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Anfrage bei der DAK bezgl. Pants

27 Apr 2016 10:49 #1 von tigerschnegel
Hallo zusammen,

soeben habe ich (endlich) die DAK angeschrieben, um eine menschenwürdige Versorgung mit aufsaugenden Hilfsmitteln zu bekommen. Dies ist nur die erste Kontaktaufnahme, mein Schreiben nach den Vorgaben des Bundes für Körperbehinderte wird folgen, sobald man mir einen Ansprechpartner bei der Kasse genannt hat.

Ich lasse Euch hier mal mitlesen:

Sehr geehrte Damen und Herren,

vorweg ein paar Informationen zu meiner Person bzw. zu meinen körperlichen Schäden.

Ich bin dieses Jahr seit 50 Jahren (!) schwerst geschädigte Rheumapatientin, bei einem Gesamtalter von 54 Jahren. Seit 1982 habe ich einen Grad der Behinderung von 100% mit den Merkzeichen G, aG, RF und mit dem B für die Notwendigkeit der ständigen Begleitung.

Da sich mein Zustand in den letzten Jahren kontinuierlich dramatisch verschlechtert hat, habe ich nun zwei Hauptproblematiken, bei denen ich Unterstützung durch die DAK brauche.

Grundsätzlich hätte ich gerne eine(n) Case Manager(in) als Ansprechpartner, der mich bei der DAK in Zukunft betreut, ich weiss, dass es so etwas bei anderen Krankenkassen gibt, ich schaffe das alles nicht mehr alleine.

Problematik Nr. 1: Ich brauche einen neuen Treppenlift, bzw. zwei, einen für die 5 Stufen zu meinem Hochparterre und einen weiteren, um in das Obergeschoß meines Hauses zu gelangen. Für die 5 Stufen zu meinem Hochparterre hatte ich mir vor zwei Jahren sehr günstig bei ebay einen gebrauchten Lift ersteigert, dieser ist nun vor kurzem kaputt gegangen. Ich würde ihn ja auch reparieren lassen, nur fehlen mir auch dazu die Mittel. Das Obergeschoß meines Hauses habe ich schon länger nicht mehr aufsuchen können, dies ist aber kein Zustand, den ich noch länger hinnehmen kann und will. (Ich gehe nun schon seit über 12 Jahren an zwei Krücken, wenn ich frisch operiert bin, nutze ich auch einen Rollstuhl, d.h. ich lasse mich schieben, da ja auch die Gelenke meiner Arme völlig zerstört sind.

Problematik Nr. 2: Ich möchte eine menschenwürdige Versorgung mit aufsaugenden Inkontinenz-Hilfsmitteln. Ich habe durch eine massive Quetschung des Rückenmarks im Bereich der Halswirbelsäule vor 4 Jahren zusätzlich zu den Schäden durch die rheumatoide Arthritis noch eine Tetraspastik erlitten sowie eine Spinale Reflexinkontinenz mit vollständiger Harn- und teilweise auch mit Stuhlinkontinenz.

Die Inkontinenz hat sich letztes Jahr leider noch verschlimmert, obwohl ich im Jahr 2014 eine schwere Halswirbelsäulen-OP machen lassen mußte, da mir der komplette Querschnitt vom 2. Halswirbel an abwärts drohte.

Ich habe am 4. November 2015 einen Urologen aufgesucht und mir Pants verschreiben lassen (Klebewindeln kann ich mir selbst keine anlegen wegen meiner starken Bewegungseinschränkungen). Dieses Rezept liegt seit ca. Januar 2016 beim Medi-Center Mittelrhein. Ich bekam zwei verschiedene Modelle zur Probe zugeschickt, die beide von derart schlechter Qualität und geringster Saugstärke waren, dass ich davon 10 Stück pro 24 Stunden bräuchte, um noch ein menschenwürdiges Leben führen zu können. Ich habe inwischen viele verschiedene Pants von den verschiedensten Herstellern getestet und weiss jetzt, welche Modelle ich brauche.

Bitte nennen Sie mir eine(n) Ansprechpartner(in), inklusive Emailadresse und Postanschrift, damit ich Hilfe bekomme.

Mit freundlichen Grüßen

Verena Stössel


Jetzt warte ich auf Antwort von denen... :S

Liebe Grüße an alle
von Verena

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28 Apr 2016 08:18 #2 von Auf eigenen Wunsch gelöscht.
HalloVerena,

Ein Casemanager , dessen Arbeitgeber die Krankenkasse ist, wird wohl kaum die von Dir gewünschten Ziele erfüllen können. Meine Stomaschwester hat eher zu einem
solchen von einem großen Versorger geraten.

Beispiel . Publi care - die haben sowohl Stomamaterial als auch Inkontinenzversorgung in Ihrem Angebot.

