Liebe Valette!
Ich mache wegen einer neurogenen Blasenentleerungsstörung ISK regelmäßig, habe zuhause zwischen 100 und 200 ml Restharn. Wenn ich Stress habe, und das ist auch beim Urologen so, steigt der Restharn auf bis zu 300 ml oder auch darüber. Bei Stress kann ich den Beckenboden nicht so gut entspannen.
Ein weiter Effekt ist die komplette Füllung der Blase, das ist auch bei mir so. Für die Uroflow Untersuchung soll ich die Blase möglichst voll haben. Ich kann aber, unabhängig davon, wie voll die Blase ist, meine Blase nur etwa zur Hälfte entleeren.
Zuhause bei Füllstand etwa 400 ml (ab da spüre ich meine Blase) sind es dann eben so etwa 150, 200 ml Restharn und bei 600 ml Füllvolumen komme ich dann eben auf 300 ml Restharn. Da müsste ich wieder ein Weilchen warten, bis die Blase bei 400 ml ist, dann gehen wieder 200 raus. Das mache ich auch am Morgen so, da kathetere ich nicht gleich nach dem ersten Pinkeln aus, sondern Frühstücke erst einmal und kann meine Blase nochmals entleeren und kathetere erst aus, bevor ich ins Büro fahre.
Also, nach meiner Erfahrung, Stress und Blasenfüllvolumen erhöhen das Restharnvolumen. Trotzdem würde auch ich empfehlen, die Blase auch darauf zu trainieren, nicht sofort entleert zu wollen, sondern auch mal etwas zu warten, denn in vielen Situationen braucht man das und wenn die Blase erst mal zickig verwöhnt ist, dann will sie immer gleich und sofort.
ICH bestimme, wann entleert wird, nicht meine Blase. Bei dieser Selbstbestimmung hat mir ISK sehr geholfen. ISK ermöglicht mir selbstbestimmte Blasenentleerung. Nach einigen Jahren Übung hat sich meine Blase auch ihrem Schicksal gefügt und gibt jetzt schön brav Ruhe. Und über wieviel Restharn ich habe, mache ich mir heute gar keine Gedanken mehr, ich messe es auch nicht mehr, außer, der Urologe will es wieder einmal wissen.
Johannes