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Neu aus Hilflosigkeit

09 Okt 2009 15:43 #1 von malcom
Hallo. Ich habe das Forum gesucht und gefunden.

Zu meinem Problem:
Ich habe von Geburt an vollkommene Harninkontinenz. Heißt, was ich trinke kommt auch unkontrolliert ohne das ich es beeinflussen könnte wieder raus, ich meine man nennt es eine hyperaktive Überlaufblase.

Ich denke mir schon, dass das Thema hier immer und immer wieder angesprochen wird denn folgendes raubt mir die letzten Tage den Schlaf.

Durch die neue Inkontinenz-Hilfsmittelverordnung sehe ich nun meine Felle davon schwimmen (irgendwie zutreffend, wenn man es sich Bildlich vorstellt)

Ich bin 25 Jahre alt und voll im Berufsleben, keine Beinlähmung wie es sonst bei meinem Krankenbild der Fall wäre, bin also bis jetzt durch die Inkontinenzmittel die ich bekommen habe fast normal durchs Leben gelaufen.

Ich benötige Inkontinenzmittel für Männer in "Tütenform" als Beispiel gebe ich mal Abena Abri Men Extra Air Plus oder MoliMed for Men Active.

Meine derzeitige (noch) Krankenkasse hat leider nur einen Vertragspartner für die Inkontinenzmittelversorgung der passender Weise auch noch selber Hersteller ist und nicht mal Männerbinden in der Tütenform herstellt. Man wollte mir also zu Anfang, nachdem die neue neue Richtline in Kraft getreten ist deren, im übrigen wirklich qualitativ wirklich schlechten Produkte, anbieten. Das habe ich so nicht hinnehmen können und nach einigem Hin und Her dafür sorgen können, dass dieser Vertragspartner mir mein altes Produkt (Abena "Abri Men Extra Air Plus") liefern musste. Ich war also bis auf die Tatsache, dass die Lieferung seeehr unregelmäßig war wieder hinreichend versorgt.

Nun ist es so, dass Abena, wie Tena damals auch, die Produktion der Tütenförmigen Inkontinenzmittel eingestellt hat und nur noch die ergonomisch geformten (Dreiecksförmigen) Männerbinden produziert.

Damit kann ich mein normales Leben nicht so weiter führen wie ich es kenne. Ich habe ja nun nach 25 Jahren mit meiner Behinderung einige Erfahrungen gesammelt und kann mit dieser neuen Form, die sich ja nur wenig von Frauenbinden unterscheiden, nichts anfangen. Ich habe diese Männereinlagen ja schon öfter getestet und weiß, dass es so immer wieder zu peinlichen Situationen kommen kann. Will heißen: Ich stehe beruflich im Verkauf und was ist dann? Die Einlage oder mein +++++ verrutscht und meine Hose ist nass. Genau so halten diese Vorlagen nichts aus und laufen schwallartig aus.

Die Regelzuzahlung der Krankenkasse von etwas über 20 € im Monat ist ein Witz. Wenn ich jetzt also darauf bestehen würde mich selbst zu versorgen kann ich mit meinem wirklich nicht großen gehalt im Monat mit eine hohen Zuzahlung rechnen dafür, dass ich Behindert bin und leider nichts daran ändern kann. Davon abgesehen, dass nun schon wieder ein Produkt eingestellt wurde, was für Männer geeignet wäre.

Das ist für nicht akzeptabel.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen und Rat was ich machen kann?

Weiß jemand welche Hersteller es noch gibt die Inkontinenzmittel für Männer in Tütenform herstellen. Abena hat die Produktion von Abri Men Extra Air Plus eingestellt und ich wüsste nur noch MoliMed For Men Active, welche aber sehr teuer sind :(

Ich weiß nicht mehr weiter. Wenn es nach dem neuen Kassensystem ginge, könnte ich mich von meinem beruflichen und meinem Privaten Leben verabschieden - das kann es doch nicht sein.

Herzlichsten Dank!

