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Hey, ich wollte mich mal vorstellen

30 Mai 2017 12:19 #1 von Valette
Hey ihr. habe jetzt mal ein bisschen das internet durchforstet um ein forum zu finden was in etwa in meine richtung geht.
ich bin 26 jahre jung und komme aus bayern.
ich bin mit nierenproblemen auf die welt gekommen und wurde seitdem 9 mal operiert.
das letzte mal 1999.
das hauptproblem war wohl, das mein urin immer zurück in die niere gelaufen ist, dieses problem ist seit der letzten op allerdings behoben.
ich war etliche jahre nicht mehr bei den kontrollen, irgendwann kam die pupertät, habe nicht so drauf geachtet und die kontrolle danach vor mich hergeschoben.
nun habe ich es endlich geschafft mal wieder danach sehen zu lassen.
nach etlichen untersuchungen hatte ich gestern ein gespräch mit dem arzt in der klinik.
er hat mir erklärt, das ich immer resturin in meiner blase habe und dadurch, eigentlich ständig, irgend einen infekt habe. das weiß ich allerdings nicht erst seit gestern. mich hat das auch nie gestört, da ich es nicht gemerkt habe.
zum anderen meinte er dann das ich mir jetzt 3 mal am tag selbst einen katheder legen soll, damit der resturin abläuft und sich kein infekt mehr bilden kann. der arzt hat mir halt auch noch erklärt. das der urin zwar nicht mehr zurück in die niere läuft, bei mir aber eine hohe wahrscheinlichkeit besteht, das das irgendwann wieder der fall sein könnte.
ich bin ehrlich gesagt, mehr als nur schockiert.
meine größte angst war es wieder operiert zu werden - und nun das? eine op geht irgendwann wieder vorbei, das eben nicht. :ohmy:
ich komme mit der situation überhaupt nicht klar und möchte das auch gar nicht :(
wenn ich mir überlege, ich bin jetzt 26 und das soll mein leben lang so gehen?? :dry: ich fühle mich doch fit und gesund.
ich denke mir, ich habe doch jetzt auch fast 20 jahre ohne probleme gelebt, ich dachte es ist alles vorüber, alle probleme beseitigt.
wenn ich nur daran denke bekomm ich richtig panik, weil ich das einfach nicht will.
nunja, ich hoffe ich bin hier richtig, tut jedenfalls mal gut meine geschichte zu berichten.
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30 Mai 2017 17:23 #2 von Elkide
Hallo liebe Valette,

herzlich Willkommen bei uns im Inkontinenz-Selbsthilfeforum. Schön, dass du uns gefunden hast. Hier findest du Betroffene, die oft gleiche oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie du.


Kann mir vorstellen, dass du erstmal geschockt bist. Wie mir der Urologe vor drei Jahren eröffnet hatte, dass meine Blase komplett gelähmt ist und ich deshalb die Blase nur noch durch ISK (intermittierender Selbstkatheterismus) entleeren kann, konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, wie das gehen sollte.

Inzwischen ist es so, dass der Arzt eine speziell ausgebildete Homecare-Beraterin beauftragt, die dir die Handhabung genau erklärt. Die bringt dir auch Muster mit und legt die Größe der Katheter fest. Wenn du es ein paarmal mit ihr geübt hast, wirst du feststellen, dass es ganz einfach ist. Man kann es eigentlich überall durchführen und es geht fast genau so schnell wie normal.

Wenn du oben bei Forum durchsuchen den Begriff ISK oder Selbstkatheterismus eingibst, findest du viele weitere Artikel.

Selbstverständlich bist du noch sehr jung, aber du wirst ganz schnell feststellen, dass es keine große Einschränkung bedeutet.

Wünsche dir, dass du auf eine nette Beraterin triffst und du ganz schnell merkst, dass deine Ängste völlig unbegründet waren.

Liebe Grüße
Elke

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30 Mai 2017 18:22 #3 von Valette
Hallo Elke, danke für deine Antwort ;)
ja der Arzt hat mir schon gesagt, das sich eine frau bei mir meldet wird und bei mir vorbeikommt um mir das zu erklären. die hat sich jetzt auch bei mir gemeldet und kommt diese woche noch bei mir vorbei.
ich kann sagen, das ich horrorerinnerungen an diese untersuchungen als kind habe, wo ein katheder eingesetzt wird.
gestern mussten sie es auch 2 mal machen und ich hasse das. es brennt auch richtig ekelhaft danach und tut weh beim wasser lassen. ich kann mir das beim besten willen nicht vorstellen das 3 mal täglich zu machen.

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30 Mai 2017 18:24 - 30 Mai 2017 21:05 #4 von Ano
Hallo Valette!

Auch von mir ein herzliches Willkommen in unserem Vereinsforum der Inkontinenz Selbsthilfe e.V.!

