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Enkopresis bei 9 jähriger

28 Mai 2019 22:45 #1 von Sunny263
Hallo. Ich bin neu hier und versuche auf dem weg Hilfe oder Austausch von Betroffenen Eltern zu bekommen.
Meine Tochter hat schon seit sie 4 Jahre alt ist enkopresis und wir sind mittlerweile am Ende unserer Kräfte...
Anfangs wurde immer alles belächelt und wir haben darauf hin den Kinderarzt gewechselt. Dann begannen wir mit einer Verhaltenstherapie ( leider sind wir hier an einen sehr unkompetenen Therapeuten geraten und haben nach nicht mal einem Jahr abgebrochen). Da war sie dann 6.
Es war zwischenzeitlich auch etwas besser. Mit 7 begann dann wieder eine extreme Rückentwicklung da war sie in der 2ten Klasse. Hier haben wir wieder mit einer Verhaltenstherapie begonnen und sind endlich an eine sehr gute geraten. Hier kam es dann zum Ausschluss aus den Gruppen in der Klasse was so weit ging das meine Tochter sich in den Pausen in den Toiletten eingeschlossen hat oder gar nicht mehr zur Schule gegangen ist. Die Folge waren schwere Depressionen. Es folgte ein einwöchiger Klinik Aufenthalt um alles organische auszuschließen. Hier wurde uns von Seiten der Schule nicht geholfen trotz mehrfachen ansprechen und Offenlegung der Probleme. Es war dann einfacher einfach den Wisch für einen Schulwechsel zu unterschreiben um das Problem los zu werden. Nun kamen auch noch Schlafstörungen dazu und das sie sich völlig abgekapselt hat. Sie wird jede Nacht wach und kommt dann zu uns ins Bett bis aktuell immer noch.
In der neuen Schule wurde sie sehr gut empfangen und aufgenommen was auch anhält. Doch kann meine Tochter nicht mehr sie will das loswerden. Toilettentraining mit movicol bekommt sie jetzt im 6. Monat.
Im Moment ist es wieder ca. 6 mal am Tag mit Stuhlschmierung. Es gab jetzt wirklich keine schönen Tage für sie und leider äußert sie immer mal wieder das sie nicht mehr leben will. Sie ist psychisch völlig am Boden.

Nach einem ausführlichen Elterngespräch beim Psychologen würde uns nur noch eine stationäre Therapie weiter helfen. Ich bin da so gar kein Freund von und habe Angst alles nur noch schlimmer zu machen. Gab oder gibt es jemanden mit Erfahrungen bzgl stationärer Therapie? Ich bin einfach so verzweifelt und möchte wirklich nur das beste für meine Tochter. Aber eine Trennung von mir wird ihr mehr wie schwer fallen, sie schläft noch nicht mal bei oma und Opa.

Danke schonmal fürs lesen ;-)
Und einen schönen Abend.

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29 Mai 2019 22:59 #2 von Greta
Hallo Sunny263,

Ich bin zwar keine Mama, aber ich hatte schon öfter Kontakt zu Müttern, deren Kinder auch unter psychischen Problemen und / oder Inkontinenz litten.

Eine vertraute sich mir an, dass ihre auch 9jährige Tochter schwere psychische Probleme hätte. Ich fiel aus allen Wolken, da ich die Familie schon länger kannte und mir alles absolut in Ordnung zu sein schien. Die haben sich auch nach vielem hin- und herprobieren für einen Klinikaufenthalt entschieden und es hat allen geholfen.

Eine andere hat einen Sohn, der von klein auf an nachts in Bett nässte, dieses hat sich aber mit dem 16 Lebensjahr von alleine gegeben. Auch dort schienen mir stabile Familienverhältnisse vorzuliegen.

Von einer anderen erfuhr ich, dass die 10jährige Enkeltochter schon extremes Ess-Störungs-Verhalten zeigte : extremer Bewegungszwang und extremes verhindern von Kalorienaufnahme.

Wie du siehst kommen solche Erkrankungen nicht selten vor, aber die meisten reden nicht gerne darüber. Denn in unserer Gesellschaft muss man ja immer gesund sein und "funktionieren". Was passiert wenn man das ein oder andere nicht ist, hat eure vorherige Schule ja anschaulich gezeigt...

