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23 Jan 2007 02:18 #11 von mehlbox2001
Moin Eckhard,

das erinnert mich ein bisschen an eine ziemlich makabere Geschichte aus der Twilight Zone -- die Serie wurde übrigens ziemlich mies synchronisiert, den Gruselfaktor gibt's am besten im Original:

Zu der bitter armen Familie im Mittleren Westen kommt ein Vertreter mit einem tollen Kasten: Man muss nur auf den kleinen roten Knopf drücken, und bekommt fünf Millionen Dollar ... Der kleine Haken an der Sache ist, dass beim Drücken des Knopfes irgendwo auf der Erde ein Mensch sterben wird ... In einer Woche will der Vertreter wieder kommen und den kleinen Kasten abholen, egal, wie sich die Leute entschieden haben ...

Es folgen Diskussionen und Überlegungen, und kurz, bevor der Vertreter wieder kommt, drückt der Familienvater auf den roten Knopf, in der Hoffnung, der bitteren Armut und dem verfallenden Hof Adieu sagen zu können. Der junge Mann kommt mit einem Koffer voll Bargeld. Auf die Frage, was nun mit dem Kästchen passiert, antwortet er, dass den nun jemand anders bekommt.

Wie üblich in der Twilight Zone wird den Leuten ziemlich anders, und im Abspann sieht man Frau und Kinder am Grab stehen ...

Andreas

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23 Jan 2007 09:22 #12 von eckhard11 ✝
Morgen, Andreas,

dies mag ja alles so sein......

Und im Film oder Fernsehen sind es immer die "kleinen Helden des Alltags", welche die Last der Welt auf ihren Schultern ruhen zu lassen,
( meistens - natürlich - ein heroischer US - Amerikaner aus dem Mittelwesten ), aber keiner von denen war bereit, meinen Blasenkrebs auf sich zu nehmen......
Nicht einmal Dschordsch Dabbelju, der Retter der Welt.

Nein, nein, da ist mir mein Egoismus schon lieber.

Übrigens ist das Risiko, sich selbst beim Drücken des Knopfes zu erwischen, etwa 1 : 6.500.000.000, ergo ca. 47 mal nacheinander sechs Richtige mit Superzahl.
Oder stell Dir mal 6.373 Fußballfelder hintereinander vor ( 637,30 km lang und 50 m breit, also Autobahn von Hamburg bis Frankfurt, aber alles zwölfspurig, oder von Flensburg nach München, alles sechsspurig ), alle total zugestellt mit gefüllten Biergläsern, jedes Bier gehört einem anderen Menschen, darüber fliegt eine einzelne Taube und scheißt ausgerechnet in Dein Glas.

Also, das Risiko gehe ich sofort ein.
Und wenns denn auch noch für einen guten Zweck ist....

Was Du Dir in der Glotze alles so ansiehst........

Gruss
Eckhard

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23 Jan 2007 10:29 #13 von matti
Hallo,

um die Frage nach dem "WARUM" beantworten zu können müsste es möglich sein eine Antwort darauf zu erhalten. Sie würde den Sinn erklären!

Es ist abwegig, ja absurd zu behaupten, alles habe irgendwo und irgendwie einen Sinn, wir müssten ihn nur entdecken. Nichts geschehe umsonst. Dieser Sinnhuberei, in der Regel religiös auftretend, möchte ich hier ausdrücklich widersprechen. Alles hat eine Ursache, aber nicht alles hat einen Sinn.

Niemand ist unverwundbar. Deshalb sind wir trostbedürftig und hilfsbedürftig. Allerdings müssen wir uns abfinden mit Trostlosem und Sinnlosem. Der Einbruch des Grauens in die vertraute Sinnwelt des Alltags kann jederzeit erfolgen, und zwar in allen gesellschaftlichen Milieus. Um dies bestätigen zu können, müssen wir nicht erst selbst Opfer eines Amokschützen werden.

Kein Mensch bleibt vor dieser Erfahrung bewahrt, dass immer wieder Sinnvolles von Sinnlosem durchkreuzt wird. Lernen wir, soweit möglich, uns damit zu arrangieren und zu improvisieren.

