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Erfahrungen nach 2 Wochen selbst kathetern - es geht ! aber.

17 Sep 2015 20:38 #1 von joachim1512
Hallo Zusammen,

ich möchte gern mal ein Update geben, wie es mir in der Zwischenzeit ergangen ist. Das herzliche Willkommen und all die guten Tipps und Wünsche habe wirklich sehr geholfen, mit der für mich neuen Situation klar zu kommen.

Zunächst die guten Nachrichten - man gewöhnt sich wirklich daran und nachdem es am Anfang immer wieder beim kathetern geblutet hat habe ich doch zwischenzeitlich meinen Weg gefunden, den Katheter so einzuführen, dass es nicht mehr schmerzt und auch nicht blutet.

Man muss ich wirklich vom Kopf her entspannen und was mir aufgefallen ist, dass es besser wird, wenn man nicht permanent daran denkt, man quetscht sich jetzt irgendwo vorbei und verletzt etwas sondern man muss sich den Weg behutsam frei machen und nicht jedes Ziepen bedeutet gleich inneres Verbluten. Da sind die Männer - oder zumindest ich - ja extrem wehleidig.

Das geht also jetzt und ich bin von anfangs nur Morgens und Abends zwischenzeitlich bei 3-4 mal pro Tag. Ich empfinde es auch in der Tat als Erleichterung zu wissen, dass die Blase dann wirklich komplett leer ist und ich dann auch mal 3-4 Stunden nicht auf Toilette muss.

Als die Nachricht, gerade auch an Neue hier - wie ich was war und immer noch bin - ist, dass man sich daran gewöhnt.

Aber:

Zum einen kämpfe ich gerade wieder mit einer neuen Blasenentzündung. Diesmal bin ich nicht direkt zum Arzt, weil noch kein Blut kommt und ich nicht wieder Antibiotika nehmen
wollte. Habe mir in der Apotheke Cystinol Akut Tabletten geholt (Bärentraubenblätter) und habe das Gefühl, dass hilft. Trotzdem frage ich mich natuerlich jetzt, ob mich das alle 2-3
Wochen ereilen wird und dann zum Standard wird. Ich bin extrem vorsichtig beim Desinfizieren und halte mich an all die Tipps, die ich hier bekommen habe.

Zum anderen bleibt weiterhin die Frage, ob ich das nun fuer den Rest meines Lebens so beibehalten will. Das Tamsulosin hat meiner Meinung nach keine Wirkung und wenn ich mal
Normal auf Toilette bin, dauert es ewig und trotzdem sind dann noch 300-500 ml Restharn da.
Bin ich zu ungeduldig oder kann ich mich darauf einstellen, dass da nicht mehr kommt ?

Damit final die Frage, ob ich den Schritt der Blasenhalserweiterung – dem Ritzen – gehe, um damit ein einigermaßen normalen Abfluss des Urin zu gewährleisten. Irgendwie erscheint mir das der einzige Weg, wieder normal auf die Toilette zu gehen und nicht jedes Mal eine halbe Stunde dort zu verbringen – ob mit oder ohne Kathetern.

Würde mich über Meinungen zu den o.g. Punkten sehr freuen.

Viele Gruesse - Joachim

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17 Sep 2015 21:58 #2 von Johannes1956
Lieber Joachim!

danke für Deinen Bericht. Es freut mich, dass es nun doch klappt. Du wirst sehen, es wird noch besser.

Ja, Du bist zu ungeduldig. Mir sagte man auf der Uniklinik Innsbruck als ich nach dem Harnverhalt und dem SPK auf ISK umgestellt war, dass ich nun erst einmal ein halbes Jahr regelmässig kathetern soll, um meine Blase zu entspannen.

Danach Versuch mit ives, was ich gemacht habe und was mir zumindest ein besseres Blasengefühl gebracht hat. Danach könnte ich immer noch über eine Inzision entscheiden.

Ich halte das bei Dir für zu früh.

Bei mir hat sich das Restharnvolumen von anfangs 300 bis 500 ml auf nun 50 bis 200 ml reduziert. 50 wenn ich ausgeruht und entspannt bin, 200 wenn ich müde bin oder Stress habe.

Wir arbeiten an einer weiteren, kontinuierlichen Verbesserung, Geduld ist notwendig, denn die Blase ist einfach ein Sensibelchen.

Ich hatte ja zum Glück nie Problem mit Entzündungen, d.h. anfangs war es auch so, dass ich beim Gefühl, es könnte eine Entzündung kommen, Preiselbeerenblättertee getrunken habe - gleicher Wirkstoff wie bei den Bärentraubenblättern, Arbutin, nur ist es in den Bärentraubenblättern höher dosiert drinnen und deshalb darf man die nicht zu lange nehmen.

