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neu hier

27 Jul 2022 11:30 #1 von mipa65
Hallo zusammen
Ich bin neu hier und hoffe auf ernsthafte und sachliche Unterhaltung unter gleichbetroffener. Auf der einen Seite fühle ich mit dem Thema alleine und doch weiss ich, dass doch einige damit leben. Ich rede von Enuresis und Inkontinenz.
Als Kind litt ich durch ständigen Harndrang in der Nacht. Ich musste in der Nacht ständig aufs Klo. Aus lauter Angst, dass ich ins Bett machen könnte, schlief ich nur wenig oder oberflächlich. Es gab es auch öfters, dass mein Bett nass wurde. Starke Müdigkeit und Konzentrationsschwäche begleitete mich dadurch durch die Ausbildungszeit. Ich schämte mich so und hoffte doch, dass meine Mutter dieses Thema ernst nimmt und mir hilft. Am liebsten hätte ich da wieder Windeln gehabt, damit ich endlich wieder schlafen könnte. Tags über musste ich einfach sehr oft Wasser lassen und hatte es mehr oder weniger im Griff. Das Thema war einfach ein Tabu.
Nach meiner ersten Ausbildung zog ich in eine eigene Wohnung und lernte eine Partnerin kennen, die aus der medizinischen Branche kam. Sie machte mir Mut und ich lies mich von Ärzten untersuchen. Alles war okey und deutete immer mehr auf psychische Probleme hin. Damit ich wieder schlafen konnte, wurden mir Windeln verschrieben. Anfangs war das ein sehr komisches Gefühl und ich schämte mich. Mit der Zeit lernte ich immer mehr das Vertrauen in die Produkte und ich konnte immer besser schlafen. Es ist einfach noch heute ein richtiges Geschenk, richtig tief zu schlafen ohne Angst zu haben. Seit da trage ich nachts diese Hilfsmittel und Tags über leichte Windeln da ich teilweise eine Dranginkontinenz habe.
Ich habe mich an das alles nun so daran gewöhnt, dass es für mich selbstverständlich ist im Alltag. Doch hat es mich nie in Ruhe gelassen, von wo die Ursache ist. Per Zufall bin ich nun an eine Psychologin gelangt, die mit mir meine ganze Kindheit bis heute aufrollt. Dabei kommen soviele Dinge hervor, die mir heute so einiges erklären und mir auch Antworten bringen. Das Leben funktioniert nicht immer wie im Bilderbuch. Trotz alle dem bin ich sehr glücklich und geniesse jeden Tag.
Mittlerweile bin ich nun 57 und hatte nie mit meiner Schwäche in Beziehungen oder sonst im Leben Nachteile. Es ist wahrscheinlich der eigene Kopf, der es manchmal mir selber einredet, dass dies einfach nicht normal ist und was ist überhaupt normal?
Ich wünsche euch allen alles Gute und vielleicht ergibt sich ja hier so das eine oder andere gute Gespräch

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28 Jul 2022 07:36 #2 von martinK
Hallo mipa65

Herzlich willkommen im Forum, es ist schön zu lesen, dass Du einen Weg gefunden hast, mit dem Bettnässen und der Inkontinenz umzugehen!

Mich würde es interessieren, ob Du als Kind wegen Deiner Probleme ärztlich untersucht wurdest. Ich hatte als Kind Probleme mit der Blasen- und Stuhlkontrolle und war Bettnässer. Meine Eltern nahmen mich einmal zum Kinderarzt, da wurde nur der Urin untersucht und ich bekam ein Büchlein, in welchem ich meine trockenen Tage und Nächte mit Klebern hätte registrieren sollen. Das brachte rein gar nichts.

Ich nehme an, dass Du Dich inzwischen hast untersuchen lassen. wurde eine körperliche Ursache für Deine Dranginkontinenz bzw. Dein Bettnässen gefunden?

Herzliche Grüsse
Martin

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28 Jul 2022 10:01 #3 von mipa65
Hallo Martin

Danke für dein Schreiben. Zu deinen Fragen. Als Kind hatte ich die üblichen Impfungen und Untersuche. Speziell auf mein Bettnässen und Harndrang gingen weder Arzt noch meine Eltern gross ein. Der Arzt untersuchte mich zwar kurz, fand aber nichts. Als Kind weiss man ja auch nicht wirklich, was nun normal ist oder nicht. Ich war einfach die ganze Zeit sehr verzweifelt, dass ich nie durchschlafen konnte. Beim geringsten Druck, stand ich in der Nacht auf und ging aufs Klo damit ja nichts passiert. Das hatte ich mehr oder weniger im Griff. Ich bat immer wieder meine Mutter um Hilfe. Ich war soweit, dass ich wieder Windeln wollte, damit ich schlafen konnte. Es wurde einfach nicht ernst genommen und sogar ins lächerliche gezogen. Es hiess einfach, du bist doch kein kleines Kind mehr. Ich kämpfte mich mit Müdigkeit durch die Ausbildung. Hätte nicht sein müssen.
Nach meiner ersten Ausbildung bin ich auch direkt ausgezogen und ging dann tatsächlich zu mehreren Ärzten. Machte diverse Therapien, Medikamente u.s.w.
Nichts half wirklich oder brachte wirklich eine Verbesserung. Ärzte fanden auch nichts. Körperlich funktionierte alles bestens. Musste auch mit ca. 22 Jahren Notfall massig ins Spital zur Blinddarmoperation. Nebenbei machten sie auch noch ein paar Untersuche betreffend meiner Blase und fanden nichts.
Die Ärzte führten es auf ein psychisches Problem zurück. Okey, nun war ich auch nicht weiter. Konnte aber mit den Hilfsmitteln gut leben und auch schlafen. Habe auf dem 2. Bildungsweg alles nachgeholt was ich versäumt hatte und beruflich erfolgreich. Sportlich ebenfalls kein handicap und sehr erfolgreich. In Beziehungen waren die Hilfsmittel nie ein Problem.
Doch war einfach in meinem Leben irgend etwas nicht aufgeräumt und legte mir immer wieder Steine in den Weg. Durch den Sport lernte ich vor einiger Zeit per Zufall eine sehr gute Psychologin und Heilprakterin gestützt mit Akupunktur und TCM kennen. Sie nimmt sich nun dem Thema intensiv an. Nun spreche ich aber bis jetzt weder auf TCM noch auf Akupunktur an. Psychologisch arbeiten wir nun Schritt für Schritt meine ganze Kindheit auf. Langsam verstehe ich nun auch, wo der Ursprung liegt. Ich erlebte als Kind sehr viel häusliche Gewalt. Ich war eigentlich nicht gewollt und Endstand aus Unachtsamkeit was ich immer wieder hören musste. Meine Eltern hatten ein Unternehmen. Es herrschte oft die Angst um genügend Geld. Genau dies trage ich bis heute mit und einiges mehr. Als Kind wollte ich es immer recht machen und schaffte es nie. Es waren einfach sehr viele Dinge die mich als kleines Kind prägten und in Angst aufwachsen liesen. Ja, ich war trotz allem die ganze Zeit auf der Suche nach Antworten und bekomme sie nun scheibenweise und verstehe nun verschiedene Schicksale und Zusammenhänge in meinem Leben. Das Aufarbeiten ist hart aber es hilft.

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