Da kommt jemand nach Hause, bespricht alles mit Dir, und sorgt danach für das Rezept.

Ich selbst arbeite mit einer solchen Schwester zusammen ( früher Stomamaterial, jetzt Katheter und Ersatz Nahrung). Die Materialien kommen per Post.

Wenn ich Probleme habe, rufe ich die Schwester an und wir besprechen diese.


Wie gesagt Case manager gibt es bei größeren Pflegediensten oder großen Versorgern und die arbeiten nicht zu gunsten der Krankenkassen.

Liebe Grüße Gabi
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28 Apr 2016 09:33 - 28 Apr 2016 09:38 #3 von matti
Hallo,

was Gabi schreibt ist richtig, aber es gibt diese Fallmanager (Case-Manager) auch bei den Krankenkassen. Selbst der beste Fallmanager eines Leistungserbringers (Lieferant), wird letztlich an den Entscheidungen des Leistungsträgers (Kasse) scheitern, wenn sich dieser verweigert. Deshalb kann es schon sinnvoll sein, was Verena verfolgt.

Eine überaus befremdliche Beschreibung des Case Managements, also der Fallbetreuung, findet sich auf den Seiten des Bundesverbandes der AOK. Wohlgemerkt, ich habe nicht die Englische Version der Homepage aufgerufen!

Diese Form der Fallführung geschieht durch sogenannte Case Manager, die für die fortlaufende Fallbeobachtung, die Organisation eines optimalen Behandlungsprozesses und die Betreuung des Patienten zuständig sind - nicht zuletzt, um dessen Compliance beziehungsweise Adherence zu stärken. Case Management wird auch häufig gezielt zur Fallführung bei chronischen Erkrankungen im Rahmen von Disease Management-Programmen eingesetzt.


Was? (What). Dies ist doch nicht mehr normal.

Matti
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28 Apr 2016 11:06 #4 von Sebald
Hallo,

ich finde, statt "fortlaufende Fallbeobachtung" hätte man noch "Monitoring" schreiben müssen...

Aber was ich wirklich befürchte, ist, dass man Verenas Schreiben ungerührt abheften wird. Vor allem was den Materialbedarf angeht. Da haben die Kassen wirklich komplett alle Entscheidungskompetenz an die Anbieter abgegeben.

Soll sich der Kunde, pardon: costumer, doch mit denen einigen.

Mir hat eine Mohage-Mitarbeiterin letztens auch mal wieder erzählt, was ich denn so verbrauchen dürfe. Und zwar bei Slips, bei denen ich privat zuzahle. Wohlgemerkt.

Ich bin freundlich geblieben. Was mir zwar kurz schwergefallen ist, aber am Ende doch zum Ziel geführt hat.

Beste Grüße,
Sebald
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28 Apr 2016 12:08 #5 von Elkide
Hallo Verena, ich finde deine Anfrage an die DAK super!

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28 Apr 2016 12:25 #6 von Elkide
Hallo Verena, ich weiß nicht, was ich jedesmal falsch mache? Immer kommt nur die erste Zeile an und alles Weitere, was ich geschrieben hatte, wird nicht mit übertragen. Also mein 2. Versuch! Den Weg über die DAK finde ich völlig richtig. Es ist ungeheuer wichtig, immer den gleichen Ansprechpartner zu haben, der sich wirklich für einen einsetzt. Ich mache alles über meinen zuständigen Sachbearbeiter, den ich schon seit mehreren Jahren kenne. So habe ich es ohne Probleme dieses Jahr geschafft, eine Komplettversorgung mit Orth. angefertigten Maßschuhen von insgesamt 4 Paaren zu bekommen. Bei der von mir benötigten Anzahl von 10 -15 Katheter pro Tag hat eine Bescheinigung der Uniklinik gereicht. Ich habe eigentlich nur positive Erfahrungen mit der DAK gemacht. Wünsche dir jedenfalls ganz viel Erfolg mit deiner Anfrage. Sollten die deine berechtigten Forderungen ablehnen, wäre das eine Riesenschweinerei!!! In dem Fall müsste man die Presse einschalten - evtl. über die Selbsthilfegruppe. Wünsche dir ganz viel Erfolg und alles Liebe
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28 Apr 2016 12:43 #7 von Elkide
Jetzt fehlte nur noch meine Unterschrift.
Elke

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28 Apr 2016 12:44 #8 von Auf eigenen Wunsch gelöscht.
Hallo ,

@Matti: Du hast recht, letztendlich entscheidet es der Mitarbeiter der Kasse, was bezahlt wird und was nicht.

Aber: ich glaube , so wie Sebald, wird das Schreiben von Verena angeheftet und es passiert nicht wirklich etwas.

In dem Schreiben wird nur auf Erkrankungen hingewiesen oder was eben nicht mehr geduldet werden kann.

