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Überaktive Blase

14 Jul 2014 20:58 #1 von Yuna
Hallo,

ich weiß nun endlich, was mein Problem ist. seit einigen Jahren leide ich im Winter oft unter Blasenentzündungen und seit der letzten im März hatte ich das Gefühl, dass die Symptome kaum mehr verschwinden. Ich war letzte Woche bei meinem Urologen (der mich wegen der häufigen Entzündungen schon behandelt hat).

Gegen die Entzündungen hat er mir Cranberola empfohlen, da dies vorbeugend wirkt. Dafür mache ich jetzt eine Kur mit 3 monatiger Einnahme des Granulats, einem Monat Pause und weiteren 3 Monaten Einnahme. Ich befinde mich grade in dem Monat Pause und hatte bisher keine Entzündung mehr. Seit März nicht und bin wahnsinnig froh darüber.
Leider habe ich seit der letzten Entzündung furchtbaren Harndrang und schäme mich sehr dafür ständig zur Toilette zu müssen. Ich bekomme Panik, wenn ich unterwegs bin und Angst davor habe, dass ich keine Toiellte rechtzeitig finden könnte. Dazu kommt, dass die öffentlichen Toiletten sowieso nicht so der Hit sind, wie hier sicher viele wissen. Bisher habe ich immer vorsorglich Slipeinlagen eingelegt und gehofft, dass ich unterwegs rechtzeitig zur Toilette schaffe, wenn ich hin muss. Zum Glück halte ich mich überwiegend zu Hause auf, da ich nur einen Minijob habe und am Ende meines Bachelors stehe, sodass ich kaum mehr Veranstaltungen in der Uni belegen muss. Allerdings merke ich imemr mehr, wie sehr mich das belastet und wie sehr ich meinen Tag danach ausrichte. Ich fahre selten bis garnicht in die Stadt, obwohl ich mir dort gerne mal neue Kleider kaufen würde. Da ich aber auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen bin, traue ich mich das kaum noch. Generell gehe ich nur aus dem Haus, wenn es notwendig wird. Sommerspaziergänge bei schönem Wetter sind diesem Sommer garnicht drin. Auch meine Kleiderwahl ist davon stark beeinflusst. Auch bei warmen Temperaturen trage ich lieber Jeans, da ich darin die Einlagen besser verstecken kann und diese Hosen nicht ganz so warm werden. Einen Rock oder eine HotPants mit Leggins oder Strumpfhose traue ich mich nicht, da mir durch den auf der Haut eng anliegenden Stoff schneller warm wird und ich durch die Wärme das Gefühl bekomme auf die Toilette zu müssen. Das umgekehrte Problem habe ich, wenn es abends kalt wird und ich zu dünn an bin (Anfang April etc. kam das mal vor), da bekam ich durch die schleichende Kälte ein Druckgefühl auf der Blase. Ich achte aber seit Jahren stark darauf nie zu kalt gekleidet zu sein, da ich sehr schnelle eine Blasenentzündung bekomme.
Außerdem ist es sehr peinlich bei einem 90 Minuten Seminar einmal zur Toilette zu müssen. Oft versuche ich grade so noch einzuhalten und an Tagen an denen es schlimmer ist gehe ich manchmal garnicht erst zur Uni. Abends gehe ich seit einigen Wochen garnicht mehr weg und meine Freunde wissen zwar, dass ich häufig zur Toilette muss, aber sie wissen nicht, wie sehr mich das belastet. sie denken ich habe ein Eichhörnchenbläschen und das kommt nur von den vielen Entzündungen. Wenn ich Absage irgendwo mit hinzukommen, erfinde ich meißten Ausreden, weil es mir unangenehm ist die Wahrheit zu sagen.

