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Blasenentleerungsstörung unklarer Genese

28 Mär 2019 11:29 #1 von kaefer
Hallo!

Ich bin neu hier und froh das Forum hier gefunden zu haben.
Habe eine jetzt etwas längere Geschichte hinter mir, bitte entschuldigt daher den langen Text.
Bin 29 Jahre und weiblich.
Alles hat im Jänner mit einer vermeintlichen Schwangerschaft begonnen. Ich hatte starke Unterbauchschmerzen und wurde im Krankenhaus untersucht. Es wurde festgestellt, dass die Blase ca 800 ml fasst und das Schuld sein muss an den Schmerzen. Zusätzlich wurde auch freie Flüssigkeit im Bauchraum bemerkt. Mit dieser Diagnose wurde ich dann nach Hause geschickt. Danach war ich noch zwei mal wegen massiver Schmerzen dort. Beim dritten Mal wurde ich an die Urologie überwiesen. Dort wurde ein DK gelegt und fertig. Dieser sollte mal für 3 Wochen bleiben und dann schauen wir weiter hieß es.
Zwei Tage nach diesem Vorfall lag ich dann auf dem OP Tisch da ich eine Eileiterschwangerschaft mit jeder Menge Blut im Bauch hatt. Damit dürfte ich schon 4 Wochen herumgelaufen sein.
Nachdem ich aus dem KH entlassen wurde hatte ich weiterhein den DK um die Blase zu entlasten. Ich bin dann zu einem niedergelassenen Urologen gegangen um endlich die Ursache für das Problem zu finden. Dieser meinte es gäbe sehr viele Ursachen und vermutlich wird es nicht möglich sein diese bei mir festzustellen. Da ich aber früher noch nie Harnwegsinfekte oder Probleme hatte wäre es schon etwas kurios. Gut, wurde dann wieder nach Hause geschickt und der Hausarzt sollte mir den DK nach 2,5 entfernen und ich sollte dann zur Restharnkontrolle kommen. Ich hatte zur der Zeit immer wieder etwas Blut im Urinbeute. Der Urologe meinte dazu, es liege am Ballon des Katheters und sei ganz normal. Nach einer Woche intensiver Rückenschmerzen bin ich zum Hausarzt und dieser verschrieb mir dann Antibiotikum wodurch es endlich besser wurde. Also doch nicht so normal und ein anständiger Harnwegsinfekt.
Der DK wurde mir dann Montags entfernt. Da ging das Spontanurinieren zwar etwas mühsam - aber es ging. Am Mittwoch dann der absolute Schock. Ich konnte nicht mehr urinieren. Also wieder ab zum Urologen. Dieser fürhte danne eine Blasenspiegelung durch mit dem Ergebnis ich hätte eine massive Entzündung gehabt und den anschließenden Worten:" Naja beim DK ist es eigentlich eh logisch wenn man einen HWI bekommt". Zusätzlich meinte er ich hätt eine viel zu enge Harnröhre und diese gehörte sofort operiert. Allerdings sollte ich davor noch einmal 3 Wochen einen DK tragen und Antibiotikum nehmen.
Um es ganz ehrlich auszudrücken fühlte ich mich dann doch etwas "verarscht" da ich ihn ja auf das Blut im Harn angesprochen hatte und er dies als "normal" abtat.
Daher suchte ich mir dann einen neuen Urologen. Dieser empfahl mir dann mich ein paar Tage ins KH zu begeben damit sie in Ruhe alle Untersuchungen durchführen konnten. Endlich mal ein Ansatz für mich.
Leider konnte ich auch im KH nicht selbst urinieren spürte meine Blase aber wenn sie mit ca. 400-500 ml gefüllt war. Und um ehrlich zu sein, hatte ich dann schon große Panik dass die Blase nicht wieder überdehnt und jeder Gang aufs Klo war mit viel Anspannung verbunden.
Es wurde ein Kontrastmittelröntgen, MRT von Kopf und Wirbelsäule, Urodynamik und Blasenspiegelung durchgeführt.
Die Urodynamik ergab dass ich grundsätzlich die Blase normal spüre allerdings konnte ich sie trotzdem nicht selbst entleeren. Bei der Blasenspiegelung meinte der Arzt dann, dass diese sehr schlaff aussieht.
MRT vom Kopf war unauffällig, bei der Wirbesäule wurde ein "minimaler" Bandscheibenvorfall von L5/S1 festgestellt. Dieser hätte laut dem Neurologen aber keine Auswirkung da er wirklich nur minimal wäre.
Da ich nach wie vor nicht spontan urinieren konnte wurde mir dann ISK beigebracht. Das funktionierte Gott sei Dank von Anfang an recht gut. Wenigstens etwas positives in der letzten Zeit.
Nun wurde ich vor gut zwei Wochen nach Hause geschickt mit ISK und Myocholine. Ich sollte die Blase nicht über 400 bis 500 ml voll werden lassen und in zwei Wochen besprechen wir dann die weitere Vorgehensweise.
Ich spüre meine Blase nun teilweise schon bei 250 ml kann aber noch immer nicht selbst urinieren und das treibt mich derzeit in den Wahnsinn. Ich habe schon die Befürchtung, dass ich überhaupt nie mehr "normal" aufs Klo gehen kann.
Da ich eigentlich sehr aktiv bin (Wandern, Radfahren etc.) und ein Kleinkind zu Hause habe fühle ich mich auch durch den ISK noch ein wenig im Alltag eingeschränkt.
Eine richtige Ursache wurde leider nicht gefunden. Es wird vermutet, dass ich durch das viele Blut im Bauch die Blase nicht mehr spürte und sie deshalb überdehnt wurde.
Gibt es hier jemanden der ein ähnliche Situation mit der Blase hatte und nach einiger Zeit wieder spontan urinieren konnte? Ich katheter momentan im Schnitt gut 8 mal täglich da ich viel trinke. Leider kommt es auch vor, dass sie meine Blase hin und wieder innerhalb einer Stunde wieder füllt. Daher bin ich mir immer Unsicher wenn ich ausser Haus gehe.
Meine Verzweiflung wird ehrlich gesagt von Tag zu Tag größer und die ganze Vorgeschichte belastet mich mittlerlweile auch psychisch schon sehr massiv da ich eben wahnsinnig schlechte Erfahrungen mit den Ärzten machen musste.
Ich habe nun schon Termine für Akupunktur, Kinesiologie usw. ausgemacht und hoffe es bewirkt etwas.
Hat vielleicht jemand noch Tipps für mich was ich tun könnte?
Vielen lieben Dank!

