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Bettnässen durch psychische Erkrankung, Panikattacken

26 Apr 2015 11:16 #1 von Cuba
Hallo, liebe Mitglieder

Ich möchte versuchen, mich auf diesem Wege mit Menschen auszutauschen, die ein ähnliches Leiden haben.

Ich bin 27 Jahre alt und bin seit 5 Jahren chronisch krank (Psychisch), es sind Deprissionen und Angsterkrankungen, die mich immer wieder einholen. War in den 5 Jahren auch schon 3 mal in der Klinik.

Und nun zu meinem Problem. Ich leide
schon lange unter Bettnässen, Organisch habe ich von 2 Urologen alles abkären lassen, die haben nix gefunden. Der eine hat mir Tabletten aufgeschrieben, die halfen aber nichts. Nehme nebenbei noch verschiedene Psychopharmaka ein.

Ich möchte gerne, das dass Bettnässen aufhört, zumal ich ja auch schlecht anderswo Übernachten kann und ich Minderwertigkeitskomplexe bekomme.
Matratze ist auch versüfft. Ich hatte mal vorlagen, ist mir allerdings auf dauer zu teuer.

Hat jemand ähnliche Probleme oder Tipps fùr mich?

Über Antworten bin ich dankbar.

Gruß Cuba

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27 Apr 2015 14:25 #2 von Johannes1956
Hallo, Cuba,

Erst einmal herzlich Willkommen hier am Forum. Ich bin nicht direkt Betroffener, möchte Dir aber vorweg ein paar Fragen stellen:

Was war zuerst, das Bettnässen oder die Depression? Du schreibst von drei Klinikaufenthalten wegen Depression und Angststörungen. Sind die Ursachen dafür gefunden worden? Manche dieser Störungen lassen sich relativ einfach zielgerichtet behandeln, wenn z.B. Lithium Mangel als Auslöser infrage kommt. Andere Depressionen sind schwerer zu behandeln.

So verhält es sich auch mit Inkontinenzen, manche sind relativ einfach, andere Formen nur sehr schwer oder gar nicht behandelbar. Es kommt immer auf die Ursache an. Hilfsmittel können einem das Leben sehr erleichtern und stressfreier machen. Da gibt es auch Zuschüsse von den Krankenkassen, wenngleich das, wie wir hier oft lesen können, nicht immer ganz einfach ist, für das passende Hilfsmittel die notwendigen Zuzahlungen zu erhalten.

Aber ein versüfftes Bett, wie Du schreibst, ist auf Dauer ja wohl auch keine Lösung. Wenn Deine Inkontinenz nur nächtens auftritt, empfiehlt sich in Deinem Fall die Ableitung über ein Kondomurinal. Auch zu diesem Thema gibt es hier viele Beiträge, gib das Stichwort in der Suchfunktion ein, dann kannst Du viele nützliche Beiträge lesen.

Kondomurinale werden übrigens auch von Extremsportlern verwendet, etwa bei langen Gleitschirmflügen oder Stratosphärensprüngen, also nur keine Scheu davor!

Vielleicht kannst Du ein bisschen mehr über Dich erzählen, dann ist es uns leichter, Dir zielgerichtete Tipps zu geben.

Alles Gute

Johannes
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27 Apr 2015 17:58 #3 von Cuba
Hallo Johannes,

danke für deine Antwort.

Nur kurz die wahrscheinlichen Gründe für meine Erkrankung. Ich zog nach schleswig-holstein, habe dort 2 Jahre gewohnt und habe Technikerschule versucht zu machen und nebenbei habe ich gearbeitet. Daraus ergab sich wenig Schlaf und zuletzt restlose überforderung. Ich habe mich künstlich mit tabletten wach gehalten, um zu lernen. Das gin ein 3/4 Jahr relativ gut, bis der Zusammenbruch kam. Zuerst musste ich aufgrund schlechter Noten die Schule beenden und kurz darauf hab ich meine Arbeit verloren. Ich bin selber daraufhin verwahrlost und hab mich daheim eingeschlossen und isoliert. Irgendwann konnte ich nicht mehr und bin zur Beratungsstelle und dann in die Klinik, wo ich auch traumatische Sachen miterleben musste. Während des Klinikaufenthalts
wollte ich nicht mehr leben usw... Meine Wohnung habe ich in der Zeit auch verloren und konnte nicht mehr zurück, dann musste ich ins Wohnheim ziehen. Dort hat sich ein guter Kumpel das leben genommen..... könnte jetzt noch weiter schreiben, aber reicht wohl
erstmal. Seitdem habe ich mehr oder weniger Bettnässen durch Alpträume und Panikattacken, trotz Schlafmedis.
Wohne inzeischen wieder in eigener Wohnung und mache eine Ausbildung, bei der ich zurzeit aber auch auf der Kippe stehe und der Druck sehr groß ist. War bis vor 2 Wochen, wegen panikattacken und innerer Unruhe in der Klinik. Seitdem ist das Bett jede Nacht nass. Fange bald aber auch eine Gesprächstherapie an. Vielleicht hilft das etwas. Habe damals vom Urologon Desmotabs, das Medikament aufgeschrieben bekommen. Hat aber nicht gewirkt. Das mit dem urinal schaue ich mir mal an.
Würde gerne die Zeit zurück drehen und vieles anders machen.

