Hallo liebe Community,
ich 32 f. habe vor 2,5 Jahren nach der Geburt meines Kindes vermutlich eine neurogene Blasenentleerungsstörung entwickelt. Eigentlich dachte ich am Tag nach der Geburt, dass ich eine Harnwegsentzündung habe, da es sehr gebrannt und gekrampft hat, ich konnte immer nur wenige Tropfen rauspressen. Leider wurde ich nicht hinreichend überwacht und längere Zeit nicht untersucht, bin jedoch dem Hinweis viel zu trinken nachgekommen und habe Schmerzmittel gegen die von mir beklagten Schmerzen bekommen.
Letztlich wurde ein Katheter gesetzt und es waren über 3L in der Blase. Ich habe dann für eine Woche einen Dauerkatheter bekommen und da es dann funktionierte, durfte ich nach Hause. Schon nach einem Tag bemerkte ich wieder Schwierigkeiten das Urinieren ‚in Gang zu setzten’ – im Krankenhaus wurden 500ml kathetrisiert. Ich habe dann nochmal für einen Monat einen Dauerkatheter bekommen.
Danach habe ich zwei Tage stationär das Wasserlassen ‚trainiert’ und durfte letztlich nach Hause. Mir wurde nahegelegt, dass es wohl mit dem Beckenboden zu tun haben muss, wodurch ich eine spezielle Physiotherapie und Biofeedback gemacht habe - was keine Ergebnisse brachte.
Leider bin ich nicht im Stande die Uroflow Untersuchung zu machen, sobald ich dort bin ‚geht gar nix’ mehr. In Stresssituationen ist mir das urinieren jedoch schon früher schwergefallen – was die einzige ‚Beschwerde’ ist, die ich schon vor der Geburt hatte.
Demnächst habe ich eine Untersuchung in Innsbruck die die Nervenleitung messen wird und hoffentlich mehr Klarheit bringen wird.
Was mir an Beschwerde geblieben ist, ist die Schwierigkeit das Urinieren ‚in Gang zu setzen’ und es ‚rinnt’ eher so raus und es ist sozusagen ‚kein Druck’ da.
Vor allem Nachts konnte ich meine Blase kaum ansteuern. Auch so, habe ich immer wieder Pressen müssen um zu Urinieren. Sobald mehr als etwa 350ml in meiner Blase sind kann ich sie nicht mehr ansteuern und muss durch pressen urinieren, oder zumindes mal einen Teil davon wegbekommen bevor es funktioniert, was mich in meinem Alltag recht stresst.
Ich habe es mit Selbstkatheter versucht, aber das nicht hinbekommen, da ich immer wieder ‚angestanden’ bin und Blut am Katheter hatte und das Urinieren dann noch schwieriger wurde, jedoch bin ich froh zu wissen, dass ich im Notfall nicht in die Notaufnahme fahren muss, sondern selbst einen Katheter setzten kann. Ich spüre gut, wenn etwas in der Blase drinnen ist und da sich bei mir nichts in die Nieren zurück staut und ich auch keinen nennenswerten Restharn habe, kann ich momentan lt. Arzt auf die Katheterisierung verzichten.
Ich habe medikamentös Aglandin bekommen, was nichts verändert hat. Mycholine hat bei mir in der Höchstdosis (4Stk) die bisher größte Verbesserung überhaupt gebracht, allerdings habe ich es nicht vertragen und musste es deshalb leider wieder absetzten. Ich habe ein Biofeedback (Vaginalsonde) für zuhause mit Elektostimmulation bekommen, was nichts gebracht hat.
Seit kurzem habe ich Klebeelektroden, seit ich die verwende hat es sich etwas verbessert und ich schaffe es auch nachts zu urinieren. Ich habe jedoch das Gefühl, dass ich über einen leichten Grad der Verbesserung nicht hinaus komme.
Ich hätte folgende Fragen an die Community:
Ich würde gerne wissen, ob jemand Erfahrung mit Klebeelektroden hat und mir sagen kann, wie lange es dauert bis sich da ein Erfolg einstellt und ob dieser Dauerhaft ist. Ich mache das erst ca. 3 Monate, war jedoch sehr geschockt, dass ich sofort wieder eine Verschlechterung gemerkt habe, sobald ich es ein paar Tage (krankheitsbedingt) ausgesetzt habe.
Kann mir jemand von seinen Erfahrungen mit IVES berichten? Wie ist der Erfolg im Vergleich zu den Klebeelektroden? Ich bin in Korneuburg in Behandlung und dort meinte man, dass es schwierig ist, da der Katheter so groß ist und ich vermutlich Probleme damit haben würde.
Ich leide sehr darunter, dass ich weiterhin einen großen Kinderwunsch habe, jedoch große Angst wie eine weitere Schwangerschaft – in der ich keine der bisherigen Behandlungsmethoden anwenden darf – verlaufen wird, von der Geburt ganz zu schweigen.
Ich dachte mir aufgrund meiner Erfahrung, dass ich beim nächsten Kind wohl einen Kaiserschnitt haben werde, jetzt habe ich hier im Forum aber von einer Frau gelesen, die eine neurogene Blase vom Kaiserschnitt bekam und bin sehr verunsichert.
Das war jetzt sehr lange, ich hoffe dennoch, dass mir jemand weiterhelfen kann, der Erfahrungen in diesen Bereichen gemacht hat!
Vielen Dank schon einmal im Voraus!
Liebe Grüße
Serina