Ich weiß ja nicht, wo du beheimatet bist, aber diese Physio hat sich auch auf Inko von Kindern spezialisiert, vielleicht ist das auch eine Option für euch:

www.physiohof-landmesser.de/kontinenztherapie.html

Die wurden mir wärmstens empfohlen. Ich war allerdings noch nicht dort, aber was man auf der HP so liest hört sich schon mal gut an.

Gute Besserung für euch!

Alles Gute!

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30 Mai 2019 06:42 - 30 Mai 2019 07:03 #3 von Thias
Wenn ich so etwas lese, dann empfinde ich neben Mitleid für euer Kind und eurer Familie auch eine gewisse Wut auf diese stumpfe Behandlung der Leute in der Schule usw.
Warum haben viele Menschen aller Altersklassen so oft psychische Probleme, wenn sie Probleme mit ihren Ausscheidungen haben?
Warum heißt es, ein Bettnässer sei statistisch zu mehr gewallt bereit?
Ganz sicher nicht wegen der Krankheit, Behinderung oder Einschränkungen an sich!

Es sind jene „Misshandlungen ausgehend von der Gesellschaft“ die zu größeren psychischen Störungen führen.
Ja, alles berichtete empfinde ich eindeutig als heftige Misshandlungen.

Es ist stumpf und dumm, dieses antiquierte Über-einen-Kamm-Scheren: Hat zwischen 3 und 80 100% trocken und sauber sein. Jegliche Form von Inko, Bettnässen, usw ist auszutreiben, weil man eine Missgeburt vorliegen hat oder was?
Vielleicht holt man einfach einen Exorzisten...

Nein, anstatt den Rücken zu decken, Kraft, Liebe und Fürsorge zu spenden: „Ist nicht schlimm, wir nehmen uns an die Hand, packen es gemeinsam an, schaffen das und wenn nicht, ist’s auch nicht schlimm!“ zeigt man der/dem Betroffenen und auch allen anderen, wir anders, abnormal und abartig es ist, statt Toleranz, Mitgefühl und Hilfestellung zu schulen.
Und das von Erziehern, Lehrern usw.

Der Gipfel der Unmenschlichkeit ist erreicht, wenn die eigenen Eltern dann auch noch dem eigenen Kind in den Rücken fallen, es ebenso kaputt machen, eventuell weil es ihnen wichtiger ist, was andere über sie denken, die auch nicht imstande sind, übern Tellerrand zu schauen, Verständnis und Toleranz zu leben.

Da ihr nicht zu der letzteren Gruppe zu gehören scheint, hoffe ich, dass ihr richtig gute Psychotherapeuten findet, die euch und ihr helfen, eventuell auch bei einer Klage gegen die Leute, die jetzt euer Kind ausschließten.
;-)

P.S.: Natürlich bitte auch medizinische Gründe für alles abklären, nicht nur psychische. Auch wenn es heißt, organisches bereits ausgeschlossen, so entsprechen Stuhlschmieren eigentlich nicht einer gesunden Konsistenz. ;-)
Mag sein, dass die Psyche sogar organische Abläufe durcheinander bringen kann (bin ja kein Arzt), aber lese hier im Forum oft, dass nicht alle organischen Ursachen und Wechselwirkungen ausfindig machbar waren / sind!

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30 Mai 2019 09:00 #4 von Elkide
Hallo liebe Sunny,

beim Lesen deines Beitrages kommen mir die Tränen. Es ist wirklich schlimm, was ihr und vor allem eure Tochter durchmachen müsst.

Kann als Mutter sehr gut nachvollziehen, dass du auf keinen Fall einem stationären Aufenthalt deiner Tochter zustimmen willst. Als Außenstehende sehe ich die Situation etwas differenzierter. Könnte mir gut vorstellen, dass das Thema Inkontinenz einen großen Stellenwert zwangsläufig in eurem Alltag einnimmt.

Eine stationäre Therapie könnte meines Erachtens die Focuszierung auf das Problem in den Hintergrund stellen. Gute kindgerechte Therapeuten sollten in der Lage sein das Heimweh der Kinder aufzufangen. Gerade weil eure Tochter schon unter Depressionen leidet, würde ich auf jeden Fall über eine stationäre Therapie nachdenken.

Lasst euch das Konzept genau erklären. Ich persönlich kenne aus meinem früheren Berufsleben etliche Kinder, die nach einer Langzeittherapie im Therapeutikum Holzminden als fröhliche Kinder mit gutem Selbstvertrauen wieder am „normalen“ Unterricht teilnehmen konnten.

Wünsche Euch und eurer Tochter alles Liebe
Elke

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