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Urlaub mit Inkontinenz

03 Jan 2019 10:59 #1 von Chico
Hallo zusammen und ein frohes neues Jahr wünsche ich euch,

Ich möchte hier meine Erfahrung teilen. Ich bin mir nicht sicher ob das hier richtig ist und ob es jemanden interessiert.

Ich war über Silvester an der see da meine Freundin und ich ein paar ruhige Tage nach diesem Stressigen Jahr, voller Op‘s und Krankenhaus Aufenthalten und hunderten von Arztbesuchen brauchten.

Ich hatte große Angst in einem Hotel zu übernachten da mir meine Inkontinenz bei fremden doch sehr unangenehm ist.

Als wir im Hotel angekommen sind, zeigte ich mein Schwerbehindertenausweis vor, den ich wegen meiner schweren Krankheit bekommen habe, vor. Dieses Hotel gab zu einem Rabatt und zum anderen muss ich so keine Kurtaxe bezahlen.

Als sie für mich den Zettel ausgefüllt hat, fragte sie gleich nach einem größeren Mülleimer für das Bad. Ich war sehr überrascht denn es hat alles reibungslos funktioniert. Mir war war es erst sehr unangenehm aber im Nachhinein war es gut so. Das Hotel war sehr diskret und das fand ich sehr gut.
Ich wollte euch auf diesem Weg mitteilen das es sinnvoll ist, das zu sagen um nicht gezwungen zu sein „kreativ“ mit der Entsorgung zu werden. Zudem möchte ich drauf aufmerksam machen das man auch trotzdem in den Urlaub fahren kann.

Ich hoffe das ich hier niemand belästigt habe.

Liebe Grüße

Chico
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03 Jan 2019 14:37 #2 von Elkide
Hallo lieber Chico,

vielen Dank für deinen positiven Erfahrungsbericht. Es ist doch toll zu lesen, dass man trotz Inkontinenz einen schönen Urlaub verbringen kann. Ich denke, wenn man ganz offen damit umgeht, ist auch die Akzeptanz in der Öffentlichkeit wesentlich höher.

Von Beginn an meiner Erkrankung bin ich ganz offen mit meiner Inkontinenz umgegangen und habe nie das Gefühl gehabt, dass jemand daran Anstoß genommen hätte.

Liebe Grüße
Elke

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03 Jan 2019 15:35 #3 von Chico
Hallo Elke,

Schön zu hören das ich vielleicht doch richtig gehandelt habe und diese Erfahrung geteilt wurde. Ich versuche auch offen damit umzugehen, es fällt mir bei fremden jedoch sehr schwer. Ich möchte es ja nicht jedem auf die Nase binden und ich finde es unangenehm wenn ich persönlich drüber sprechen muss. Ich möchte zwar die Öffentlichkeit drauf aufmerksam machen das es nicht schlimm ist, der Schritt ist aber nicht immer einfach. Bei bekannten fällt mir das leicht. Auch an einem Artikel in „der Zeit.de“ habe ich mitgewirkt um junge Menschen zu animieren zum Arzt zu gehen oder offen damit umzugehen. Jedoch bleiben oft Zweifel ob es der richtige Weg ist, oder ob man es lieber lassen sollte um andere nich zu belästigen. Ich hoffe du verstehst was ich damit meine.

Liebe Grüße

Chico

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05 Jan 2019 10:35 #4 von Sydney
Hallo Chico
Hallo zusammen
Erstmal ein gutes und gesundes neues Jahr
Ich glaube dass ich im alten Forum schon Mal zu Urlaub mit Inkontinenz geäußert habe. Egal oft ändern sich Sachen oder Umstände und es macht Sinn die Themen neu aufzugreifen. Danke dafür. Seit einigen Jahren fahren meine Frau und ich zusammen fort und haben viele Hotelaufenthalte bzw Kabine im Kreuzfahrtschiff. Oft fliegen wir auch. Nicht ein einziges Mal hatte ich Probleme wegen meiner Inkontinenz. Im Gegenteil . Zum Beispiel beim Extragepäck zeige ich beim Einchecken meinen Hilfsmittelausweis vom Arzt und wurde kommentarlos und stressfrei bedient. Im Hotel sind meistens schon wasserdichter Matratzenschoner im Bett verbaut (um allen Arten von Körperflüssigkeiten zu blockieren) und mehrere Abfalleimer
Ich hatte auch schon den Fall bei dem ich einen extra Windeleimer auf dem Hotelzimmer bekam. Die zuvor genannten Sachen erfrage ich oft schon im vorraus per Telefon oder E-Mail. Nicht ein oder zweimal hatte ich die Sorge das ich Gefahr laufe nicht als Gast genommen zu werden, was aber im Nachhinein unbegründet war. Trotzdem habe ich immer extra Inkontinenz-Betteinlagen dabei. Außerdem sollten genügend Abfallbeutel zur Hand sein. Ich persönlich schmeiße das benutzte Inkomaterial nicht einfach so weg. Wie auch immer der oder die Reinigungskraft haben noch nie was gesagt und bekamen auch immer ein schönes Trinkgeld da doch mehr Abfall anfällt als normal.
Grundsätzlich kann man sagen daß es im Vergleich zu vor 15-20 Jahren heutzutage einfacher ist mit Inkontinenz fortzufahren.
Danke nochmals für den Themenaufgriff und ich kann ebenfalls nur ermutigen Urlaub zu machen wenn es Zeit und Geld erlauben.

LG
Sydney

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05 Jan 2019 11:02 #5 von Chico
Hallo Sydney,

Vielen Dank für deinen Bericht und dein entgegengebrachtes Interesse an meinem Beitrag. Ich denke auch das es nicht verkehrt ist dieses Thema hier zu besprechen.

