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Hallo zusammen!

16 Jun 2022 21:38 #1 von Butterkaramell24
Hallo zusammen!

Mein Name ist Theresa, ich bin 34 Jahre alt und derzeit in der 17. Schwangerschaftswoche.
Ich leide seit 7 Wochen unter Schmerzen. Zuerst fing es mit einem Brennen am Harnröhreneingang an. Leukozyten 500 - es wurde ein Urikult gemacht, mit dem Ergebnis "Staphylococcus epidermidis". Im Harnröhrenabstrich war dieser Keim vereinzelt auffindbar. Ansonsten keine Auffälligkeiten. Eine Antibiose mit Cephalobene wurde durchgeführt.
Es wurde Katheterharn entnommen. Genau da fängt das Dilemma leider an. Aufgrund einer Harnröhrenstenosen OP 2009, habe ich mich beim katheterisieren wahnsinnig verkrampft. Im Nachhinein betrachtet habe den Schließmuskel richtig zusammengepresst.
Da die Schmerzen nach der Antibiose nicht besser wurden, wurde ich 3 weitere Male katheterisiert und es folgten unzählige Abstriche (Mykoplasmen, Ureaplasmen, Chlamydien, Gonokokken, Pilze, aerobe sowie anaerobe Bakterien) und eine PCR Urinkultur - alles ohne Erfolg. Dennoch erfolgte noch eine weitere Antibiose mit Monuril und Azithromycin, sowie Klacid.
4 Antibiosen später hatte ich am Montag einen Termin auf der Urogynäkologie im AKH Wien, mit dem Ergebnis, dass mein Blasenhals diese wahnsinnigen Schmerzen verursacht. Dieser wurde sonographisch unter die Lupe genommen - keine Divertikel und kein Tumor sichtbar.
Es wurden wieder Abstriche entnommen (Urethral und Vaginal) sowie eine Urinkultur - dieses Mal jedoch auf meine Bitte mit Mittelstrahlurin.
Mittlerweile vermute ich, dass beim katheterisieren irgendwas verletzt wurde. Es fühlt sich an, als hätte man mir ein Messer hineingerammt. Gelegenheit brennt der Blasenhals und ich spüre einen stechenden Schmerzen beim sitzen, runterbeugen,... genau am Blasenhals. Die Urinteststreifen sind völlig ok, ich jedoch mit meinem Latein am Ende.
Im Moment wird eine "Schmerztherapie" mit Paracetamol und Xylocain-Gel gemacht, mehr ist aufgrund der Schwangerschaft leider nicht möglich. Eventuell ginge noch Diclofenac.
Ist es möglich, dass ein verkrampfter Beckenboden/angespannter Schließmuskel in Kombination mit einem Einmalkatheter zu so einer Verletzung führen kann?
Falls ja, normalisiert sich das irgendwann wieder? Die Ärzte sind sich einig, dass sie mir ohne Erregernachweis keine weitere Antibiose geben werden. Am Montag bin ich im AKH zur Befundbesprechung und weiteren Vorgehensweise.

Entschuldigt bitte, dass der Text so lange wurde- diese täglichen Schmerzen belasten mich jedoch sehr. Vielleicht war jemand schon in der selben Situation?

Liebe Grüße, Theresa

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17 Jun 2022 06:52 #2 von martinK
Hallo Theresa

Herzlich Willkommen!

Ich habe mich selber auch schon beim Katheterisieren verletzt. Mein Blasenschliessmuskel verspannt sich oft ohne dass ich dies beeinflussen kann, so dass ich beim Selbstkatheterisieren vorsichtig sein muss. Nach der Verletzung hatte ich auch schon über längere Zeit Schmerzen und Brennen beim Urinierten, ohne dass man Bakterien im Urin nachweisen konnte. Allerdings war die Leukozytenkonzentration deutlich erhöht und der Restharn war ziemlich trüb. In diesem Fall gingen die Schmerzen von alleine weg, aber es kam auch schon vor, dass die Eigenverletzung zu einer bakteriellen Entzündung führte, und ich Antibiotika nehmen musste.

