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Paul Hartmann AG - Hilfsmittelversorgung

10 Jan 2014 08:05 #31 von Sebald
Guten Morgen!

Penisklemme und Windeln auf dem Dachboden horten? Eine gute Idee, um den Kürzungen zu begegnen...

Mal im Ernst, ich finde die Angaben, wieviel die Kasse nun für ihre inkontinenten Mitglieder ausschüttet, wenig aufschlußreich. Andere Kassen zahlen vielleicht mehr als andere, lassen ihren Kunden dafür aber keine Anbieter-Wahl und liefern sie Lieferanten aus, die dann diesen 'Vergleichsüberschuss' wieder einstreichen.

Ich kann hier nur nochmal wiederholen (und habe mit denen auch keinen Werbevertrag), dass ich mit der Firma Attends und deren Slips zuzahlungsfrei (!) gut bis sehr gut klar komme. Bedaure!

Das Problem mit dieser Pauschale ist, dass sie restriktiv auf - leugnen wir es nicht - Übermaß reagiert: Apotheken oder Sanitätshäuser, die der Kasse hohe Beträge in Rechnung stellten; Slips die in Unmengen verschrieben wurden (gut, dass war noch als der Arzt ohne Verbrauchsangabe rezeptierte), Kunden, die diese Slips aus Angst vor Unterversorgung anhäuften (selbst erlebt) usf.

Diese Situation haben die Kassen natürlich argumentativ im Blick. Hinzu kommt, dass eben überall gespart werden muss - warum nicht dann auch hier?! Ein dummerweise überaus starkes Argument.

Es wäre meiner Ansicht nach schon sehr viel gewonnen, wenn die Kassen eine Auswahl der Anbieter ermöglichten; wenn sie deren Entscheidungsgebaren kontrollierten; und wenn sie sich begründeten Ausnahmefällen nicht versperren würden.

Beste Grüße,
Sebald

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10 Jan 2014 13:58 #32 von Bill
Hallo an alle Vorredner und an dich Matti,
die angesprochenen Probleme mit der Hilfsmittelversorgung und den "klappe halten und abwarten" habe ich auch kennengelernt.
Ich habe vor über einen Jahr den Lieferanten gewechselt (Liste von der Kasse geholt und nacheinander angerufen) und mir dabei den raus gesucht, der mein bevorzugtes Produkt liefern kann.
Erstaunt war ich, als nach einem Jahr ein Fragebogen meiner Kasse bei mir eintraf auf dem ich über die Zufriedenheit bei der Belieferung befragt wurde.
Erst letzten Monat hatte ich den Wunsch ein Produkt aus meiner Lieferung (da ich zwei verschiedene beziehe) gegen ein anderes auszutauschen und mit der nächsten Lieferung war das auch schon erledigt.
Der Aussendienst für meinen Bereich hat bereitwillig seine Handynummer heraus gegeben und reagiert auch schnell auf Anfragen (in Form von Rückruf).
Jetzt nach dem Produktwechsel steht auch eine Aufzahlung an, die hat der Mitarbeiter im Vorab berechnet und zurückgefragt ob das so klar geht (dabei hat er sich schon richtig Entschuldigt, das die Aufzahlung sein müsste).

Allerdings kenne ich die Liefermethoden der "Paul Hartmann" auch, denn das war anfangs mein "Zwangslieferant" bis die Kasse vor ca. 2 Jahren die Vertäge erneuert und jetzt auf Anfrage mehrere zur Auswahl bereit gestellt hat.

Sich mal zu wehren und nach Alternativen umzusehen lohnt sich tatsächlich und rechtsmittel sind eine gute Idee.

Ruhig bleiben und Tee trinken.
Gruß
Bill

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13 Jan 2014 23:16 - 13 Jan 2014 23:22 #33 von Horsty
Hallo Gerd,

besten Dank, dass du dich hier im Forum mit deinen Erfahrungen einbringen willst und sei herzlich willkommen.

Jeder hat eben andere Erlebnisse und Kenntnisse gewonnen. Je mehr hier im Forum aktiv werden, desto vollkommener können wir uns gegenseitig unterstützen. Dabei ist es durchaus möglich, dass gegenteilige Erkenntnisse entstehen. Trotzdem trägt es zum gemeinsamen Ziel bei, um besonders in dieser Thematik schlagkräftige Argumente zu finden, um die Verantwortlichen davon zu überzeugen den Betroffenen die nötige Hilfe zu gewähren.

