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Einmal ISK, immer ISK?

18 Aug 2016 13:21 #1 von Andy_ISK
Hallo

In dieser Broschüre "Langzeitschäden durch Katheter"

sigup.ch/index.php/de/download_de/catego...h-katheter-dr-bartel

steht auf Seite 30 : "Einmal bedeutet: immer!

Bezieht sich das auf die Harnröhrenstriktur? Oder auf den ISK?

Gibt es zwangsläufig Harnröhrenstrikturen beim ISK?

Kann man lange Zeit selbstkatheterisieren, aufhören und dann ist alles wieder wie früher? Der Harnstrahl wieder gleich?

Gruss
Andy

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18 Aug 2016 14:33 #2 von matti
Hallo Andy,

ich begrüße es ja immer, wenn sich Patienten (Betroffene) mit ihrer Erkrankung und der daraus folgenden Therapie gründlich auseiandersetzen. Du scheinst mir aber mitunter in eine Panik zu verfallen, die sicher auch nicht gesund ist.

Welche Alternativen hast du zum ISK? Keine guten, oder?

Ich lese ab Seite 30 etwas anderes, davor geht es ausschließlich um Dauerkatheter und deren Folgen, die ich genauso kritisch sehe, wie in der Vorlage (sieht mir eher nach Power Point wie aus, wie eine Broschüre).

Wenn man sich in ein Auto setzt kann man verunglücken. Von einer Leiter herunterfallen oder über die eigenen Füße stolpern. Wahrscheinlich würdest du keines dieser Beispielse so kritisch hinterfragen. Bei richtiger Anwendung (vor allem die Folgen bei nicht richtiger Anwendung werden in der Vorlage beschrieben!) sind die Risiken gering.

Hinzu kommt, dass eine Harnröhrenstriktur, wenn sie den tatsächlich entstehen würde, ja auch nicht das Ende aller Tage bedeutetn würde. Diese kann man nämlich auch revidieren.

Die meisten ISK Anwender die ich kennne, können grundsätzlich auch spontan miktionieren. Bedeutet, der Selbstkatheterismus wird nicht als alleiniges Entleerungsinstrument verwendet, sondern nicht selten als Mittel für die Restharnentleerung. Wenn eine spontane Miktion nicht möglich ist, dann sind die Ursachen dafür wohl deutlich ausschlagebender, ob sich dies noch einmal normalisieren kann. Ob der Harnstrahl "normal" ist, liegt auch nicht an der vorherigen Selbstkatheterisierung, sondern an den Ursachen, welche den ISK überhaupt erst nötig machten. NORMAL wäre nämlich die Blase ohne Selbstkatheterisierung restharnfrei durch die Harnröhre zu entleeren.

Ich denke, du hast eine etwas seltsame Vorstellung wie so eine Harnröhre aussieht. Dies ist kein in Beton gegossener Kanal, wo du mit dem Presslufthammer täglich drin arbeitest. Die Harnröhre ist recht flexibel und ein guter Katheter zur Selbstkatheterisierung optimal auf diese Verhältnisse abgestimmt.

Gruß

Matti
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18 Aug 2016 20:27 #3 von Karlchen
Hallo Andy,

Du solltest diese Seite so schnell wie möglich vergessen und definitiv meiden. Für mich ist das so einigermaßen das Schlechteste was ich in meinem Leben von einem Dr. med. gelesen habe! Ein Sammelsurium von Möglichkeiten, die relativ selten auftreten.

Nur mal als Beispiel: Latexallergie. Erstens trifft eine Latexallergie maximal auf 0,1% der Menschen zu, ist relativ leicht zu diagnostizieren und vor allem werden kaum noch Latexkatheter verwendet. Warum also sollte man da einen Horror verbreiten?????

Weiterhin habe ich zumindest ein Bild aus dem Fetischbereich entdeckt. Wenn ein Dr. med. sowas als Horrorbild verbreitet, dann ist das schon wirklich absolut peinlich! Das allein disqualifiziert die Quelle schon.

Ansonsten kann ich Matti nur zustimmen.

Gruß von Karlchen
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18 Aug 2016 21:01 - 18 Aug 2016 21:03 #4 von Johannes1956
Hallo, Andy!

Der Meinung von Karlchen kann ich mich nur anschließen. Es ist nicht zielführend, auf eine Powerpointpräsentation aus dem Jahr 2011 zu verweisen, ohne die Kommentare des Vortragenden dazu zu kennen. So bleiben viele Fragen offen. Die Präsentation sollte offensichtlich dazu dienen, mit möglichst abschreckenden Bildern auf die Risken der Dauerkatheter zu verweisen.

An anderer Stelle habe ich Seiöseres zitiert

www.inkontinenz-selbsthilfe.com/forum/58...-komplikationen.html

Aus dieser wissenschaftlichen Publikation ging ganz klar hervor, dass ISK bei Langzeitanwendung unter allen Möglichkeiten, die sonst untersucht wurden, die beste Methode mit den geringsten Nebenwirkungen ist.

Im Prinzip sagt das diese etwas fragwürdig anmutende Präsentation auch aus - beste Verträglichkeit von ISK wird hier angegeben. Es wird nur darauf hingewiesen, dass es wichtig ist, richtig zu kethetern und, wie es 2011 noch durchgängig üblich war, das richtige Gleitmittel zu verwenden. Durch falsche Anwendung von Gleitmittel, so ist in dem Vortrag zu lesen, kann es zu Strikturen kommen und diese, so die Meinung des Autors, bleiben dann immer erhalten, quasi als Warnung an die Anwender, ja richtig zu kathetern. Auch diese Meinung des Autors, dass einmal Striktur immer Striktur bedeutet, muss und kann nicht unwidersprochen bleiben.

Heute hat man moderne, vorbeschichtete Katheter zur Verfügung, bei denen das Risiko von falscher Gleitmittelanwendung nicht mehr existieren.

Weiters wird in der Powerpoint darauf verwiesen, dss man zur dauerhaften Snwendung die richtigen Einmalkatheter mit abgerundeten Sugen verwenden muss und nicht diejenigen billigeren Katheter, die nur für den einmaligen Notfall vorgesehen sind.

Also, wenn man das richtig liest und dann vielleicht noch die Erklärungen des Arztes dazu kennen würde, spricht auch hier alles für die Verwendung von ISK bei Daueranwendung. Aber dass der transurethrale Katheter keine Dauerlösung sein soll und kann, ist ja hoffentlich schon hinlänglich bekannt, word nur leider häufig bei Pflegefällen sträflich ignoriert.

Also, zusammenfassend: für eine Langzeitanwendung der Blasenentleerung, wenn diese nicht mehr (vollständig) spontan möglich ist ist ISK mit modernen, vorbeschichteten Kathetern das Mittel der Wahl. Richtige Anwendung und Entspannung beim Kathetern sind wichtig, um mögliche Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten.

Johannes

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