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Spdk entwöhnen?

02 Mai 2025 10:07 #1 von Donna
Hallo liebe Mitglieder,

ich habe eine Frage hinsichtlich der möglichen Entfernung des SPDK.

Mein Mann ist im letzten Jahr an einer Hirnhaut-/Gehirnentzündung erkrankt, was u.A. ca zwei Monate Koma zur Folge hatte.
In dieser Zeit wurde ihm auch ein SPDK gelegt.

Nun ist er in der neurologischen Reha und trainiert fleißig, natürlich immernoch mit starken körperlichen Einschränkungen.
Er ist auch immernoch stuhlinkontinent und eben mit dem SPDK versorgt.

Nun habe ich von Blasentraining gelesen, aber auch, dass dies beim SPDK möglicherweise aufgrund des Infektionsrisikos nicht infrage kommt.

Es wäre aber natürlich ein großer Gewinn für ihn den SPDK los zu werden.
Wie würde man hier vorgehen, bzw. wie entschieden, wann der richtige Zeitpunkt ist.

Weiß vielleicht auch jemand, wie man hinsichtlich der Stuhlinkontinenz vorgehen könnte? Kommt das "Gefühl für den Stuhlgang" von selbst wieder oder muss man das trainieren?

Ich möchte das Thema demnächst bei der behandelnden Ärztin ansprechen, mich aber vorher bestmöglich informieren.
Ich habe die Befürchtung, dass so etwas seitens der Reha als verfrüht abgelehnt wird, jedoch die Vermutung, dass man Mehraufwand vermeiden möchte.

Ich freue mich über Antworten oder Erfahrungen.
Viele Grüße

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02 Mai 2025 11:23 #2 von MichaelDah
Hallo Donna,

bitte verstehe, dass wir hier im Rahmen der Selbsthilfe keine medizinische Beratung anbieten können. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich bei meinen Rehas sehr kompetent behandelt und versorgt wurde. Das mag sicher jeder anders erleben und es kommt bestimmt auch auf die Einrichtung an, aber insgesamt würde ich sagen, dass - insbesondere wenn man sich selbst oder ein Angehöriger um die Sache kümmert - oft ein gutes Ergebnis dabei herauskommt.

Deine Idee, gemeinsam mit deinem Mann und den Ärzten eine gute Lösung zu finden, ist sicher der richtige Ansatz. Ganz allgemein würde ich zu deinen Fragen sagen, dass ein Blasentraining auch mit SBK möglich ist. Ob das überhaupt - und wenn ja, wann - für deinen Mann sinnvoll ist, kann aber nur der behandelnde Urologe entscheiden, denn nur er kennt die genauen Umstände und Zusammenhänge. Ganz prinzipiell ist es so, dass so ein Training eher dann eingesetzt wird, wenn es darum geht, das Blasenvolumen zu verbessern - bedeutet: Nicht für jeden, der einen SBK trägt, ist das immer sinnvoll.

Die Frage, ob sich die Stuhlinkontinenz verbessert, wird vermutlich auch niemand so beantworten können. Allerdings kann ich dir auch hier aus eigener Erfahrung sagen, dass man sehr viel über Ernährung und Stuhlregulation erreichen kann. Alles in allem braucht es oft Geduld und einen langen Atem und man muss halt dranbleiben und sehen, was tatsächlich möglich ist.

Grundsätzlich kann dein Mann natürlich insbesondere über ergotherapeutische Maßnahmen gefördert werden, und ich nehme an, dass dies während der Reha auch geschieht. Je nach seinen Fortschritten kann es sinnvoll sein, diese Behandlung auch nach der Reha fortzusetzen. Allerdings ist dies eine Frage, die nur mit dem behandelnden Arzt der Rehabilitationseinrichtung geklärt werden kann.

Grundsätzlich würde ich den Ärzten der Rehabilitationseinrichtung vertrauen. Sie haben ein Interesse daran, deinem Mann zu helfen, und wenn sie die Situation so einschätzen, dass ein Blasentraining zu früh ist oder ungeeignet, würde ich das auch glauben. Allerdings muss man die Situation immer wieder neu beurteilen, da dein Mann ja auch Fortschritte macht. Dementsprechend kann es natürlich sein, dass die Behandlung dann angepasst werden muss. Daher ist es bestimmt sinnvoll, sich jetzt schon zu überlegen, wie die ärztliche Versorgung nach der Reha aussieht.

Viele Grüße
Michael

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04 Mai 2025 09:49 #3 von Donna
Hallo Michael,

vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Ja, wahrscheinlich war das etwas zu einfach von mir gedacht. Ich hatte irgendwie gehofft, dass es feste Vorraussetzungen gibt, die ein Blasentraining sinnvoll machen oder eher nicht.
Aber wahrscheinlich muss man das auch von Person zu Person entscheiden...

Einen Urologen gibt es leider in der Klinik nicht. Für einen SPDK Wechsel muss er immer verlegt werden.
Aber vielleicht kann die Stationsärztin die Situation ja auch einschätzen.

Ich habe halt irgendwie das Gefühl, dass er so viel wie möglich in der Reha "erledigen" sollte und Angst, dass es schwerer wird, desto später man anfängt.
Vielleicht muss ich einfach geduldig sein.

Da ich bisher keine Erfahrung mit Inkontinenz habe, versuche ich mir möglichst viele Informationen anzulesen um meinen Mann unterstützen zu können. Aber so wie ich hier verstanden habe, ist es tatsächlich so, dass das Gefühl, zur Toilette zu müssen, in der Regel nicht von selbst zurück kommt und man es trainieren muss?

Hat jemand hier vielleicht Erfahrungen oder Hilfestellungen?