Letzte Woche waren die Beschwerden so groß, dass ich endlich zum Arzt gegangen bin. Ich habe Betmiga verschrieben bekommen und direkt einen Termin für eine Blasenspiegelung. Mein Arzt hat mich also sofort Ernst genommen, darum bin ich auch sehr dankbar. Heute hatte ich die Spiegelung und seitdem weiß ich, dass ich "nur" an einer überaktiven Blase leide. Ich habe bei 200ml schon einen starken Harndrang. Leider wirken die Medikamene bisher garnicht, weswegen ich die Packung zu Ende nehmen soll und danach nochmal in der Praxis vorbeischauen soll. Mein Arzt meint, dass es davon nach einiger Zeit besser werden müsste, wundert sich jedoch, da die Wirkung schon etwas vorhanden sein sollte.
Ich gehe am Tag sehr häufig auf die Toilette, ca. 10-20x. Wenn ich zu Hause bin geht es oftmals und ich muss nicht ganz so oft, schlimm ist es immer dann, wenn ich unterwegs bin. Nachts muss ich selten raus, oft schlafe ich 6 Stunden durch und am nächsten Morgen ist meine Urinmenge dann auch normal.

Seit der Diagnose heute habe ich aber total Panik, dass die Medikamente nicht wirklich wirken. Von den Nebenwirkungen merke ich auch nicht viel (außer am Wochenende wo mir einmal nicht so gut war), dafür von den positiven Eigenschaften auch nicht. Mein Arzt meinte, dass ich erstmal abwarten soll und wir dann in Ruhe weitersehen. Bei vielen Leuten würden die Medikamente schon eine starke Linderung der Probleme bewirken. Er klärte mich auf Nachfrage auch über mögliche weitere Behandlungsmethoden auf, falls die Medikamente nicht wirken. Zum Einen muss ich dann zu einem Rezeptorentext, wo geschaut wird, wie und wann meine Blase auf Reizungen reagiert (da habe ich furchtbare Angst vor, da dies auch ohne Betäubung ist und die Spiegelung schon sehr unangenehm war) und zum Anderen gibt es wohl dann auch gute Möglichkeiten nach einer genauen Diagnostik gezielt darauf einzuwirken.
1. Ich habe allerdings Angst vor weiteren Untersuchungen und möchte nun gerne wissen, wie lange hat es bei euch gedauert, bis die Medikamente geholfen haben?
2. Sind die weiteren Untersuchungen schlimmer als die Blasenspiegelung?
3. Was kann ich selbst tun, um meiner Blase zu helfen (mein Arzt meinte, dass Beckenbodentraining nicht viel bringt, da es nicht wirklich auf die Blase an sich einwirkt und hat mir keine Einheiten verschrieben, da mand as doch eher nach Geburten etc anwendet)

Ich bin übrigens erst 26 und trinke kaum Kaffee (morgens nur eine Tasse, wenn ich nicht aus dem Haus muss). Ich fühle mich sehr ratlos grade und bin wirklich froh, dass es dieses Forum gibt, da ich niemanden habe, mit dem ich darüber reden kann und vorallem auch nicht alles erzählen möchte und auch niemanden kenne, der diese Problematik auch hat.

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16 Jul 2014 14:31 #2 von Rene53
Hallo Yuna,

zu diesem Thema ist in der heutigen Apotheken Umschau (Ausgabe Juli B 2014 Seite 34) ein sehr schöner Beitrag erschienen. Drum will ich auch auf die Problematig zunächst mal garnicht groß eingehen. Lies einfach mal ....
und wenn du dann noch Fragen hast dann bin ich auch gerne bereit diese dir zu benantworten sofern es mir möglich ist.

Rene

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16 Jul 2014 17:41 #3 von matti
Hallo Yuna,

richtigerweise gehst du dein Problem nun endlich an. Du schreibst es ja selbst, wie sehr dich diese Probleme einschränken und letztlich auch sozial isolieren. Dies ist die ganze Scham und evtl. Unanehmlichkeiten bei Untersuchungen nun doch wirklich nicht wert.

Betmiga ist ein ganz neues Medikament. Der Unterschied zu anderen Anticholinergika bzw. Spasmolytika besteht darin, dass Betmiga wirkt agonistisch an β3-Rezeptoren und entspannt damit die Blasenmuskulatur. Damit steigt die Speicherkapazität; die Blasenentleerung wird nicht wie bei den Muskarinantagonisten unterdrückt.