Liebe Grüße, Käfer

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28 Mär 2019 16:58 #2 von kleines-engelchen
Hallo und herzlich Willkommen Liebe Käfer ,

ich habe soeben Deinen Beitrag gelesen und ich muss sagen, du hast auch schon einiges gemacht bzw. mitmachen dürfen.
Gerne erzähle bzw. schreibe ich Dir hier von mir.
Ich hatte auch eine BK und konnte danach keinen Tropfen Wasser lassen:(
War total verzweifelt und nicht nur das, ich hatte bzw. habe kein Druckgefühl.
Mir wurde dann auch ISK gezeigt . Ich versuche immer wieder mittels der Bauchpresse zu drücken. Aber als ich lass, dass man das nicht sollte, hörte ich wieder damit auf. Ich klärte dies mit meiner Urologin, diese meinte "etwas drücken" ist ok und auch normal(macht man ja beim Stuhlgang hin und wieder auch)
Das ganze ist jetzt 9 Monate her(also braucht alles seine Zeit). Und jetzt muss ich nur noch 1 mal die Woche zur Kontrolle ISK benutzen.
Also, was ich dir damit sagen will, dran bleiben, nicht aufgeben und Geduld haben. Und VORALLEM nicht den MUT verlieren.
Bei mir fehlt jetzt noch das Druckgefühl und ich bin HAPPY...aber nein, ich bin auch so schon HAPPY :)

Lieber Gruss Simone
P.s. Ja Akupunktur ist sehr-sehr-sehr gut

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28 Mär 2019 20:52 #3 von kaefer
Liebe Simone!

Vielen lieben Dank für deine aufmunternten Worte!
Ich hoffe wirklich inständig, dass sich meine Situation verbessert. Auch da wir sehr gerne noch ein zweites Kind hätten...
Ich spüre meine Blase hin und wieder schon ab 250 ml. Allerdings fühlt es sich auch oft gleich an wenn 400 ml drinnen sind. Da ich ein wenig panik davor habe über 500 ml zu kommen kann ich, sobald ich meine Blase spüre an nichts anderes mehr denken als schleunigst auf die Toilette zu gehen. Leider kommt dann von selber aber gar nix... :(
Daher kann es auch schon passieren, dass ich teilweise 10 mal kathetern muss.
Gibt es Tipps für unterwegs? Ich möchte wenns irgendwie geht nicht auf meine Hobbys verzichten. Allerdings stelle ich es mir derzeit sehr kompliziert vor wandern zu gehen oder eine längere Radtour zu machen da ich nur dran denken kann wann ich wieder aufs Klo muss. Vor allem da meine Blase sich hin und wieder innerhalb kurzer Zeit füllt.
Bin momentan auch am Überlegen ob ich mir nicht psychotherapeutische Hilfe suche da mich die ganze Geschichte schon ziemlich traumatisiert hat. Vielleicht hilft das auch bei der Blase wenn ich den Kopf ein wenig frei krieg.

