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Gedanken bei Einweginkontinenzartikel, Umweltschutz, Kosten Gesundheitsgefahren

14 Okt 2022 14:36 #1 von Sydney
Hallo zusammen

Folgende Geschichte bzw Fallbeispiel: ich plane zum Einkaufen zu fahren, gehe vorher auf die Toilette und merke das mein Einweginkontinenzprodukt schon leicht nass ist. Tauschen oder nicht und hoffen, dass alles hält bis man wieder daheim ist. Alternativ unterwegs dann wechseln müssen und keine Toilette zu finden. Meist begebe ich mich auf die sichere Seite und Wechsel die Vorlage oder Windel. Dies ist mir aber manchmal zu Wider, wegen dem Umweltschutzgedanken und ggf Kosten falls mir die Krankenkassenmenge nicht reicht und ich Inkontinenzartikel u.U. nachkaufen muss.
Fall zwei: ich merke das Stuhl abgegangen ist, die Windel aber noch trocken ist. Bei Minimenge wische ich die Windel bzw Vorlage mit Toilettenpapier sauber und lege siehe wieder an. Bei zu starker Verschmutzung wird klar gewechselt wegen der Infektionen….
Wie denkt ihr hier bzw. handhabt ihr solche oder ähnliche Fälle?

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14 Okt 2022 15:33 #2 von Pink Panther
Hallo,

ich hatte die selben Gedanken und nach einigen bösen Erfahrungen wäge ich das sehr klar ab.
Im Wesentlichen gehe ich nicht eingenässt aus dem Haus. Man weiß nie was kommt und ich möchte sicher sein.
Nach Möglichkeit vermeide ich öffentliche Toiletten, die in der Regel nie ganz sauber sind.
Wenn die Windel aber eingestuhlt ist wechsle ich immer sofort. Das ist aus hygienischen Gründen schon zwingend, denn meine Haut reagiert sehr gereizt auf Stuhl, wenn dieser länger einwirkt. Zudem riecht es aber auch und ich versuche so sauber wie möglich zu sein um das was ich anderen nicht zeigen möchte auch nicht anders offenbare. Das muss man also so schnell wie möglich loswerden.

Wenn Du also weißt, dass Du aus dem Haus gehst und das planen kannst, dann kannst Du ja auch etwas vorausschauend auf die Toiletten gehen und vor allen alles komplett entleeren. Was dann nicht geht sollte auch kein schlechtes Gewissen mehr erzeugen, denn ändern kannst Du das eigenständig nicht. Dann bleibt nur die dicke Windel und ein Wechselvorrat für die Toiletten unterwegs. Oder anderes ausgedrückt, was wäre die Alternative?: Auslaufunfall, Ekzeme, Pilze, Infektionen, etc.? Das kann es doch nicht sein.

Mehr kann man dazu vielleicht gar nicht sagen.

Paulchen

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14 Okt 2022 18:35 #3 von stephanw
Hallo zusammen,

die Überlegungen kann ich total nachvollziehen. Ich handhabe es mittlerweile auch so, dass ich die Windel vor dem Verlassen des Hauses wechsele, auch wenn sie nur ein klein wenig nass ist. Man weiß nie wie die Reise abläuft und ob es die Möglichkeit zum Wechseln gibt, und nachher stehe ich mit nasser Hose da. Bei mir hat sich zudem nach einer Coronainfektion im Mai auch eine Stuhlinkontinenz eingestellt, die sich so darstellt, dass ich Luft/flüssigen Stuhl nicht mehr zuverlässig im Darm unterscheiden kann und bei Durchfall dann oft ungewollt Stuhl abgeht (passiert mir 1-2x pro Woche, vermutlich auch Nachwirkung der Infektion). Wenn ich einen Stuhlunfall habe, ist in dem Fall die Windel dann so verschmutzt, dass sich die Frage des Wechsels nicht mehr stellt - es ist soviel Stuhl in der Hose, dass ich definitiv wechseln muss (da hab ich vorallem unterwegs ein großes Problem, wenn ich mich nicht duschen kann).

Ich habe das Glück, dass ich über meine private Zusatzversicherung immer eine ausreichende Anzahl an Windeln zur Verfügung habe. Wenn der Bestand knapp wird, bestell ich einfach etwas früher als üblich und erhöhe die Menge, so dass es wieder passt.

