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Gewöhnung an Hilfsmittel

11 Apr 2022 12:46 #1 von JoJo92
Hallo zusammen,

Ich wollte mal in die Runde fragen, wie eure Erfahrungen mit der Hilfsmittelgewöhnung so waren oder sind.
Ich selbst komme komme glücklicher Weise immer wieder mit dünneren Einlagen durch den Tag, jedoch habe ich auch immer wieder schlechtere Phasen, wo ich den Attends slip active oder die seni Optima verwende. Wobei die schlechten Phasen seit etwa 1-2 Jahren leider sehr deutlich überwiegen und eine bessere Phase in der Regel max. 1 Woche alle 2 Monate ausmacht. Gelegentlich nehme ich auch mal ein urinalkondom mit dem "Sportbeutel" von sauer.

Durch den stetigen hin- und her Wechsel der verschiedenen Hilfsmittel konnte ich mich im Laufe der letzten Jahre (das Thema begleitet mich schon ca. 8Jahre) leider keine wirkliche Gewöhnung erreichen. Ich schätze die Phasen, wo ich mit minimaler Versorgung durch die Tage komme sehr. Allerdings habe ich nach ein paar Tagen dünner Einlagen immer wieder größere Schwierigkeiten die größeren Produkte anzunehmen wenn meine leckage wieder schlimmer wird.
Mich frustriert das ganze ziemlich, denn permanent dünne Einlagen verwenden klappt nicht und permanent Slips zu tragen kann ich mir auch nicht vorstellen. Ich denke aber manchmal dass es meiner Lebensqualität eigentlich unter dem Strich sehr zuträglich wäre, wenn ich einfach dauerhaft ein nicht wechselndes Hilfsmittel verwenden würde. Dadurch könnte ich mich eventuell besser daran gewöhnen und das Thema könnte bei mir eher in den Hintergrund treten. So wie es jetzt ist, kann es sein dass ich mal 1 Woche tagsüber mit Einlagen klar komme und dann nach dieser "befreienden" Woche wieder zurück zur Versorgung mit Slips wechseln muss. Die ersten paar Tage in dieser Versorgung sind für mich dann immer grausam. Ich bin in Gedanken immer bei der scheiß Inkontinenz und fühle immer die Versorgung im Schritt, was mich echt stört. Nach 3-4 Tagen kehrt dann meist Normalität ein und das Leben geht weiter. Oft versuche ich es mit den Einlagen so lange wie möglich, was aber dann auch oft in Frust endet weil ich doch mehr Urin verliere und mich wieder so machtlos ausgeliefert fühle.

Habt ihr ähnliche Probleme und wie geht ihr damit um?
Oder bin ich alleine mit diesem kleinen "Luxus Problem" , dass einher geht mit der Möglichkeit, gelegentlich eine schwächere Versorgung wählen zu können?

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11 Apr 2022 18:55 - 11 Apr 2022 18:57 #2 von MichaelDah
Hallo JoJo,

also ich versuch mal für mich zu Antworten. Die Frage ist halt immer was du unter „Gewöhnen“ verstehst. Ich hab das Problem jetzt seit ca. 5 Jahren in unterschiedlichen Ausprägungen und z.Z. ist es wieder schlechter geworden. An das tragen des Hilfsmittels selbst hatte ich mich relativ schnell gewöhnt. In den ersten Monate war es halt sehr ungewohnt und ich kam mir ziemlich behindert vor - von den Problemen mit meinem Selbstwertgefühl und der Angst das vielleicht jemand etwas merkt mal abgesehen. Inzwischen ist das für mich klein Problem mehr und ich hab da ein recht dickes Fell entwickelt. Lediglich der Sommer nervt - aber das geht wahrscheinlich allen so die auf die Dinger angewiesen sind.

Was aber immer noch schlimm ist und wo ich mich nicht dran gewöhnt habe ist die permanente Sorge das, dass HIlfsmittel ausläuft. Diese Angst nervt viel mehr als das Hilfsmittel selber und erinnert mich ständig an mein Problem. Immer wenn es passiert bekomme ich einen Schreck und versuche aufpassen, das ich nicht auslaufe. Ich leide an einer schweren Dranginkontinenz und verliere bei einer Episode fast den gesamten Blaseninhalt. Wenn das im sitzen passiert wird es manchmal schon eng. Von daher stellt sich für mich nicht die Frage nach dünnen Vorlagen nicht mehr - denn die würden - selbst wenn man sie Saugstärker wählt nur eine Episode aushalten.