Liebe Grüße, käfer

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28 Mär 2019 21:02 #4 von kleines-engelchen
Liebe Käfer,

ich kann das ganz gut nachvollziehen. Dies ging mir auch so. Ständig dachte ich, oh wei soll oder muss ich zur Toilette.
Das war richtiges Kopfkino. Aber umso mehr man sich Gedanken/Sorgen macht umso mehr meldet sich die Blase(bzw. reagiert Sie). Hört sich jetzt blöd an, aber so habe ich es beobachtet.
Wenn ich abgelenkt bin (Inliner fahre, arbeite usw.) geht es einfach viel besser.
Ich schau einfach ein wenig was ich trinke. Das klappt ganz gut. Natürlich gibt es auch Tage da sind auch mal 500-650 ml in der Blase.
Aber dann ist es halt so!Ist ja nicht ständig. Am Anfang sind mir da immer die Tränen gelaufen, aber jetzt....und schau mal wenn Deine Blase 800 ml fassen kann, dann ist das doch ok. Ganz, ganz viel ist Kopfsache. Hätte das auch NIE gedacht.(da ich ja vorher auch NIE Probleme mit der Blase hatte).
Ich bin fest der Überzeugung, dass es auch bei dir wieder klappen wird. Lass dir Zeit. Und ja wenn die Seele weint, weint auch die Blase und wenn du Hilfe brauchst dann hole Sie dir. Ich war auch beim Psychologe (war/ist ein toller Mann). Doch ich habe halt gelernt, dass es mein Körper ist und es für jeden anderen der diese Erfahrung nicht gemacht hat, schwierig ist es nachzuvollziehen. Daher versuche ich auf den Körper zu hören(denke immer er ist der BESTE Arzt).

Falls du Fragen hast melde Dich....
Ich wünsche Dir nur das BESTE und immer Kopf hoch..sonst siehst du die Sterne am Himmel nicht!!

Lieber Gruss Simone

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30 Mär 2019 07:33 #5 von Johannes1956
Liebe Käfer!

Herzlich willkommen bei uns am Forum des Inkontinenz Selbsthilfevereins.

Du brauchst dich für den langen Text nicht zu entschuldigen, es ist gut, wenn du ausführlich beschreibst, was deine Situation ist, dann können wir dich besser verstehen.

Ein Tipp, fürs leichter Lesen: Mache Zeilenabstände zwischen deinen einzelnen Gedankengängen, dann ist es für uns leichter, dir zu folgen.

Auch ich möchte dir, aus eigener Erfahrung, Mut zusprechen. Es ist schon einmal sehr gut, dass du deine Blase spürst und abschätzen kannst, wann sie „voll“ ist.

„Voll“ ist so dehnbar wie die Blase selbst. So wie Simone schreibt, wenn einmal mehr drinnen ist, keine Panik.

Es stimmt schon, dass du darauf achten sollst, bei etwa 400 ml zu entleeren. Wenns mal 500 sind, auch kein Drama und selbst wenn es mal mehr ist, auch kein Drama. Wichtig ist, dass der Blasendruck nicht dauerhaft hoch ist und du regelmäßig entleerst.

Ich kann nachvollziehen, wie verzweifelt du bist, denn mir ging es ähnlich. Ich konnte von einem Tag auf den anderen meine Blase gar nicht mehr entleeren, spürte sie nicht einmal mehr. Das ist fünf Jahre her. Ich wurde dann nach Harnröhrenkatheter auf Bauchdeckenkatheter und dann auf ISK umgestellt, was bis heute die für mich beste Lösung ist.

Bei mir war es eine Neuroborreliose, die meine Blase gelähmt hatte. Nach der Behandlung dauerte es sehr lange, bis ich meine Blase wieder spüren und teilweise entleeren konnte.

Heute spüre ich meine Blase bei etwa 400 ml und kann sie spontan etwa zur Hälfte entleeren. Ich mache drei- bis viermal täglich ISK und gehe einem anstrengenden Beruf mit viel Reisen nach. Für mich ist ISK zur Routine geworden.