Das sind im Groben die Gründe, denke ich.
Viele Grüße

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27 Apr 2015 18:28 #4 von Johannes1956
Hallo, Kuba,

Nun, nachdem Zeit zurückdrehen nicht geht, ist es wohl sinnvoll nach vorne zu blicken. Nach Deinen Schilderungen kam das Bettnässen erst nach der psychischen und wohl auch körperlichen Belastung mit wenig Schlaf und das alles durch Medikamente verstärkt.

Aber damit stehen Deine Chancen auch gut, das Problem Bettnässen wieder los zu werden. Dieses belastet Dich zusätzlich und darum meine ich, dass Du in der Phase, in der Du an Deiner psychischen Stabilität arbeitest auch auf Hilfsmittel zurückgreifen solltest, die Dir sorgenfreies Schlafen ermöglicht. Nochmals, mein Rat sind Kondomurinale.

Ich kenne mich jetzt im deutschen Gesundheitssystem nicht so aus, aber es sollte möglich sein, dass Du diese vom Urologen verschrieben bekommst ohne Zuzahlung. Dazu bitte ich unsere Forummitglieder aus Deutschland zu erklären, was Du erwarten kannst.

Du musst Dir den Stress mit dem nassen Bett einmal wegnehmen und zu einem guten Schlaf kommen, das halte ich für absolut wichtig. An allem anderen zu arbeiten, mit Gesprächstherapie und letztendlich Selbsthilfe ist sowieso notwendig, aber da musst Du Dir auch Zeit geben, das macht nicht "Klick" und Du bist wieder gesund.

Und Du musst Deine psychische Erkrankung annehmen, wie jede andere Erkrankung. Jede Erkrankung braucht zum Heilen ihre Zeit. Es ist keine Schande, psychisch zu erkranken und es gibt Heilung.

Ich bin zuversichtlich, dass Du das schaffst, denn den ersten Schritt hast Du ja schon gemacht, indem Du zu Ärzten gehst und Dich hier gemeldet hast.

Und zuletzt: es ist nie zu spät, etwas anders zu machen. Freue mich, wenn Du hier dran bleibst!

Johannes

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27 Apr 2015 18:38 #5 von matti
Hallo Cuba,

die Vergangenheit kann und muß man manchmal aufarbeiten, verändern kann man sie als solche allerdings nicht. Deshab geht auch dein Wunsch "die Zeit zurückzudrehen" in die falsche Richtung.

Die Zukunft ist noch nicht geschrieben und deshalb hast du "alle" Möglichkeiten diese zu gestalten.

Deine Lebensgeschichte ist sicher an nicht wenigen stellen schlimm, einfach ist anders. Die Kunst besteht daraus, genau aus diesen Niederschlägen Kraft zu gewinnen. Dies führt dich weiter und unterscheidet dich von sehr vielen anderen Personen. Wer sein Leben mit dem "goldenen Löffel" lebt, kann auf wenig aufbauen.

Frage dich selbst auf was du lust hast, was du willst und wie du dir dein Leben vorstellst. Andere können dich dabei begleiten, aber in den Schuhen der Anderen solltest du nicht gehen. Du musst den anderen nicht gefallen, sondern dir selbst.

Ich habe dem ganzen Pharmascheiß abgeschworen und habe seit dem die "Birne" frei. Beginn etwas was dir Spaß macht, ein Hobby, eine Tätigkeit. Lass dich nicht in Schubladen stecken, lebe deine Wünsche, Gedanken, Lüste und Sehnsüchte aus.

Kein Mensch hat am Ende dein Leben leben müssen. Dies kannst nur du. Mach das Beste draus!

Matti
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