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Rollstuhl mit Hebelantrieb

24 Jan 2016 12:45 - 24 Jan 2016 12:47 #1 von matti
Hallo,

schaut man sich einmal die Vorteile des neuen Desino radius Rollstuhls an, sehen alle herkömmlichen Handrollstühle ganz schön alt aus.

Die Vorteile liegen ganz klar auf der Hand:

- Schont die Schultergelenke aufgrund der veränderten Armhaltung und Antriebsbewegung.
- Schont die Handgelenke, da kein Aufschlagen des Handballen auf den Greifreifen stattfindet
- Schützt die Hände vor Schmutz und Verletzungen.
- Fördert aufrechte Sitzhaltung im Rollstuhl
- Schont so den Rücken und
- Sorgt für eine verbesserte Atmung.
- Erleichtert das Fortkommen im Rollstuhl, vor allem bei Steigungen, was ihn geeignet für Menschen mit eingeschränkter Armkraft macht.
- Erleichtert das Befahren von unwegsamem Gelände.

Mit dem DESINO radius gibt es jetzt einen neuen nutzerfreundlichen Rollstuhl in modernem Design, der ein echtes Novum ist: Der Aktiv-Rollstuhl verbindet einen einzigartigen ergonomischen Hebelantrieb mit einem dynamischen Sitz. Auf diese Weise erhöht er die Mobilität und verbessert Gesundheit und Lebensqualität aktiver Rollstuhlfahrer maßgeblich.
Als erster Rollstuhl überhaupt verfügt der DESINO radius über eine Gangschaltung mit bis zu elf Gängen. So können längere Strecken und Steigungen entschieden leichter und entspannt zurückgelegt werden. Dabei kippt die dynamische Sitzfläche im Rhythmus der Hebelbewegungen hin und her und vermeidet so die üblichen negativen Auswirkungen des statischen Sitzens. Rücken und Becken bewegen sich dabei ganz ähnlich wie beim Laufen – zum Wohle der Wirbelsäule. Die aufrechtere Sitzposition und die flüssige pendelartige Bewegung der Arme entlasten bei jeder Fahrt Schulter- und Handgelenke und aktivieren die Muskulatur. Positive Effekte erwarten Mediziner auch für die Verdauung sowie das lymphatische System der Fahrer.

Der leichtgängige Hebelantrieb ermöglicht in vielen Alltagssituationen eine barrierefreie Fortbewegung mit verminderter Kraft – selbst mit nur einer Hand. Hierfür steckt viel Technik in der Neuentwicklung: Die Umwandlung der Hebelbewegung übernimmt ein patentiertes Getriebe unter der Sitzfläche. Damit beim Zusammenlegen und Transportieren Hände und Kleidung nicht verschmutzen, ist es vollständig von einem Gehäuse umschlossen und die Kraftübertragung geschieht durch einen geräuschlosen Zahnriemenantrieb. Auch beim Fahren bleiben die Hände sauber, denn anders als bei Greifreifen verschmutzen sie bei Regen oder nasser Straße nicht.

Zum Lenken drückt der Fahrer einfach die Hebelgriffe nach innen – links, um den DESINO radius nach links zu steuern, rechts, um rechts abzubiegen. Werden beide Griffe nach innen gedrückt, verzögern zwei Scheibenbremsen den Rollstuhl effektiv und sicher auch aus höheren Geschwindigkeiten. Die Züge und Leitungen sind innenliegend geführt; das sieht besser aus und Kleidung kann sich nicht darin verfangen.

Der DESINO radius ist als hybrider Alltags-Rollstuhl ausgelegt und verfügt neben dem Hebelantrieb nach wie vor auch über einen klassischen Greifreifenantrieb. Manövrieren auf engstem Raum – etwa zu Hause oder am Arbeitsplatz – und Ankippen, um kleine Höhenunterschiede zu überwinden, ist also weiterhin problemlos möglich. Damit die Hebel den Fahrer dabei oder beim Verlassen des Rollstuhls – z. B. beim Zu-Bett-Gehen – nicht hindern, lassen sie sich vollständig zwischen Rahmen und Rädern versenken. Damit sie, auch wenn sie nicht versenkt werden, kein Hindernis sind, verhindert ein Freilauf, dass sie sich beim antriebslosen Rollen bewegen.

Auf der Reha Care 2015 in Düsseldorf Mitte Oktober wurde das patentierte System vom Kölner Anbieter DESINO erstmals einem größeren Publikum vorgestellt. Zu haben ist der DESINO radius ab Ende 2015 über alle Sanitätshäuser.