Wichtig bei mir war zu lernen, mich zu entspannen, mir keinen Stress von meiner Blase machen zu lassen.

Mehrere Dinge haben mir geholfen:

Ich habe ives, das ist intravesikale Elektrostimulation, gemacht. Ich spürte danach meine Blase wieder, was für mich wichtig war, sie entleeren zu können.

Nachdem du deine Blase spürst, ist das vielleicht nicht der richtige Ansatz, aber du könntest es mit normaler Elektrostimulation von außen probieren.

Ich gehe regelmäßig zu Akupunktur und lasse mir TCM Kräuter verschreiben. Ich habe eine ausgebildete Urologin gefunden, die das macht und genau weiß, was sie tut. Ich liege monatlich fast eine Stunde mit wenigen Nadeln und entspanne mich komplett.

Ich habe herausgefunden, was meiner Blase gut tut, und was nicht. Da musst du sorgsam auf dich hören und versuchen, das herauszufinden.

Für mich ist es etwa wichtig, mir in der Früh Zeit zu geben, viel zu trinken, Kräutertee, Kaffee, Wasser. Ich stehe lieber eine Stunde früher auf, als mich zu beeilen.

Ich trinke keinen oder fast keinen Alkohol mehr, da ich herausgefunden habe, dass bereits ein halber Liter Bier verursacht, dass ich meine Blase nicht mehr spüre und nicht mehr spontan entleeren kann.

Wenn ich mal beim Heurigen (das ist in Wien eine Buschenschank) was trinke, ist es dann auch kein Problem, habe ja ISK. Ich mache prinzipiell ISK nach dem Frühstück (ich kann in der Früh meine Blase spüren und so entleeren, dass ich keinen Druck mehr verspüre), vor dem Mittagessen und vor dem Schlafengehen und dazwischen, wenn ich das Gefühl habe, dass es notwendig ist.

Ich verlor bei der Krankheit meine Libido und habe sie mir mit Hilfe meiner Partnerin wieder in vollem Umfang erobert. Das war anfangs gar nicht so einfach, den Stress aus dem Kopf zu bekommen.

Versuche, herauszufinden, was dir guttut. Versuche, dich zu entspannen. Gönne dir etwas Schönes, worüber du dich freuen kannst. Gib dir Zeit, deine Blase wird es dir danken. Strafe sie mit Nichtbeachtung, wenn sie bockig ist.

Irgendwann habe ich mir gesagt: nicht meine Blase bestimmt mein Leben, ich bestimme es.

Alles Gute

Johannes
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04 Apr 2019 20:24 #6 von kaefer
Hallo!

Ich danke euch vielmals für eure aufmunternten Worte und Tipps!
Ich versuche - so gut es geht - etwas besser mit dem ganzen Thema umzugehen und mich weder im Alltag noch bei meinen Hobbys einschränken zu lassen. und ich muss sagen es stimmt. je weniger ich an die Blase denke umso besser geht es mir.

Ich muss euch nun unbedingt von meinem Wochenende erzählen. Hatte am Samstag eine Kinesiologie-Sitzung. Diese hat ca. 90 Minuten gedauert wobei mir vorher schon gesagt wurde ich solle mich nicht wundern wenn sich gar nichts tut. Jeder spricht anders auf solche Behandlungen an.
Nach den 90 Minuten bin ich nach Hause und hatte das Gefühl, dass die Blase voll ist. Und dann hats mich fast aus den Socken gehauen. Ich konnte tatsächlich ganze 110 ml spontan urinieren!!! Ich war richtig fassungslos. Es waren zwar insgesamt 530 ml in der Blase aber dass überhaupt von selbst was kam war schon ein Erfolg! Danach schaffte ich es sogar bei 280 ml selbst 30 ml zu urinieren.
Leider hat der Effekt am Sonntag schon wieder nachgelassen, aber ich hoffe, dass ich durch zukünftige Sitzungen eine Besserung der Situation einstellt. Wäre ja schon sehr zufrieden nur mehr in der Früh und Abends ISK anwenden zu müssen.

Das Blasengefühl an sich hat sich auch ein wenig verbessert. In den letzten Tagen spüre ich meine Blase meist so zwischen 250 und 350 ml. Da stellt sich schon eine Art Drang ein. Leider klappts ohne ISK wieder nicht. Aber ich nehme es jetzt mal also positiv an, dass sich auf das Gefühl bessert.

