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Ein Indischer Abend

13 Dez 2015 12:24 - 13 Dez 2015 12:27 #1 von Johannes1956
Hallo,

Gestern gab es Indische Küche, für alle Interessierte gibt es eine Beschreibung der Zubreitung und Gestaltung.

Bei Themenabenden ist mir, neben möglichst authentischer Küche, auch das entsprechende Ambiente wichtig. Für Indien habe ich die Farben rot im Vordergrund und grün im Hintergrund gewählt.





Bunte Rosen bilden einen guten, warmen Kontrast. Tischtücher, Servietten, wie zufällig im Bücherkasten präsentierte Indische Köchbücher, Kerzen und diverser Schmuck sind aufeinander abgestimmt.

Ich verwende dieses Kochbuch, variiere aber immer.



Die Geruchsatmosphäre ergibt sich von alleine beim Rösten der Gewürze für das garam masala. Kreuzkümmel, auch Cumin genannt, Koriandersamen, Schwarzer Pfeffer, Kardamonkapseln zerdrückt, Nelken und zekleinerte Zimtstangen werden in Ghee langsam und nicht zu stark geröstet.

Danach zermahle ich die gerösteten Gewürze in einem Mörser, aus dem nach und nach ein betörender Duft aufsteigt. Ich verschliesse den Mörser mit einer Frischhaltefolie, damit die wertvollen Aromen gefangen bleiben bis zu ihrem Einsatz.

Danach widme ich mich der Vorspeise. Ich habe vorgefertigte Papadam gekauft, Punjabi Masala Papads, Linsenmehlfladen nach Punjabi Art gewürzt, die sind nicht allzu scharf aber dennoch mit einer gewissen Note, die als Träger für die Chutneys hervorragend geeignet ist.

Das Minzchutney mache ich selbst, Mangochutney und Sweet Chilli kaufe ich fertig und verziere mit frischen Mangostücken (die Mango benötige ich sowieso für die Nachspeise) und frischen roten Chillistücken.

Ich habe drei Packungen frische Minze gekauft, zupfe die Blätter ab, schneide eine Zwiebel (ich nehme die milde rosa Zwiebel), den Knoblauch und eine frische grüne Chillischote klein, gebe alles in kleinen Portionen in den Mixer, füge Salz, etwas Zucker und Zitronensaft dazu und püriere fein.

Garniert wird mit einem frischen Minzenblatt. Man muss Minze mögen, aber wenn man Minze mag, ist dieses Chutney unvergleichlich!

Die Papadams werden in einer Palatschinkenpfanne, die sehr heiss gemacht wird, kurz auf beiden Seiten erwärmt, bis sie knusprig sind, dann werden sie nach und nach im Rohr warm gestellt. Bei dieser Arbeit bin ich nicht ansprechbar, ich muss aufpassen, dass die Papadams braun werden aber nicht anbrennen, das geht im 10 Sekundentakt, bis die etwa 20 Stück aufgestapelt auf einem großen Teller servierbereit sind.



Dazu kann man ein Mangolassi, das ist ein kühlendes Getränk aus pürierten Mangos (ich nehme Alphonso Mango Pulp aus der Dose) mit Joghurt und Mineralwasser verdünnt und einem Schuss Rosenwasser. Ich habs diesmal weggelassen und in Anbetracht der kühlen Jahreszeit Jasmintee dazu serviert.

Was zu den Papadams auch noch gut dazu passt, ist Tamarindenchutney, nur war diesmals keine frische Tamarinde verfügbar.

Der heisse Tee und die scharfen Chutneys mit den knackenden Papadams stimmten meine Gäste friedlich und machten sie bereit für meine Hauptspeise, Huhn in Mandlsauce und dazu zwei Sorten von Reis, einmal weisser Basmati und der zweite mit Safran, Rosinen, Karottenstückchen und Cashew Kernen.