Auch Cantharis homöopathisches Mittel aus dem Gift eines Käfers hat mir geholfen, obwohl ich nicht an die Homöopathie glaube.

Wie gesagt, ich empfehle Geduld und wünsche Dir weiterhin alles Gute

Johannes
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18 Sep 2015 22:19 #3 von Pamwhy
Hallo Joachim,

siehste es wird, es ging mir wirklich genauso, man muss dem ganzen ISK einfach etwas Raum und Zeit geben....

Nur ganz kurz noch, als krönender Abschluss heute ;)

Also Cantharis D6 hat mir auch schon mehrfach super geholfen.... und die orale Impfung mit Urovaxom (die Pause zwischen den zwei Einnahmephasen beträgt übrigens 3 Monate)...., ich weiß nicht ob ich mich wiederhole, will jetzt endlich nach der Buddelei heute in die heiße Wanne, aber das wollte ich dir noch schnell mit auf den Weg geben.

Die Cystinol akut hat unsere Große übrigens auch erst letztens von unserem Hausarzt bei Leukos im Urin verschrieben bekommen und die Leukos waren nachher nicht mehr nachweisbar.... Vielleicht auch mal den Combur Test anschaffen, dann hast du einen besseren Einblick, nicht jede Reizung muss ein Infekt sein.... (aber vielleicht hast du das schon, dann lese einfach drüber :P)

Bis demnächst und ganz, ganz...

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18 Sep 2015 22:37 #4 von Bernhardine
Hallo Joachim,

eigentlich bin ich schon auf dem Weg ins Bett, aber zu dem Cantharis muss ich auch noch was sagen!
Ich habe es ja bei einem akuten schmerzhaften Infekt von einer Apothekerin empfohlen bekommen und bin sehr skeptisch an die Einnahme gegangen. Ich hatte mir vorgenommen, es einen Tag damit zu versuchen und erst dann die Einnahme des bereits verordneten Antibiotikums zu beginnen.... Und obwohl ich absolut skeptisch war, habe ich den Infekt damit in den Griff bekommen!!
Allerdings habe ich nach der ersten Besserung der Symptome engmaschig den Urin mit Combur Sticks untersucht, um sicher zu sein, dass ich nichts übersehe.
Der Infekt ist vollständig ohne Antibiose weg gegangen und seitdem habe ich die Cantharis Globuli immer für Notfälle zu Hause!

Der Erfolg hat mich bekehrt! Ich habe NICHT daran geglaubt beim ersten Mal, jetzt weiß ich, dass es hilft!

Liebe Grüße

Bernhardine

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19 Sep 2015 09:23 #5 von joachim1512
Hallo Zusammen,

leider musste ich gestern Morgen doch zum Arzt, die Schmerzen und Beschwerden wurden so stark, dass jetzt doch wieder ein Antibiotikum zum Einsatz kommt. Meine Hausärztin, bei der ich deshalb war, meinte nur, ich solle es mit einem Langzeitantibiotikum versuchen und ob ich das schon mal mit meinem Urologen besprochen habe.

Trotzdem finde ich Euren Hinweis auf den Combur Test sehr interessant. Sagt mir bisher Nichts aber vielleicht ist das eine Möglichkeit, eine drohende Blasenentzündung früher zu bemerken und dann etwas pflanzliches einzunehmen. Immer Antibiotika ist sicher keine Variante, obwohl ich diesmal entgegen dem letzten Mal weiterhin selbst kathetert habe.

Danke Euch für Eure Tipps und Beiträge. Schönes Wochenende!
Gruss Joachim

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19 Sep 2015 09:50 #6 von Bernhardine
Guten Morgen Joachim,

da kann man nix machen - das passiert leider immer mal wieder, wenn man mit dem kathetern anfängt!
Die Langzeitantibiose , meistens mit Nitrofurantoin, ist zum Glück recht gut verträglich.

Die Combursticks bekommt man leider nicht verschrieben, man muss sie sich selber besorgen, schau am besten mal im Internet nach. Aber auf alle Fälle ist es immer ratsam, besonders bei Anfälligkeit für Infekte, wenn man einmal am Tag in einen klaren Becher kathetert und sich den Urin mal anschaut! Du siehst und riechst, ob " da was im Busch " ist. Und dann kannst du sofort reagieren , viel trinken, vor allem die von Johannes empfohlenen Tees, dazu noch Cantharis, dann hast du gute Chancen, den beginnenden Infekt selber in den Griff zu bekommen.

Ich wünsche dir gute Besserung und ebenfalls ein schönes Wochenende!

Liebe Grüße

Bernhardine

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19 Sep 2015 10:47 #7 von matti
Hallo Joachim,

du schreibst:

Ich bin extrem vorsichtig beim Desinfizieren und halte mich an all die Tipps, die ich hier bekommen habe.


