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Beckenbodensenkung /Inkontinent

09 Dez 2017 16:24 #1 von annaba
Hallo, mein Name ist Anna, ich bin 40 Jahre alt und habe vor 7 Monate meine Tochter auf die Welt gebracht.

Leider war sie sehr groß (4.5 kg). Was mich glaube ich reingeritten hat war die Tatsache dass mich die Hebamme hat sehr pressen lassen, ich kann auch seit der Geburt jetzt keinen Druck mehr aufbauen, ich kann nicht drücken. Mir ist bei der Geburt da irgendetwas kaputt gegangen :(

So, am ersten Tag schon nach der Geburt habe ich gemerkt dass etws nicht stimmt...ich konnte nichts halten....und ich hatte das Gefühl das Rektum ist tiefergelegt??

Die nächsten 6 Monate waren dann nur mies, weil sich eine Dranginkontinent entwickelte. Erstes Zeichen, 10 SEkunden Zeit, sonst: unfall.
HAbe den sommer 2017 demzufolge im Wohnzimmer verbracht :( (Behandlungssvorschlag des hiesigen Proktologen: nehmen sie halt ein paar Taschentücher mehr mit...)

Leider stimmen bei mir auch andere Sachen nicht, und es wurden eine leichte Zystozele und eine leichte Rektozele diagnostiziert. Damit habe ich mich aber nicht zufrieden gegeben, denn ich kenne Leute mit leichter Zystozele und Rektozele die lustig durch die WElt marschieren, während bei mir die ersten Monate nach der Geburt gar nichts ging. Keine Kraft zum Spazierengehen.

HAbe dann ein Mrt bekommen. Darauf wurde dann ENDLICH (nachdem mich drei Ärzte abgewiesen hatten) eine starke BEckenbodensenkung festgestellt. Also sprich der Beckenboden an sich ist gesunken, plus dazu zysto und rektozele.

Ich bin ziemlich verzweifelt über diese Diagnose.

So, jetzt hat es angefangen dass ich weitere Probleme hintenrum bekomme. Die Dranginkontinenz hat sich gewandelt, nämlich dahin dass gar nichts mehr geht. Jeder Tag ist ein Drama. Ich weiss echt nicht mehr weiter. Habe mir so ein Irrigiersystem gekauft, was aber mittlerweile auch icht mehr hilft. Mein Darm arbeitet irgendwie nicht mehr. Glyzerinzäpfchen helfen (noch). Winde kann ich nicht halten, weichen STuhl auch nicht.

Ich habe irgendwie das GEfühl, dass mein Darm aufhört zu arbeiten, und vedächtige ganz stark den Moment des Pressens während der Geburt, wo irgendetwas kaputt ging (Nerven? REktum verschoben?).
Mir gehen die Funktionen verloren, und mir gewaltig die Düse :(

Leider finge ich zum Thema Beckenbodensenkung gar nicht im Internet. Nur zu Rektozelen, aber nicht zur Senkung des Bebos an sich.

Kann man da etwas tun? Wisst ihr ob sich Nerven regenerieren können?
(wen ich z.B. auf Klo gehe, merke ich nichts. Ich hatte früher auch normalen Stuhl heute ist irgendwie alles anders :( )

Ich mache jeden Tag Übungen, aber nichts hilft.

bin ziemlich verzweifelt.

Nächste Woche hab ich Termin beim Neuro, dann werde ich wohl mehr erfahren, und im Januar beim Prokto.

lg Anna

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09 Dez 2017 16:32 #2 von annaba
oh und: schliessmuskel ist ok lt ultraschall.
aber ich denke weil ich immer so einen druck auf dem po habe (rektum?) kann der muskel nicht entspannen und ist deshalb so schwach?

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09 Dez 2017 21:53 #3 von Matti
Liebe Annaba,

zunächst möchte ich dich ganz herzlich im Vereinsforum der Inkontinenz Selbsthilfe e.V. begrüßen.

Die Funktionsfähigkeit der Schließmuskelsysteme von Blase und Darm sind eng mit dem Zustand des Beckenbodens verbunden. Deshalb kann es bei einer Beckenbodensenkung durchaus zu den von dir beschriebenen Problemen kommen.