Zu Corona Zeiten im Homeoffice hat das mit den Vorlagen noch gut funktioniert, da war es eine Zeit lang auch nicht so schlimm. Inzwischen muss ich wieder raus und das geht im Moment nur noch mit Slips. Da ich auch nicht mit so dicken Hilfsmitteln rum laufen will weil ich davon Scheuerstellen bekomme, läuft es am Ende immer ein Kompromiss zwischen Sicherheit, Hautverträglichkeit und Diskretion hinaus.

Was die Frage nach dem häufigen Wechsel zwischen Hilfsmittel angeht: Am Anfang habe ich auch viel probiert. Davon bin ich abgekommen - nicht zuletzt, weil ich ja irgendwie einschätzen muss wie sich das Hilfsmittel in welchen Situationen verhält und wann ich es wechseln muss. Wenn ich das mit vielen verschiedenen HIlfsmitteln machen müsste währe mir das zu kompliziert und zu unsicher - die Tücke liegt da wie so oft im Detail... Von daher habe ich mich für _ein_ Hilfsmittel entschieden das ich regelmäßig nutze.

Auch ich habe gute und schlechte Tage. Da ich das aber vorher nur sehr schwer abschätzen kann, versuche ich nicht meine Versorgung darauf abzustimmen. Im Zweifelsfall freu wenn ich erst später wechseln muss.

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11 Apr 2022 23:20 #3 von martinK
Hallo JoJo

Meine Erfahrung ist, dass man sich an das Tragen von Inkontinenzslips gewöhnen kann. Ich verwende die Attends Regular Slip 10 - also einen Slip für schwere Inkontinenz -und merke nicht, dass ich ein Hilfsmittel trage, ausser wenn es schon deutlich nass ist. Manchmal (beim Sport oder zu Hause) trage ich Pants, da ist der Unterschied vom Gefühl finde ich nicht riesig; beim Rennen merkt man‘s schon…

Ich kann Dir also nicht wirklich einen Tipp geben, ausser vielleicht, das Ganze entspannter zu sehen. Das Hilfsmittel heisst so, weil es Dir das Leben erleichtert, und ich wähle mein Hilfsmittel so aus, dass ich mich sicher fühle und das Hilfsmittel angenehm zu Tragen ist und nicht auffällt. Dies trifft für mein Produkt zu - auch wenn es eher zu den saugfähigeren Hilfsmitteln auf dem Markt gehört. Wenn Du nur alle zwei Monate bloss. eine Woche lang ohne Slips auskommst, dann ist der Wechsel auf „nur“ Slips ja nicht si gross, oder?

Herzliche Grüsse
Martin

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12 Apr 2022 09:52 #4 von mich
Da ich wieder mal nicht weiß, ob es um Mann oder Frau geht, will ich so antworten. Ich habe jetzt schon längere Zeit mit einer Penisklemme, (Uriclak) gute Erfahrung gemacht. Kann damit den ganzen Nachmittag Gartenarbeit machen, habe zur Sicherheit nur die kleinsten Einlagen drin aber die bleibt komplett trocken.

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12 Apr 2022 11:53 #5 von martinK
Hallo Mich

JoJo schreibt, dass er zwischendurch Urinalkondome verwendet, daraus schliesse ich, dass er eine männliche Anatomie hat.

Betreffend Penisklemme: Hilft die nur bei Tröpfelinkontinenz bzw. leichter Inkontinenz, oder hast Du auch Erfahrung damit, wenn eine grössere Menge zurückgehalten wird?

Herzliche Grüsse
Martin

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12 Apr 2022 12:01 #6 von Ciajaeg
Hallo JoJo,

ich halte es ganz ähnlich wie Michael, das Auslaufen ist mein größeres Problem, mich stören selbst die saugstärksten Produkte nicht wirklich, Urinalkondome verwende ich nur selten, aber immer dann, wenn es anders nicht geht.