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10 Okt 2009 06:58 #2 von mehlbox2001
Hallo Malcolm,

über 20 Euro im Monat an Zuzahlung für sowas ist ein schlechter Scherz. Die Probleme mit "Kleinsystemen" jeglicher Art kenn ich übrigens auch. Die verrutschen, und wenn mal mehr kommt, geht's schief. Schau mein Profil und meinen Beruf an ;-)

Vielleicht eine Lösung: Als PKV-Versichererter Selbstzahler, der seine jährliche Rückerstattung möchte und eh nichts im primären Hilfsmittelkatalog hat, bin ich seit über fünf Jahren zu Molicare Classic Super Plus übergegangen. Vorteil: Statt Kleinsysteme mit geringer Saugleistung, die obendrein verrutschen, nur ein Stück für 24 Stunden. Zugegeben: Tagsüber vielleicht 50 oder 100 ml ... Plus Nacht ... Und wenn man sowas über den jeweils günstigsten Anbieter bei http://www.medizinfuchs.de bestellt, bekommt man 90 Stück für 45 Euro, portofrei. Musst ggf. ein bisschen suchen, weil bei den "Molicare Classic" das "super" mit "sup." abgekürzt ist.

ERGEBNIS: Statt deiner über 20 Euro Zuzahlung für "Schwämmchen" zahl ich 15 Euro im Monat auf dem freien Markt im Monat im "normalen Gebrauch" plus durchschnittlich einmal in der Woche "Zusatzwechseln", macht 2 Euro im Monat.

Ich komm mir schon fast blöde vor: Anstatt der immer steigenden Zuzahlungen bei den Kassenversicherten zahle ich als Selbstzahler weniger.

Nun gut, jeder muss sehen, was passt. So ein großes System war vor ein paar Jahren für mich tagsüber zunächst ungewohnt, hat sich aber in Hisicht auf Sicherheit und Finanzen bewährt. Probier halt ein bisschen rum.

Andreas

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10 Okt 2009 13:54 #3 von malcom
Um in die Private Krankenversicherung einzutreten verdiene ich einfach zu wenig. :cry:

Von der Zuzahlung von Medikamenten wird man nach einem bestimmten prozentualen Anteil auf ein Jahr für den Rest des Jahres befreit. Bei der Inkontinenzmittelversorgung ist das nicht so. Das ist doch nicht sozial.

Wie ich das gesehen habe, ist das von dir vorgeschlagene Produkt ein Komplettslip. Ich weiß, es mag für den Einen oder Anderen unverständlich sein aber ich möchte mit 25 Jahren etwas diskreteres haben. Deshalb meine verzweifelte suche nach Produkten in der Form wie dies:


Ich musste mir grad aus der Apotheke Tena Men holen für 5 € 12 Stück. Auch wenn die einfach Mist sind aber im Moment muss ich mich so über Wasser halten bis ich eine Entscheidung von der Krankenkasse bekomme was ich nun machen kann.

Aber ich kann mir denken, dass es dann heißt , dass ich mich für 23,** € selbst versorgen kann. Herzlichen dank. :-/

Bei einem monatichen Verbrauch von 200 Stück geht das richtig ins Geld.[/url]

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12 Okt 2009 06:46 #4 von Chris08
Hallo Malcolm,

wenn du tatsächlich ca. 200 Stk. / Monat verbrauchst, dann solltest du doch über ein Produkt nachdenken, dass eine etwas größere Aufnahmefähigkeit hat. Das sind ca. 7 Stk. / Tag und das ist schon eine ordentliche Anzahl.

Wo ist denn das Problem - natürlich ist ein etwas größeres Produkt auch ein wenig dicker, aber das mit der Diskretion - sprich, Andere sehen und registrieren, dass du einen Schutz trägst, ist mit Sicherheit ein reines Kopfproblem. Warum "versteifst" du dich auf das eine Produkt ???

Ich selbst bin seit langen auf Produkte angewiesen, mindestens im "Format" Pants, trage oft aber auch einen "richtigen" Windelslip. Glaub mir, die Slips sind kein bisschen weniger diskret - das, was es ab und an für Dritte erkennbar macht ist der Blick oder Griff um zu prüfen, ob noch alles sitzt und den kannst du dir bei einen saugfähigeren Produkt wie Andreas und ich es vorschlagen, sparen. Es ist eben nur eine etwas andere Unterwäsche - und gut. Unfälle so gut wie ausgeschlossen!! Die trägt sich auch so und mir geht es oft so, dass ich den ganzen Tag nicht registriere, dass ich einen Schutz trage - es ist eben völlig normal.

