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Inkontinenz

02 Jan 2025 10:48 #1 von Blockfloete
Ich bin neu angemeldet und dies mein erster Beitrag.
Ich suche Austausch zum Thema Stuhlinkontinenz. Seit ca. 1,5 Jahren habe ich den sogenannten Beckenbodenschrittmacher. Das Hilfsmittel hat mir wenig bis gar nicht geholfen. (Ich weiß ja nicht, wie es ohne weiter verlaufen wäre) Inzwischen hatte ich wegen Senkungsbeschwerden ( Scheidenvorfall) eine erneute OP. Gebärmutterentfernung, Blasenaufhängung. Das war im Oktober.
Seit dem sind sowohl meine Stuhlhaltefähigkeit und auch mein Problem mit Dranginkontinenz stärker geworden. Wenn ich viel zuhause bin, habe ich so gut wie keine Probleme, da die Toilette ja nah ist. Aber ich reise gern, bin gern wandern. Und da komme ich in großen Stress.
Geplant ist eine Reise nach Südostasien, die ich aus familären Gründen auf jeden Fall mache. Aber eine Woche davon plane ich viel unterwegs zu sein mit verschiedenen Unterkünften. Ob ich das riskiere ist noch nicht entschieden. Hat jemand Erfahrungen?

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04 Jan 2025 08:41 #2 von martinK
Hallo Blockfloete

Bei mir ist die Situation ähnlich. Wenn ich zu Hause oder bei der Arbeit bin, habe ich keine Probleme, aber unterwegs wird‘s stressig, wenn sich der Darm meldet. Wenn es schlecht geht muss ich innerhalb von 10 Minuten eine Toilette finden, sonst verliere ich Stuhl.

Da Du in Behandlung bist, vermute ich, dass Du die Gegenmassnahmen (Ernährung, Flohsamen, Analtampons, Loperamid, Irrigation…) kennst. Bei mir habe ich das Gefühl, dass der Lebensrhythmus eine grosse Rolle spielt. Wenn ich am Morgen guten Stuhlgang habe, ist der Tag gerettet, dann muss ich erst wieder am nächsten Tag entleeren. Leider geht dieser Rhythmus bei mir in der Ferien meist verloren, so dass ich dann anfälliger auf kritische Situationen bin. Gerade ein Zeitzonen- und Ernährungswechsel bringt meine Verdauung durcheinander. Das kann aber für mich spezifisch sein. Die Inkontinenz hängt bei mir zumindest teilweise mit einer Autoimmunkrankheit zusammen, und mein vegetatives und autonomes Immunsystem reagiert wohl empfindlicher auf Veränderungen als bei Menschen, die nicht dieses Problem haben.

Betreffend Ferien und anderen Aktivitäten finde ich es super, dass Du Dich nicht einschränken lassen möchtest. Meine Meinung ist, dass es für uns von Inkontinenz Betroffene sehr wichtig ist, dass wir und nicht isolieren sondern aktiv bleiben. Da nehme ich auch in Kauf, dass es Zwischendurch ein Frusterlebnis mit Stuhlverlust in der Öffentlichkeit gibt.

Da ich so gut wie keine Kontrolle über die Blase habe, trage ich praktisch die ganze Zeit Hilfsmittel für schwere Inkontinenz (Pants oder Windeln), die auch im Fall von Stuhlverlust das Schlimmste verhindern. Für das Reisen bedeutet dies, dass ich entweder mehr Gepäck mitnehmen oder sicherstellen muss, dass ich vor Ort Hilfsmittel kaufen kann. Falls Du nicht planst, die Zivilisation zu verlassen, würdest Du diesbezüglich sicher auch in Südostasien fündig werden. Wenn ich Hilfsmittel im Ausland kaufe, bestelle ich sie jeweils im voraus und hole sie dann z.B. in einer Apotheke ab oder lasse sie ins Hotel liefern. Analtampons und Immodium (Loperamid) nehme ich immer mit, wobei ich die Tampons sehr unbequem zum Tragen finde und wenn immer möglich darauf verzichte. Im Rucksack trage ich in den Ferien immer Ersatzhilfsmittel sowie weiche Wegwerftücher und ein Wasserfläschchen zum Reinigen mit mir. Wenn es bei mir zu Stuhlverlust kommt, so sind dies oft kleinere Mengen und ich kann mich gut auf einer Toilette sauber machen. Grössere Verluste sind eine Katastrophe, da muss ich ins Hotel zurück und duschen; das geschah zum Glück erst einmal. Ebenfalls creme ich, wenn ich reise, bei jedem Hilfsmittelwechsel den Intimbereich mit einer Zinkcreme ein und lege in den Pospalt eine Gaze, damit die Haut bei Stuhlverlust oder aufgrund von Schwitzen möglichst wenig gereizt wird.

Ansonsten planen meine Frau und ich unseren Urlaub immer so, dass wir nicht jeden Tag an einem anderen Ort sein müssen und Zeit für Entspannung und mein Inkontinenzmanagement haben. Am Morgen lasse ich mir wenn immer möglich viel Zeit, damit ich Stuhl und allenfalls Blase gut entleeren kann. Irrigation führe ich keine nicht durch, wäre aber eine Option, falls sich die Situation weiter verschlechtern sollte. Ich benötige nicht nur aufgrund der Inkontinenz sondern auch wegen meiner Autoimmunkrankheit mehr Flexibilität, so dass ich mal eine Stunde lang gar nichts machen kann. Ferien sollten ja auch kein Stress sein und für das Entleerungssystem ist Hektik auch nicht gut. An Deiner Stelle würde ich mit Deiner Familie über Deine Bedenken sprechen und die Woche mit dem Reisen so planen, dass Du sie trotz Problemen mit der Stuhlentleerung geniessen kannst. Ich habe noch nie bedauert, dass ich trotz Inkontinenz gereist bin, auch dann nicht, wenn es schwierigere Situationen gab. Die positiven Erlebnisse überwiegen bei weitem.