Wie geht‘s denn beim Wasserlassen? Kannst Du schmerzfrei und ohne Unterbruch die Blase entleeren und hast Du versucht, mit Entspannungsübungen die Situation zu verbessern? Ich habe selber wegen meines verkrampften Blasenschliessmuskels/Beckenbodens manchmal stechende Schmerzen in der Blasengegend. Ich lege mich dann auf den Rücken und versuche, den Unterleib zu entspannen. Das hilft oft. Eine Zeit lang nahm ich auch muskelentspannende Medikamente (Sirdalud, Tamsulosin) ein, doch das wäre bei Dir vermutlich nicht angebracht.

Herzliche Grüsse
Martin

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17 Jun 2022 07:11 #3 von Butterkaramell24
Hallo Martin!

Vielen Dank für deine Antwort. Diese bestätigt meine Vermutung, dass etwas verletzt wurde. Die Schmerzen befinden sich im linken Blasenhals (dort münden Harnblase und Harnröhre ineinander bzw befinden sich dort die Muskelfasern des Schließmuskels) Gelegentlich habe ich das Gefühl, als hätte ich noch einen Katheter.
Ich habe im Januar die Diagnose "Detrusor Sphinkter Dyskoordination" bekommen. Es dauert im allgemeinen sehr lange bei mir, bis die ersten Tropfen Urin kommen. Und das Urinieren selber wird mehrmals gestoppt - wobei ich mich wirklich immer bemühe, die Blase leer zu bekommen.
Die Combur Teststreifen sind negativ (max. Leukozyten erhöht). Es lässt sich kein Nitrit o.ä. finden. Es fühlt sich auch nicht wie eine Blasenentzündung an, diese eine Stelle brennt gelegentlich beim urinieren bzw eben diese Schmerzen in Bewegung.
Im Moment drückt das Baby auch schon auf die Harnblase, sodass das alles komprimiert wird. Ich habe eine Zeit Spasmolyt genommen - das ist aber jetzt auch kontraindiziert.
Woran hast du gemerkt, dass du eine bakterielle Infektion durchs katheterisieren hattest? Hattest du Nitrit im Harn?

Danke für deine Antwort, du hast mich in meiner Vermutung ein Stück weitergebracht!

Liebe Grüße, Theresa

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17 Jun 2022 09:07 #4 von martinK
Hallo Theresa

Kannst Du die Schmerzen so genau lokalisieren? Dann müssen sie wirklich sehr stechend sein, das tut mir leid!

Im letzten Jahr hatte ich vier Harnwegentzündungen, bei Dreien wurden keine Bakterien gefunden, einmal ergab die Ananlyse E.Coli. Jedes Mal begann das Problem einen Tag nachdem ich beim Katheterisieren Mühe mit dem Einführen des Katheters hatte. Seit mehr als einem halben Jahr habe ich aber zum Glück Ruhe, ich bin nun aber auch hypervorsichtig beim ISK. Das Blöde bei mir ist, dass ich keinen Schmerz spüre, wenn ich den Blasenschliessmuskel mit dem Katheter reize. Meist spüre ich dann nur einen grösseren Widerstand und am nächsten Tag kommen die Schmerzen und das Brennen beim Wasserlassen.

Gibt es bei Dir eine medizinische Erklärung für die Diagnose "Detrusor Sphinkter Dyskoordination"? Ich habe dasselbe Problem, wenn meine Blase sich entleeren möchte, kann ich den Blasenschliessmuskel oft nicht entspannen, wodurch die Blase vermutlich gereizt wird und sich unkoordiniert zusammenzieht. Umgekehrt entleert sich die Blase und ich kann's mit dem Schliessmuskel nicht verhindern, so dass ich nicht nur Restharn habe, sondern auch inkontinent bin :-(. Die Entleerung erfolgt bei mir stets wie bei Dir in Unterbrüchen und in kleineren Mengen, manchmal gibt's nur einen kurzen "Spritzer". Ich habe gemerkt, dass Bewegung mir guttut, meist habe ich die Schmerzen in der Blasengegend am frühen Morgen wenn ich aufwache.

Als Ursache für die Probleme wird bei mir eine Polyneuropathie vermutet. Ich nehme an, dass Du wegen der "Detrusor Sphinkter Dyskoordination" neurologisch untersucht wurdest, und alles bei Dir in dieser Hinsicht in Ordnung ist. Insofern hinkt der Vergleich unserer Situationen vermutlich etwas (zudem ist die Anatomie des Harntrakts bei Frau und Mann ja unterschiedlich).