Beim Huhn nehme ich eine Mischung aus Brust und ausgelösten Haxen, denn nur Brust kommt zu einseitig, trocken, ich nehme ein ganzes Huhn und löse alles selbst aus, das mache ich schon am Vortag, lege dann die in Würfel geschnittenen Teile in Joghurt ein, welches ich mit fein geriebenem Knoblauch, frischem geriebenen Ingwer und Curcuma würze und lasse es über Nacht im Kühlschrank. Aus den restlichen Teilen stelle ich mit Wurzelwerk eine Hühnersuppe her, die ich dann für des Murg Man Pasand, das Huhn in Mandelsauce, brauche.

Ich gehe nicht streng nach Rezept vor, die Variante, die ich nehme, und sie hat sich bewährt, ist, dass ich in der Hühnersuppe rote Linsen koche, ich habe für ein kg Huhn - ja, ich koche immer in großen Portionen, da sich in sehr großen Töpfen die Düfte und Aromen besser entwickeln und sich alle am nächsten Tag freuen, wenn noch etwas über ist - etwa 150 g rote Linsen genommen. Die weich gekochten Linsen (das geht bei roten Linsen sehr schnell) ergeben dann eine gute Bindung der Sauce.

Ghee ist wichtig, kaufe ich auch beim Inder am Naschmarkt. Ich koche alles in einem entsprechend großen Topf. In reichlich Ghee kommen die Zwiebel, langsam anrösten, bis sich die Zuckermoleküle entfalten, dann kommt eine rote Chilli dazu, dann das Huhn unter hoher Hitze, das garam masala, ein Sternanis, eine Zimtstange extra, und je nach Geruch der entweicht noch dies und das aus meiner Schatzkammer der Indischen Gewürze, bis es so riecht wie es eben riechen soll. Dann kommen klein geschnittene Fleischparadeiser, enthäutet, dazu und aufgegossen wir mit einer Mischung aus Kokosmilch und Schlagobers und dann offen geköchelt, immer wieder umrühren, etwa eine halbe Stunde oder etwas länger, bis die Sauce eine cremige Konsistenz entwickelt hat.

Wenn es zu flüssig ist, binde ich mit Soßenbinder von Erntesegen. Später kommen die nicht zu fein gemahlenen Mandeln dazu und ich habe diesmal auch Ananasstückchen dazugegeben.

Ich bereite das Huhn einige Stunden bevor die Gäste kommen vor, lasse es dann ruhen und auskühlen und wärme es kurzfristig vor dem Essen auf. Der Vorteil ist eine saubere Küche und ein gut durchgezogenes Mandelhuhn mit richtiger Konsistenz.



Frische Korianderblätter stelle ich extra, denn den Geschmack von frischem Koriander mag nicht jeder. Der kann nach Belieben über das Mandelhuhn gestreut werden, so wie der scharfe Chilli aus der Mühle, für diejenigen, die es schärfer brauchen.

Mein Mandelhuhn ist so mild, sodass es alle essen können und sich auf die Nachspeise freuen.

Magocreme! Die geht einfach und schnell. Ich püriere einen Teil der fischen Mango (ich nehme die gelben, reifen) zusammen mit Alphonso Mango Pulp und mische vorsichtig geschlagenes Obers unter. Stelle die Creme für einige Stunden kühl und garniere zu Schluss mit frischen Mangostücken.





Dazu gibt es Soan Cake, die habe ich auch fertig gekauft, obwohl die Herstellung durchaus interessant klingt. Wen es interessiert, hier ein Link für die Herstellung der Soan Kekse.

himmlischesuessigkeiten.blogspot.co.at/2...he-suigkeit-die.html

Selbstverständlich war der Gastgeber in seiner roten Kurta und wer es ganz stimmig machen will, hat für seine Gäste Saris bereit um alle für diesen einen Abend zu einer echten kulinarischen Reise zu verführen.