Mein Casemanager von meinem Anbieter kennt meine Erkrankungen auch - aber für eine Entscheidung sind nicht die Krankheiten im Vordergrund sondern wie diese sich auf mein Leben auswirken

Also, wie diese meinen Alltag beeinflussen und mich einschränken.!!!!!!!!

Dieses bespreche ich mit meinem Ansprechpartner und es ist sein Job, wie er es den Mitarbeitern der Kasse verkauft.

Das tut er mit viel Engagement und, weil er mich zu Hause erlebt, mit viel Einfühlungsvermögen. Er konnte bisher alles durchsetzen, für mich mit Ruhe und ohne Aufregung verbunden.
Klappt mal was nicht so,besprechen wir uns und er versucht es erneut.

Gerade, wenn es sich um sehr hohe Kosten handelt ist es besser wenn jemand aus dem Pflegebereich oder eben Rehabereich aus handelt.

Wie gesagt, eine Aufzählung von Diagnosen bringt gar nichts. Die Mitarbeiter der Kassen sind Kaufleute und keine Mediziner.

VG Gabi

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28 Apr 2016 13:07 - 28 Apr 2016 13:09 #9 von matti
Hallo Gabi,

da hast du ganz sicher recht.

Für so einen Treppenlifter ist beispielsweise die Krankenkasse gar nicht zuständig. Dafür ist, wenn eine Pflegestufe vorhanden, die Pflegekasse zuständig. Und dies auch nur im Rahmen der wohnumfeldverbessernde Maßnahmen, mit einer Maximalförderung von 4000 Euro.

Ich habe letztens einen neuen E-Rolli benötig, weil mein alter Rollstuhl nach sechs Jahren einen nicht zu reparierenden Motorschaden hatte.

Der Leistungserbringer (also das Sanitätshaus) wollte mir einen Rollstuhl andrehen, der für mich völlig ungeeignet gewesen wäre und zudem bereits ein ähnliches Alter aufwies wie mein alter, defekter Rollstuhl.

Nur durch mein engagiertes Handeln (ich bin dazu zum Glück noch selbstständig in der Lage) habe ich eine Versorgung mit einem neuen und auf meine Bedürfnisse optimal abgestimmten Rollstuhl erhalten. Das Teil hat immerhin 11500 Euro gekostet. Zudem sind alle Reparazuren inbegriffen, weil er Eigentum der Kasse bleibt.

Die elektrische Sitzhöhenverstellung und Sitzkantelung (fährt in eine Liegeposition) ermöglicht mir beispielsweise das wesentlich selbstständigere Einkaufen, weil ich nun auch die oberen Regalreihen im Supermarkt erreiche. Niemals hätte ich dies aber als den Hauptgrund anbringen dürfen, letztlich ist er es auch nicht alleine.

Die elektrische Kippfunktion ermöglicht eine enorme Druckentlastung und dies war das entscheidende Argument. Dekubitusprohylaxe. Die Höhenverstellung rmöglicht einen wensentlich günstigeren Transfer. Das ich nun auch von der Hubfunktion anderweitig positiv profitiere ist aus Kassensicht ein Nebeneffekt, der alleine aber niemals zur Genehmigung geführt hätte.

Ähnlich ist dies auch bei der Beantragung der Schwerbehinderung. Nicht Krankheit a, b oder c sind entscheidend, sondern ausschließlich die Folgen, also der Nachteil der durch die Behinderung entsteht. Diésem wird nämlich durch die Anerkennung des Grades der Behinderung Rechnung getragen, nichts anderem.

Gruß

Matti

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28 Apr 2016 13:21 #10 von Auf eigenen Wunsch gelöscht.
Hallo Matti,

es ist immer gut, wenn man die Stärke aufbringt und für sich selbst kämpfen kann und es natürlich auch konsequent tut.
Du bist da wohl sehr stark.

Nach Beginn meiner Erkrankung hätte ich dies vielleicht auch noch gekonnt. Aber es wurde immer schlimmer , immer mehr kam dazu und so bin ich seit Ausbruch meiner schweren Depression nicht mehr in der Lage für mich einzustehen.

Deshalb habe ich auf Anraten meiner Stomaschwester die Hilfe einer Casemanagerin in Anspruch genommen.
Sie argumentiert mit viel Empathie aber auch mit viel medizinischen Grundwissen. Eine solch Diskussion kompetent zu führen schaffe ich im Moment nicht
Obwohl ich heute ganz gut daraufhin.

Seitdem sie die Gespräche führt ist auch der notwendige Kontakt zur KK entspannter geworden es läuft nicht auf Kampf raus.

Viele Grüße Gabi

P.s. Casemanager ist kein Ausbildungsberuf sondern wird von Quereinsteiger ausgeübt. Bei den Kassen sind es Kaufleute , meine ist Krankenschwester.

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