Gruß

Matti
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24 Jan 2016 13:05 #2 von Bubi-Nora

Matti schrieb: - Erleichtert das Befahren von unwegsamem Gelände.
Matti


Bei den kleinen Vorderrädern wie auf den Werbefotos dürfte da kein fahren möglich sein.

Selbst bei den Normalen Vorderrädern gibt es schon Probleme wenn vom Si Gurt das Schoss da rumliegt man kommt mit dem Vorderrad da gegen.

Die Kante von der Rampe macht ja schon bei machen Rollis Probleme.

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24 Jan 2016 13:13 - 24 Jan 2016 13:16 #3 von matti
Hi,

grundsätzlich hast du ja recht, aber einen Nachteil gegenüber eines marktüblichen Handrollstuhls kann ich jetzt auch nicht erkennen. Diese kleinen Räder vorne sind schlecht (für ungeübte oder aufgrund ihrer Behinderung in den Möglichkeiten eingeschränkte Menschen). "Profis" fahren auf unwegsamen Gelände schlicht auf den Hinterreifen. Kann ich aber auch nicht.

Ich finde es fast ein wenig schade, dass du dich an diesem Punkt abarbeitest, ohne ein Wort zu den aus meiner Sicht erheblichen Vorteilen...

Matti

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24 Jan 2016 14:50 #4 von Bubi-Nora

Matti schrieb:
Ich finde es fast ein wenig schade, dass du dich an diesem Punkt abarbeitest, ohne ein Wort zu den aus meiner Sicht erheblichen Vorteilen...

Matti



Hallo Matti,
zu den von dir genannten erheblichen Vorteilen kann ich nichts sagen weil ich nur Fahrer bin, d.h. ich schiebe die Behinderten in den Wagen oder auch in ihre Wohnung. Wenn man ein Schwergewicht hat, so zwischen 150 Kg und 200 Kg mit Rollo dann ist schon ein kleiner Kieselstein einer zu viel.

Fahre ich zum Beispiel einen Mercedes Sprinter mit der klappbaren schräg Rampe dann haste bei feuchter Rampe so deine Probleme. Beim Opel Combo geht so etwas besser da nicht so steil.

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24 Jan 2016 15:07 #5 von hippo80
Hallo matti.
Habe mich jetzt mal kurz zu diesem Rollstuhl belesen. Scheint wirklich gut durchdacht zu sein. Ich selbst kann zu fahren auf unwegsamen Gelände nichts sagen da ich nie einen handbetriebenen Rolli hatte sondern gleich einen E-Rollstuhl.
Wo ich aber noch nicht ganz schlau werde (vielleicht steh ich auch nur auf dem Schlauch), ist der nun mit einer Hand zu betreiben? Hast du den Rollstuhl ausprobieren können?

Ich finde es toll das auch in diesem Bereich so hervorragende Neuerungen aufkommen.

Danke fürs Vorstellen.

Liebe Grüße, Dani

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24 Jan 2016 16:39 #6 von Bubi-Nora

hippo80 schrieb:
Ich finde es toll das auch in diesem Bereich so hervorragende Neuerungen aufkommen.

Dani


Sicher ist es gut wenn Neuerungen aufkommen, es wird aber mal wieder die Erleichterung ganz groß in den Vordergrund gestellt, Sicherheit Nein Danke oder habe ich etwas übersehen/gelesen


Wenn ich an die Sicherung von E Rollis denke stehen mir die Haare zu Berge.
Keine Kraftknoten am normalen Rolli
Keine Kopfstützen

Wer zeit und Lust hat kann ja mal bei Googel das Suchwort Kraftknoten eingeben.
Da wird wieder mal zu Lasten der Behinderten gestritten.


@ Matti
wie viele Profis fallen auf den Rücken wenn sie nur auf 2 Rädern Fahren?
was passiert wenn ein Behinderter im Rolli z.b. mit so einen Rolli ( kleinen Räder) mit einen Vorder von der Bordsteinkante rollt?

Dann muss auch an die Behinderten gedacht werden die keine Profis sind und nur vorübergehend wegen einer Beinverletzung im Rolli sitzen.

Bei eine Fahrleistung von 50 000 Km im Behinderten Transport bin ich noch nie in ein Kontrolle gekommen.

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24 Jan 2016 16:47 - 24 Jan 2016 16:59 #7 von matti
Lieber Bubi Nora,

dies ist ja alles richtig was du schreibst. Allerdings bewegt sich der 150 - 200 Kilomann aus eigener Kraft im Handroll (über Greifreifen) fast nirgendwo hin. Dafür sind die Schultern eines Menschen gar nicht ausgelegt . Es wäre aber fast ein interessanter Versuch, ob dies mit Handhebeln nicht deutlich besser ginge.