Wegen der Umwelt mache ich mir ehrlich keine Gedanken bzw. bin mir selbst wichtiger. Zum einen sind Mehrwegprodukte auch nicht viel umweltfreundlicher (Waschmittel) und mit meinen Problemen sind diese auch nur bedingt geeignet (vollgestuhltes Mehrwegprodukt, ich weiß nicht ob das nach mehrmaligem Waschen so sauber wird, das ich das wieder anziehen würde). Ich will trotz aller Herausforderungen am Leben teilhaben und da ist mir die Umwelt tatsächlich eher sekundär. Die 120L Mülltonne, die ich speziell für den Inkontinenzmüll angeschafft habe, ist jeden Monat randvoll.

Grüße
Stephan

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14 Okt 2022 18:48 #4 von Pink Panther
.

Hallo Stephan,

das was Du schriebst ist genau meine Meinung und entspricht auch meinen teils bösen Erfahrungen. Wer viel unterwegs ist, der kann sich auch nicht auf Mehrwegprodukte abstützen und dann ist der Weg über die Einwegprodukte unausweichlich.

Die Stuhlinkontinenz hat sich bei mir schon vor lange der Coronainfektion eingestellt. Da hatte ich die Harninkontinenz schon 15 Monate. Ich bin mit der COVID Infektion gerade durch und beobachte das nun mit wachen Augen, wie sich die Inkontinenz weiter entwickelt. Ich kann aber schon sagen, dass die Infektion sich auf meine Inkontinenz ausgewirkt hat, der Körper war insgesamt vom massiven Husten vollkommen verkrampft, dass ich am Ende sogar feststellen konnte, dass sich der Harnfluss verringerte. Der U-Status war aber frei von Keimen. Das normalisiert sich nun zunehmend.

Ich habe immer alles in einem Rucksack dabei um für alle Arten von Notfällen und Unfällen gerüstet zu sein. Umwelt hin oder her, wenn ich meine Arbeit machen soll und am Leben teilnehmen möchte bleibt fast keine andere Wahl. Wenn das nicht mehr geht kommen meiner Ansicht nach noch ganz andere Probleme, die ich nicht auch noch haben möchte.

Paulchen

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15 Okt 2022 10:32 - 15 Okt 2022 10:33 #5 von Sydney
Hallo Stefan
Das klingt interessant…

stephanw schrieb:
Ich habe das Glück, dass ich über meine private Zusatzversicherung immer eine ausreichende Anzahl an Windeln zur Verfügung habe. Wenn der Bestand knapp wird, bestell ich einfach etwas früher als üblich und erhöhe die Menge, so dass es wieder passt.

Ich habe zwar eine Zusatzversicherung für Heilpraktiker aber vielleicht kann ich die erweitern, denke aber das wird teuer…
Würde mich interessieren wie die heißt und bei welcher Versicherung das geht….

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15 Okt 2022 11:24 #6 von MichaelDah
Hallo Sydney,

also ich finde den Müllberg auch gruselig. Ich weiß inzwischen recht gut wie lange ich mich auf mein Hilfsmittel verlassen kann und kenne die Toiletten in meiner Gegend. Von daher wechsle ich - wenn ich weiß das es geht - und wenn es sein muss unterwegs und nicht bevor ich losgehe. Wenn ich zum z.B. Einkaufen oder zum Sport gehe weiß ich wie lange ich ungefähr unterwegs bin und ob im Fall der Fälle eine Toilette in der Nähe ist die ich benutzen kann.

Das ist sicher nur ein kleiner Beitrag gegen den Müllberg aber verschafft mir ein besseres Gewissen. Mit einer nasser Hose habe ich deswegen noch nie dagestanden. Wenn ich mal Durchfall habe und das vorher mitbekomme dann bleibe ich lieber zuhause. Da geht es mir wie Stefan - auch ich hab leider sensorische Probleme. Das war bei mir allerdings auch schon vor Corona so. Zum Glück passiert das nicht so oft - aber wenn, dann muss ich auch gleich wechseln.