Nach meiner Erinnerung haben zwei Forenmitglieder bereits hier über Betmiga berichtet. Einmal war der Verlauf wohl positiv, einmal nicht. So ist dies aber fast immer bei Erfahrungen zu Medikamenten, deshalb halte ich einen Austausch über die Wirksamkeit von Medikamenten hier im Forum auch immer für nur sehr eingeschränkt sinnvoll.

Du schreibst, dass du 10-20! mal täglich auf die Toilette gehst. Wieviel Harn lässt du den pro Toilettengang?

Genau hier könnte schon einmal eine Erklärung und ein möglicher Therapieansatz liegen. Dieser besteht darin, dein Blasenvolumen zu vergrößern. Bei 20 mal täglich wird ein Blasenvolumen sehr klein sein. Daraus folgt, dass du schon bei geringer Füllung (deine Blase mag voll sein, speichert aber evtl. auch nur 100 ml) Harndrang spürst.

Eine Urodynamik wäre bestimmt sinnvoll. Damit kann man die Druckverhältnisse der Blase erfassen, die Sensibilität (bei unterschiedlichen Füllstand), das Blasenvolumen und zudem Erkentnisse über die Ausscheidung gewinnen.

Normale Slipeinlagen solltest du nicht verwenden, weil sie nicht für die Aufnahme von Urin konzipiert sind. Es gibt spezielle, auch sehr kleine, Einlagen bei Inkontinenz. Diese sind teilweise erstattungsfähig.

@Rene

Bezieht sich deine "Zusammenarbeit" mit der Apotheken Umschau auf diesen Artikel bzw. diese Anfrage:
www.inkontinenz-selbsthilfe.com/forum1/f...otheken-umschau.html

Würde mich einmal interessieren.

Matti

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16 Jul 2014 18:03 #4 von Rene53

Matti schrieb:
@Rene

Bezieht sich deine "Zusammenarbeit" mit der Apotheken Umschau auf diesen Artikel bzw. diese Anfrage:
www.inkontinenz-selbsthilfe.com/forum1/f...otheken-umschau.html

Würde mich einmal interessieren.

Matti


@ Matti, ja genau

ich finde den Beitrag sehr gelungen, nicht weil ich daran mitwirkte, sondern weil Herr Dr. Door dies alles auch für Laien sehr gut erkärt hat und Ratschläge gibt.

Und dass das ein sehr aktuelles Thema ist sieht man auch an div. Beitägen vergangener Tage.

Gruß Rene

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22 Nov 2014 17:43 #5 von Johannes1956
Hallo, zusammen!

Bei meinen Studien über Heilpflanzen und deren chemischen Inhaltsstoffen bin ich zu den Tepenen und dort auf Euphorbia resinifera, einem Marokkanischen Wolfsmilchgewächs gestoßen. Darin enthalten das Resinferatoxin, die schärfste Substanz, die man kennt, viel schärfer als das Alkaloid Capsaicin, dem Inhaltsstoff der Chili.

Und dieses Resinferatoxin, kurz RTX, wird nicht nur bei der Schmerztherapie von Tumorschmerzen eingesetzt, sondern auch in speziellen Fällen bei der überaktiven Blase.

Da gibt es einige, vorwiegend englische Publikationen, aber auch in den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. aus 2010 wird RTX unter der Rubrik " Forschungsbedarf" angeführt. RTX hat ähnliche Wirkung wie Capsaicin, aber weist weniger Nebenwirkungen auf.

Ich finde diese Leitlinien auch in der Beschreibung der Überaktiven Blase, dem Diagnostischen Vorgehen und der Stufentherapie recht interessant zu lesen.

www.agub.de/fileadmin/media/downloads/20...eberaktive_Blase.pdf

Gibt es hierzu auf unserem Forum Erfahrungen?