Aus deinen beiden Abhandlungen ersehe ich, dass du ein pragmatischer Typ bist. Ich muss aber gestehen, dass mir, bei aller Sympathie und „Gutwill“, einige Ausführungen etwas unklar sind. Sicherlich werden zum besseren Verständnis deine angekündigten weiteren Schilderungen beitragen. (z.B. aber wenn die Nerven (wie bei mir) durch die Prostatektomie geschädigt/ durchtrennt sind und nicht mehr reagieren, hilft es nicht mehr( –Nervus pelvinus vom Detrusormuskel/ Sphinkter durchtrennt?, Diagnose mittels Urodynamik?)


Meinen persönlichen Ausführungen/Meinungen , die ich aus eigenen Erfahrungen sammelte, will ich voranstellen, dass ich seit fast einem Jahr erfolgreich Kondomurinale verwende. Ich rate auch jeden Betroffenen, der entsprechende Voraussetzungen besitzt, diese zu benutzen.
Für die anderen Betroffenen bleibt nur die „2.Wahl“-die aufsaugenden Hilfsmittel. Damit sammelte ich über 17 Jahre eigene Erkenntnisse, also auch mit der Krankenkasse und den Leistungserbringern. Das soll aber nicht heißen, dass ich alles absolut richtig gemacht hätte.

Bei der Bewertung ist es unerlässlich, dass man den jeweiligen Schweregrad der Inkontinenz berücksichtigt. Dazu gehören auch die Grunderkrankungen, teilweise auch die Mehrfachbehinderungen und bisweilen das Lebensalter. Hier habe ich den Eindruck, dass -Gerd, Bill und Sebald- noch einige kurze Angaben zum besseren Vergleich ergänzen sollten.
Es existieren doch erhebliche Unterschiede, sodass bei völliger Harninkontinenz nicht nur die Qualität und Ausführung sondern auch die Anzahl der Hilfsmittel angepasst werden muss. Geht man hier Kompromisse ein, treten erhebliche gesundheitliche Probleme auf, die zwangsläufig höhere Kosten verursachen. Dazu werde ich im Folgebeitrag anschauliche Erklärungen beisteuern.


Die Verwendung von Penisklemmen sind absolut – und das ist nicht nur meine persönliche Erkenntnis- lediglich für temporären Einsatz geeignet. Neben der Beeinträchtigung des Blutflusses (trifft auch für den Artikel C3 zu, obwohl in der Artikelbeschreibung des Herstellers anders beschrieben) besteht große Gefahr, dass sich Urin bis zur Niere angestaut. Außerdem treten dauerhafte Schädigungen an der Harnröhre auf. Falls Beweise gewünscht werden, eröffne ich ein neues Thema.

Mein Empfehlung: Wer in der Lage ist Penisklemmen einzusetzen, den rate ich das Kondomurinal zu verwenden.

Die Bevorratung von aufsaugenden Hilfsmitteln, besonders für hochgradig Betroffenen, dürfte sich praktisch sehr schwierig arrangieren lassen. Der erforderliche Platz für die voluminösen Artikel dürfte in der Regel nicht zur Verfügung stehen. Für Motten sind die Produkte uninteressant, allerdings dürfte eine lange Lagerung die Eigenschaften der Hilfsmittel nachteilig verändern.

Bis demnächst und ich würde mich auf Erwiderungen – auch gegenteilige sehr freuen

Horsty

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15 Jan 2014 11:49 #34 von Sebald
Hallo Horsty,

Du würdest gerne in einen Vergleich der Inkontinenzsituationen einsteigen. Ich finde aber nicht unbedingt, dass man mit näheren Angaben zu Behinderung, Lebensalter usf wirklich vergleichen kann. Dies erscheint mir auch nicht unbedingt notwendig, weil trotz dieser Daten der Alltag der Personen und damit auch ihre Ansprüche unterschiedlich sein können. Vom je individuellen 'Wolfühlniveau' mal ganz abgesehen.

Wer 'nur' ein leichte Inkontinenz hat, wird, so denke ich, mit der Pauschalisierung der aufsaugenden Produkte keine wirklich überdimensionalen Probleme bekommen. Mit geringen Urinmengen kommen sicher auch die Kassenmodelle noch irgendwie klar.

Im übrigen hatte ich Gerds Hinweis auf die Penisklemme so verstanden, dass er diese nur in geringen Zeitabschnitten, also vielleicht mal für eine Stunde einsetzt. Alles darüber hinaus wird sicher kritisch.

(Für welche schlechten Zeiten allerdings Gerd einen Vorrat anlegt, müsste er vielleicht nochmal erklären.)

