Hallo Edelweiss,
die Freude ist ganz meinerseits, auch wenn die Gründe für dein Aufsuchen hier ja nicht so schöne sind. Nun bist du erst einmal hier und du wirst schnell feststellen, dass ein gemeinsames Gespräch oftmals schon sehr hilfreich sein kann.
Obwohl du davon berichtest, dass deine Problematik bereits vor 10 Jahren begann, dachte ich zunächst an die Prüfung deines Homonstatuses. Also ich will den nicht prüfen, sondern dir die Empfehlung zur Prüfung aussprechen.
Hormonelle Veränderungen, beispielsweise in den Wechseljahren, bedingt durch Östrogenmangel. In der Menopause verändern sich die Zellen der Harnröhren- und Blasenschleimhaut. Dies kann zu einer Reizblase und/oder zu Blasenentzündungen führen.
Diese Schwankungen und Veränderungen kommen aber nicht ausschließlich in den Wechseljahren vor. Der Hormonstatus sollte deshalb zumindest einmal geprüft werden.
Das hier bereits angesprochene Kontinenz Training oder auch Blasentraining, ist bei Reizsymptomen mit kleinen Blasenvolumen tatsächlich hilfreich, wenn auch mitunter nur durch große Kraftanstrengung durchzuführen.
Das Ziel besteht dabei ja darin, dass durch die häufigen Blasenentleerungen oftmals stark reduzierte Blasenvolumen wieder zu vergrößern. Der Zeitpunkt an den die Blase "voll" meldet soll später erfolgen. Viele Menschen befinden sich aufgrund ihrer Drangsymptomatik in einer regelrechten Spirale, auch Teufelskreis genannt. Drang setzt ein, sie entleeren die Blase. Die über Monate oder Jahre so praktiziert, verringert das Blasenvolumen. Der lästige Harndrang setzt immer früher ein, ein negativer Kreislauf entsteht.
Die Trinkmenge einzuschränken, um weniger Drang zu verspüren, klingt erst einmal logisch. Dies erzeugt aber in den meisten Fällen genau das Gegenteil. Durchblutung nimmt ab, Infektionen werden begünstigt, dass Volumen sinkt, Harn ist konzentriert und reizt dadurch Blasenschleimhäute.
Du solltest trotz deiner Symptomatik mindestens 1,5 oder besser 2 Liter täglich trinken. Mehr schadet in der Regel nicht.
Du solltest auch darauf achten was du trinkst. Neben Wasser ohne oder mit wenig Kohlensäure, ungesüßter Tee, verdünnte Fruchtsäfte, haben sich auch Kräutertees bewährt. Harntreibende Getränke, wie Kaffee und Alkohol fördern eher die Problematik. Nikotin spielt auch eine Rolle und sollte möglichst vermieden werden.
Die "ganze Abteilung" der Entspannungstherapien ist zu empfehlen. Dadurch erlernt der Körper zu entspannen, was ja gerade in Drangsituationen eben nicht mehr funktioniert. Autogenes Training, Atemübungen aber auch Akupunktur können sehr hilfreich sein. Nehmen wir die Akupunktur einmal aus, weil sie schlecht selbst angewendet werden kann, verhelfen die erlernten Entspannungstechniken in der Drangsituation angewendet, mitunter enorm. Zudem stellen sie auch außerhalb der akuten Situation eine gute Balance zur Verfügung, damit der Körper und Geist einmal runterkommt. Halte ich persönlich wirklich viel von und wirkt bei mir auch sehr gut.
Der Homöopathie gegenüber bin ich persönlich sehr skeptisch gegenüber eingestellt. Man möge mir dies aber auch zubilligen, so wie ich den daran "Gläubigen" dies ja zubillige.
Wenn ich etwas von homöopathisch aufbereitete Wiesengräser von geopathisch auf und abbauenden Kraftfeldern, Chakra Blockaden und Erdstrahlen lese, denke ich zumeist "What the f.…". Bitte als meine Einstellung dem Gegenüber respektieren.
Was fällt mir noch ein? Schulmedizinisch wird häufig mit Botox behandelt, nicht selten mit sehr gutem Erfolg.
Darüber und über viele weitere Punkte können wir uns ja gerne im weiteren Verlauf unterhalten. Komm erst einmal hier an.
Liebe Grüße
Matti