Ich kann dir also nur vorschlagen, probiere es aus - die Sperre in Sachen Diskretion gibt es nur in deinem Kopf, das ist nicht real. Sonst musst du eben "draufzahlen", aber das ist dann allein dein persönliches Problem, es gibt die Alternativen, die in deinem Fall mir zumindest auch sinnvoller erscheinen.

In diesem Sinne - mach's gut

Chis

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12 Okt 2009 09:39 #5 von matti
Hallo,

mit dem Produkt MoliMed for men active (active - nicht protect!) steht meines Wissens ein Produkt aus dem Hause Hartmann in der von dir gewünschten Form zur Verfügung.

So groß wie nötig, so sicher wie möglich. Eine Unterversorgung gibt keine Sicherheit, eine Überversorgung ist unwirtschaftlich. Bei Malcom scheint die diskrete Versorgung mit relativ kleinen Inkontinenzvorlagen ja über 25 Jahre lang funktioniert zu haben. Warum sollte er also auf ein Produkt umsteigen "in das er zwar stundenlang reinpisseln kann", aber sonst sämtliche Nachteile in Kauf nehmen müsste. Ich denke da an Hautverträglichkeit, Schwitzen, Wechseln der Hilfsmittel, Entsorgung, Müll, Umwelt und letztendlich Diskretion.

Ob ich beispielsweise beim Sport eine Molimed men oder einen Windelslip trage ist wohl ein gehöriger Unterschied. Zudem sind Windelhosen zwar wesentlich diskreter geworden, ganz "vertuschen" lassen sie sich aber zumindest bei einem Füssgänger nicht!. Selbst mir schaut nicht selten der Rand der Windel (als Rollstuhlfahrer) hinten (beim umsetzen) oder an der Seite aus der Hose hervor. Das gerade bei einem jungen Menschen die Inkontinenzversorgung eine Kopfsache ist, ist für mich völlig verständlich. Ebenso der Wunsch sich nicht mit bzw. durch ein Hilfsmittel mehr "behindern" zu müssen als irgend möglich.

Vielleicht ist ein Kondomurinal noch eine Alternative. Zudem gibt es auch sehr diskrete waschbare Slips, welche ähnlich wie "ganz normale" Unterwäsche getragen werden können. Hier gibt es beispielsweise bei www.incosan.de eine reichhaltiges Sortiment, welches mit kleinen diskreten Einmaleinlagen kombiniert werden kann.

Im Übrigen wird man auch bei der Versorgung mit Inkontinenzhilfsmittel ab einer bestimmten persönlichen Zuzahlungshöhe (1% bzw. 2%) von der gesetzlichen Zuzahlung befreit!. Nicht befreit wird man von der wirtschaftlichen Aufzahlung, dies gilt aber auch bei Medikamenten.


Gruss

Matti

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12 Okt 2009 19:44 #6 von malcom
Matti hat es sehr schön zusammengefasst.
Ich möchte eben als Junger Mensch, auch wenn ich schon mein ganzes Leben damit lebe, nicht mehr als nötig dadurch weiter "behindert" werden und dazu zählt für mich auch der Zwang mich mit der Art zufriden zu geben weil laut Gesetz "damit die Versorgung gesichert ist". Für mich ist sie das eben nicht :(

Wenn ich mir dann vorstelle wie ich mit einer Lösung, die eine höhere Saugfähigkeit bietet aber größer, auffälliger, unbequemer, sichtbarer und vielleicht sogar hörbar ist im Bett mit meiner Freundin liege... Die Vorstellung ist einfach nur grausam.

MoliMed for Men Active sind qualitativ genau so gut wie das Produkt was ich bis jetzt nahm. Aber leider auch sehr teuer. Genau diese Produktart meine ich aber. Gibt es vielleicht noch andere?

