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Wie geht es dir heute?

07 Apr 2015 14:52 #731 von Nata
Hallo mittenand.
Ich bedanke mich ganz herzlich an Alle fuer Mitgefuehl und Ihre troestende Worten.Es hilft mir sehr zu spuehren, das ich nicht alleine in diese sehr schwierige Situation bin
Am Donnerstag kommt unserer Patenonkel in der Schweiz zurueck und wird am Freitag beerdigt.
Seine Tochter weint praktisch non stop und sein Bruder geht taeglich in sein Wohnung und schaut immer wieder Photos.
Wir waren gestern mit unsere Kinder in der Kirche und haben dannach Janika und Julian kindergerecht erzaeht,das Patenonkel ist verunfallt und in ein Engel geworden und aber er bleibt in unseren Herz fuer immer.Janika hat stark geschrien und ist traurig,aber Sie sagt ,das irgendwann werden wir alle Engeln und werden eben alle wieder treffen.Julian kein Wort gesagt,er sagte das er weisst ganz genau was ein Tod bedeutet und er will nicht darueber sprechen.Aber wenn ich oder mein Mann weint,dann tuet unser Sohn einfach ohne Worte unarmen.
Mir gehts gesundheitlich so so la la.War heute bei meine ORL Aerztin.Sie hat eitrige bakterie
e Angina festgestellt und wegen meine Vorgeschichte hat mir wieder Antibiotika verschrieben.Ich weiss es nicht ob ich dieser Rezept loesen werde.Ich will kein Antibiotika mehr.
Meine Narbe ist 50 %zu gegangen,seit ich neue Wundexpertin habe.Nur ein kleiner Fistel will noch nicht so schnell heilen
Aber die Wundexpertin ist zuversichtlich,das diese auch bis ca Ende April heilt.
Ganz liebe Gruesse,Natalja

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10 Apr 2015 05:35 #732 von hippo80
Hallo ihr Lieben.
Ich schreibe mal in diesem Post auch wennes nicht um heute sondern um gestern ging/geht.
Ich hatte gestern den halbjährlichen Kontrolltermin in der Urologie der Uni Halle. Als erstes war ich sehr überrascht das es keine Überfüllung gab und ich nach 25min Wartezeit, und so noch vor dem eigentlichen Termin, schon bei der Ärztin drin war. Sie hat mich zunächst gefragt wie ich mit dem Fremdkatheterisieren kla komme und/oder ob wir doch in Richtung Dauerableitung gehen müssen. Sie war positiv überrascht das ich mich damit arrangiert habe. Vor einem Jahr war davon nivht mal zu träumen. Die Auswertung des Miktionsprotokolls war auch okay. Klar wir hatten in den 2 Wochen 2x ca 900ml und 2 oder 3x 750ml. Aber im Normalfall bewegen wir uns zwischen 400 und 650ml. Das fand sie okay. Sollte es aber häufiger über 600ml werden muss ich hin, dann müssen wir öfter katheterisieren (was ich nicht hoffe). Es folgte dann Ultraschall von Nieren, Harnwegen und Blase-alles in Ordnung. Puh war ich erleichtert. Was mich dann aber schockierte wsr eine Aussage von ihr. Sie fragte nach Blasenentzündungen bzw allgemein Harnwegsinfekten und meine Aussage das ich den letzten im November hatte überraschte sie. Sie hat noch vier andere Patienten die mehrmals täglich fremdkatheterisiert werden und bei denen sind Infektionen an der Tagesordnung. Alle 4 müssen fast regelmäßig stationär aufgenommen werden wg Komplikationen. Das hat mich echt erschüttert. Wir haben dann gesprochen wie es der Pflegedienst denn macht. Ich ihrvgesagt-unsterile Handschuhe, sterile Tupfer mit Octenisept und natürlich genau beachten das der Katheter selbst nicht berührt wird. Sie war hoch erfreut. Ich natürlich auch weil wir uns ja auch nur alles selbst erarbeitet haben.

Im Fazit kann ich sagen das ich total happy war das alles gut war. Ich muss erst nächstes Jahr im April wieder hin. Rezepte für Katheter, Tupfer, Octenisept und das Zubehör für die Irrigation alles gleich für ein Jahr bekommen. Sollte natürlich etwas sein dann muss ich eher hin. Beim nächsten Mal steht dann eventuell auch nochmal eine Urodynamik an. Das wollen wor aber dann entscheiden. Da das bei uns nur Männer machen weiß sie das es für mich sehr schwierig ist. Aber es ist ja noch etwas Zeit.


