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Anfängerfragen zum Einmalkatheter

12 Mär 2010 09:36 #1 von MariaT
Hallo an alle,
Bin froh, euch gefunden zu haben. Kurz zu mir. Bin 42 Jahre und habe eine Neuro-Erkrankung,teilweise Rollifahrerin. Jetzt zunehmenden Restharn gehabt, stationäre Abklärung mit Urodynamik . Ergebnis ist, ich muss den ISK lernen. Momentan schaffe ich das aber noch nicht wegen meiner Behinderung. Also leider 3 mal täglich durch Pflegedienst. Puh, alles schon heftig . Seit einer Woche findet es statt ,und ich bin sehr unsicher, ob wir alles richtig machen. Ich frage mal im einzelnen, was mir durch den Kopf geht, ja ?
1. Ist es normal,dass mir das jetzt noch weh tut ? EInführen ist machbar ,aber je länger er drin liegt ( es dauert eine Weile bei mir ) , desto mehr merke ich einen brennenden Schmerz . Hält Stunden an., nachdem er entfernt ist. Ist das okay am Anfang und wird besser ?
2. WIe ist es mit der Desinfektion ? Arzt sagt, nicht notwendig, Schwestern würden lieber mit Desinfektion und sterilen Handschuhen arbeiten.
3. Hat jemand Erfahrung mit einer Blase, die sich auch durch Katheter schlecht leert ? Der Harnstrahl hört auf, und wenn man dann eine MInute wartet oder die Lage ändert. können nochmal locker 200 kommen.

Ich danke euch für erste Hilfe .

Marita

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12 Mär 2010 13:20 #2 von Sebald
Hallo und herzlich Willkommen Maria,

ich selbst mache den ISK seit etwa 2 Jahren. Begonnen habe ich alleine, also mit Probe-Kathetern und gedruckter Anleitung. Erst danach bin ich zu meinem Urologen, bei dem ich dabei offene Türen einlief.

Zwei Deiner Beobachtungen machte ich anfangs auch, so daß ich trotz anatomischer Unterschiede einfach mal antworte.

a) die Schmerzen beim Kathetern könnten Folge muskulärer Anspannungen sein. Vielleicht aber auch eine Frage des Katheters. Benutzt Du Gel-Katheter? Eventuell einfach mal testen, ob Dir hydrophil beschichteten besser bekommen.

b) auch mein Urologe fand Desinfizieren unnötig. Zur Sicherheit benutze ich aber Octenisept.

c) Daß mittelgroße Urinmengen anfangs zurückblieben, war bei mir auch so (hatte Dr. Schacht dazu befragt). Womöglich legt sich die Blasenwand an die Katheteraugen und verchließt sie? Dann könntest Du vielleicht versuchen, den Katheter langsam zu drehen. Bei mir ließ das Phänomen nach etwa 2 Wochen jedenfalls nach. Vielleicht auch durch Gewöhnung der Blase? Schwer zu sagen. Da solltest Du sicher nochmal den Urologen zu befragen.

Nur Mut ... und schönste Grüße,
Sebald

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12 Mär 2010 18:33 #3 von MariaT
Hallo Sebald,
Herzlichen Dank für deine Antwort .Das hilft mir schon weiter. Das ungeschickte ist, mein Urologe ist für 3 Wochen in den USA, just jetzt wo ich angefangen habe. Hatten überlegt, bis zur Rückkehr zu warten, aber mein Befund ist nicht so toll, ich habe auch Beschwerden. Und ich habe ja momentan Krankenschwestern, die es machen.
Ich habe einfach die Kathter bekommen, die eine Schwester für mich ausgesucht hat. SInd aber glaub ich schon ganz gute, heissen Lofric.( sind die nun hydrophil ? Man muss erst drauf drücken, dann verteilt sich so eine FLüssigkeit, und dann öffnen. ) Heute war es etwas besser , denke bald, es ist einfach am Anfang alles empfindlich. Nachdem wir anfangs 2 mal das Bett unter Wasser gesetzt haben, wurde die Größe auf CH 14 erhöht. Jetzt klappt es ohne Zwischenfälle, tut aber etwas weh. Ist CH 14 viel ?
Sogar in der Urologie war es so, dass nach dem Kathter noch Urin in der Blase blieb. Drehen und so haben wir immer gemacht. Mein Hausarzt vemutet, die Blase ist durch extrem hohe Restharnmengen ausgeleiert. Jetzt wissen wir, wenn es fertig ist, noch warten. und Bauch leicht massieren, dann läuft es nochmal. Ich habe , glaube ich jedenfalls, dabei eine ähnliche Diagnose wie du, vielleicht kein Zufall. ( habe kurz deinen alten Thread angeguckt) Blase schlaff und Beckenboden zu angespannt. Hast du auch so hohen Restharn, ich bis zu 600 ml. Und die Blase fasst doppelt so viel wie normal. Habe manchmal 1000 ml drin und kaum Druck.

Hm,für mich alles neu und schwer. Aber man kämpft sich da durch. Danke und herzlichen Gruß
Marita

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12 Mär 2010 18:42 #4 von Sebald
Hallo Maria,

sehe gerade Deine Antwort. Ganz schnell: die Lofric-Katheter sind hydrophil. CH 14 ist ein Standarddurchmesser, der bei fast allen stimmt. Ich denke, da macht ihr nichts verkehrt. Und tatsächlich ist vieles eine Frage der Einübung und körperlichen Gewöhnung.