Wir haben eine Vereins-Homepage, auf der von uns sehr viele Hilfsmittel vorgestellt, erklärt und beschrieben werden.
So z.B. auch der intermittierende Selbstkatheterismus (kurz: ISK). Schau mal hier: Klick

Liebe Grüße,
Ano

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30 Mai 2017 19:36 #5 von Jens Schriever ✝
Hallo Valette

Auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum vom Inkontinenz – Selbsthilfe e.V.
Vor den ISK brauchst du keine Angst haben. Er ist relativ schnell zu erlernen und bei richtiger Handhabung auch schmerzfrei. Das wichtigste ist dass du beim Kathetern nicht verkrampft bist, denn dann können Schmerzen auftreten. Wenn du die richtige Technik beherrscht, wird der ISK dein Leben nicht groß beeinflussen. Wie Elke schon schrieb kann man es eigentlich überall durchführen und es geht fast genau so schnell wie normal urinieren. Gerade für Personen mit Vorgeschädigten Nieren ist es wichtig was gegen den Restharn was zu machen. Vielleicht hilft es dir zu Wissen dass du durch den ISK eine erneute OP so umgehen kannst.
Ich wünsche Dir für die Zukunft ein schnelles Erlernen des ISK so das es das für Dich das ganz normalste auf der Welt ist.


Gruß Jens

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31 Mai 2017 07:59 #6 von Johannes1956

Valette schrieb: ich kann sagen, das ich horrorerinnerungen an diese untersuchungen als kind habe, wo ein katheder eingesetzt wird.
gestern mussten sie es auch 2 mal machen und ich hasse das. es brennt auch richtig ekelhaft danach und tut weh beim wasser lassen. ich kann mir das beim besten willen nicht vorstellen das 3 mal täglich zu machen.


Liebe Valette!

Genauso ging es mir, bevor ich ISK machte, auch. Die Erfahrungen mit Katheter setzen waren unangenehm bis schmerzhaft und die Vorstellung, mir mehrmals täglich selbst einen Katheter einzuführen war Horror.

Heute kann ich sagen, ISK hat nichts, aber auch gar nichts mit den gesetzten Kathetern zu tun. Die gesetzten Katheter sind erstens immer in einer unangenehmen Untersuchungssituation und das Material ist ein komplett anderes. Die Katheter zum Selbsteinführen sind sehr gleitfähig, dünner und wenn man es erst einmal erlernt hat Routine wie Zähneputzen. Wobei das Zähneputzen länger dauert und die Anwendung der Zahnseide fast unangenehmer ist als das Kathetern.

Ich mache seit drei Jahren dreimal täglich ISK und es ist wirklich Routine, die mich in meinem Leben in keiner Weise einschränkt. Hatte auch nie Infektionen oder sonstige Probleme damit. Ich achte auf genügend Trinken, denn wenn der Urin sehr konzentriert ist, spüre ich es sofort unangenehm, trinke keinen Alkohol, der verschlechtert meine noch vorhandene natürliche Entleerung und habe gelernt, meinen Beckenboden zu entspannen. Das ist sowieso nützlich, mehr auf den Beckenboden zu achten.

Sehe es einmal so, in deiner Situation hilft es akut mit geringstem Aufwand und eventuell ergibt sich später einmal eine andere Option. Ich hätte diese mit einer Blasenhalsinzision, habe mich aber dagegen entschieden, da ich das Risiko nicht eingehen will und mit ISK optimal zurecht komme.

Allles Gute

Johannes

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01 Jun 2017 14:31 #7 von Valette
hey leute.
danke für eure weiteren zahlreichen antworten. ;)
wollte noch was ergänzen.
heute war die frau bei mir um mir das alles zu erklären. ;)
ich habe gemerkt das meine angst wohl doch etwas übertrieben war.
habe es gleich beim ersten mal geschafft, es hat weder wehgetan, noch sonst irgendwas :)
bin mal gespannt wie das in erster zeit so läuft. ;)
bin auf jedenfall froh dieses forum gefunden zu haben um mich austauschen zu können und erfahrungen von euch zu lesen ;)

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01 Jun 2017 17:52 #8 von Elkide
Liebe Valette,

danke für deine Rückmeldung. Es freut mich sehr, dass es gleich beim erstenmal so gut geklappt hat. Dann haben wir dir doch nicht zuviel versprochen.

Erlebe es ganz oft, wenn ich erzähle, dass ich zu manchen Zeiten 10 - 15 mal am Tag katheterisiere, dass sofort die Frage kommt: "Das muss doch unheimlich weh tun, wie hält man das aus?" Wenn ich dann antworte, dass es kaum anders ist, als "normal" auf die Toilette zu gehen, nimmt mir kaum jemand das ab.

Kann dir nur von meiner Erfahrung aus Mut machen. Habe in den drei Jahren ein einziges Mal eine Blasenentzündung gehabt, die mit einer Infusion behoben worden ist. Habe keinerlei Schmerzen in der langen Zeit gehabt und immer einen Platz gefunden, wo ich die Blase entleeren konnte.

Sollte mal keine Toilette in der Nähe sein, ist es nämlich sehr praktisch, dass man einen Beutel am Katheter befestigen kann und sogar im Auto im Stau die Blase entleeren kann. Sehr umständlich - aber machbar. Nur ein kleiner Tipp am Rande. Wollte damit nur sagen, dass es auch Vorteile gibt!

Weiterhin viel Erfolg.

Liebe Grüße
Elke

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