Je nachdem, wie ausgeprägt die Lageveränderungen bei der Beckenbodensenkung sind, kann konservatives Training (Beckenbodentraining) noch ausreichen. Im ausgepägten Fall, wird man womöglich nur noch operativ die Funktionen verbessern bzw. wieder herstellen können.

Wir listen in einer interaktiven Landkarte die qualifizierten und interdisziplinär arbeitenden Fachzentren für die Bereiche: Harninkontinenz, Stuhlinkontinenz, Proktologie und Koloproktologie auf. Dort erhälst du eine gute und auf Wunsch wohnortnahe Übersicht von Fachzentren, welche fachübergreifend Arbeiten. Bei den von dir geschilderten Beschwerdebild scheint mir dies sehr sinnvoll.

Unser Übersicht findest du hier: www.inkontinenz-selbsthilfe.com/service/...tschland-oesterreich

Zunächst erst einmal liebe Grüße

Matti

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10 Dez 2017 09:21 #4 von annaba
Vielen Dank!

Was mich interessieren würde, vielleicht weiss das ja jemand: kann man eine beckenbodensenkung wieder hochtrainieren?

ich mach jetzt seit mehreren Monaten Rückbildung.....nix passiert.
Ich war so fit, für Bauch und Po etc musste ich gar nichts machen. Aber die Mitte streikt. :(

Ich finde über Beckenbodensenkung leider gar nichts im Internet, nur über die verschiedenen Zelen.
Aber über eine Senkung des Beckenbodens an sich gar nichts.


lg anna

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10 Dez 2017 09:22 #5 von annaba
Und: was macht ihr für Bebo Gymnastik?

JEder Arzt rät mir Beboübungen zu machen, aber bei genauerer NAchfrage weiss dann keiner, was ich genau machen soll.

lg Anna

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10 Dez 2017 12:00 #6 von Matti
Hallo Annaba,

eine wirklich gute und ausführliche Information findest du beispielsweise hier: www.prolife-kontinenz.expert/beckenbodensenkung

Ich werde dieses Thema aufgreifen und zeitnah ein Monatsthema (auf unserer Homepage) draus machen.

Ob ein Beckenbodentraining noch alleine eine bereits bestehende Senkung beheben kann, liegt am Fortschritt der Senkung. Du schreibst ja bereits von einer Zystozele und Rektozele.
Generell haben wir hier aber aufgrund zahlreicher Rückmeldungen die Erfahrung gemacht, dass ein effektives Beckenbodentraining nicht durch alleinige Verordnung effektiv ist. Hier sollte eine gründliche Einweisung und Begleitung, über mehrere Therapiesitzungen, durch einen darin erfahrenen Physiotherapeuten erfolgen. Es ist nämlich gar nicht so einfach, einen "unsichtbaren Muskel" richtig zu trainieren. Sprich, du kannst (falsch) trainieren wie ein "Ochse" ohne jegliche Effizenz.

Gruß

Matti

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10 Dez 2017 18:51 #7 von Elkide
Hallo liebe Annaba,

auch von mir ein herzliches Willkommen. Gratuliere dir zur Geburt deiner Tochter. Es ist schade, wenn gerade die erste gemeinsame Zeit mit deinem Kind durch solche Probleme beeinträchtigt wird.

Wie Matti schon schreibt, kann man gerade beim Beckenbodentraining nicht genau die richtigen Muskeln anspannen, weil man einfach nichts anderes spürt. Ich bin Blasen- und Stuhlinkontinent seit 3 Jahren und habe schon viele Übungen zur Stärkung des Beckenbodens hinter mir. Meine Urologin hat mir daraufhin eine speziell ausgebildete Physiotherapeutin empfohlen, die eine Zusatzqualifikation hat. Sie darf aufgrund dieser Ausbildung den Beckenboden durch Scheide und After untersuchen und bei den Übungen kontrollieren, ob der Beckenboden richtig angesteuert wird. Das hat mir sehr geholfen, da ich vorher gar nicht merkte, dass ich überhaupt einen Beckenboden habe.

