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Windelkampf, nächste Phase

07 Jan 2016 15:56 #1 von tigerschnegel
Hallo Leute,

es hat sich leider ziemlich hingezogen mit der Windelbeschaffung, nicht zuletzt weil ich mich psychisch nicht fit genug für den Kampf fühlte, bei der Vielzahl meiner anderen körperlichen Schäden.

Das Telefonat mit meinem Kassenversorger ergab vorhin Folgendes:

Wenn ich Pants möchte, bekomme ich einen 72 Stück Karton für den ich knapp 40 Euro selbst bezahlen muss. Und anscheinend auch nur diesen einen im Monat. Heißt also, ich muss mit zwei Pants pro 24 Stunden auskommen.

Von meinem Urologen hatte ich 6 Stück pro Tag auf das Rezept schreiben lassen. Mit 4-5 könnte ich wohl auch leben, aber sicher nicht nur mit 2 Stück pro 24 Stunden.

Ich habe mich ja die letzten drei Monate mit saugenden Hilfsmitteln selbst versorgt, auch, um erst mal Produkte austesten zu können, und ich habe eigentlich inzwischen folgenden "Favoriten":

MoliCare Mobile Super Pants Medium von Hartmann. 14 Stück kosten bei vaimed.de 13,60 Euro, 4x14 kosten 54,90.
Tagsüber komme ich mit preiswerterer Ware aus dem Drogeriemarkt hin.

vaimed.de scheint mir insgesamt der preiswerteste Anbieter auf dem Markt zu sein für saugende Hilfsmittel.

Ich habe im Telefonat eben schon gesagt, dass ich diese unwürdige Versorgung so keinesfalls hinnehmen werde. (Vorlagen und "Klebewindeln"? gäbe es ohne Zuzahlung. Wer wäscht mir dann täglich meine Wäsche, es ist doch klar, dass da jede Menge Urin danebengeht!)

Ich habe jetzt beschlossen, dass ich der DAK eine ausführliche Email schreiben werde, in der ich die Gründe für eine Versorgung mit Pants genau darlegen werde. Telefonisch finde ich das Verhandeln schwieriger bei diesem auch emotionalen Thema. Schließlich bin ich nicht nur harninkontinent sondern schon seit 40 Jahren schwerbehindert.

Liebe Grüße in die Runde!
Verena

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07 Jan 2016 16:09 - 07 Jan 2016 16:20 #2 von matti
Hallo Verena,

ich kann dir nur raten, dich an der Argumentationshilfe im Falle von unzureichender Versorgung mit Inkontinenzhilfen des Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen zu halten bzw. zu orientieren.

www.bvkm.de/dokumente/pdf/Argumentations...kontinenzartikel.pdf

Meiner Meinung nach bringt ein selbst formuliertes und mitunter dann auch emotionales Vorbringen deines Begehrens dich keinen Zentimeter weiter. Ebenso gehört so etwas per Post, am besten als Einschreiben versendet.

Hier helfen aber klar formulierte und benannte gesetzliche Vorgeben und Rechte, die sich in der Argumentationshilfe finden.

Ich werde diesen Kampf gleich für 10 Personen in den nächsten Wochen aufnehmen und hier über den Fortschritt berichten.

Matti
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07 Jan 2016 16:20 #3 von tigerschnegel
Danke, Matti, jetzt erinnere ich mich auch wieder an diesen Link, ich werde mich heute Abend dransetzen.

Gleich für 10 Personen klingt nach viel Arbeit für Dich, bringt aber sicher auch was, wenn die Kassen mehr und mehr damit "bombardiert" werden.

LG
Verena

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07 Jan 2016 16:28 #4 von tigerschnegel
Ich hatte vorhin dem Versorger am Telefon gesagt, dass sie mir ein paar Muster zuschicken sollen (vergaß aber, zu erwähnen, dass ich die höchste Saugstärke haben muss).

Ich warte jetzt mal, was da kommt und dann teste ich diese.

Laut Argumentationshilfe des bvkm muss ich erst einmal benennen, warum die Hilfsmittel meines Versorgers in meinem Fall unzureichend sind.

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07 Jan 2016 16:30 #5 von matti
Hallo,

der Fall ist etwas anders gelagert, weil es sich um Bewohner einer Einrichtung der Eingliederungshilfe handelt. Kostenträger für die Hilfsmittelversorgung ist aber auch in diesen Fällen die Krankenkasse des Versichterten.

Hier kommt es wie bei dir auch zu der Situation, dass die zur Verfügung stehende Menge für eine ordentliche Versorgung nicht ausreicht. In der Folge müssen die Bewohner von ihrem spärlichen Taschengeld in Höhe von etwas mehr als 100 Euro die wirtschaftlichen Zuzahlungen selbst tragen. Diese betragen mitunter 50 Euro und mehr im Monat (bei 100 Taschengeld, was ganz, ganz sicher für völlig andere Zwecke bestimmt sein sollte).