Mit der Pauschalisierung werden v.a. jene Personen sicher nicht glücklich, die oft und dann schwallweise Urin verlieren und eventuell noch eine zusätzliche Stuhlinkontinenz haben. In diesen Fällen kommt man nämlich qualitativ und quantitativ schnell an die Grenzen des Produktes.

Und genau dann möchte man nicht von einem Mitarbeiter des Lieferanten dumm angemacht werden. Beziehungsweise hören, dass nur er darüber entscheide, und dass mehr als drei Stück pro Tag niemals drin sein werden.

Gegen die Ausschreibungen an sich wird man nicht gut angehen können, wohl aber gegen solche Eigenmächtigkeiten.

Beste Grüße,
Sebald
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16 Jan 2014 06:39 #35 von Horsty
Hallo Sebald,

wie schon in deinen zahlreichen informativen und hilfreichen Beiträge (und das schon seit nahezu 6 Jahren!), stimme ich dir auch in deinen neuesten Darstellungen grundsätzlich zu.

Ich gebe dir völlig Recht, dass ein Vergleich (falsche Wortwahl von mir)der Inkontinenzsituation keinen Sinn macht – war auch nicht von mir so gedacht. Wollte nur klar stellen, so wie du es richtig geschildert hast, dass man zwar mit leichter Inkontinenz mit der Pauschalisierung in der Regel klar kommt. Bei schwereren Fällen ist es unumgänglich, ausgehend von der Beurteilung des Arztes, Einzelentscheidungen zu treffen, die auch die Kassen einschließlich Leistungserbringer akzeptieren müssen. Es kann doch nicht sein, dass der Betroffene jedes Mal einzeln prozessieren muss.

Außerdem empfindet und erlebt es jeder anders und alle individuellen/subjektiven Faktoren können nicht erfasst werden.

Erschwerend kommt noch hinzu, dass keine verbindlichen Standards zur Testung der Qualität existieren. Der übliche Tauchtest nach ISO 11948-1 ist für die Praxis absolut untauglich. Man wird z.B. niemals von der Größe des Tanks die Leistung eines Fahrzeuges ableiten können.

Neben dem Fassungsvermögen eines aufsaugenden Hilfsmittels ist es viel entscheidender die Aufsauggeschwindigkeit und die Restnässe unter Druck zu messen. Es muss also eine Messung unter realistischen Bedingungen vorgenommen werden. Wie diese schon seit längere Zeit praktiziert, aber nicht allgemein verbindlich wird sieht man hier:
www.google.de/?gws_rd=cr&ei=U2bXUrqQFMXG...w#q=Active+Zone+Test

Gerd’s Aussage:“ Mein Tipp: Horten! Auch wenn ich mal weniger benötige, weil ich mir mit "Trick 17" neuerdings behelfe(Penisklemme)“, habe ich allerdings anders verstanden. Hier könnte man schlussfolgern, dass man mit der Penisklemme in der Lage sei einen Vorrat anzulegen.

Es grüßt Horsty

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16 Jan 2014 21:04 #36 von Karlchen
Das Problem ist eigentlich ein politisches. Auch wenn ich eher zur Fraktion der weniger stark Betroffenen gehöre, hatte ich trotzdem meine Probleme mit der Krankenkasse bzw. mit dem Versorger.

Das Problem liegt da:
Krankenkasse: Wir verstehen das nicht, dass die Versorger mit dem Geld, was wir Ihnen zahlen, nicht klarkommen. Sie haben doch ein Angebot abgegeben!

Absolut nachvollziehbar.

Versorger: Wir kommen mit dem Geld, was die Krankenkasse inzwischen bezahlt nicht mehr klar.

Pech? Nein, ist auch nachvollziehbar.

Bis zur Änderung zahlte die DAK an Tena knapp 30 Euro pro Monat, jetzt nur noch 26 glaube ich. Irgendwann geht dann die Mischkalkulation nicht mehr auf und einige Produkte fallen aus dem Raster.

Was dabei politisch ist? Ganz einfach, die Preise müssen immer weiter sinken. Ich frage mich nach wie vor allen Ernstes warum das so sein muss. Die Krankenkassen machen Überschüsse!!!! Und das seit Jahren.

Wohin das führt mit den ewig sinkenden Preisen zeigt sich z.B. beim Lebensmittelmarkt. Es kommt immer mehr Müll auf den Markt und das zum Teil im wahrsten Sinne des Wortes.

So geht es eben auch in unserem Bereich.