Allen die beim Lesen durchgehalten gaben ein Dankeschön und insgesamt allen aktiven und stillen Beteiligten hier einen schönen und sonnigen Freitag und ein wunderschönes Wochenende. Liebe Grüße eure dani :)

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10 Apr 2015 11:48 #733 von Bernhardine
Guten Morgen Dani!
Ich freue mich für dich, dass du zu den Glücklichen gehörst, bei denen das Kathetern so gut klappt!
Leider hatte ich ja beim ISK immer Probleme, obwohl ich wirklich auch alle Hygienevorschriften eingehalten hatte ( ich habe sogar vor lauter Frust mal während eines Krankenhausaufenthaltes wegen eines fiesen Keims mal unter Aufsicht selber katheterisiert, damit ich die Rückmeldung bekommen konnte, ob ich was falsch machte. )
Es gibt anscheinend wirklich Menschen, die gesund bleiben beim kathetern und solche, die einen Infekt nach dem anderen durchmachen!
Ich hoffe, dass es bei dir weiter so gut klappt!!
Mir geht es erst gut, seitdem ich meine Blasenschrittmacher habe, vorher habe ich zuverlässig immer drei, vier Tage nach der letzten Antibiose wieder einen Infekt gehabt!
Jetzt bin ich schon fast drei Monate gesund !!Yippieh!
Und darum zu dem eigentlichen Thema dieser Rubrik:
Mir geht es heute super, ich bin schon wie ein Wirbelwind durch die Wohnung gerast und habe geputzt, Wäsche aufgehängt und werde mich jetzt mit Handarbeit ( meine geliebten Püppchen!) auf unsere Terrasse in die Sonne setzen. Dazu mein Ebook auf den Schoß legen und lesen..... so kann es bleiben!
Ich wünsche dir und allen anderen im Forum ein super schönes und hoffentlich sonniges Wochenende!
Bernhardine

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10 Apr 2015 16:34 #734 von hippo80
Hallo bernhardine.
Danke für deine lieben Worte. Ja ich glaube mittlerweile auch das ich zu den Glücklichen gehöre und bin sehr froh. Die Frsge Blasenschrittmacher stand letztes Jahr im Sommer auch zur Diskussion. Ich habe mich dagegen entschieden da ich aufgrund meiner Beeinträchtigung nicht so optimal dafür geeignet war (O-Ton Ärztin). Ich hab mich jetzt auch damit abgefunden und hab ja auch ganz liebe Hilfe. Ich hatte nach meiner Reha letztes Jahr im Frühsommer (dort hatte ich mir eine schwere Blasenentzündung, einen Intimpilz und einen geschlossenen Dekubitus mitgebracht) auch eine ganze Weile mit wiederkehrenden Infekten zu tun. Nach einer 6-wöchigen Kur mit Cranberrysaft hab ich gar nichts mehr. Ist vllt für andere eine Chance.

Aber ich freue mich das du jetzt zurecht kommst, keine Probleme mehr hast. Von daher war es die richtige Entscheidung.

Euch allen viel Spaß in der Sonne. Ich hab sie vorhin, trotz meiner schweren Kraftlosigkeit, 1,5h genossen und es tat do gut. Aber nicht die Sonnencreme vergessen!!!

Liebe Grüße, dani

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10 Apr 2015 18:27 - 10 Apr 2015 18:28 #735 von Ano
Moin Moin liebe Dani und liebe Bernhardine!

Das freut mich aber, dass es Euch beiden wirklich gut geht - der einen wegen der positiven Schrittmacher-Op, der anderen wegen des traumhaft gut gelingenden ISK. Jede jeweils ohne ständige Infekte - das ist einfach SUPER!

Dazu jetzt noch ein paar frühlingshafte Tage mit Sonne und angenehmer Wärme - das freut die Seele und das Herz.

Ich drück Euch ganz lieb und wünsche mir, dass es so bleibt !!!