Herzliche Grüsse
Martin

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17 Jun 2022 10:49 - 17 Jun 2022 10:53 #5 von Ciajaeg
Hallo Theresa,

mir kommt das auch sehr bekannt vor. Seit der Zystoskopie und vor allem seit der Botox-Behandlung in Vollnarkose habe ich ständig Schmerzen beim Wasser lassen (+ Radfahren) und zwar nicht in der Blase, sondern unmittelbar darunter.

Auch ich habe eine DSD und zusätzlich NDO, ebenso wie Martin ist ISK bei mir nicht immer so einfach und nur wenige Produkte funktionieren gut.

Die Ärzte hatten enorme Probleme mit dem Zystoskop durch meine Harnröhre zu kommen, wegen der Verspannung im Beckenboden und einer anatomischen Auffälligkeit.

Nach der OP war es einige Wochen wirklich schlimm, aber das regelmäßige Kathetern hat Linderung gebracht und es wurde besser, vermutlich weil durch den ISK die Harnröhre und somit auch die vermutete Striktur etwas gedehnt wird, es gibt auch die Möglichkeit der Bougierung. Hierfür werden keine Medikamente gebraucht. Die Harnröhre wird damit gezielt geweitet, der Effekt ist nicht unbedingt dauerhaft verschafft aber Linderung und man kann erlernen es selber zu machen. Dafür muss aber natürlich die Striktur festgestellt werden.

Viel Erfolg!

Ciajaeg

Diagnosen: Neurogene Dysfunktion des unteren Harntraktes suprapontin, Terminale Detrusor-Überaktivität - Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination - Algurie - Polydipsie/Polyurie-Syndrom - chronische Harnretention -
Myalgische Enzephalomyelitis (ME-CFS) - (POTS) - Dysautonomie - Polyneuropathy

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17 Jun 2022 15:32 #6 von Matthias1965
Hallo Theresa,
gestern war im Deutschen Fernsehen, MDR, "Hauptsache Gesund"
ein Beitrag über hartnäckige Blasenentzündungen bei Frauen.
Gesprochen hat ein Facharzt mit der Doppelausbildung Urologie / Gynäkologie.
Schau Dir den Beitrag in der Online Mediathek mal an, sehr interessant, vorallem für Dich, da Du schwanger bist.
Er favorisiert ganz eindeutig pflanzliche Präperate, Antibiotika nur als Reserve.
Ich wünsche Dir baldige Genesung.
Grüße Matthias

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17 Jun 2022 17:11 #7 von Butterkaramell24
Ich habe schon seit meiner Kindheit diese "Auffälligkeiten" beim urinieren. Ich habe mir jedoch nie etwas dabei gedacht und dachte immer, dass das normal sei. Im Alter von 14 Jahren hatte ich nahezu monatlich mit schlimmen Harnwegesinfekten zu kämpfen, sodass ich im Alter von 19 Jahren mit der Diagnose "Harnröhrenstenose" operiert wurde. Ab dem Zeitpunkt waren die Harnwegesinfekte zu Ende .
Seit dem letzten Jahr kämpfe ich wieder regelmäßig mit Beschwerden. Leider wurde im letzten Jahr vieles in der Diagnostik verabsäumt - es wurde keine Spiegelung gemacht, keine Uriflowmetrie,...
Aufgrund meiner Schilderung, wie das Wasserlassen bei mir abläuft, hieß es "Detrusor Sphinkter Dyskoordination". Ich lebe in einer kleinen Stadt auf dem Land, hier kann man solche Untersuchungen nicht durchführen lassen. Selbst die Urologie im örtlichen Krankenhaus, bietet eine solche Messung nicht an. Jetzt bin ich im AKH Wien gelandet und dort hätte man am liebsten sofort ein CT, eine Zystoskopie, eine Uriflowmetrie,... durchgeführt. Was aber im Moment aufgrund der Schwangerschaft nicht möglich ist. Nur eine Zystoskopie wäre in der Schwangerschaft zugelassen. Ich denke jedoch, dass jede weitere Manipulation die Beschwerden noch schlimmer macht. Die letzte Katheterisierung ist jetzt 2,5 Wochen her. Letzte Woche habe ich mich im Universitätsklinikum dagegen gewährt, eine weitere Katheterisierung vornehmen zu lassen.
Am Montag habe ich neuerlich einen Termin auf der Urogynäkologie im AKH Wien. Der behandelnde Professor konnte die schmerzende Stelle vaginal ertasten. Es ist der Blasenhals (linke Seite). Es sticht und schmerzt ganz unerträglich - sonographisch wurden Divertikel und ein Tumor ausgeschlossen, auch sonst sieht im US alles unauffällig aus.