Die Ernährung ist ja bei Stuhlinkontinenz sehr wichtig. In letzter Zeit achte ich beim Reisen sehr darauf, dass meine Ess- und Trinkgewohnheiten nicht arg aus dem Ruder laufen. Das ist nicht immer einfach. Zu Hause essen wir am Abend oft nur Salat und Brot evtl. mit Käse,;dies lässt sich insbesondere in fernen Ländern nicht so einfach umsetzen.

Eine andere Frage: Führst Du Beckenbodenübungen durch? Für mich sind sie sehr wichtig, auch um zu spüren, wie gut ich aktuell den Anusschliessmuskel im Griff habe (leider ist das bei mir schwankend).

Liebe Grüsse
Martin
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04 Jan 2025 17:56 #3 von MichaelDah
Hallo Blockflöte,

also zu Südostasien kann ich nur das sagen was ich von anderen zu dem Thema gehört habe: Prinzipiell kommt es zum einen drauf an wo du da unterwegs bist und zum anderen was du brauchst. Generell ist es wohl kein Problem da Hilfsmittel zu kaufen - allerdings gibt es jede Menge Eigenmarken (preiswerter als hier - über die Qualität kann ich nichts sagen) Die typischen europäischen Firmen sind eher unterrepräsentiert und teuer. Was man auch beachten sollte, ist das die Toiletten da i.d.R anders sind und es eher kein Klopapier sondern Wasser zum Abwaschen gibt (was prinzipiell nicht schlecht ist - kommt halt drauf an wo du bist…) Wenn man unterwegs ist macht es ggf. Sinn auch etwas Seife und/oder Desinfektionsmittel dabei zu haben.

Wenn du spezielle Hilfsmittel brauchst ist es vermutlich besser die als medizinisches Sondergepäck im Flugzeug mitzunehmen - sie per Packet voraus zu schicken ist vermutlich zu teuer weil das Porto da fast genauso viel kostet wie der Inhalt und das im schlechtesten Fall auch noch verzollt wird…

Ich persönlich war seit ich mein Problem habe nur in Europa unterwegs. Da habe ich die Sachen die ich brauche in einem zweiten Koffer mitgenommen - das hat bis zu drei Wochen wenigstens bei mir problemlos funktioniert. Wir sind auch viel rumgefahren - allerdings hatte ich bei den Touren immer ein Auto (vor Ort gemietet). Damit war die Sache relativ entspannt. Auch Tagesausflüge ohne Auto waren kein Problem. Man muss halt das was man braucht dabei haben (Feuchtücher, Papierwaschlappen, ggf. noch ein Müllbeutel + Ersatzhilfsmittel) aber das passt auch in einen kleinen Rucksack.

Darüber hinaus macht es Sinn sich vorher mit den passenden Medikamenten einzudecken um ggf. Durchfall schnell behandeln zu können. Gerade bei einem Südostasien Urlaub kann das schnell passieren. Darüber hinaus sollte man beachten das in bestimmten Regionen Impfungen vor Reiseantritt sinnvoll sein können.

Viele Grüße
Michael
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05 Jan 2025 06:53 #4 von stephanw
Hallo Blockflöte,

erst einmal willkommen hier im Forum.

Als meine Inkontinenzprobleme anfingen, hatte ich bereits eine konkrete Planung für eine Weltreise am laufen und sogar schon einige Buchungen getätigt. Geplant war eine knapp 90-tägige Reise.

Nach langem hin und her habe ich mich durchgerungen und die Reise gemacht und bin ich nachhinein glücklich, dass ich es durchgezogen habe. Es war aber eher eine Reise in der Zivilisation (Arabische Emirate, Singapur, Australien, Neuseeland, Französisch Polynesien, USA).

Ich kann von den Airlines nur gutes berichten, was die Mitnahme von medizinischen Gepäck angeht. Nur bei der Air Tahiti musste ich für das Übergepäck zahlen, der Rest hat das ohne Zusatzgebühren transportiert.

Ich habe alle meine Windeln bis auf den errechneten Bedarf zum letzten einwöchigen Stop in den USA eingepackt (3 sehr grosse Taschen) und bin letztlich sogar in den USA mit dem, was ich mit mitgenommen hatte, ausgekommen. Durch die vielen Strandaufenthalte und einem entspannten Umgang am Strand mit Urinverlust hatte ich deutlich weniger Verbrauch an Windeln, als kalkuliert. Ausserdem habe ich die Windeln wieder angezogen, wenn diese noch unbenutzt waren. So konnte ich den mengenmässigen Verbrauch gut hinkommen.

Von daher: zieh es durch, nimm mit was du an Hilfsmitteln benötigst, frage vorher bei den Airlines an, aber vermutlich wird man dir das kostenlos transportieren.

Im Nachinein hat mir die Reise viel Selbstbewusstsein gegeben!

Viele Grüsse
Stephan
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