Ein sonniges Wochenende mit viel guter Laune
wünscht Euch Ano
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13 Apr 2015 09:59 #736 von Bernhardine
Hallo ihr Lieben....
es wäre ja auch zu schön, wenn es einfach gut weitergehen könnte...
Ich habe in den letzten Tagen geschrieben, dass es mir gesundheitlich so gut wie lange nicht geht.
Das ist zum Glück noch immer so, aber wir haben ja alle auch noch jede Menge um uns herum, oder?
So haben wir einen erwachsenen Sohn, der seit gut drei Jahren an Depressionen leidet. Wodurch die genau hervorgerufen wurden, ob durch Drogen oder ob sie durch Beziehungsstress oder Stress im Studium ausgelöst wurden , ist uns immer noch nicht klar. Unser Sohn hat zwar einige Klinikaufenthalte hinter sich, auch Therapieversuche, aber er hat immer alles abgebrochen.
Allerdings hat er sich ein "Souvenir" aus der ersten Klinik mitgenommen - er hat dort eine ebenfalls unter Depressionen leidende ältere Frau kennengelernt und mit ihr eine Beziehung begonnen.
Und was für Menschen in unserer Situation durchaus gut sein kann, wenn man mit Menschen mit ähnlichen Problemen Kontakt haben, ist für Menschen mit Depressionen nicht unbedingt gut - einer von beiden ist immer schlecht drauf und zieht dann den anderen mit in sein Loch.
Jedenfalls geht diese stürmische Beziehung jetzt schon fast drei Jahre - ich weiß nicht, wieviele Tränen geflossen, wie oft die zwei sich hochdramatisch getrennt und dann wieder zusammen getan haben, ich hätte Buch führen sollen!
In den drei Jahren ist es mit unserem Sohn immer weiter bergab gegangen, er musste wieder zu Hause einziehen, weil er in seiner WG total vermüllt ist und nicht mehr in der Lage war, die einfachsten Dinge allein zu regeln. Er hatte mehrfach Suizidgedanken, deshalb ja auch die Klinikaufenthalte.
Unser Sohn hat Medizin studiert, sein absolutes Traumfach, dafür hat er auch in Kauf genommen, dass er aufgrund seines Notendurchschnitts von knapp unter 2 vier Jahre auf einen Studienplatz warten musste.
Er hat im ersten Anlauf das Physikum bestanden, was ja für viele eine große Hürde ist. Danach kam der erste Absturz.
Ich weiß, dass er schon lange gekifft hat, aber es ist sehr schwer, dagegen als Eltern was zu machen. Leider gehört unser Sohn zu den Menschen, denen diese angeblich weiche und harmlose Droge nicht bekommt. Zwar ist er nicht auf härtere Drogen umgestiegen, aber das Kiffen hat definitiv schlimme Auswirkungen auf ihn , und da er behandlungsresistenz ist, ändert sich auch daran nichts.
Jetzt hat er vor kurzem sein Medizinstudium abgebrochen, nachdem er schon mehrere Semester nicht in der Lage war, regelmäßig an den Vorlesungen und Seminaren teilzunehmen. Eigentlich hatte er jetzt vor, ein neues Studium aufzunehmen ( Biochemie), und bisher habe ich mich auch - eigentlich gegen den Wunsch meines Mannes - für ihn eingesetzt und wollte ihm nach Kräften dabei helfen, wieder auf Spur zu kommen, ihm ins Leben zurück zu helfen.
Nachdem dann aber gestern klar wurde, dass er schon seit zwei Monaten wieder Kontakt zu seiner "großen Liebe" hat, glaube ich nicht mehr daran, dass er jemals einen Beruf erlernen wird, da er von ihr keinerlei Unterstützung bekommt.
Bisher zahlen wir unserem dreißigjährigen Sohn ein Taschengeld, er bekommt von uns Unterkunft und Essen, die Krankenversicherung zahlen wir natürlich auch.... er öffnet ja noch nicht mal die Post, die ihm zugeschickt wird und reagiert nicht auf Schreiben von der Krankenversicherung oder anderen Ämtern.
Ich glaube, ich muss mich der Tatsache stellen, dass sich nie was ändern wird. Es ist so schwer, sein Kind, egal wie alt es ist, so abrutschen zu sehen. Aber ich denke, wir haben alles gemacht, um ihm zu helfen und wir sind gescheitert.
Es tut so weh.
Ich schreibe das jetzt, weil ich einfach mit irgendjemandem mein Leid teilen muss.
Depressionen sind Krankheiten wie andere. Aber wie jede Krankheit muss sie behandelt werden, von allein geht sie in den wenigsten Fällen weg. Und wenn der erkrankte nicht bereit ist, eine Therapie zu machen, kann auch Elternliebe nicht helfen, das musste ich jetzt einsehen.....
Ich würde die neue Woche lieber mit einem schöneren Thema beginnen .... aber das Leben ist kein Ponyhof, oder??
Liebe traurige Grüße
Bernhardine

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13 Apr 2015 12:20 - 13 Apr 2015 12:44 #737 von Ano
Liebe Bernhardine!