Kondomurinale möchte ich nicht tragen. Wie von Matti gesagt.. Nach 25 Jahren ist kam ich mit der bisherigen Lösung bestens zurecht und das wird mir nun "weg genommen".

Ich hoffe ja, dass ich in absehbarer Zeit mal wieder die Gelegenheit habe um mich um meine Gesundheit zu kümmern. Weitere Untersuchungen um zu sehen ob es nach aktuellem medizinischem Wissensstand eine operative Alternative für mich gibt.

Danke für die bisherigen Vorschläge :-)
Ich hoffe natürlich auch auf weitere...

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13 Nov 2009 11:52 #7 von AnikaP
Hallo,

ich versorge meinen Mann auch schon seit Jahren mit den o.g. "Tütchen" von Abena für den Mann. Lt. meiner Info kann ich die bei meinem Lieferanten unizell weiterhin jederzeit bekommen. Zu den Preisen kann ich nichts sagen, da das die Kasse alles macht aber ich würde da einfach mal anrufen. Über die Kasse müssen wir, da mein Mann befreit ist überhaupt nichts dazubezahlen. Die ergonomischen Vorlagen haben wir auch probiert, scheinen zu funktionieren aber der Mensch ist halt ein gewohnheitsliebendes Wesen.

Gruß

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13 Nov 2009 22:43 #8 von malcom
Wie kam es zu der generellen Befreiung bzw. welcher Krankenkasse?

Ich habe jetzt erstmal einen Schitt getan und zwar meine derzeitige Krankenkasse gekündigt, natürlich nicht ohne mir einen Kommentar zu verkneifen ;)

Werde jetzt zur TK wechseln. Alleine schon die Freiheit aus einer Liste von 30 Lieferanten wählen zu können finde ich sehr gut. So habe ich eine große Palette an Produkten aus der ich wählen kann. Mal sehen ob die Testsiege halten was sie versprechen.

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13 Nov 2009 23:06 #9 von AnikaP
Hallo, zu der generellen Befreiung kam mein Mann, als wir unsere von der Kasse festgesetze gemeinsame Belastungsgrenze erreicht hatten so ca. ab Juli, dann haben wir alle Rechnunegn die wir zuzahlen mussten eingereicht und dann haben wir von der Kasse für uns beide den Befreiungsausweis erhalten. Den lege ich jetzt bei Artzbesuchen usw. vor. An die Firma Unizell musste ich das Ding nur in Kopie schicken und danach haben wir keinen Zuzahlungsrechnungen mehr erhalten.
Ich kann dir nicht sagen, ob der Wechsel zur TK jetzt ein guter war, wir fahren schon seit Jahren mit der Barmer gut, aber hast Du Dir denn schon mal angehört, ob die Lieferanten Dir auch das, was du benutzt, ohne weitere Kosten schicken wollen?
Ist es heutzutage nicht vielleicht besser erst die Leistungen komplett zu prüfen und dann zu wechseln? Ruf doch bei unizell einfach mal an und Frag ob sie Dir das auch kostenlos liefern können?

Gruss aus Osterode

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13 Nov 2009 23:28 #10 von malcom
Komisch meine alte Krankenkasse meinte so etwas wie eine Befreiung nachdem man einen gewissen Eigenanteil im Jahr zahlen musste gäbe es zwar aber das gelte nur für die Arzneimittel-Zuzahlungen und darunter würden Inkontinenzmitttel nicht fallen. :-/

Zu der Art der Versorgung. Ich würde mich mittlerweile sogar mit einer gewissen Zuzahlung zufrieden geben, da ich einige Kassen befragt habe und alle sich auf die neuen Bestimmungen berufen. Aber bei meiner alten Kasse war es ja so, dass es nur einen Vertragslieferanten gab mit dem abgerechnet werden konnte und dieser ist selber Hersteller. Die Produktpalette war klein und die Qualität war mies.

Bei der TK war man so nett und hat mir die Liste der Lieferanten zukommen lassen damit ich mich mal selber an diese wenden kann, was ich auch gemacht habe und habe sehr viele Muster erhalten und alleine Das schon finde ich sehr zuvorkommend zumal ich da ja nicht mal versichert bin.

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