Liebe Tanja,
ja, erstens:
Frag grundsätzlich nach allem, was Dir helfen könnte, dein Handicap leichter zu ertragen.
Bevor Du Dich dann endgültig entscheidest, lass Dich gut beraten.
Meine persönliche Erfahrung ist: Ärzte wissen sehr oft auch längst nicht alles. Und manchmal sind es schon Kleinigkeiten, die einen großen Beitrag zu mehr Lebensqualität liefern können!
Und ich frage mich selbst auch oft, wenn ich von Neuerungen gehört/ gelesen habe, die sich lohnen könnten, ausprobiert zu werden:
WAS HABE ICH ZU VERLIEREN?
Du kennst Dich selbst am besten!
Zweitens: Vitamin C:
Ich nehme am liebsten einfaches Vitamin-C-Pulver aus dem Drogeriemarkt, das man gut in Flüssigkeiten einrühren kann.
Bevorzugt trinke ich es mit (verdünntem) Fruchtsaft.
Wenn Du so etwas verträgst, dürfte das kein Problem sein.
Dazu esse ich Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin C – z.B. als Bonbons (gibt es mit und ohne Zucker), Kautabletten, gerne auch Cranberry-Bonbons usw. Mehrmals täglich! Und Obst und viel Gemüse – na klar, auch das… Dort ist aber leider deutlich weniger Vitamin C von Natur aus drin enthalten, als das es ausreichen sollte, um die Bakterien zu vergrämen.
Wie gesagt, eine Überdosierung von Vitamin C ist für den Körper insgesamt nicht schädlich – aber die Bakterien in der Blase mögen es überhaupt nicht!
Wenn Du Probleme mit dem Magen (meiner ist auch empfindlich….) oder Blutzucker o.ä. hast, lass Dich im Zweifel aber noch mal ärztlich beraten!!
Ich habe diesen Tipp übrigens von einem erfahrenen Urologen bekommen – und ich bin nach ausschließlich positiven Erfahrungen noch immer sehr überrascht, dass dies nicht häufiger bekannt gemacht wird…
Viel trinken – das hilft, solange man keine anderen Probleme hat (z.B. Nieren), bei denen man streng ein Flüssigkeitslimit beachten muss.
(Übrigens lässt sich gerade an diesen heißen Sommertagen bei mir beobachten, wie schnell der Urin ausflockt, wenn ich im Verhältnis mehr schwitze als ich trinke… Das wird bei anderen wohl ähnlich sein…)
Drittens: „Ältere Beiträge“
Ich probiere jetzt mal eine Art von Anleitung zu geben, wie Du diese Beiträge finden kannst:
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Darunter findest Du unter „aktuelle Beiträge“, was er/ sie geschrieben hat.
Meine "Geschichte":
Ich selbst hatte Anfang Oktober 2016 eine notwendige Unterleibsoperation, die aber unter „Routine-Operation“ fiel.
Es war keine Notfall-Operation, sondern ein vorbereiteter und geplanter Eingriff.
Geplant war eigentlich, dass ich nach einem 3 bis 4 tägigen Krankenhausaufenthalt wieder nach Hause konnte und nach einer ca. 14-tägigen Erholungszeit wieder ziemlich einsatzfähig sein sollte. Mit extremem Sport hätte ich mich einzig noch ein paar Tage länger zurückhalten sollen.
Irgendetwas (!!!) ging aber gründlich schief: Ich habe u.a. die Narkose überhaupt nicht vertragen (obwohl ich den Anästhesisten vor der OP darauf hingewiesen hatte, dass ich so meine Probleme mit diesen Medikamenten habe…), habe dann 9 Tage auf der Intensivstation gelegen und nur geschlafen, habe dabei den „kompletten Filmriss“ (ich kann mich an gar nichts erinnern) erfahren – und als ich endlich wieder auf die Normalstation kam und dort endlich der Katheter entfernt wurde, hatte ich kein Gefühl mehr für meine Blase.
Ich hatte in meinem gesamten Leben zuvor ein einziges Mal eine Blasenentzündung gehabt – sonst nichts.
Es stellte sich in kürzester Zeit dann heraus, dass ich keinerlei Kontrolle mehr über meine Blase und über meinen Darm hatte! Hinzu kamen noch so seltsame Symptome wie Wortfindungsstörungen, und die Koordination beim Laufen funktionierte wochenlang nicht.
Ursache: Zunächst völlig unbekannt. (Aber man fahndete auch nicht sofort nach einer Ursache, sondern versuchte wirklich ausschließlich, Symptome zu lindern.)
Angeblich war ich der absolute Einzelfall: So etwas sei noch nie vorgekommen.
Das gebe sich sicher wieder. Ich solle Geduld haben und mir Zeit lassen…
So hatte ich auch selbst erst die Hoffnung, dass sich das im Laufe der Zeit wieder geben würde – aber dem war nicht so. (Allerdings: Die Wortfindungsstörungen und die Probleme mit dem Laufen waren wirklich nach Wochen dank guter Physiotherapie wieder verschwunden.)
Erst Wochen – nein, eigentlich Monate - später wurden verschiedene Untersuchungen angestellt und ich irrte von einem Facharzt (Gynäkologen, Urologen, Neurologen, Neuro-Urologen….) zum nächsten. Die Diagnose lautete meist: Blasenentleerungsstörungen, Detrusor-Sphinkter-Dyssernergie…
Ich weiß heute, dass diese Untersuchungen viel zu spät veranlasst wurden. Und ich denke heute, dass ich auch bei den falschen Medizinern war – ich hätte viel früher Expertenrat suchen bzw. auch darauf drängen müssen und z.B. zu einem Beckenbodenzentrum gehen sollen.
Sehr wahrscheinlich wäre dann wirklich noch etwas zu retten gewesen!
So ernte ich bis heute nur bei den Ärzten, zu denen ich (neu) komme, Achselzucken und im günstigsten Fall noch Mitleid. Wirkliche Hilfe erhoffe ich selten und erwarte ich nie – und freu mich dann umso mehr, wenn eine Therapie echte Linderung und eine - zumindest vorübergehende - Besserung bringt!!!
Heute bin ich schwerbehindert und habe meinen Beruf aufgeben müssen. Ich darf/ kann überhaupt nicht mehr als 3 kg Gewicht tragen und im Garten nur kleinste Wildkräuter auszupfen, ohne dass Urin „in die Hose geht“. Wir haben 3 Kids (inzwischen Teenies) – das war und ist insgesamt keine gute Ausgangssituation für ein harmonisches Familienleben.
Aber:
Ich habe hier im Verein IKS e.V. und auch auf den Seiten dieses Forums sehr gute und hilfreiche Tipps bekommen!
Und positive Erfahrungen, gute und hilfreiche Unterstützung und gute Besserung
wünsche ich Dir von Herzen auch!
Viele Grüße!
Monika