Was mich angeht hatte ich mich irgendwann damit abgefunden, dass ich jeden Monat knapp 30 Euro zuzahlen muss. Sammelt meine Frau für die Steuererklärung und so muss man weniger Steuer zahlen.

Was ich aber wirklich eine Unverschämtheit finde ist die Tatsache, dass auch Tena "mein" Produkt verschlechtert hat. Die Plastik-Umverpackung hat keinen Tragegriff mehr, es gibt auf den Hotpants keine eingedruckte Chargennummer mehr und das Produkt selber ist gefühlsmässig schlechter geworden. Ich kann es nicht beweisen, weil ich keine alten Hotpants mehr habe.

Sprich: Tena kriegt von der DAK und mir zusammen fast so viel für einen Karton Hotpants wie der günstigste Lieferant im Internet von mir haben will. Sprich weiter: Die haben ihre Gewinnspanne ganz einfach erhöht, sparen die Handesspanne fast komplett ein.

Das wirkliche Problem sind aber die Bürger an sich. Geiz ist geil wird irgendwann nicht mehr gehen!!!!!! Man kann nicht immer alles noch billiger haben wollen. Es ist irgendwann eine Grenze wo alles den Bach runter geht. Angefangen von Lebensmitteln, da finde ich es am schlimmsten.

Ganz vieles wird teurer, wie z.B. Strom, Wasser, Heizung usw. Ich habe das Gefühl, dass sowas einfach so hingenommen wird. Warum eigentlich? Ist das eine Grundeinstellung der Bürger inzwischen???????????

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18 Jan 2014 05:50 #37 von Horsty
Hallo Karlchen,

na, da hast du ja noch Glück, dass die DAK noch so viel bezahlt.

Unter den Titel: „Nur mehr 2 der 12 größten Krankenkassen sind noch versichtertenfreundlich“ hat der Selbsthilfeverband Inkontinenz e.V. am 13 Dez 2013 einige Dumpingpreise veröffentlicht.

www.selbsthilfeverband-inkontinenz.org/s...45710dc1747c6#p19825


Zusatz Info aus Berlin-Brandenburg : Den Rekord, wie sollte es auch anders sein, hält natürlich MOHAGE, die das „Rennen“ mit monatlich € 19,48 gewonnen hat.
Man kann sich ausrechnen, welche Zuzahlungen auf den Betroffenen zukommen und wann die anderen Kassen den ruinösen Wettbewerb folgen.

Tut mir leid, aber wie in einem anderen Thread vorgeschlagen „Ruhig bleiben und Tee trinken“ kann ich unter diesen Umständen keinesfalls. Ich selbst habe ja die Möglichkeit ein ableitendes System anzuwenden. Erinnere mich aber noch sehr deutlich an den unerbittlichen Kampf mit MOHAGE, als ich noch aufsaugende Hilfsmittel verwendete. Heute zahle ich nur die 10%, max 10€ monatlich und bin dann durch die 1% Regelung von weiteren Zuzahlungen befreit.

Da halte ich doch mehr zu der Aussage von Struppi: „Wenn sich auch nur ein Vierteil von uns wehrt und die Versorgung mit dem Mist ablehnt, den man uns anbietet, dann müsste doch etwas passieren?
In der Regel können die Betroffenen sehr selten die Mehrausgaben von der Steuer absetzen. Und wenn doch, ist es nur ein geringer Ausgleich; schließlich ist die Mehrwertsteuer bereits in‘s Staatssäckel geflossen.

Es ist doch nicht auszudenken, dass z.B. Matti bei seinen spärlichen Einkünften ca. 150,-€ für die „notleidenden“ Krankenkassen und ihren Leistungserbringern abzweigen muss.

Also wehren wir unsdoch massiv!

Hier die Entscheidung des Landessozialgericht (LSG) Berlin-Brandenburg in Potsdam, 15. Mai 2013:

www.vdk.de/deuschland/pages/themen/pfleg...te_windeln_verweisen

Es grenzt doch schon an Menschenverachtung, wenn man aus Gier auf Zeit spielt und auf eine „biologische“ Lösung aus ist.

Es grüßt Horsty

Nachtrag: Meine Domäne liegt zwar mehr bei der Handhabung eines Hammers, Schraubendreher, Säge etc., will aber auch etwas Zeit *investieren, um im Forum weningsten etwas zu bewirken.

