hilft es immer wieder mich zu erden. Wenn ich im Selbstmitleid versinke (was allerdings selten vorkommt) werde ich beispielsweise durch den Besuch der Messe Rehacare schnell wieder geerdet. Mir wird dort nämlich sehr schnell klar, welches Glück ich im Leben, trotz Lähmung, Rollstuhlpflicht und nicht immer rosigen Aussichten habe. Ich schaue mir andere Menschen an. Nicht selten werden ich dann sehr demütig.

Veränderung kann man nur bewirken, wenn man verändert. Ein kompletter Rückzug ist zwar deutliches Wesen einer depressiven Phase, sollte aber durchbrochen werden. Sonst geht die Spirale in die falsche Richtung.

Bei den von dir beschriebenen Gedanken, solltest du eine stationäre Behandlung in Betracht ziehen. Nein, dies sind keine Anstalten für Verrückte. Dort sind mutige Menschen, die sich ihrer Probelme stellen. Dies verdient Respekt.

Sollen alles keine belehrenden Worte sein, sondern meinen Weg verdeutlichen.

Gruß
Matti
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16 Okt 2019 20:17 #3 von Litrey
Hallo Gillian, dein Beitrag ust schon etwas älter, aber ich verstehe dich sehr gut. Du schreibst mir aus der Seele! Bei mir hat der harndrang nach einer harnsteinentfernung einfach nicht aufgehört. Es war erst eine leichte Besserung zu merken und dann wieder schlimm. Das geht insgesamt seit 8 Wochen so. Spasmex und oxybutynin helfen mir auch nicht. Bis jetzt steht keine Ursache fest. Das es die Psyche ist denke ich nicht denn es war alles ok. Und früher bei depressiven Phasen blieb meine Blase auch normal. Generell denke ich dass Ärzte gern due Psyche vorschieben. Es gibt wahnsinnig viele, teilweise sehr seltsame, Ursachen für harndrang. Erst wenn alle ausgeschlossen sind sollte man die Psyche als Ursache sehen denke ich. Deine gedankengänge könnten allesamt auch von mir sein. Und seit vorgestern bin ich in eine psychiatrischen Klinik. Ich habe 3 Kinder und einen stiefsohn zu hause. Hier habe ich Ruhe und Hilfe falls die Gedanken zu schlimm werden! Vielleicht wäre das was für dich. Hier wird auch Psychosomatik behandelt. Ich hoffe inzwischen geht es dur besser und würde mich freuen von dir zu hören...

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