@ Matthias - danke für den Tipp. Ich werde mir das natürlich ansehen. Präparate wie D-Mannose und Cranberry verschlinge ich schon in großen Mengen, leider ohne Besserung.

@Ciajaeg - bei dir wurde aber kein Keim o.ä. festgestellt, welcher für das Brennen verantwortlich war? Meinst du, dass die Zystoskopie der Auslöser war? Ich hoffe wirklich, dass die Schmerzen irgendwann ein Ende nehmen...

@ Martin - weiß man denn die Ursache der Polyneuropathie? Die Schilderung, wie du sie beschreibst, ist exakt wie bei mir. Ich habe im Moment auch das Gefühl, dass der Harnstrahl abgeschwächt ist. Das Urinieren selbst, wirklich nur auf Etappen möglich ist. Diese Situation belastet mich sehr. Ich bin gespannt, was das Ergebnis des Urikults am Montag bringt.
Wie wurde denn die neurologischen Untersuchung durchgeführt bzw hast du diese in einem Klinikum machen lassen? Wie gesagt, bei der Diagnostik hat man letztes Jahr wirklich versagt und jetzt, wo die Ärzte im Universitätsklinikum absoluten Handlungsbedarf sehen, ist die Diagnostik nicht umsetzbar.
Der Austausch hilft mir wirklich sehr.

Liebe Grüße, Theresa

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17 Jun 2022 18:27 #8 von MichaelDah
Hallo Theresa,

wenn eine neuerogene Störung vermutet wird, muss man sehen wo sie herkommt. Ein erstes Indiz liefert eine video urodynamische Untersuchung mit EMG. Wenn man da die besagte DSD "nachbilden" kann wird man weiter suchen. Allerdings ist so eine UD auch nicht super zuverlässig und kann jede Menge Fehldiagnosen liefern, denn man kann dabei recht viel falsch machen. Eine neurogene Störung hat i.d.R. immer auch andere Anhaltspunkte (taube, gelähmte Gliedmaßen etc. ; Symptome vom MS) Wenn es diese Symptome nicht gibt währe ich erstmal skeptisch. Wie auch immer - hier mal kurz erklärt wie das funktioniert:

An der Miktion sind viele Nervenschleifen beteiligt und das ganze ist ein recht komplizierter Vorgang - den zu erklären hier deutlich zu weit führen würde - daher die kurz Version. Grundsätzlich gibt es vier Schleifen die einen "Defekt" haben können:

Schleife 1: Großhirn - Hirnstamm.
Schleife2: Hirnstamm sakrales Miktionszentrum.
Schleife 3: Sakrales Miktionszentrum - Sphicter externes urethrae.
Schleife 4: Zerebrum - spinales Miktionszentrum.

Schleife 1 ist intakt, wenn bei entsprechender Blasenfüllung und Harndrang Blasenkontraktionen willentlich unterdrückt und die Miktion eherausgezögert werden kann. Überprüfung durch Zystometrie.

Schleife 2 ist intakt, wenn bei entsprechendem Harndrang die Blase willentlich entleert werden kann. Überprüfung durch Zystometrie.

Schleife 3 Intakt, wenn willentliche Einleitung und willentliche Unterbrechung der Miktion möglich sind. Nachweis mit Video Urodynamik.

Schleife 4 - die Funktion kann elektromyografisch nachgewiesen werden.

Die "typische" DSD hat meistens ihre Ursache in der einer Störung des Spinalen Miktionszentrums (S2-24) bei einer Querschnittslähmung. Das ist ziemlich gefährlich weil sehr hohe Blasendrücke auftreten können die dann zu einer Nierenschädigung führen.