Johannes
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02 Mai 2015 08:43 #6 von Account auf eigenen Wunsch gelöscht
Hallo,
mir wurde in einer Apotheke für Heilpflanzen zu dem Raupenpilz Cordycepssinens, zusätzlich Magnesium und VitamimB 12 geraten.
Am Abend sollte ich diese Pillen nicht nehmen, es entstehen Schlafstörungen. Nun habe ich den Raupenpilz 2 Tage tagsüber eingenommen und nachts kein Auge zugetan. Meine psychosomatische überaktive Blase trennt mich immer noch von einem normalen Alltag. Psychologe, Yoga, habe vieles versucht, meine Gedanken kreisen am morgen immer nur "Toilette". Furchtbar, aber ich habe trotzdem einen leichten Erfolg und kämpfe weiter. in 14 Tagen trete ich eine psychosomatische Reha an, vielleicht regt mich das schon wieder auf, dort muss ich wieder alles erzählen. Meine Verwandten reden immer auf mich ein, trage doch eine Windel, dann hast Du damit kein Problem mehr. Leicht gesagt, wie soll ich eine Windel tragen, das Reizgefühl bleibt im Kopf, die Nervosität kommt auf, ich suche dringend eine Toilette. Dieses Gefühl im Kopf werde ich einfahc nicht los.Bin ich verrückt, fühle mich so.
Wer hat auch diese dringenden Toilettengefühle, Tabletten vertrage ich nicht, wollte einfach was von der Seele schreiben.
Danke für euer Vrerständnis,
Grüße
Dezember

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02 Mai 2015 10:01 #7 von Johannes1956
Liebe Dezember,

Erst mal danke, dass Du Deinen Beitrag dem richtigen Thread zugeordnet hast. So bekommen wir wieder ein wenig Systematik in unsere Diskussionen.

Es ist ein Teufelskreis, so wie Du das beschreibst und obwohl ich keine überaktive Blase habe, sondern das Gegenteil einer Blase, die ich nur schlecht spüre und entleeren kann, kenne ich das, wie die Gedanken um dieses eigenwillige Organ kreisen, wenn es macht, was es will.

Sich davon zu befreien, ist gar nicht so leicht, auch ich habe schon Einiges ausprobiert und es ist gut, dass Du nicht aufgibst. Windel an und damit fertig wäre da sicher der falsche Weg. Ich bin überzeugt, dass Du auf Deiner Reha weiterkommst. Es sind oft Kleinigkeiten, die unsere Blasen aus der Bahn werfen und es gilt, auch diese störenden Kleinigkeiten herauszufinden und zu beseitigen.

Mir helfen ausgedehnte Wanderungen in der Natur und auf eine solche begebe ich mich jetzt in den Nationalpark Donauauen, der momentan in volle Bärlauchblüte steht.

Ich wünsche Dir alles Gute,

Johannes

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02 Mai 2015 10:05 #8 von matti
Hallo Dezember,

mich würde einmal interessieren wie so ein typischer Tagesablauf bei dir aussieht. Hast du Hobbys, triffst du Freunde, beschäftigst du dich mit einem dir lieben? Kurzum, wie sieht dein Alltag aus?

Vielleicht noch, wann du üblicherweise ins Bett gehst.

Matti

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02 Mai 2015 10:12 - 02 Mai 2015 10:12 #9 von Johannes1956
Hallo, Zusammen,

Hab zur überaktiven Blase auch noch eine Frage. Unlängst las ich einen Artikel über einen Beta-3-Rezeptoragonisten (Mirabegron). Gibt es hier dazu Erfahrungen?

Mattis Frage nach dem Tagesablauf und Hobby ist berechtigt, denn zu sehr nur an seine Blase denken hat auch mir immer geschadet.

Johannes
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02 Mai 2015 10:16 - 02 Mai 2015 10:17 #10 von matti
Hallo Johannes,

über Mirabegron (Handelsname: Betmiga) gibt es hier im Forum eine ganze Reihe Erfahrungsberichte.

www.inkontinenz-selbsthilfe.com/forum/fo...te=all&childforums=1

Matti

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