Ich berichte ja aus eigener Erfahrung als Rollifahrer und ganz so dramatisch ist dies mit dem Untergrund nicht. Natürlich ist ein möglichst glatter Untergrund wünschenswert, es geht aber auch feiner (nicht so hoher) Split oder ein feines Kopfsteinpflaster. Ich nehme an, dass du aber auch ganz andere "Trümmer" an Rollstühlen beförderst, wahrscheinlich in der Regel Pflegerollstühle.

Die vorgestellte Art von Rollstuhl ist ein Aktivrollstuhl. Dieser ist bei weiten nicht für alle auf einen Rollstuhl angewisenen Menschen geeignet. Die Gruppe der Benutzer ist wahrscheinlich sogar klein. Es ist aber eine Alternative und die Innovation wollte ich hier vorstellen.

Ich verdiene daran nichts und es gibt wohl derzeit auch noch keine Kassenzulassung. Wird es wahrscheinlich alleine aus Kostengründen auch nicht geben oder ausschließlich in einer Einzelfallentscheidung entschieden. Somit ist dies aus meiner Sicht ein tolles Produkt, dass wieder einmal mehr den meisten Menschen verschlossen bleiben dürfte, weil sie sich es schlichtweg nicht leisten können.
Ähnlich ist dies ja auch bei dem von mir vor einigen Monaten vorgestellten Exoskellett. Toll, aber in der Regel unbezahlbar und ebenfalls nicht für jeden Menschen geeignet.



@Hippo

Habe den Rollstuhl angeschaut und gefahren (ähnliches Modell). Benötigt Übung. Man braucht auch hier zwei Arme für den Antrieb.


Matti

Ein Bild unserer Vereinsfreizeit im letzten Jahr:


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24 Jan 2016 16:53 #8 von hippo80
Hallo Bubi-Nora.
Die andere Frage ist welcher Patient der nur vorrübergehend einen Rollstuhl benötigt den hier vorgestellten bekommt, das dürfte gegen 0 tendieren. Wie Matti richtig schreibt handelt es sich um einen Aktivrollstuhl der zu nahezu 100% von Menschen benutzt wird die dauerhaft im Rollstuhl sitzen und den Umgang mit solchen Stühlen gewohnt sind und darin meist auch geschult.

Hallo Matti,
Die Frage wegen der einarmigen Bedienung kam mir weil auf der Internetseite irgendwo was geschrieben stand das er auch mit einem Arm bedient werden kann. Danke das du mir darauf gleich antworten konntest. Hab das nämlich nicht verstanden weil man ja mit den Hebeln die Richtung bestimmt. Jetzt bin ich schlauer.

Allen einen schönen Sonntagabend.

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24 Jan 2016 18:54 #9 von eckhard11 ✝
Hmm,

ich kann mich irren, aber soooo sehr neu scheint mir diese Sorte Rollstuhl auch wieder nicht zu sein.
Eventuell modernisiert, andere Lager etc.
Im Nachbarort Hagen-Berchum besteht seit den 50-er Jahren eine Behinderteneinrichtung.
Bereits als Kind konnte ich häufig einen Behinderten, ( wohl ein Spastiker ), auf der Strasse bzw. Bürgersteig antreffen, welcher mit einem Rollstuhl mit Handhebeln fuhr. Und zwar Jahrzehntelang, trotz seiner Spastik.
Und Berchum ist gut 5 km von Elsey entfernt......
Gelenkt und gebremst wurde der Rollstuhl über die Handgriffe, welche drehbar an den Hebeln befestigt waren.

Heuer fährt er mittels Elektro-Rollstuhl, wohl auch, weil die Kraft der Schultern und Arme nicht mehr reicht.
Inzwischen dürfte er wohl um die 85 Jahre alt sein, ist aber immer noch unterwegs, ich sehe ihn häufiger, wenn er beim Italiener um die Ecke biegt.
Ein guter, alter Bekannter, der auch immer freundlich grüßt, soweit es seine Spastik zulässt....

Ich habe diesen Mann stets bewundert, inzwischen gut 60 Jahre lang.

Gruß
Eckhard :sleep:
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24 Jan 2016 19:22 - 24 Jan 2016 19:22 #10 von matti
Hallo Eckhard,

da hast du nicht unrecht. Der Hebelantrieb ist keine Neuerfindung. Was man nun kombiniert hat, scheint mir eine Innovation.

Petri + Lehr Rollstühle von 1938 im Automobil- und Motorradmuseum Austria‎





Gruß

Matti
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