Wenn keine anderen neurologische Ausfälle insbesondere der unteren Gliedmaßen zu finden sind ist die Wahrscheinlichkeit das es tatsächlich eine
neurogene Störung im oben genannten Sinn ist sehr gering. Ich würde da eher auf Nervenreizungen der Blasenwand oder des Harnleiters tippen.

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18 Jun 2022 13:45 #9 von Butterkaramell24
Lieber Michael!

Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung. Du hast recht, die Miktion ist ein wahnsinnig komplexer Prozess.
Ich habe ansonsten keine neurologischen Auffälligkeiten (Taubheitsgefühl, MS Symptomatik o.ä.). Nur diesen spastischen Blasenspinkter.
Sobald das Baby da ist, wird man am Uniklinikum mit den ersten Untersuchungen beginnen. Die Schwangerschaft macht die Situation im Moment nicht unbedingt leichter und ich bin wirklich gespannt, wie sich mein Urogenitaltrakt verhält, wenn das Baby an Gewicht zunimmt.

Im Moment fühle ich mich in meiner Lebensqualität sehr eingeschränkt, da die täglichen Schmerzen eine wirkliche Belastung darstellen.

Liebe Grüße, Theresa

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18 Jun 2022 17:22 #10 von martinK
Hallo Theresa

Nach den Gründen für die Polyneuropathie wird noch gesucht. Gesichert ist, dass bei mir eine monoklonale Gammopathie vorliegt, also eine Autoimmunkrankheit, welche Grund für die Polyneuropathie sein kann, aber nicht muss. Ich habe keine Diabetes und auch sonst wurde bis jetzt kein Infekt gefunden. Neben Gefühlsstörungen in Beckenboden und Beinen sowie den fehlenden Eigenreflexen, habe ich oft am Morgen Spastiken (Krampfanfälle) im Beckenboden. Ansonsten bin ich aber nicht signifikant beeinträchtigt, kann normal Sport treiben und ein normales Leben führen. Die neurologischen Untersuchungen wurden vorwiegend in der Praxis meiner Neurologin gemacht; ich bin ca zweimal im Jahr bei Ihr zur Kontrolle.

Allerdings gibt es bei mir noch einen weiteren Punkt: Wie Du, kenne ich keine andere Art der Blasenentleerung als in Schüben; d.h. ich vermute, dass ich die Sphinkter-Detrusor-Diskoordination schon sehr lange habe. Als Kind hatte ich Mühe mit der Blasen- und Stuhlkontrolle; vermutlich hatte ich damals bereits eine überaktive Blase, welche leider nicht behandelt wurde. Ich wurde nur einmal vom Kinderarzt untersucht, der liess den Urin untersuchen und gab mir ein Tagebuch, in welchem ich die trockenen und nassen Tage/Nächte dokumentieren sollte, was ich natürlich nie tat... Viel später kam heraus, dass bei mir eine harmlose Form der Spina bifida vorliegt. Die Wirbel meines Kreuzbeins (S1-S5) sind alle nicht geschlossen; S2-S5 sind sogar weit geöffnet, so dass die Nerven dort nur von der Haut bedeckt sind. Allerdings sieht das CT/MRT unauffällig aus; d.h. man kann da keine Nervenverletzung, -einklemmung oder irgendein störendes Lipom erkennen. Vielleicht gibt es aber trotzdem einen Zusammenhang zwischen meinen Entleerungsstörungen und dieser Spina bifida occulta.

Ich wünsche Dir sehr, dass Du eine Lösung für Deine Schmerzen findest. Gibt es eine Möglichkeit mit Physiotherapie Linderung zu erzielen? Nach der Geburt wird es sicher wichtig sein, dass Du Dich neuro-urologisch gründlich untersuchen lässt. Vielleicht würde es auch Sinn machen, ein Miktionstagebuch zu führen, um den Restharn abzuschätzen. Ich kann meinen Restharn mittels Katheterisieren überprüfen. In der Regle liegt er im Bereich von 100-200 ml, da ich aber meistens regelmässig entleeren kann, und gemäss den Urodynamikuntersuchungen der Detrusordruck auch o.k. ist, kommt es bei mir zu keinem Rückstau; d.h. meine Nieren sind Gott sei Dank nicht belastet.

So, dass wurde nun ein gar langer Beitrag, bitte um Entschuldigung, falls er zu lang ausfiel...

Herzliche Grüsse
Martin

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