VG
Michael

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16 Okt 2022 16:19 #7 von stephanw

Sydney schrieb: Ich habe zwar eine Zusatzversicherung für Heilpraktiker aber vielleicht kann ich die erweitern, denke aber das wird teuer…
Würde mich interessieren wie die heißt und bei welcher Versicherung das geht….


Hallo Sydney,

ich war früher in der PKV versichert und bin in die GKV zurückgewechselt, weil ich unter die Bemessungsgrenze gekommen bin. In dem Zuge hat mir meine PKV, die Signal Iduna angeboten, in einen sogenannten Restkostentarif zu wechseln (sond defacto zwei Tarife und nennen sich Ambulant Plus und Ambulant Top). Ich konnte ohne Gesundheitsprüfung wechseln, weil ich einen sehr leistungsstarken Volltarif hatte. Ich musste dann nach SGB V Paragraph 13 das Kostenerstattungsverfahren in der GKV wählen, für den ambulanten Bereich. Nun krieg ich von meinem Arzt Privatrechnungen, die ich dann ähnlich der Beihilfe bei der GKV einreiche und nach deren Kostenerstattung (entspricht einem Bruchteil der angefallenen Kosten) bei der Zusatzversicherung einreiche, um den Rest zurückzubekommen. Genauso läuft das bei Hilfsmitteln. Bin also trotz gesetzlicher Versicherung (fast) wie ein Privatpatient, gibt nur ein paar Limitationen (zB keine reinen Privatärzte ohne Kassenzulassung)
Der Tarif kostet ca. 170 Euro im Monat und lohnt sich allein schon wegen der Inkontinenz.

Gibt solche Tarife auch bei anderen Anbietern, ist aber eher in Nischenprodukt. Kannte das vorher auch nicht, das es so eine Versicherung gibt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kostenerstattung_(Krankenversicherung)

Ohne Zusatzversicherung sollte man allerdings niemals das Kostenerstattungsverfahren wählen, weil man dann auf einem Grossteil der Kosten sitzen bleiben würde!!

Grüsse
Stephan

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17 Okt 2022 08:31 #8 von Sydney
Dankeschön Stephan
Klingt ja sehr gut, aber würde wahrscheinlich sich bei mir nicht rechnen bzw würde auch durch die Gesundheitsprüfung für die Versicherung fallen.
Schöne Grüße
Sydney

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18 Okt 2022 08:47 #9 von Pink Panther
Hallo.

ich möchte noch einen kleinen Nachtrag zu meiner Ausführung erstellen.
Bei der Aussage, dass ich nicht eingenässt aus dem Haus gehe spielt auch der Gedanke des eigenen Egos eine große Rolle.
Ich mag es schlicht nicht.
Wenn mir dann unterwegs ein Unfall passiert ist das eben so, aber ich möchte das nicht schon von vornherein so haben. Schließlich gehe ich auch nicht in den schlabberigen Hauskleidern oder Arbeitskleidung in die Stadt, sondern ziehe mich vernünftig an. Da gehört das schon dazu.
Es handelt sich um eine Inkontinenz, also um ungewolltes Erscheinen der Entleerung. Also darf ich auch ein wenig eigenen Stolz behalten, zumindest in den Zeiten in denen ich nicht eingenässt unterwegs bin.
In einem Punkt aber stimme ich durchaus zu, wenn ich mal eben um die Ecke zum Briefkasten gehe und in 12 min wieder da bin, sehe ich das etwas entspannter. Zumeist aber bin ich wegen des außerstädtischen Wohnortes länger unterwegs, da liegt die Sachlage ganz anders. Da habe ich auch immer meinen Rucksack mit ausreichend Ersatz und Hilfsmitteln dabei.

Was ich aber auf den Tod nicht leiden kann ist eine nasse Windel wieder anziehen, das geht einfach gar nicht. Müll hin oder her.


Paulchen

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18 Okt 2022 09:06 - 18 Okt 2022 09:07 #10 von mich
Paulchen, du schreibst nur von Harninkontinenz. Das hatte ich auch fast 3 Jahre. Wenn ich nur kurz unterwegs war, habe ich eine Penisklemme benutzt. Muss man selbst bezahlen. Konnte diese nach Eingewöhnzeit auch schon mehrere Stunden anlegen.

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