Es tut mir so unendlich leid, Dein so trauriges Posting hat mich doch ziemlich mitgenommen.
Ich glaube, dass Mütter sich alles, was mit ihren (auch erwachsenen) Kindern geschieht, wesentlich mehr zu Herzen nehmen bzw. sich immer wieder für ihre Kids einsetzen, auch wenn es ausweglos erscheint. Auch zweifelt man als Mutter immer wieder an sich selbst und meint, in der Vergangenheit irgendetwas falsch gemacht zu haben oder irgendeine Weiche nicht richtig gestellt zu haben ... das kenne ich leider auch. Väter machen das im allgemeinen im Stillen mit sich ab und bauen einen Schutzwall um sich herum. Damit tun sie sich wohl leichter und meinen, sich so besser mit einer scheinbar ausweglosen Situation abfinden zu können. Nach außen hin wirkt es dann so, als ob sie ihren Seelenfrieden wiedergefunden hätten - dem ist aber leider oft nicht so. Väter sind oft - was ihre Gefühle angeht - stumm. Sie können oder wollen sie nicht äußern. Das liegt wohl daran, dass Männer immer irgendwie stark sein wollen/müssen. Mütter hingegen brauchen den Austausch, brauchen gelebte Solidarität. Nicht selten gehen deshalb an sehr großen Krisen leider auch Ehen zugrunde.

Wie Du die Situation beschreibst, hast Du (habt Ihr) alles richtig gemacht und könnt nicht mehr tun, als Euren Sohn immer wieder zu einer Therapie zu bewegen bis er es vielleicht irgendwann einsieht und sich professionell helfen lässt. Bis dahin tust Du, liebe Bernhardine, alles was für ihn hilfreich ist in dem Du ihn unterstützt, wo es nur geht. Mehr kann man wohl im Moment nicht machen. Ich kann gut nachvollziehen, wie es in Deiner Seele aussehen mag. Man sieht sein Kind (auch wenn es schon erwachsen ist) in's offene Messer laufen und kann nichts dagegen unternehmen - das ist für alle Betroffenen furchtbar schwer auszuhalten.

Bernhardine, Du musst Dir keinerlei Vorwürfe machen und versuchen, Dich und Deinen Seelenfrieden zu retten! Es nützt ja nichts, wenn Du jetzt auch an diesem großen Kummer zugrunde gehst - damit hilfst Du Deinem Sohnemann auch nicht.
Wäre es vielleicht hilfreich, wenn DU Dich in Therapie begeben würdest? Das ist so eine Idee, die mir jetzt beim Schreiben kommt. Zum einen könntest Du Dich auch mal bei einer neutralen Person aussprechen, die Dir zuhört und Dich ernst nimmt und zum anderen könnte Dir ein Therpeut vielleicht als neutraler Beobachter mit Fachwissen doch noch etwaige Tipps oder Verhaltensratschläge geben. Zumindest würde es DEINER Seele gut tun und Dich etwas stabilisieren, damit Du weiterhin die Kraft hast, Deinem Sohn beizustehen.

Ich umarme Dich ganz fest,
Deine Ano
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13 Apr 2015 13:00 #738 von Bernhardine
Liebe Ano,
danke für deine lieben Worte.
Ich bin seit langer Zeit ( seit ich das erste Mal das große Glück hatte, bei einer Operation zu Schaden zu kommen) in therapeutischer Behandlung bei einer sehr lieben Ärztin.
Deshalb weiß ich auch, wie gut und wichtig es ist, sich helfen zu lassen. Da kann ich aber leider unserem Sohn nicht vermitteln, er findet es unangenehm, an sich arbeiten zu müssen....
Es ist einfach sehr schwer und heute musste ich mal meinen Kummer von der Seele schreiben!
Trotz allem habe ich ja immer noch die Hoffnung, dass er zu Verstand kommt. Das ist nicht so ein " Mutter-kann-ihr -Kind-nicht -loslassen"-Ding. Ich hätte nichts lieber, als dass er sein eigenes Leben leben würde und wir nicht immer wieder als Feuerwehr eingreifen müssen. Wir haben noch einen Sohn, zwei Jahre jünger als unser Kummerkind, und der lebt zur Zeit aus beruflichen Gründen in Holland. So sehen wir uns nur selten, haben aber dank Skype und Telefon regelmäßig Kontakt. Es ist also wirklich nicht so, dass wir unseren älteren Sohn hier festhalten wollen.