Alles Gute,
Sebald

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12 Mär 2010 20:25 #5 von matti
Hallo Maria,

ich würde auf ein desinfizieren der Harnröhrenöffnung nicht verzichten. Gerade in den ersten 1,5 cm der Harnröhre "sitzen" nicht selten Keime bzw. Bakterien, welche du mit dem Katheter dann in die Harnröhre einbringst.
Den Katheter solltest du nicht zu weit in die Blase schieben; sobald Urin fließt, den Katheter noch 1-2 cm vorschieben und danach in der Stellung belassen. Wenn der Urinfluß aufhört, Katheter Stück für Stück langsam zurückziehen, um eine vollständige Entleerung zu gewährleisten.

Evtl. noch andere Katheter ausprobieren. Wie Sebald schon schreibt gibt es zwei unterschieldiche Systeme der Gleitmittel. Evtl. kommst du mit einem Gelkatheter besser zurecht. Die Größe des Katheters ist nicht pauschal zu beurteilen. Diese richtet sich nach den individuellen anatomischen Verhältnisen. Evtl. ist deine Harnröhre durch die "Manipulation" etwas gereizt. Dies könnte die Ursache für dein "Brennen" nach dem katheterisieren sein. Dies sollte aber nicht dauerhaft so bleiben. Falls doch, den Arzt ansprechen!

Gruß

Matti

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13 Mär 2010 12:51 #6 von Struppi
Hallo Maria,

ich kann mich nur Sebalds und Mattis Antworten anschließen. Insbesondere die Idee, noch mal andere Katheter auszuprobieren, wollte ich dir aber noch mal nahelegen. Mit Kathetern von Lofric hatte ich ähnliche Probleme wie du, es kam zu einer Reizung der Harnröhre. Ich habe mir dann diverse Muster bestellt und bin schließlich bei Coloplast hängen geblieben; seitdem ist es nicht wieder zu Reizungen oder gar einer Blutung gekommen. Was ich damit sagen will: Probiere einfach verschiedene Systeme und auch Größen aus, die gängigen Hersteller haben eine gute Internet-Präsenz und bieten eine unproblematische Musterbestellung an.

Gruß

Hannes

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16 Mär 2010 18:30 #7 von MariaT
Hallo an alle,
Ein dickes Dankeschön für alle guten HInweise. Sorry, dass ich mich jetzt erst wieder melde, aber ich hatte gestern auch noch einen wichtigen beruflichen Termin. Tja, mittlerweile nutzen wir das Octenisept, und eigentlich finde ich das gut so. Nur ist leider die Kathererisierung noch schmerzhafter jetzt, bin nicht sicher, vermutlich hängt das nicht zusammen mit dem Zeugs. Vorhin war es echt fast ein Alptraum. So weh hat während es ganzen Aufenthalts in der Klinik nichts getan. Einführen geht völlig schmerzlos. Wenn der Kathter eine Weile liegt ,diesmal waren es 800 ml , bekomme ich heftige Schmerzen. Rausziehen tut sehr weh, und danach brennt und schmerzt es etwa zwei bis drei Stunden. Ich grüble, ob der dann an der Blasenwand anklebt , denn übel wird es immer, wenn die Blase leer wird . Oder schiebt die Schwester den zu weit rein ? ALso so wird es nicht weiter gehen auf die Dauer.
BIn froh, wenn mein Urologe wieder da ist. Morgen geh ich mal zur Gyn, die hat Rat in allen Lebenslagen und könnte mal kontrollieren, ob ich vielleicht sogar schon einen Infekt habe.
Falls ihr noch Rat habt, freue ich mich auch. Das Produkt werde ich jetzt mal wechseln, zumindest ausprobieren, ob es mit anderem Fabrikat besser wird.

Ganz ganz dickes Dankeschön , sagt

Marita

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18 Mär 2010 14:00 #8 von Sebald
Hallo Marita,

das klingt wirklich unangenehm und nicht eben 'alltagstauglich'! Aus der Ferne läßt sich natürlich nur grob raten, woran's liegt. Zumal Du ja eben nicht selbst katheterst, sondern ein Pflegedienst. Die von Matti bereits erwähnte Einschubtiefe kann natürlich der Grund sein, oder eben doch eine Gereitzheit der Harnröhre (nicht unbedingt auch der Blase). Hier ist natürlich das Rückgespräch mit dem Urologen wichtig.

Tatsächlich unterscheiden sich die Katheter mehr als man zunächst vermuten würde. Und damit meine ich jetzt nicht nur die Systeme 'Gel' oder 'hydrophil', sondern auch die Bauart an sich. Coloplast etwa legt wert auf gerundete Katheteraugen, die weniger reizen (sollen). Auch bei der Katheterspitze gibt es drei oder mehr Lösungen, also gerade (Nelaton), gebogen (Tiemann) bzw. noch eine dritte, in sich flexible Variante, deren Namen mir jetzt nicht einfallen will. Hier nochmal die Internetauftritte befragen.

Mir war nicht ganz klar, wie lange der Katheter bei Dir jeweils drin bleibt. Mehrere Minuten? Was, denke ich, vielleicht zu viel wäre. Vielleicht läßt sich auch über eine andere Sitz- oder Liegeposition noch etwas erreichen?

Alles nur so Überlegungen - halte durch und alles Gute!
Sebald

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18 Mär 2010 14:10 #9 von Sebald
Und noch ein Nachsatz:

...die leicht gebogene, flexible Spitze heißt Ergothan. Schau vielleicht mal bei der Firma 'medical service' rein.

Schönste Grüße,
Sebald

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