Ich glaube dir dies ja grundsätzlich, aber irgendwie müssen die Keime ja in die Blase gelangen. Vielleicht ist doch manchmal nicht alles zu 100% desinfiziert oder du machst unabsichtlich Fehler bei der Anwendung.

Die Frage ist also: Was führt zur Blasenentzündung, nach dem Motto: "Finde den Fehler". "Normal" ist dies jedenfalls nicht.

Matti

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19 Sep 2015 18:00 #8 von Bernhardine
Lieber Matti,

Sophie hat das mal gut beschrieben: als sie mit dem Kathetern angefangen hat, hat ihr ihr Urologe gleich gesagt, jetzt bekäme sie erstmal einen Harnwegsinfekt.
( Leider kann ich das nicht so gut mit dem Verlinken, aber ich kann mich gut an den Post erinnern, weil es mir genaus so ergangen ist und ich bald verzweifelt bin an den ständigen HWIs !)
Es scheint - trotz sorgfältiger Hygiene und Desinfektion - Menschen zu geben, deren Immunsystem einfach nicht klar kommt damit, dass ständig ein Fremdkörper in die Blase eingeführt wird. Zu denen habe ich gehört und ich habe mich bald verrückt damit gemacht, den angeblichen Fehler bei mir zu suchen. Ich war praktisch durchgehend krank, und zwar immer gleich mit Fieber und allgemeinem Krankheitsgefühl. Mein damaliger Urologe war dabei nicht sehr hilfreich, er hat mir immer vermittelt, ich sei nachlässig beim Kathetern.
Erst ein anderer Urologe und auch meine Kontinenzberaterin haben mir dann erklärt, dass es einfach empfindliche Menschen gibt, die auch bei 100%iger Befolgung der Vorschriften bei der Desinfektion immer wieder krank werden.

Für mich war dann zum Glück der Blasenschrittmacher die Erlösung - seitdem geht es mir gut und ich habe keine Infekte mehr.

Klar muss man sich bemühen, alles korrekt zu machen, aber es ist ungeheuer belastend, wenn man immer meint, man sei durch Fehlverhalten schuld an seiner Erkrankung! Auch bei sorgfältiger Desinfektion sind immer noch ein paar Keime vorhanden und man kann sich ja schlecht mal eben für ein paar Minuten in kochendes Wasser setzen ;-) !!

Also, lieber Joachim - sorgfältig desinfizieren, aber bitte nicht verrückt machen am Anfang - zumindest in der Anfangszeit sind HWIs mal immer wieder normal!!!! Erst wenn es ein Dauerzustand ist, der dich auch richtig krank werden lässt, sollte man eine andere Lösung in Betracht ziehen.

Liebe Grüße

Bernhardine

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19 Sep 2015 22:32 #9 von Ano

Bernhardine schrieb: Lieber Matti,
Sophie hat das mal gut beschrieben: als sie mit dem Kathetern angefangen hat, hat ihr ihr Urologe gleich gesagt, jetzt bekäme sie erstmal einen Harnwegsinfekt.
( Leider kann ich das nicht so gut mit dem Verlinken, aber ich kann mich gut an den Post erinnern, weil es mir genaus so ergangen ist und ich bald verzweifelt bin an den ständigen HWIs !)
........
Liebe Grüße
Bernhardine


Liebe Bernhardine und alle anderen, die es interessiert!

Ich habe mir mal die Mühe gemacht und das Verlinken innerhalb dieses Forums Schritt für Schritt erklärt.
Schau mal hier: Klick

LG, Ano
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20 Sep 2015 17:13 #10 von Bernhardine
Lieber Joachim

dank unserer lieben Forumsfee Ano und ihrer tollen Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Verlinken kann ich dir jetzt den Post von Sophie zeigen, auf den ich gestern in meinem Post bezug genommen habe:

www.inkontinenz-selbsthilfe.com/forum/54....html?start=16#25042

Für mich war dieser Beitrag im Nachhinein ein richtiges "Aha"-Erlebnis und ich wusste endlich, dass ich NICHTS falsch gemacht habe beim kathetern !!
Das ist nämlich, wie ich finde, das Schlimmste am kathetern : wenn man nicht in der Lage ist, es einfach ins Leben zu integrieren, sondern wenn es wegen der Suche nach den Fehlern, die man angeblich macht zur dominanten Sache wird!
Ich habe mir nämlich jeden Infekt als Versagen angelastet und war nur noch mit Harnschau und Fehlersuche beschäftigt. Da leidet die Lebensqualität enorm drunter.

Also - mach weiter sorgfältig weiter mit dem Kathetern, aber wenn dann doch mal ein Infekt kommt, belaste dich nicht mit einer "Schuld" an deiner Erkrankung sondern versuche, es unter "Shit happens" abzulegen!

Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag!

Bernhardine

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