Ich versuche jetzt nicht mehr die ganze Zeit nachzudenken ob ich aufs Klo müsste oder sollte und versuche auf meinen Körper zu vertrauen. Das klappt gar nicht mal so schlecht. Ich bin auch draufgekommen, dass mir Sport unheimlich hilft. Danach fühle ich die Blase besser und bin beim ISK nochmal viel entspannter.

Nächste Woche habe ich wieder einen Termin bei meinem Urologen, meint ihr ich sollte das Thema mit der Elektrostimulation einbringen? Einen Versuch wär es sicher wert.

Wie ist das bei euch mit dem Bestellen der Katheter? Ich kann das über meinen Hausarzt machen und hatte gehofft ich bekomme dann gleich genügend Packungen damit ich ein Monat auskomme. Leider wurden mir nur drei zugeschickt. Da ich derzeit ca. 8 mal ISK machen muss, komme ich mit einer Packung im Schnitt 3 Tage aus. Da kann ich dann ganz schön oft hinlaufen. Kommt es da zu Problemen wenn ich die Katheter so oft bzw. in so kurzen Intervallen bestellen muss?

Vielen lieben Dank!

Ganz liebe Grüße, Käfer
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04 Apr 2019 20:25 #7 von kaefer
PS: Ich hoffe, dass mit den Zeilenumbrüchen wegen der Gedankensprünge ist mir nun besser gelungen :)

Ganz liebe Grüße
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05 Apr 2019 12:13 #8 von Elkide
Hallo lieber Käfer,

dein Hausarzt kann dir die Katheter in ausreichender Menge rezeptieren. Meine Hausärztin verschreibt mir immer den Bedarf (800 Stck.) für ein Quartal. Sollte ich damit nicht auskommen, schreibt sie ein begründetes Rezept für Mehrbedarf.

Durch den ISK kann man ja sehr entspannt die Blasenentleerung vornehmen und bei deinen hohen Restharnwerten würde ich das nicht nur morgens und abends durchführen sondern bei jedem Toilettengang.

Wenn bei dir die Aussicht besteht, deine Blase wieder normal entleeren zu können, würde ich an deiner Stelle alle Optionen wie zum Beispiel das Biofeedbacktraining, Beckenbodentraining oder sakrale Neuromodulation (Schrittmacher) ausprobieren. Bei Eingabe des jeweiligen Stichwortes in das Suchfeld unserer Homepage findest du jede Menge Informationen. Scheu dich nicht, deinen Urologen danach zu fragen.

Alles Liebe
Elke
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05 Apr 2019 15:05 - 05 Apr 2019 15:07 #9 von kleines-engelchen
Liebe Käfer,

ach ist das schön zu lesen....mach weiter so! Du wirst sehen, es wird mit der Zeit immer und immer besser klappen.
Genau so ging es mir nämlich auch. :)
Klar, würde ich das mit dem IVES(Elektrostimulation) ansprechen. Hast ja nichts zu verlieren.
Und das mit der Bestellung, war bei mir am Anfang auch so. Hatte sogar (um ehrlich zu sein) Panik bekommen! Was mach ich wenn ich zu wenig habe...
Aber ich habe mich direkt an den Lieferanten gewandt. Dort habe ich jetzt auch einfach Email Kontakt. Und diese haben mir je nach Bedarf, auch die ISK für 3 Monate (im voraus) geschickt.
Die holen dann einfach selbständig das Rezept beim Arzt ein und dann läuft das ohne Probleme. Ich schreibe ne Email, ich bräuchte wieder welche entweder 2x 180 oder soviel wie benötigt und dann geht alles seinen Gang.
Wenn du mehr Bedarf hast, dann gib das einfach an.

Und nun wünsche ich Dir und allen anderen ein super schönes-sonniges Wochenende.
Ganz liebe Grüße Simone
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06 Apr 2019 07:53 #10 von Johannes1956
Liebe Käfer!

Danke für dein positives Frredback. Es freut mich sehr, dass du eine Verbesserung erzielen konntest.

Erst einmal: Danke auch für das Annehmen meines Rates, gedankliche Absätze einzubauen. Ja, dein Bericht liest sich für mich sehr gut und ist übersichtlich gestaltet, das macht es uns auch leichter, alles zu verstehen und darauf einzugehen.

Auch ich lasse mir immer den Quartalsbedarf an Katheter verschreiben und habe stets 2 Packungen zu je 25 Katheter in Reserve. Zusätzlich habe ich immer eine Packung im Büro und einzelne in meinem Computerkoffer (da nehme ich den VaPro Pocket von Hollister, der läßt sich leicht verstauen, ähnliches Produkt gibt es auch von Coloplast).

