Hallo erstmal, ich bin neu hier. Ich bin weiblich, Ende 20 und habe (noch) keine Inkontinenz, ich hoffe, dass ich hier trotzdem um Rat fragen darf.
Im Teenageralter hatte ich oft Blasenentzündungen, auch eine Nierenbeckenentzündung. Nach und nach hat sich das ganz in eine Drangblase/Reizblase entwickelt. Für mich bedeutet ich muss spätestens alle 60 min auf die Toilette, manchmal öfter, daraus natürlich Einschränkungen im Alltag. Kennt ihr ja. Dazu fast ständiges Brennen in der Harnröhre, wird mit Wärme etwas besser oder auch Schmerzen in der Blase (manchmal nehme ich Novamin dagegen, wenn es ganz schlimm ist)
Was ich bereits gemacht habe: Ich bin beim Urologen, der natürlich Ultraschall macht und Urin kontrolliert. Alles ok. Medikamente nehme ich momentan Betmiga, was mir ein bisschen hilft aber eventuell bilde ich es mir auch nur ein? Davor Versuche mit Spasmex und einem anderen Anticholinergikum, Name habe ich vergessen. Ein Antidepressivum (Citalopram) nehme ich wegen anderer Probleme, ich bin psychisch krank und seit Jahren in einer Therapie, die mir auch sehr hilft (DBT).
Uro-Dynamik wurde gemacht, hatte währendessen und danach wahnsinnige Schmerzen, bin wohl sehr empfindlich? Vage Diagnose IC und dazu eine Detrusor-Sphinkter-Dyssinergie. Darauf folgte ein vom Urologen verschriebenes Biofeedback-Gerät. Das habe ich einige Monate gemacht, wobei die Anspannung des Beckenbodes teilweise zu Schmerzen und "Reizgefühl" in der Blase führten. Dazu Tibialis-Nerv-Stimulation mit EMS-Gerät. Musste die Geräte nach etwa drei Monaten abgeben, da ich für ein Jahr ins Ausland musste.
Tatsächlich denke ich, dass da wirklich was mit meinem Beckenboden nicht in Ordnung ist? Zumal ich durch die Biofeedback-Therapie schon gemerkt habe, dass ich durch Entspannung tatsächlich schwer Harn lassen kann, oft presse ich, was wohl auch für die Muskulatur sehr schlecht ist. Ich war daraufhin beim Beckenbodenzentrum in Berlin, St. Hedwigskrankenhaus. Die Dame sagte mir nur, mein Beckenboden würde sich ja nicht so angespannt anfühlen und schlug eine Blasenspiegelung vor um endgültig IC zu diagnostizieren.
Mein Urologe hat nun vorgeschlagen, diese Cystoskopie mit einer Botox-Injektion zu kombinieren. Ich habe hier einiges zu Botox gelesen. Dennoch die Frage, haltet ihr da in meiner Situation für sinnvoll? Ich habe wahnsinnige Angst davor, auch davor mich eventuell kathetern zu müssen, ohne damit hier Menschen beleidigen zu wollen, die darauf angewiesen sind.
Ein anderer Weg wäre sich nochmal die Beckenbodenproblematik anzuschauen. Ich habe einige Bücher gelesen zum Thema Pelvic Pain, unter anderem von Wise/Anderson und deren Protokoll. Kennt ihr irgendjemanden in Berlin oder auch ganz Deutschland, der mir mehr dazu sagen kann als "ich sei ja nicht wirklich verspannt"?
Damit zusammen hängt noch ein anderes Problem, was mir sehr unangenehm ist, und zwar meine sexuellen Probleme: Ich hatte noch nie einen Orgasmus. Das wäre ja schon schlimm genug, aber was eigentlich schlimmer ist, ist dabei meine Blase. Wenn ich meine Klitoris stimuliere (oder mein Partner) habe ich irgendwann wahnsinnigen Harndrang. Wenn ich jedoch auf die Toilette gehe, ist es sehr schwer Wasser zu lassen. Stundenlang brennt meine Harnröhre, nur mit Wärme ist es dann einigermaßen auszuhalten. Kann das mit der ganzen Problematik zusammenhängen? Die Klitoris ist ja auch sehr nah zur Harnröhre, kann dort das Problem liegen? Ich habe im Internet zu diesem Symptopm noch nie etwas gefunden, dabei belastet es mich wirklich sehr stark.
Vielen Dank falls irgendjemand diesen langen Text gelesen haben sollte, jeder Input ist wirklich willkommen.