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Dranginkontinenz ohne Drang - gibt es das?

10 Apr 2019 15:05 #1 von Muetze
Ich habe wohl eine sehr untypische Harninkontinenz:
Die Diagnose der Urologin ist motorische Dranginkontinenz. Ich habe aber keinen Drang, bevor der Urin abgeht. Ich spüre auch nicht, wie der Urin abgeht, sondern merke das erst, wenn meine Hose nass ist (mehrmals am Tag). Nachts kann ich prima schlafen ohne Toilettengang und Urinabgang.
Nachdem was ich im Internet gelesen habe, passt es irgenwie nicht so zur Dranginkontinenz...
Im Jan/Feb habe ich Spasmex und Betmiga genommen ohne Verbesserung , aber zweimal Harnverhalt. Das wurde nach Absetzen der Medikamente wieder gut. Jetzt ist die Empfehlung Botoxspritzen. Ich würde das auch gern machen, weil ich total am Ende bin. Ich habe aber Angst von einem Harnverhalt danach und dass ich dann kathetern muss, weil ich der Dranginkontinenzdiagnose ja auch nicht richtig glaube....
Hat jemand auch so eine Form der Dranginkontinenz?
Wer hat Erfahrung mit Selbstkathetern? Ist das im Alltag machbar (ich bin Grundschullehrerin, wir haben Dort Miniklos und 5 min Toilettenpause)? Vielen Dank für eine Antwort!

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10 Apr 2019 18:17 #2 von martinK
Hallo Muetze

Lustiger Benutzername :-)! Unsere Harninkontinenz ist insofern vergleichbar, als dass ich meistens auch keinen Harndrang spüre, wenn sich meine Blase entleert. Allerdings spüre ich, wenn sie sich entleert; d.h. wenn Urin durch die Harnröhre fliesst. Der Grund für meine Inkontinenz, sowie was beim Entleeren bei mir schief läuft, ist nicht schlüssig geklärt. Einerseits hatte ich eine Polyneuropathie (scheint sich mittlerweile gemäss den EMG-Untersuchungen wieder verbessert zu haben), andererseits hatte ich als Kind bereit Probleme mit der Stuhl- und Harnkontrolle, so dass da prinzipiell was nicht zu stimmen scheint. Einige Eigenreflexe fehlen bei mir, und der Schliessmuskel ist auch dann verspannt, wenn ich das Gefühl habe, er sei gelockert. Die Psyche könnte auch eine Rolle spielen, aber auch diese Vermutung ist nich mehr vage als die möglichen physischen Ursachen...

Irgendwie muss Deine Ärztin ja auf die Diagnose "Dranginkontinenz" gekommen sein. Hast Du ein Blasentagebuch geführt und an einer Urodynamikuntersuchung teilgenommen? Bei mir zum Beispiel ist es so, dass ich sehr häufig Wasser lasse (10 Mal oder mehr) und dass die Durchflusskurve bei mir abgehackt ist; sprich mein Urinstrahl wird beim Wasserlassen immer wieder unterbrochen. Ebenfalls kontrahiert sich mein Detrusor spontan, ohne dass der Schliessmuskel offen ist. Obwohl ich also keinen oder nur wenig Drang spüre gibt es beim mir Beobachtungen, welche die Bezeichnung einer Dranginkontinenz durchaus rechtfertigen.

Ich hab's nie mit Botox versucht, katheterisiere mich aber seit einer Woche 1-2 täglich. Ich hatte lange Zeit grosse Angst und Vorbehalte dem ISK gegenüber, bin aber nun sehr froh, dass meine Ärztin mich dazu bewogen hat, es zu probieren (meine Restharnmenge hat in den letzten Jahren zugenommen, so dass sie Angst um meine Niere hatte). Erstens ist die Prozedur super einfach und klappt trotz meines verspannten Schliessmuskel ohne Schmerzen und Knorz ganz gut. Zweitens fühlte sich die Blasengegend nach den Katheterisieren - zumindest in dieser 1 Woche langen Anfangsphase - super gut an. Ich bin sonst oft verspannt dort unten, möglicherweise, weil sich die Blase nie ganz vollständig entleert, aber nach dem ISK ging es mir anhin meistens gut. Ich kann Dir also nur empfehlen, Dich dieser Entleerungsmethode zumindest nicht zu verschliessen.

Ansonsten stehe ich wie Du oft vor Leuten und halte Vorlesungen. Der Alltag lässt sich trotz Inkontinenz gut meistern! Es gibt heute ausgezeichnete Inkontinenzhilfsmittel, die bequem zum Tragen sind, dicht halten und nicht auffallen. Als ich vor einigen Jahren inkontinenz wurde, brauchte ich einige Monate, um mich auf das Tragen der Hilfsmittel zu gewöhnen und die für mich richtige Wahl zu treffen. Seit ich meine heutige Lösung gefunden habe, ist meine Lebensqualität viel besser; Angst vor einer nassen Hose Angst muss ich keine mehr haben. Natürlich würde ich viel dafür geben, wieder kontinent zu sein, aber ich möchte, dass sich mein Leben nicht um meine Inkontinenz dreht, dafür gibt hat es viel zu schöne Seiten; lass Dich als nicht unterkriegen!

Herzliche Grüsse
Martin

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10 Apr 2019 18:24 #3 von martinK
Hallo Muetze

Habe gerade Deine zwei älteren Beiträge gelesen: Die Frage nach den Untersuchungen haben sich damit erledigt. Meine Tipps kurzfristig:

Kurzfristig:
- Passendes Inkontinenzhilfsmittel finden, so dass Du keine nassen Hosen hast
- Evtl. Trinkgewohnheit anpassen, so dass Du weniger Urin auf einmal verlierst
- wenn Du kein Vertrauen in Deine Ärzte hast, Zweitmeinung einholen (kann Dir da keine Empfehlung geben, da ich erstens nicht weiss wo Du wohnst und zweitens selber kein Arzt bin
- Entspannen....

Herzliche Grüsse
Martin

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