Was die Flugreisen angeht, wäre es vielleicht vom allgemeinen Interesse wenn du das mit dem Hilfsmittelausweis und dem dazugehörigen Prozedere genau erklären könntest. Für mich spielt es keine Rolle, ich darf erstmal nicht mit dem Flugzeug vereisen.

Es freut mich auch das es hier Rückmeldung diesbezüglich gibt, damit habe ich nicht gerechnet.

Liebe Grüße

Chico

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05 Jan 2019 14:11 #6 von Sydney
Hallo
Manche nennen es Hilfsmittelausweis, andere Patientenausweis Hier aber eigentlich das selbe. Den braucht man oder Frau wegen mitgeführter Hilfsmittel und Flüssigkeiten (z.b.Desinfektionsmittel oder Katheter Gleitgel) auf Flugreisen. Um mehr Gepäck wegen der Hilfsmittel Mitnahme brauchst du ein Attest vom Arzt. Dann kontaktierst du ein paar Tage vorm Flug dein Reisebüro oder die Fluglinie direkt. Die arrangieren dann den Rest.
Schöne Grüße
Sydney

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07 Jan 2019 10:26 - 07 Jan 2019 10:27 #7 von matti
Hallo Chico,

dein Themenbeitrag ist doch goldrichtig. Wir müssen nicht immer darauf warten, bis hier jemand mit einem neuen Problem aufschlägt oder sich jemand nach Monaten an dieses Forum erinnert, meist dann wenn ein neues persönliches Problem vorliegt.

Jeder von uns erlebt doch Situationen, die einen Mehrwert für andere besitzen. Deshalb: Vielen Dank für deinen Bericht.

Dein Erleben zeigt aber auch sehr anschaulich, dass die viel genannte gesellschaftliche Tabuisierung eigentlich so nicht stattfindet. Das Tabu befindet sich oftmals auschließlich in den Köpfen der Betroffenen. Der Rest geht fast immer völlig normal mit diesem Thema um.

Ich Reise relativ viel und habe niemals irgend ein Problem gehabt. Bei einer so hohen Betroffenenzahl (bis zu 8 Millionen alleine in Deutschland) ist dies absoluter Alltag in jedem Hotel. So wie die Grundproblematik auch in jeder Arztpraxis täglich vorkommt.

Alle die noch nicht so offen damit umgehen können: Traut euch, kein Mensch wird negativ reagieren. Der Eine unter Tausenden, der sich drüber lustig macht, ist eben ein Idiot. Dies hat dann aber nichts mit eurer Erkrankung zu tun, sondern mit dem Idioten.

Grüße

Matti
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07 Jan 2019 18:53 #8 von Chico
Hallo Matti,

Vielen Dank für deine Antwort. Ich freue mich das es richtig war es hier zu schreiben. Ich habe noch mehr Erfahrung die ich hier teilen möchte. Ich bin mir nicht sicher ob es ein unterforum wie „Erfahrungsbericht“ oder ähnliches hier gibt. Ich sehe es ähnlich wie du, oft dauert es ewig bis hier jemand was schreibt. Ich finde ein Forum sollte leben und ich würde mir wünschen das mehr Leute hier ihre Erfahrungen teilen oder sowas wie testberichte von Produkten schreiben würden.

Liebe Grüße

Chico

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18 Jan 2019 21:53 #9 von bienchen123
Hallo,
ich bin ganz neu hier!
Mir haben aber verschiedene Beiträge, die ich gelesen habe, Mut gemacht, auch ggf. über Erfahrungen und Probleme zu berichten und vielleicht mal die eine oder andere Frage zu stellen...
Ich bin seit Anfang Oktober 2016 leider inkontinent und kann mich daran - ehrlich gesagt - auch noch immer nicht gewöhnen.
Leider habe ich seitdem so viele schlechte Erfahrungen in meinem Umfeld gemacht, dass ich mich kaum noch getraut habe, über meine Inkontinenz zu sprechen. Auch Urlaubsfahrten mit unseren Kindern hielten wir immer möglichst kurz, weil ich mit vor allem einen Urlaub nicht zugetraut habe: Wo bleibe ich mit den Vorlagen und benutzten Hilfsmitteln? Ich wollte nicht, dass sich z.B. Reinigungspersonal in einem Hotel über irgendwelche Abfälle wunderte usw. Und es stimmt: Man hat schon wirklich eine Menge mehr an Gepäck als der Rest der Familie, wenn ich allein an die Hilfsmittel und zusätzlichen Kleidungsstücke ("Wechselklamotten") denke!
In diesem Sommer möchten unsere Kinder aber keinen Kurzurlaub, sondern eine mehrtägige Radtour unternehmen.
Ich habe mir schon echt Sorgen gemacht, wie das funktionieren soll, woran alles im Vorfeld zu denken ist usw.
Aber in diesem Forum bekommt man echt gute Tipps und profitiert von den Erfahrungen anderer! Danke!
Ich werde mal weiter beobachten...

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19 Jan 2019 10:52 #10 von Chico
Ich denke auch das man alles hinbekommen kann, klar, es gibt Grenzen. Vor meiner Erkrankung bin ich gerne mit dem Motorrad in den Urlaub gefahren. Das geht nun nicht mehr. Die Koffer sind zu klein für Hilfsmittel und Kleidung. Tagestouren hingegen sind immer machbar. Für mich spielt es keine Rolle mehr da ich nicht mehr fahren darf, möglich ist es aber trotzdem. Zu Not fährt man mit hänger und Auto. Das gleiche geht ja auch mit dem Rad. Das man einfach die Räder dort hinbringt wo man fahren möchte, die Kleidung und Hilfsmittel kommen ins Auto, fertig! ;)

Liebe Grüße

Chico

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