Inzwischen habe ich die Übungen so verinnerlicht, dass ich mehrere Male am Tag den Beckenboden trainiere. Man braucht allerdings viel Geduld. Meine Ärztin sagt, dass man hierbei nicht von Monaten redet sondern von Jahren.

Bin aber mit meiner jetzigen Therapie sehr zufrieden und die Inkontinenz ist nur noch sehr selten. Bekomme ca. alle 4 - 5 Monate Botoxspritzen und habe 2 Schrittmacher für Blase und Darm. Meine Blase entleere ich durch ISK und den Darm durch Irrigation. Es gibt also noch mehrere Optionen, deine Inkontinenz in den Griff zu bekommen. Du findest zu diesen genannten Begriffen Artikel auf unserer Homepage. Außerdem kannst du die Stichwörter in die Suchfunktion eingeben und erhältst viele Beiträge.

Wenn ihr in der Nähe ein Kontinenzzentrum habt, versuche dort einen Termin zu bekommen. Hier arbeiten Ärzte verschiedener Fachrichtungen zusammen und suchen gemeinsam für dich die richtige Therapie.

Drücke dir beide Daumen, dass dir bald geholfen wird und du eine unbeschwerte Zeit mit deiner Tochter verbringen kannst.

Alles Liebe
Elke

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11 Dez 2017 08:10 #8 von annaba
Hallo Matti, hallo Elke

vielen Dank für Eure Beiträge

ja, ich bin eigentlich nur noch fertig mit den Nerven.

Morgen habe ich einen Termin beim Neurologen, weil Verdacht Besteht auf Pudendus Schaden.

bin gerad an so einem Punkt, wo ich irgednwie echt nicht mehr kann.

Ich hab mir von den Ärzten schon so viel anhören müssen, von "das ist nur in ihrem kopf" "das bilden sie sich nur ein" "dann nehmen sie halt taschentücher mehr mit".

Habe jetzt selber über Pudendus Schaden gelesen und bin nur noch entsetzt und es macht aber alles sinn.

ich kann die bauchpresse nicht mehr aktivieren, habe jetzt seit neuestem nur noch Verstopfung.
Habe null Kraft da hinten.

Bezüglich des irrigiersystems....was nehmt ihr denn da?

Ich hatte mir eines über Amazon bestellt, das den Enddarm leert (ich kann ja nicht mehr drücken), aber es hilft mir natürlich nicht bei meiner derzeitigen Verstopfung.

Ich habe derzeit einfach nur noch Angst, weil der Pudendus nerv ja für das halten der Organe zuständig ist, und für die ennervierung (heisst das so?) der Bebo Muskeln.

Wenn die morgen herausfinden der Nerv ist kaputt.....dann kann ich ja eigentlch nur noch warten bis mir alle Organe rausfallen und ich total inkontinent werde? Schmerzen vielleicht nch obendrauf?

Ich hab einfach nur noch Angst.

Elke, hast du deine Inko durch das Kinderkriegen bekommen?

Ich bereue es jeden Tag so sehr keinen KS gewählt zu haben. so sehr.

HAbe ich so auf Jahr mit meiner Kleinen gefreut. Und sitze nur im Wohnzimmer und gräme mich weil ich nicht weiss, was mit meinem Körper passiert. Die Zystozele und Rektozele hab ich ja schon irgendwie verdaut, aber die komplette Beckenbodensenkung des Muskels sowie der mögliche Nervendschaden machen mich echt fertig :(

lg Anna

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11 Dez 2017 16:04 #9 von Elkide
Liebe Anna,

kann gut verstehen, dass dir das im Moment alles über den Kopf wächst. Es ist einfach ein blödes Gefühl, wenn der Körper nicht mehr so funktioniert, wie wir es erwarten. Ist doch schon mal gut, dass du bereits morgen einen Termin
beim Neurologen hast.

Du brauchst dir aber keine Angst machen, dass alles herausfallen könnte. Vielleicht ist der Nerv "etwas beleidigt", aber er muss ja nicht komplett ausfallen. Mit der richtigen Krankengymnastik kannst du viel erreichen. Auch kann es sein, dass nach der Geburt vielleicht der Hormonhaushalt etwas "verrückt" spielt.