Anfangs ist es mir passiert, dass ich auf Tagesreise war und vergessen hatte, Katheter mitzunehmen, das war dann unangenehm, da ich relativ oft zur Toilette musste und Stress damit hatte.

Dem Rat von Simone und Elkide kann ich mich nur anschließen.

Zuerst einmal zur Frequenz des Katheterns. Das kommt darauf an, wie gut du deine Blasenfüllung spürst und wieviel du spontan entleeren kannst. Ich habe ca. ein Jahr lang gemessen, bis sich das alles eingependelt hat, inzwischen kann ich die Volumina gut abschätzen und mache mir auch keinerlei Gedanken mehr darüber.

Wenn du im Gesamtvolumen, Spontanurin und Katheterurin nicht über 400-500 ml kommst und du etwa die Hälfte spontan entleeren kannst, ist dreimal am Tag ausreichend. So mache ich es. Wenn du darüber liegst, also etwa zu Mittag nur 100 ml spontan urinieren kannst und Restharn noch 500 ml betragen hat, solltest du dazwischen noch einmal kathetern.

Ich spüre es inzwischen sehr gut, wenn ich meine Blase nicht ausreichend spontan entleeren kann, etwa, wenn ich Stress im Beruf habe, dann kathetere ich dazwischen einmal mehr. Und ich kathetere zusätzlich z.B. vor einer Theater oder Opernaufführung, da bin ich dann entspannter als meine Frau...

Wenn du spontan ohne anzudrücken (den zusätzlichen Druck solltest du vermeiden) urinieren kannst, halte ich ein Kathetern jedesmal nach dem Urinieren, wie Elkide schreibt, für übertrieben. Anfangs habe ich es auch öfter gemacht, bis die Spontanentleerung besser wurde, derzeit bin ich bei 2-4 mal.

In der Früh lasse ich meiner Blase immer ein wenig Zeit, um aufzuwachen, ich kathetere nicht gleich aus, wenn ich aufstehe. Da schaue ich, was spontan geht, nehme mir Zeit beim Frühstück, gehe dazwischen nochmals aufs Klo und erst nach meiner Morgentoilette und Dusche, bevor ich das Haus verlasse, kathetere ich aus.

Ich stehe in der Früh auch früher auf, um Zeit zu haben, das ist für mich sehr wertvoll geworden.

Zu deiner zweiten Frage: klar, frage nach Elektrostimulation. Die ives, direkte Stimulation in der Blase, ist zwar etwas aufwändig in der Durchführung, bei mir hat sie sich aber super bewährt. Man kann auch von außen stimulieren, das ist einfacher, aber bei deiner Art der Blasenentleerungsstörung vermutlich nicht so effektiv.

Elkide hat auch die Möglichkeit eines Blasenschrittmachers angesprochen. Das hatte mir man auf der Uniklinik Innsbruck auch als Alternative angeboten. Bevor der Schrittmacher implantiert wird, wird auch ausprobiert, ob er bei dir den gewünschten Effekt hat. Es gibt hier am Forum viele positive Erfahrungen mit der Methode. Ich habe mich dagegen entschieden, weil ich mit ISK sehr gut zurecht komme und nie Probleme mit Infektionen hatte und habe. Informiere dich über die Möglichkeiten, dann musst du es für dich entscheiden, welcher Weg für dich der richtige ist.

Es freut mich auch zu lesen, dass dir die Behandlung bei der Kinesiologin geholfen hat. Ich selbst bin ja im Bereich der Schulmedizin unter Ablehnung jeglicher Alternative aufgewachsen und habe dennoch begleitend den Weg zu einer TCM Ärztin gefunden, die maßgeblich an meiner Gesundung beteiligt war und ist. Sogar mein Urologe war positiv überrascht von meiner Genesung, denn seine Prognose war viel schlechter.

Das Problem bei Blasenentleerungsstörungen ist oft eine Kombination aus neurogener Störung und Verspannung des Beckenbodens. Bei der TCM Ärztin hat mein Körper gelernt, den Blasenhals, der bei mir vor allem in Stresssituationen verengt ist, zu entspannen.

Es erfordert alles ein wenig Geduld und Zuversicht. Du bist auf einem guten Weg. Berichte bitte weiter, das hilft anderen in ähnlicher Situation.

Alles Gute weiterhin!

Johannes

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