Viele Grüße

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04 Mai 2025 11:23 - 04 Mai 2025 13:54 #4 von Matti
Hallo,

ich frage mich, aus welchem Grund dein Mann mit einem suprapubischen Katheter versorgt ist. Könnte es daran liegen, dass die Blase sich nicht eigenständig entleeren kann oder bei der Entleerung erhebliche Mengen an Restharn zurückbleiben? Oder ist es möglicherweise so, dass dein Mann inkontinent ist und ohne Ableitung unkontrolliert Urin verliert?

Im zweiten Szenario würde ich dazu tendieren, den Katheter so schnell wie möglich zu entfernen, da eine Inkontinenz ohne Restharn oder Entleerungsstörungen anders versorgt werden kann. Denn dann würde der Katheter der Pflege (-erleichterung) dienen, aber nicht der medizinischen Notwendigkeit. Außerdem wäre es problematischer, eine durch einen offenen Katheter geschrumpfte Blase wieder zu trainieren. Das bedeutet, dass die Blase durch den Katheter schrumpft und somit ihr Volumen verringert wird, was dazu führt, dass der Harndrang früher einsetzt.

Diese Überlegungen wären meiner Meinung nach entscheidend für die Bewertung des geeigneten Zeitpunkts. Gerne hätte ich dazu erst einmal deine Rückmeldung und dann könnte man dies detaillierter beleuchten.

Gruß
Matti

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04 Mai 2025 12:11 #5 von MichaelDah
Hallo Donna,

Matti war schneller :)… Wenn „dass das Gefühl, zur Toilette zu müssen“ weg ist, dann kann man das nicht so einfach direkt wieder antrainieren - allerdings hat man das oft auch überhaupt nicht wenn man einen SBK trägt - die Blase wird ja über den Katheter entleert.

Der Einwand bringt mich - genau wie Matti allerdings noch zu einem anderen Punkt, den du vielleicht nachfragen könntest. Harnverhalt ist nicht unbedingt die typische Folge einer Meningoenzephalitis. Die Frage währe ob denn jemand schonmal untersucht hat ob der SBK überhaupt noch sinnvoll/notwendig ist. Es kann ja durchaus auch sein, das dies die Folge der vorangegangenen intenivmedizinischen Versorgung war und man jetzt prüfen müsste ob das nicht auch anders geht - b.z.w. ob nicht auch ISK eine Lösung sein könnte wenn ein Harnverhalt vorliegt.

Meine Empfehlung währe, um eine urologische Konsilaruntersuchung zu bitten bei der genau diese Fragestellung erörtert wird.

Viele Grüß
Michael

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04 Mai 2025 14:08 #6 von Matti
Hallo,

ich möchte Michael nicht direkt widersprechen, jedoch bin ich der Ansicht, dass Harnverhalt bei einer Meningoenzephalitis durchaus möglich ist, da diese Erkrankung das Nervensystem beeinflussen kann, einschließlich der Funktion der Blase. Daraus kann sich eine typische neurogene Blase entwickeln, die in der Tat mit Harnverhalt oder Inkontinenz einhergeht.

Der von Michael erwähnte Selbstkatheterismus (ISK) könnte selbstverständlich eine Alternative zum Dauerkatheter darstellen. Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass kein Arzt dies empfehlen wird, solange nicht gewährleistet ist, dass dein Mann dies eigenständig und nicht im Rahmen eines Fremdkatheterismus durchführen kann. Katheterismus erfordert zwar Pflegeaufwand, gehört jedoch zur medizinischen Behandlungspflege, und hier wird man das "geringste" Mittel der Wahl anstreben, was aus meiner Sicht ebenfalls sinnvoll wäre.

Gruß
Matti

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04 Mai 2025 15:39 - 04 Mai 2025 15:46 #7 von Donna
Hallo,
vielen Dank für die Überlegungen.

Ich vermute, dass es so ist, wie Michael vermutet und der SPDK noch aus der Intensivversorgung stammt und eine Inkontinenz vorliegt.

Einmal, als der Schlauch des SPDK "rausgerutscht" ist, da scheinbar der Block defekt war, ist der Urin durch die Harnröhre abgeflossen.
Daher vermute ich, dass kein Harnverhalt vorliegt

Wahrscheinlich könnte er allerdings zum jetzigen Zeitpunkt keinen Selbstkatheterismus durchführen, da er feinmotorisch noch eingeschränkt ist.

Viele Grüße

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06 Mai 2025 08:37 #8 von Donna
Guten Morgen
Hier ein kleines Update.
Ich habe gestern mit der Ärztin gesprochen.
Sie will mit der Pflege nun absprechen, ob ein Blasentraining möglich wäre. Scheinbar macht man sich Sorgen um die sichere Bedienung einer Urinflasche.
Wie bereits gesagt, ist mein Mann motorisch noch eingeschränkt. Ich denke die Bedienung wäre durchaus möglich, lediglich das Stellen der Flasche in eine Halterung am Bett könnte ihm Probleme bereiten.

Allerdings habe ich auch angemerkt, dass es ja schon mehrfach zu Harnwegsinfektionen kam und die Frage ist, wie groß der Nutzen des SPDK noch ist.
Zumal ich ihm ja auch helfen kann, wenn ich da bin.
Gäbe es noch eine andere Möglichkeit?

Wie funktioniert das Training der Blase denn generell?
Wird sie automatisch nach und nach wieder größer stellt sich ein Gefühl dafür von selbst ein?
Oder ist vielleicht Beckenbodentraining sinnvoll?

Wie lange wird der Katheter denn immer abgeklemmt?
Während der Therapiezeiten wäre es ja vielleicht nicht so sinnvoll. Oder geht nur ganz oder gar nicht?

Vielen Dank und viele Grüße

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