An dieser Stelle dir, lieber Matti, herzlichen Dank für die Korrekturen meiner missglückten Beiträge.
Leider sind meine Bemühungen an der Volkshochschule gegenteilig umgeschlagen. Statt selbst Hilfe zu erhalten, übernahm ich die technische Betreuung der über 20 Nähmaschinen im Nähkabinett ehrenamtlich.

*Ich teile lieber nicht mit, wie viel ich brauche –glaubt mir doch keiner.

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18 Jan 2014 12:12 - 18 Jan 2014 12:19 #38 von matti
Hallo Horsty,

interessante Informationen findet man ganz offensichtlich auch bei anderen Selbsthilfeverbänden. Nach meinem Verständnis gibt es in der Selbsthilfe ja keine Mitbewerber, deshalb nur zu, immer munter drauf zu verlinkt.

Gerne möchte ich aber auch auf unsere langjährige Selbsthilfearbeit hinweisen. Wir haben uns bereits im Jahr 2007, als die ersten Hilfsmitteausschreibungen die Betroffenen erreichten, sehr massiv gegen die Auswirkungen ausgesprochen.

Leider ist uns dies nur teilweise gelungen. Die ursprünglich im Gesetz festgeschriebene Muss-Verordnung zur Hilfsmittelausschreibung wurde in eine Kann-Verordnung gewandelt. Im Jahr 2014 ist dies allerdings auch schon wieder ausgehebelt, weil faktisch fast alle Kassen die Versorgungen ausschreiben.

Das wir nicht mehr erreichen konnten, liegt zum einen daran, dass die Mitgliederstärkste Selbsthilfeorganisation zum Thema Inkontinenz (Kontinenz) sich diesem Thema als Fachgesellschaft, aus meiner Sicht, nur spärlich angenommen hat und zudem mit der Wirtschaft eng verflochten erscheint (dies schließe ich aus einer sehr aktuellen Schilderung eines Betroffenen und aus eigener Erfahrung).

Die drei bestehenden Selbsthilfevereine zum Thema Inkontinenz in Deutschland (von denen ich selbst zwei mit-/gegründet habe) schaffen es nicht ihre Interessenausübung zu bündeln. Dies liegt an persönlichen Animositäten der jeweiligen Vorstände und in einem Fall an einem Alleinstellungsanspruch und ausgeprägten Konkurenzdenken einer Gesellschaft im Bereich der Selbsthilfe.

Ich wiederhole mich zwar in der folgenden Aussage, es bleibt aber nach wie vor das Hauptproblem beim "Kampf" um unsere Rechte: Wir haben keine Legitimation. Mit 30 oder 40 Betroffenen und nicht mehr als 10 aktiven gewinnt man keinen Blumentopf. So einfach ist das.

Ich beschäftige mich seit dem Jahr 2001 mit der Selbsthilfearbeit im Bereich Inkontinenz. Habe wie schon erwähnt in dieser Zeit zwei Selbsthilfevereine mit-/gegründet und bin nach dieser ganzen Zeit in der Realität angekommen.

Unter Wikipedia ist zu lesen:

Desillusion (lat.) bezeichnet eine Enttäuschung oder eine tiefgreifende negative Erfahrung, die zu Resignation führen kann. Dabei kommt es zu einer Erkenntnis, die eine vorherige Interpretation der Tatsachen als falsch erkennt oder gar einen Teil oder das gesamte bisherige Weltbild (in meinem Fall die Möglichkeiten, bei völlig fehlenden Engagement des Personenkreises für den man sich einsetzt) infrage stellt.


Ach ja, hier einmal ein Einblick unserer Aktivität der letzten Jahre (dank geht nach wie vor an Christoph Saloschin, der sich bei diesem Thema für unseren Verein im Namen der Betroffenen ganz besonders engagiert hat):

Unser Engagement für die Interessen der Betroffenen...


Matti
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21 Mai 2014 07:34 #39 von Sebald
Hallo Matti,

ich ziehe das alte Thema noch einmal kurz hoch: Wie ist denn die ganze Sache eigentlich ausgegangen?

Bei welchem Anbieter bist Du jetzt gelandet? Gab es irgendwelche Reaktionen seitens Hartmann?

Das würde mich interessieren.

Beste Grüße,
Sebald

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28 Mai 2014 06:31 - 28 Mai 2014 06:32 #40 von Sebald
Guten Morgen Matti,

mein letzter Beitrag, mit der Frage, wie die Sache denn konkret ausgegangen ist, blieb leider (noch) ohne Antwort. Womöglich wurde er übersehen?

Nur deshalb diese kleine 'Erinnerung'. Es interessiert mich wirklich!

Schönste Regengrüße,
Sebald

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