Durch die Botox-Behandlung kann ich aktuell auf die stärkeren Produkte zumeist verzichten und verwende aktuell nur Pants als Backup, die merke ich gar nicht mehr, insofern denke ich, habe ich mich daran völlig gewöhnt. Hat auch nicht wirklich lange gedauert.

Anfangs war es schwierig, da ich sehr viele Produkte austesten musste, um die zu finden, die für mich funktionieren, aber seitdem ich einen guten Überblick habe, komme ich mit wenigen zurecht. Nur einen Typ zu verwenden klappt aber aus verschiedenen Gründen nicht.

Bis denn

Ciajaeg

Diagnosen: Neurogene Dysfunktion des unteren Harntraktes suprapontin, Terminale Detrusor-Überaktivität - Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination - Algurie - Polydipsie/Polyurie-Syndrom - chronische Harnretention -
Myalgische Enzephalomyelitis (ME-CFS) - (POTS) - Dysautonomie - Polyneuropathy

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12 Apr 2022 12:26 #7 von mich
Martin, ich verwende die Penisklemme seit dem ich wieder fast kpl. auslaufe. Lange Zeit hat mir nur eine Einlage gereicht. Ich verwende die "Seni Men.". Wenn ich das Haus nicht verlasse, reichen mit die auch. Eine OP bei der mein ASM 800 erneuert werden soll ist ja schon das 2. mal verschoben. Nächster Anlauf im Juli.

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13 Apr 2022 06:43 #8 von martinK
Hallo zusammen

Mich, danke für die Antwort. Wie ich verstanden habe verwendest Du also bei schwerer Inkontinenz die Klemme und trägst dazu zur Sicherheit noch eine Einlage. Ist der Rückstau nicht unangenehm, vor allem wenn es keine Toilette in der Nähe gibt? Bei mir klappte es mit Einlagen nicht (auch nicht mir solchen für schwere Inkontinenz); die waren schon bei kleineren Urinmengen undicht, so dass ich auf Slips umstieg. Dabei entleert sich die Blase bei mir selten vollständig.

Mit den Slips habe ich nur manchmal in der Nacht Probleme, dass sie auslaufen. Ich trage über dem Slip eine dünne Sportunterhose mit verlängertem Beinansatz, die fixiert den Slip sehr gut ohne die Verteilung des Urins im Superabsorber zu hemmen. Früher trug ich eine Baumwollfixierhose Abena, die gab's aber nur in weiss, und man konnte den Slip durch die Hose sehen, was mich störte (auch bei Arztbesuchen muss mein Slip nicht sichtbar sein). Wie oben geschrieben, verliere ich aber selten den gesamten Blaseninhalt, so dass Leckagen wohl bei mir eh nicht so ein Problem darstellen.

Herzliche Grüsse
Martin

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13 Apr 2022 08:45 #9 von Frankfurter
Hallo

ich bin 82 Jahre alt, und da ist das "Dröbbele" nicht ungewöhnlich. Ich musste feststellen, dass der Umgang mit der Inkontinenz "gelernt" werden kann. Anfangs: huch der Arzt / Umwelt kann es sehen, an der Kleidung bemerken es die Mitmenschen usw.

Ich konnte feststellen: Lebe Deine Inkontinenz, und kümmere Dich nicht um ob andere es sehen oder nicht !!

Zur Verwendung habe ich die Saugstärken 6,8 und nachts Better Dray. Zum Fixieren der Einlagen benutze ich eine Latex- Radler-Hose. Die hat auch eine "Beule" vorn, und somit Platz für x und y.

Beim ersten Mal mit Inkontinenz-Hose zum Arzt, oder MRT Untersuchung usw. Alle Inkontinenzhilfen interessiert niemand. Die sind alle so im Stress, dass es aus Zeitgründen allein bewusst übersehen wird.

Also bleibt "logger". Seid dankbar, dass es diese Hilfen gibt, und genießt ohne Stress und Scheu das Leben.

Gruss

Frankfurter

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13 Apr 2022 09:05 #10 von mich
Martin, ich der Beschreibung der Klemme steht. Alle 2 Stunden entleeren und vorsichtshalber eine dünne Einlage tragen. Wenn man das befolgt, klappt es ganz gut. Mir ist auch schon passiert, dass ich während ich etwas länger gewartet habe das die Einlage nass war. Ich merke ja nicht, wenn die Blase übervoll ist.

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