Dies gelingt uns leichter, wenn Menschen uns begleiten, die uns Beistand leisten, und wir bereit sind, uns helfen zu lassen.

Ich versuche mein Leben nach dem Leitbild eines humorvollen Trotzalledem ertragen zu lernen. Allerdings habe ich es für mich abgelegt in allem Gottes gütige Handschrift zu sehen. Der vermeintliche Trost dieser Botschaft, es werde möglich, selbst das größte Leid - wenn auch unter Tränen - geduldig zu ertragen liegt mir fern.

Die von mir entwickelte Auffassung ist emotional herber, freilich auch gedanklich klarer und intellektuell redlicher. Sie durchschaut die eitle Selbstbezogenheit derartiger Phantasien.


Gruß

Matti

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24 Jan 2007 04:23 #14 von mehlbox2001
Moin Eckhard,

ich glaub, in der Folge aus der Twilight Zone ging es nicht um Wahrscheinlichkeitsrechnung, sondern darum, dass der, der den roten Knopf drückt, selber dran ist, wenn der nächste den roten Knopf drückt.

Da ging's übrigens nicht nur um das "Was du nicht willst, was man dir tut, das füg auch keinem andern zu" -- ganz im Gegensatz zum bayerischen Sankt-Florians-Gebet "Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd andre an!" -- sondern auch um das in den Achtzigerjahren im amerikanischen Fernsehen überall zu sehende Thema des Atomkriegs mit seinem berühmten roten Knopf.

Was ich so alles in der Glotze ankuck? Stell dir vor: Sogar meine Schüler mussten, als ich Referendar war, solche doppelsinnigen Filmchen im Englischunterricht ertragen. War damals aktuelles amerikanisches Fernsehen. Die Videos hab ich noch ...

Zu toppen war das nur noch durch eine ausgesprochen skurrile Folge aus dem Englisch-Schulfernsehen aus der DDR, die ich leider nicht mehr hab -- vielleicht hat jemand noch 'ne Kopie: Die damals bekannten Darsteller, die ansonsten auf dem Markt Gemüse kaufen, im Coffee Shop sitzen oder sich angeregt in der Wohnküche über ihre gegenseitigen Verwandschaftsgrade unterhalten, treffen Freunde, die in einer Garage Plakate malen und fragen, was die da so gerade tun. Die Antwort kommt im besten Cornwall-Englisch: "We are painting banners for a demonstration. We want socialism! We want jobs!" Nie hab ich Leute je wieder so laut über original unfreiwilligen ostdeutschen Humor in englischer Sprache lachen hören wie damals meine Schüler in Westberlin ...

Übrigens auch 'ne Frage der Sinnsuche ;-)

Andreas

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24 Jan 2007 04:37 #15 von mehlbox2001
Hallo Matti,

du kriegst deinen eigenen Thread ;-)

Eine Kleinigkeit fehlt hierbei noch -- wahrscheinlich hast du's aber eh schon mitgedacht ...

Matti schrieb: Kein Mensch bleibt vor dieser Erfahrung bewahrt, dass immer wieder Sinnvolles von Sinnlosem durchkreuzt wird. Lernen wir, soweit möglich, uns damit zu arrangieren und zu improvisieren.

Dies gelingt uns leichter, wenn Menschen uns begleiten, die uns Beistand leisten, und wir bereit sind, uns helfen zu lassen.


... denn das eigene Leben wird auch dadurch sinnvoll, dass man zwar selber ein Päckchen zu tragen hat, aber gleichzeitig auch andern Leuten was Gutes tun kann, Beistand leisten kann, sie begleiten kann.

Das Leben ist ein Geben und Nehmen, und um es zum Letzten aller Dinge zu bringen, sogar die professionellen Sterbebegleiter in AIDS-Hospizen wissen, dass sie irgendwann mal selber dran sind. An das Zauberwort der Selbsthilfe mag man gelegentlich den Gedanken an gegenseitige Hilfe anheften ...

Andreas

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