Der Träger des Hause kann diese Kosten aber auch nicht stellvertretend tragen, weil da im Jahr schnell 10000 Euro auflaufen.

Die Situaion ist auch nicht mit einem Alten- oder Pflegeheim vergleichbar, weil Eingliederungshilfe dem SGB XII und nicht dem SGB X unterliegt.

Matti

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07 Jan 2016 18:03 #6 von hippo80
Hallo Tigerschnegel.
Ich hab diesen Kampf vor 2 Jahren durch und dazu gibt es hier im Forum auch einen Thread. Vllt kann den jemand verlinken. Ich hab es schlueßlich geschafft, hab allerdings den Weg des Ausprobierens und dann Begründens beschritten. Ich denke nicht das du anders durchkommst. Meiner Erfahrung nach frage ich mich aber wieso bei Klebewindeln mehr daneben geht als bei Pants, das sehe ich genau anders. Und du kannst fast alle Windeln auch mindestens einmal öffnen und schließen, was bei deinem Verbrauch und damit der Häufigkeit des Wechsels durchaus machbar sein sollte. Und ich habe das Anlegen bis vor kurzem mit einer Hand im Sitzen hinbekommen. Und ja ich bin auch seit 20 Jahren Rheumapatient.

@matti: ich drück die Daumen das du das für die Bewohner schaffst. Dies von dem geringen Taschengeld zahlen zu müssen geht gar nicht.
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07 Jan 2016 18:09 #7 von tigerschnegel
Das ist schockierend und absolut menschenunwürdig! Wieder was dazugelernt.

Gibt es Zahlen über Menschen in Eingliederungshilfe-Einrichtungen, die diesen Kampf gewonnen haben?

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07 Jan 2016 20:56 #8 von tigerschnegel
Hallo Hippo,

jetzt wird mir erst klar, was mit "Klebewindeln" gemeint war, ich dachte, es handele sich um eine Art Vorlagen, die in die Unterhosen geklebt werden...

Was mich mittlerweile sehr ärgert, ist, dass Ärzte und Kassen/Versorger anscheinend nicht zwischen einer Blasenschwäche und einer Inkontinenz unterscheiden, was die Versorgung mit saugenden Hilfsmitteln betrifft.. Wenn ich eine Inkontinenz habe, brauche ich nun mal die höchste Saugstärke, und Vorlagen gehen da schon mal gar nicht.

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08 Jan 2016 02:55 #9 von hippo80
Hallo tigerschnegel.
Ich möchte dir gleich mal sagen das es extrem schwer werden wird die allerhöchste Saugstärke ohne wirtschaftliche Aufzahlung zu bekommen. Ich selbst bin momentan mit den Tena Slip Original super sehr zufrieden und die haben 6,5 von 8 Punkten. Leider muss ich aufgrund neuer Rabattverträge ab Februar auch den Lieferanten wechseln und bin da wieder mitten im Kampf drin. Zum Glück habe ich diesmal die Krankenkasse hinter mir die das Gutachten des MDK von vor 2 Jahren als Grundlage einer besonderen Versorgung sieht. Hoffe das ich da bald was klären kann und dann ab Februar weiter gut versorgt bin.
Was dich betrifft würde ich dir vorschlagen erstmal alle Probemuster inklusive Klebewindeln zu probieren. Mach dir Stichpunkte wenn es Probleme gibt so hast du eine Argumentationshilfe. Und wie gesagt, ich selbst habe große Bedenken wenn du dich darauf versteifst das nur Pants gehen, zumal in dieser Sgückzahl. Die meisten Lieferanten liefern nichtmal 6 normale Windeln pto Tag bzw machen da schon Ärger. Und meine persönliche Erfahrung istdas diese bei einer ausgeprägten IInkontinenz eher ungünstig sind.

Alles Gute für den Kampf, Dani

P.S. Blasenschwäche ist das umgangssprachliche Wort für die medizinische Bezeichnung Inkontinenz. Wobei diese in mehrere Grade eingeteilt wird.
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08 Jan 2016 06:21 #10 von Michi
Guten Morgen Tigerschnegel
Gibt es bei dir in der Nähe kein Sanitätshaus. Bei mir sind Scwestern aus dem Sanitätshaus vorbeigekommen und hatten eine Tasche voll Muster dabei und mir dir richtigen ausgesucht. Sie haben dann so ähnliche von verschiedenen Firmen als Muster dagelassen und ich konnte dann entscheiden was die richtigen sind für mich.
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