Also im Generellen ist Urlaub wie auch Ausflüge und Unternehmungen selbst mit schwerster Inkontinenz kein Problem!
Bei Flugreisen kann man mit ärztlichen Attest beispielsweise eine Extratasche voll Hilfsmittel mitnehmen (bitte natürlich vor Antritt mit der Reisegesellschaft, Airline oä absprechen), ohne Extrakosten. Bei langen Aufenthalt kann man sich schlau machen, ob man vor Ort an brauchbare Hilfsmittel kommt oder per Post und Absprache die Hilfsmittel voraus schicken.
Man sollte natürlich wissen, wie viele man braucht. Eher wenig mitnehmen: Dann muss man vor Ort welche bekommen können. Eher zu viele mitnehmen: Dazu muss man Platz haben usw.
Bis zu einer Woche ist das alles immer überhaupt kein Problem, danach wird es natürlich mit jeden weiteren Tag ein bisschen schwerer, je nach den örtlichen Gegebenheiten halt.
Art des Urlaubs? Städtereise, Wanderurlaub, Sightseeingtour... alles 0 Prob.
Ich habe immer meinen Rucksack dabei, wo dann eben nicht nur vielleicht Picknickutensilien drin sind, sondern Ersatz-Inkoslips und ggf. Feuchttücher usw.
Ersatz-Klamotten braucht eigentlich nur diejenige/derjenige, der/die ein zu schwaches Hilfsmittel wählt. Ist es stark/gut genug, läuft es eigentlich nicht oder maximal sehr leicht aus.
Je großflächiger und körperfolgender dieses Hilfsmittel ist, desto weniger wird es äußerlich optisch wahrgenommen, klar, punktuelles sticht eben punktuell auch mehr hervor. Und ob es dann 2, 3 oder 5mm dick ist, ist auch eher fühlbar als sichtbar und unterstützt eher die Psychosomatik. ;-P
Interessant dabei auch, wie oft wohl eher eine 4mm dicke Einlage oder Pants getragen wird, statt ein 3mm Windelslip, der durch Kleidung hindurch sicherer und gleichzeitig weniger sichtbar wäre.
Aber genug abgeschweift.
Badeurlaub? Schon was schwerer, wobei die Art und die Schwere der Inkontinenz genauso wie auch die persönliche Einstellung hier entscheidet.
Ich gebe mal ein Beispiel von mir:
Baden am Meer. Es ist so heiß, dass die meiste aufgenommene Flüssigkeit ausgeschwitzt wird:
Weg zum Strand mit Badehose, darüber Inko-Pants, darüber kurze Hose.
Am Strand dann die kurze Hose so ausziehen, dass die Pants in der Hose verbleibt - fällt keinen auf.
Direkt ins Wasser und immer wieder wiederholt.
Wahrscheinlichkeit 90%, dass Urinverluste im Wasser stattfinden. Ansonsten mit nasser Badehose auf Handtuch, Decke oä, ergibt eh einen jeden Badegast bekannten und damit unverfänglichen kreisrunden Fleck. Sand liegt meist noch schwammartig saugend darunter. Sollte also noch was dazu kommen...
Umdrehen, Aufrichten, Zweithandtuch drüber, was sonst als zus. Schattenspender dient - all das kann helfen, zu kaschieren, relativieren, verstecken.
Irgendwann am Ende des Badeausflugs ist man halbwegs trocken genug, um wieder in die Pants-Hosen-Zwiebel zu steigen.
Im Hotel oä kann dann ordentlich geduscht werden usw.
Im Schwimmbad / Pool ... kann es schwerer sein und dort überwiegt auch die persönliche Einstellung.
Wenn man in ein Gewässer steigt, wo pro 4 m2 ein Kleinkind reinpinkelt, ist das Wasser eh schon so belastet, dass es uns Inkos ohne Trockenanzug nicht auch noch verträgt. Dem ein oder anderen wäre es gerade deswegen egal.
Ich dagegen würde eher das große, tiefe Sportbecken bevorzugen, wo ein sportlicher Schwimmer pro Bahn schwimmt. Da ist mein Urinverlust wie ein einzelner Tropfen, der auf nen Gartenteich fällt. Dank Chlor und Filteranlagen für andere keimfrei.
Ist halt meine Einstellung, wobei ich Schwimmbecken in heftigen Inko-Episoden schon meide!
Blöde, wenn man auf lange Veranstaltung geht und nichts zum Wechseln mitnehmen kann, Angst hat wegen der Taschenkontrolle (im Zweifel peinlich) oder keine Tasche mitnehmen darf.
Die Damenhandtasche die an der Frauenschulter hängt ist etabliert. Ein Rucksack nicht, zumindest nicht beim Musicalbesuch.
Entweder mir packt also meine Begleitung eine Ersatzwindel in ihre Handtasche (die natürlich groß genug sein muss) und steht über den empfangenen Blick bei ihrer Taschenkontrolle oder ich muss ein noch stärkeres Hilfsmittel als sonst üblich verwenden.
Apropos Kontrolle:
Am Flughafen scheint man unsere Hilfsmittel gut zu kennen. Ich musste meine durchleuchten Taschen, Koffer, Rucksäcke noch nie öffnen, nur weil Windelslips drin waren.
Koffer wurden aber oft separat abseits von mir von Kontrolleuren geöffnet, wie man im Nachhinein sehen konnte.
Ein P.S. noch: Ich habe noch keinem Hotelangestellten irgendwas gesagt oder irgendwas dort vorbereitet, geändert, gewünscht.
Ich verwende einfach tags wie nachts meine Hilfsmittel und entsorge sie normgerecht im Mülleimer. Ist der im Bad voll, nehme ich den im Raum.
Manchmal wird ungefragt ein Mülleimer ausgetauscht oder hinzugefügt.
Inkoslips lassen sich selbst hygienisch dicht verschließen. Falls nicht / überlastet, habe ich auch eine Rolle blickdichte Mini-Mülltüten dabei, die auch schon mal auf ner Raststätte / Autobahntoilette zum Einsatz kommen, gerade wenn der Mülleimer in der Kabine fehlt und man die Entsorgung drei Räume weiter erledigen muss!