Von meiner Therapeutin habe ich den 'Rat bekommen, unseren Sohn nicht mehr zu unterstützen und ihn auf die Nase fallen zu lassen .... ich kann das nicht - ich kenne ihn und weiß, dass er das nicht als Schuss vor den Bug sehen würde, der ihn dazu bringt, endlich aktiv zu werden. Ich könnte ihn danach unter der Brücke besuchen, und ich ertrage es nicht, ihn so abrutschen zu sehen.
Aber wie heißt es so schön : es hofft der Mensch , solang er lebt .
Und irgendwie hoffe ich immer noch auf ein Wunder.
Danke für deine Umarmung.
Bernhardine

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13 Apr 2015 13:06 - 13 Apr 2015 13:16 #739 von Ano
Liebe Bernhardine!

Ich habe hier eine kleine Geschichte für Dich rausgesucht: Die Geschichte von der Traurigkeit.
Sie hilft nicht nur, wenn man einen lieben Menschen verloren hat - sie hilft auch, wenn man aus anderen Gründen unendlich traurig ist und keine Hoffnung mehr hat ...

Ich weiß, dass Du sehr traurig bist und mutlos - weil Du Dich so hilflos fühlst, weil Du die Hoffnung aufgegeben hast. Aber vertraue Deinen Gefühlen und höre auf Deinen Bauch - wenn Du als Mutter Dein Kind nicht fallenlassen willst, dann tu es auch nicht!!!
Zwar aus einem ganz anderen Grund, aber auch von einem Therapeuten, bekam ich einst den gleichen Rat. Auch ich konnte es nicht und habe meinem Sohn weiter beigestanden. Im Rückblick gesehen war es richtig und gut.


Ich selbst mag diese Geschichte sehr und vielleicht gibt sie Dir etwas Trost.
Ich versuche mal, sie als pdf-Datei hier einzustellen und hoffe, dass man sie auch öffnen kann.

Liebe Grüße,
Ano

Hat nicht geklappt mit der pdf-Datei. Daher jetzt als neues Posting ...

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13 Apr 2015 13:11 #740 von Ano
DIE GESCHICHTE VON DER TRAURIGKEIT


Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlangkam.
Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht,
und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.
Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter.
Sie konnte nicht viel erkennen.
Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos.
Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen.
Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf: "Ich?
Ich bin die Traurigkeit“, flüsterte die Stimme stockend
und so leise, dass sie kaum zu hören war.
"Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus,
als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
"Du kennst mich?", fragte die Traurigkeit misstrauisch.

"Natürlich kenne ich dich!
Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber ...", argwöhnte die Traurigkeit,
„warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe?
Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst.
Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich ... ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr.
"Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf.
"Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."

Die Traurigkeit seufzte tief.
Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen?
Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht.
"Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert,
"es ist so, dass mich einfach niemand mag.
Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen
und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen.
Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück.
Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."
Die Traurigkeit schluckte schwer.
"Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen.
Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter.
Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot.
Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht.
Und dann bekommen sie Herzschmerzen.
Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreißen.
Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken.
Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen.
Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe.
Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen,
damit sie mich nicht fühlen müssen“.
"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir oft begegnet."

Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen.
"Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen.
Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen.
Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen.
Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut.
Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde,
und das tut sehr weh.
Aber nur wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint,
kann seine Wunden wirklich heilen.
Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe.
Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben.
Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."

Die Traurigkeit schwieg.
Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.
Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt
tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie
und streichelte zärtlich das zitternde Bündel.
"Weine nur Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus,
damit du wieder Kraft sammeln kannst.
Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern.
Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen.
Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin:
"Aber ... aber - wer bist eigentlich du?"
"Ich?", sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd,
und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen.
"Ich bin die Hoffnung."


(Nossrat Peseschkian)
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