Hallo Harald2025,
es scheint, als hättest du über viele Jahre relativ gut mit den Symptomen gelebt, auch wenn du erwähnst, dass es oft lange dauert und es manchmal nachtropft.
Die Episode mit der Nebenhodenentzündung und dem hohen Fieber, die du hattest, kann auch ein Grund sein, dass es wichtig ist, der Sache nachzugehen.. Auch wenn du jetzt wieder alles „i.O.“ hast, ist das Gefühl, dass etwas nicht stimmt oder dass die Striktur Probleme verursachen könnte, durchaus nachvollziehbar.
Ich denke, es ist wichtig zu überlegen, wie sehr deine Symptome deine Lebensqualität beeinträchtigen. Wenn du das Gefühl hast, dass das lange Wasserlassen und das Nachtropfen nicht mehr akzeptabel sind und du eventuell damit rechnen musst, dass es sich verschlechtert, könnte eine chirurgische Lösung eine Option sein, die du in Betracht ziehen könntest. Verschiedene Methoden stehen zur Verfügung, von einfacheren Verfahren wie einer Dehnung bis hin zu komplexeren Eingriffen.
Sprich mit deinem Urologen, der sollte dir die verschiedenen Möglichkeiten und deren Risiken genau erklären können. Manchmal kann es auch hilfreich sein, eine zweite Meinung von einem anderen Arzt einzuholen, nur um sicherzugehen, dass du alle Optionen kennst.
Wichtig scheint mir regelmäßig zu kontrollieren, ob sich deine Situation verändert.
Es ist ratsam, dass du die verschiedenen Therapieoptionen für deine Harnröhrenstriktur kennst, um eine informierte Entscheidung treffen zu können.
Die häufigsten Optionen, die dir begegnen könnten, sowie ihre positiven Effekte und mögliche Nebenwirkungen.
1. Dilatation
Die Dilatation ist ein weniger invasives Verfahren, bei dem ein spezielles Instrument verwendet wird, um die verengte Stelle der Harnröhre sanft zu dehnen. Dies kann entweder mit einem Ballon oder speziellen Dehnungssonden erfolgen.
Positive Effekte:
Relativ einfache und schnelle Durchführung.
Oft kann der Eingriff ambulant erfolgen, was bedeutet, dass du nicht über Nacht im Krankenhaus bleiben musst.
Viele Patienten berichten von sofortiger Verbesserung der Symptome, wie einem besseren Urinfluss.
Mögliche Nebenwirkungen:
Einige Patienten erleben während oder nach dem Eingriff Schmerzen oder Unbehagen.
In einigen Fällen kann es zu einer kurzzeitigen Blutung oder einer Harnwegsinfektion kommen.
Nachwirkungen:
Es besteht das Risiko, dass die Striktur erneut auftritt. Dies bedeutet, dass du diese Behandlung möglicherweise nach einigen Monaten oder Jahren wiederholen musst.
2. Urethrotomie
Hierbei handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff, bei dem die verengte Stelle der Harnröhre mithilfe eines dünnen Instruments (Endoskop) durchtrennt wird. Dies kann unter Vollnarkose oder spinaler Anästhesie geschehen.
Positive Effekte:
Die Urethrotomie kann einen dauerhafteren Erfolg bieten als eine einfache Dilatation.
Viele Patienten berichten von einer signifikanten Verbesserung ihrer Lebensqualität, da die Symptome oft langfristig gelindert werden.
Mögliche Nebenwirkungen:
Wie bei den meisten chirurgischen Eingriffen gibt es Risiken wie Infektion, Blutungen und Schmerzen.
Es können Narbenbildung und weitere Verengungen der Harnröhre auftreten.
Nachwirkungen:
Auch wenn die Urethrotomie oft erfolgreich ist, kann es sein, dass die Striktur in einigen Fällen wiederkehrt, weswegen möglicherweise weitere Eingriffe erforderlich werden.
3. Urethrektomie
Bei diesem Verfahren wird der Teil der Harnröhre, der betroffen ist, chirurgisch entfernt, und die beiden verbleibenden Teile der Harnröhre werden wieder miteinander verbunden. Diese Option wird normalerweise in schwereren Fällen genutzt.
Positive Effekte:
Kann eine sehr effektive Lösung für hartnäckige Strikturen sein, die auf andere Behandlungen nicht ansprechen.
Häufig führt dies zu einer signifikanten und langfristigen Verbesserung der Symptome.
Mögliche Nebenwirkungen:
Erhöhtes Risiko für postoperative Komplikationen, Probleme beim Wasserlassen.
Nachwirkungen:
Die Wahrscheinlichkeit, dass erneute Operationen erforderlich sind, hängt von der individuellen Heilung und dem Erfolg des Eingriffs ab. Bei manchen Patienten kann die Striktur zurückkehren oder an einer anderen Stelle auftreten.
Es ist klar, dass jede Therapeutik ihre eigenen Vor- und Nachteile hat. Bei weniger invasiven Methoden wie der Dilatation könntest du schneller Linderung erfahren, doch es besteht die Gefahr, dass du die Behandlung wiederholen musst. Höhere invasive Eingriffe wie die Urethrektomie könnten längerfristige Lösungen bieten, bringen aber auch größere Risiken mit sich.
Es ist auf jeden Fall ratsam, all diese Möglichkeiten mit deinem Urologen gründlich zu besprechen. So kannst du die beste Entscheidung für deine individuelle Situation treffen und auch besser verstehen, was dich erwartet.
Gruß
Matti