Gutes Gelingen allen, die einmal einen solchen Themenabend gestalten möchten,

Johannes
Folgende Benutzer bedankten sich: Annabelle, hippo80, Günti

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13 Dez 2015 17:05 #2 von Summer
Hallo,

sehr schön, Johannes :)

Da bekommt man gleich Hunger.
War bestimmt sehr lecker.

Lg Summer

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13 Dez 2015 21:15 #3 von Bernhardine
Heirate mich, Johannes!!!! ;-)

Fällt das unter Folter : ich komme ausgehungert von der Arbeit auf dem Weihnachtsmarkt nach Hause, mache den Rechner an und lese diesen Bericht!!!
Schon das Lesen macht Appetit. Toll, dass du so schön über diese besondere Essen schreibst und uns teilhaben lässt.

Ganz liebe Grüße

Bernhardine

Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten , weitergehen !

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13 Dez 2015 21:58 #4 von Annabelle
Lieber Johannes,

das sieht ja irre lecker aus. Meine Erfahrungen mit indischem Essen beziehen sich auf Restaurantbesuche in London und dort war jedes Gericht, egal welcher Gang, hellbraun. Alles sah so gleich aus und schmeckte leider auch so, dass es es bis jetzt nicht noch einmal probiert habe.

Aber diese Farbenpracht, diese wunderbaren Dekorationen, ich werde es doch noch einmal versuchen. Und so rücksichtsvoll von Dir, den Koriander beizustellen. Mein Mann liebt ihn und ich meine, ich beiße in ein Stück Seife. Wir lieben beide asiatisches Essen, mein Mann vor allem Thai. Jetzt werden wir uns hier in Aachen einmal ein gutes indisches Restaurant aussuchen. Dank Dir.

Lieben Gruß, Anna

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14 Dez 2015 06:35 #5 von Johannes1956
Hallo, ihr Lieben!

Danke für die Komplimente. Ich koche für mein Leben gerne und nehme mir auch die Zeit dafür. Es ist für mich ein perfekter Weg, meine Geadnken frei zu bekommen und Kreativität zuzulassen.

Und, liebe Bernhardine, ich musste schmunzeln, hab schon länger keinen Heiratsantrag erhalten (wohl weil meine Verehrerinnen ob meines bereits Verheiratetseins wissen ;) ), aber Du kannst bei Deinem nächsten Wien Besuch gerne in den Genuss meiner Küche kommen, einfach vorher anmelden!

Ich geh aber auch gerne essen und da gebe ich Anabelle durchaus recht, gute Indische Küche ist rar. Zumeist, wie Du es beschreibst und ungeniessbar scharf. Aber ich kenne zwei gute, einen in Wien und einen in Kufstein.

Und wer Indisch mag, sollte sich unbedingt den Film "Madame Mollory und der Duft von Curry" ansehen. Taschentücher mitnehmen, so schön!

LG

Johannes

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16 Dez 2015 13:02 #6 von BeiGertrud
Ja, Johannes,

da kann ich mich nur anschließen...alles gut durch organiesiert und vorallem das passende Outfit für die Küche Indiens...Perfekt !!!

Herzliche Grüße

Holger

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17 Dez 2015 10:15 #7 von Martl
Hallo Johannes,
Schaut ja alles sehr gut aus ..... Esse auch gerne Indisch, leider bin ich nicht so versiert was die Kochkünste angeht und muss auf Indische Lokale zurück greifen.... Bin vor ein paar Jahren länger in Norddeutschland ( Celle - Niedersachsen ) gewesen und min. wöchentlich 1, 2 x beim Inder gewesen ... Ich liebe das Naanbrot und die Lammvariationen.

Bei mir am Land gibt es leider wenig bis gar keine Möglichkeiten .... wenn es mich dann doch einmal na h Wien verschlägt beginnt dann immer die Suche .... vielleicht hast du ja einen guten Tipp für mich

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