Zu der Irrigation: ich verwende das Komplettsystem von Coloplast. Das solltest du aber auf keinen Fall ohne ärztliche Verordnung durchführen. In der Regel kommt eine speziell ausgebildete Mitarbeiterin zu dir nach Hause und erklärt dir wie es geht und ermittelt auch, wieviel Wasser du in den Darm pumpen solltest, damit die Peristaltik in Gang kommt.

Die Darmlähmung habe ich teilweise von den Medikamenten die ich nehmen muss und angeblich ist die Schließmuskelstörung durch die Geburten hervorgerufen. Meine beiden Kinder mussten beide mit der Saugglocke zur Welt kommen, wodurch beide Male der Damm bis zum After aufgerissen war. Wegen starker Narbenbildung musste beide Male die Naht erneut aufgemacht werden um die Naht zu begradigen.

Eine indiskrete Frage, die du auch nicht beantworten musst. Ziehst du deine Tochter alleine groß oder gibt es einen Vater, der dich unterstützt? Sehr hilfreich kann es sein eine Mutter/Kind-Kur zu beantragen. Dort könnte man dir mit gezielter Gymnatik, Entspannungstechniken usw. bestimmt helfen. Du kannst dir in der Regel von der Diakonie oder von der Caritas den Antrag holen und musst dann damit zu deinem Hausarzt. Das weitere Verfahren wird man dir dort erklären.

Wünsche dir viel Kraft und mach dir nicht zuviele Gedanken. Mit einer Rektozele und Zystozele kann man solange sie keine Beschwerden machen sehr gut leben. Mein Proktokologe sagt immer, dass die Rektozele sogar die Inkontinenz positiv beeinträchtigt, da der Darminhalt erst einen Umweg machen muss.

Liebe Grüße
Elke

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13 Dez 2017 09:36 #10 von annaba
jetzt hab ich irgendwie ganz viel geschrieben und der beitrag ist weg..?

danke elke für deine antwort! das ist lieb.

ja, mir wchst gerad alles über den kopf.

sie senkungen, die aussicht auf die zukunft. ich krieg das gerad gar nicht gebacken.

danke für den tipp mit der diakonie, werde ich mal anrufen!

ich war gestern beim neuro.

also der pudendus nerv wurde leider geschädigt. lebt jetzt noch zu ca. 60%. also abschluss bekam ich noch mit dass ich dann mit 60 wohl total inkontinent sein werde.

tja.

:(

ich hab einen freund, der tut auch sehr viel, aber aber ist halt rund 10-12 h ausser haus.

und ich sitz dann hier und mach mir sorgen und nch mehr sorgen und noch mehr sorgen.

ich hab auch so symptome wie flau sein, und dass mir dann total der kreislauf rutnergeht, und ich denke das kommt vom darm her.

ich kann ja auch nicht drücken, wäre eigentlich ein zeichen von pudendus schädigung, aber der arzt meint es wäre was mechanisches, und da frag ich mich was da unten alles verrutscht ist.

und da mir jetzt schon so flau ist, frag ich mich täglich, wo ich in 10 jahren bin.

mir nimmt das halt gerad so ziemlich jede lebensfreude, das ganze so als gesamtpaket.
die senkungen, die ungewissheit, die fehlende empathie der ärzte. überall wird man als bekloppt angesehen, und ich bin ja "froh" dass ich jetzt mal maschinen im spiel hatte (mrt, nervenmessung), die mir endlich bestätigt haben, dass da was nicht in ordnung ist, nachdem mir alle ärzte nur sagten, das ist alles ok und die senkungen wären nur gering.
ich hab wirkich jeden tag furchtbare angst, dass es noch schlimmer wird, und doch irgendwas rausfällt und zu wissen dass ich dann in 20 jahren inkontinent bin...ein ständiges damokkles schwert über meinem kopf. und ich will doch nur meine tochter geniessen, und kann es so gar nicht :(

fühle mich irgendwie sehr alleine gelassen.

mitte januar hab ich termin beim proktologen, und dann wird in der beckenbodensprechstunde besprochen, was sie mit mir machen.

ich bin eifnach nur traurig, wie alles gelaufen ist.

:(

lg anna

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